SO, nun schreibe ich hier doch noch über meine Geschichte. Vlt. hilft es mir, Abstand zu gewinnen und auch Meinungen dazu zu hören.
Ich war 5 Monate in einer sehr schönen Beziehung.Da wir 100 km auseinander wohnen, haben wir uns nur am Wochenende gesehen.
Anfangs hatte ich Zweifel, ihre EXTREM lebendige Art und Kontaktfreude, ihr ständiges durch die Kneipen ziehen habe ich als anstrengend empfunden. Da ich üble Beziehungserfahrungen hinter mir habe, habe ich stets ein wenig Distanz gehalten - auch weil ich dieser Beziehung aufgrund unserer Andersartigkeit nicht 100% getraut habe. Habe ihr das aber auch alles erklärt. Ich bin eher der ruhige, reflektierte Typ. Dennoch hat sich eine tiefe, innere verbindung bei mir entwickelt. Sie hat so oft gesagt, wie gut ihre meine ruhige Art tut. Sie war gerade in der Trennungsphase ihrer Ehe, hat kein gutes Haar an ihrem EX gelassen er sei ein gefühlloser MAcho. Eigentlich hätte ich da schon hellhörig werden müssen. Wer sich so sehr über seinen Ex aufregt, hat ihn wohl noch nicht ganz abgehakt?
Dann ging es ganz schnell.
Ihr EX hat sich monatelang im Hintergrund gehalten und stets gedacht: Die kommt von selber wieder zurück zu mir.... Aber dann sah er uns gemeinsam im Cafe... und ist vollkommen kollabiert. UNter der Woche, wenn ich nicht da war, hat er sie extrem belagert, Blumen gebracht, sie 5 mal besucht am Tag. UNd ist schliesslich vor ihr kollabiert, zusammengebrochen. Sie schrieb mir, sie hätte ANgst, dass er sich was antut. Sie hat ihn zum Arzt geschleppt, er hat Psychopharmaka verschrieben bekommen.
Wie ein Kind sei er vor ihr gesessen. Er ist sozusagen zu Kreuze gekrochen, hat sich krank schreiben lassen, alle ihre Freundinnen angerufen und ALLER WELT erklärt, dass er geläutert sei, sich komplett geoutet als schuldig und einsichtig. Er hätte eingesehen, dass er früher ein arroganter Macho gewesen sei. Daraufhin ist sie weich geworden und hat ihn wieder bei sich aufgenommen. Kann man sich mit ü40 wirklich so dramatisch ändern? Ich kapiere das alles nicht und fühle mich sehr elend und depressiv. Denn sie bedeutet mir inzwischen sehr viel, ich liebe sie.
Ergänzen möchte ich noch, dass sie selber psychisch angeschlagen ist, nach eigener Aussage manisch-depressiv und eine kranke Tochter hat, was sie zusätzlich belastet. Und sie sagte öfters, dass es ihr wichtig ist, einen Mann im Haus zu haben, der alles in Ordnung hält. Ihr EX wohnt um die Ecke - da kann ich nicht mithalten. Habe ihr aber gesagt, dass ich mir vorstellen kann, in ihre Nähe zu ziehen. Ihe EX war übrigens schon vor Jahren aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen - aber bis auf die räumliche Trennung haben sie die Ehe weitergelebt. Gemeinsame Urlaube, Ski fahren, Essen gehen usw...
Was ist das für eine Ehe? Was war das für eine Show? War ich der Notanker? Der Eheretter für sie? Zu einem Zeitpunkt, als ich immer mehr Vertrauen in die Stabilität unserer Beziehung entwickelte, wurde ich abgewatscht, aussortiert. Sie war wohl sehr zerrissen in ihrer Entscheidung, ich nehme es ihr ab, dass es ihr sehr schwer fiel.Aber mein Herz blutet...