Ihre Schicksalsschläge und meine Fehler

D
mit meinem problem auf der seele habe ich hier viele beiträge gelsen und gedacht jetzt muss ich mir auch mal alles von der seele schreiben und auf meinungen hoffen. danke das es die möglichkeit gibt das jemand von meinem problem kenntniss nimmt.

vorab erstmal entschuldigung das ich hier einfach reinplatze und dann einen mega langen text runter rattere.. aber so wie ich hier spontan schreibe, so spontan ist auch das leben mit seinen problemen.

meine freundin (25) und ich (25) sind 8 jahre ein paar, wir hatten beide niemals einen anderen partner. wie in jeder beziehung gab es auch bei uns höhen und tiefen, aber niemals hatte der eine die absicht dem anderen weh zu tun. wir haben uns gegenseitig nichtmal angeschrien in 8 jahren. wir haben beide höchsten respekt vor dem was der andere im leben leistet. das ist unsere basis.

sprung ins siebte jahr.
aus beruflichen gründen habe ich mich zeitlich und mental (unterbewusst) von meiner freundin distanziert (18 std arbeitstag). das habe ich aber nicht gemerkt. in dieser zeit hat sie sich unmerklich verselbstständigt. sie hat sich ein eigenes tagesprogramm erschaffen in dem ich nicht stattfinde oder platz habe - somit sind wir uns nur noch nachts im bett begegnet.
dazu kommt das in der zeit bei ihrer mutter krebs diagnostiziert wurde.

eines tages kam dann der punkt an dem sie sich von mir trennen wollte weil sie festgestellt hat das sie mich nicht braucht um ihr leben zu meistern.
an diesem zeitpunkt wurde mir klar das ich mich zuviel in meine arbeit verstrickt hatte und das das wichtigste in meinem leben vernachlässigt wurde (in einer schweren zeit).

ihr entschluss stand felsenfest und es gab kein zurück mehr für mich. das war die schlimmste zeit meines lebens.
ich fing an unsere gemeinsame wohnung aus zu räumen. sie bleib dort wohnen. ich schluf fortan auf der couch.

nach 4 tagen schrieb sie mir eine sms das es ihr doch nicht so leicht fallen würde als sie dachte - das war für mich ein licht und ich wusste es war noch ein gefühl auf ihrer seite. 8 jahre sind ja auch eine sehr lange zeit.
nach ganz vielen langen gesprächen und plänen wie die zukunft verlaufen soll lief unsere beziehung weiter. merklich geschwächt von dieser trennung aber darauf ließe sich aufbauen. da ich mir mit meinen gefühlen im klaren war und ihr zeigen wollte wie wichtig sie mir ist habe ich an ihr geklebt wie eine klette.
nach einer woche sagte sie mir das sie das gefühl von ganz früher nicht mehr habe. sie sagte es ist schwer für sie so viel liebe zu empfangen - während sie mir nicht das geben kann was ich bräuchte.
ihre idee war dann eine beziehungspause von einer woche, sie glaubte das würde ihr helfen mich wieder zu schätzen und zu lieben.
eine woche überhaupt keinen kontakt - keine sms - kein gute nacht schatz.

die vorstellung war anfangs sehr sehr schwer für mich aber dann stimmte ich zu. es ging dabei um ihr wohl und das war mir sehr wichtig.
es war ein sonntag. sie übernachtete bei ihrem vater während ich in der gemeinsamen wohnung blieb.
ich zählte in der stille die minuten und stunden bis wir uns endlich wieder sehen. ich konnte es kaum aushalten in den räumen in denen mich alles an sie erinnerte. mittwochs erreicht mich plötzlich eine sms.

meine mutter ist am sonntag gestorben ich bleibe erstmal bei meinem vater - bitte hab verständnis.

direkt brach ich in tränen aus und merkte sofort: ich war ohne macht etwas für die frau in ihrer schlimmsten zeit zu tun. - und sie wollte es auch nicht.
ich rief sie sofort an und fragte wann wir uns wieder sehen? sie sagte am sonntag. ich fragte was ist denn mit der beisetzung? - sie sagte - ich gehe alleine - du musst nicht mitkommen.

aus der zeitung entnahm ich dann die information das die beisetzung am donnerstag stattfindet und ging dorthin. nicht nur wegen meiner freundin - auch weil ich dieser frau die ich natürlich auch 8 jahre kannte einen letzten respekt erweisen wollte. ich hielt mich vor ort im hintergrund auf, drängelte mich nicht nach vorne. rief den angehörigen mein beileid aus, nahm meine freundin in den arm und drückte und küsste sie.

mir ist vorallem bewusst das meine probleme ein kindergarten im vergleich zu dem sind was in ihr vorgeht.
ihr wunsch ist es jetzt bei ihrer familie zu sein. aktuell sind ferien, ihr vater und ihre brüder sind unter einem dach, sie ist abgelenkt. war ich nicht auch mal ein teil dieser familie?
mir geht es seitdem sehr schlecht weil ich der meinung bin als mensch versagt zu haben - und für sie nicht da war als sie es gebraucht hat. die rechnung erhalte ich nun in form von distanz und ignoranz.
in gedanken sehe ich einen zerbrochenen menschen vor mir dem ich helfen will, er mich aber nicht lässt. diese machtlosigkeit war mir bisher fremd - jetzt lerne ich sie kennen und sie trifft mich wie ein schlag ins gesicht.
und was kommt dann? stufe 2 - wenn alles überstanden ist wird sie jemals wieder gefühle zu mir aufbauen können?

ein tag nach der beerdigung trafen wir uns - ihr motiv war es weil sie glaubt mir würde es dann besser gehen. mein motiv war die annahme das es ihr damit besser geht.
sie sagte mir deutlich das sie nicht wüsste ob sie jemals wieder etwas für mich fühlen kann. aktuell wäre da nichts. kein verlangen, kein interesse, kein vermissen. das äusserst sich aber nicht nur mir gegenüber, auch mit freunden möchte sie aktuell keinen kontakt - ist lustlos. ich schiebe das mental auf ihre aktuelle schwere situation die einfach keine gefühle zulässt und hoffe das die zeit ihr hilft wieder zugang zu finden - zum leben und zur liebe.

danke an alle die sich die zeit genommen haben den text zu lesen und nun einen kleinen teil davon in sich tragen - vielleicht fallen euch dazu ein paar worte ein - wie würdet ihr handeln, was würdet ihr tun, wer hat verständnis für sie, für mich?

30.04.2011 09:34 • #1


wolfsherz
Lieber Daniel,
ganz natürlich viel Verständnis für Euch beide! Fühl´Dich hier mit allem was Du schreibst verstanden Das geht bestimmt viel viel mehr Mitlesern so, nicht nur mir.

Es ist ganz klar so, dass der Tod ihrer Mutter einen emotionalen Tiefpunkt bedeutet. Ich kann Dich verstehen, dass Du jetzt das Gefühl hast, Du MUSST den Kontakt suchen und halten. Aber sie zieht sich schon wirklich sehr offensichtlich zurück und das war auch schon vor dem Todesfall so.

Vll könntest Du ihr einen Brief schreiben, in der Du ihr sagst, dass Du für sie da sein möchtest aber ihren Rückzug akzeptierst. Dass Du sie in Ruhe lassen wirst und warten, ob sie wieder auf Dich zugeht. Ich weiß, das wird Dir bestimmt sehr schwer fallen, aber ich denke, es wäre besser, als ihr momentan hinterher zu stiefeln. Wenn Du Dich verzweifelt und einsam fühlst, solltest Du wirklich jetzt wo anders Trost suchen. Du möchtest doch nicht, dass sie nur aus Mitleid sich mit Dir abgibt. An ihren Gefühlen kannst Du durch Taten nichts ändern. Da kannst Du nur hoffen und beten, dass da noch mal Liebe zurückkehrt. Du solltest schon jetzt mit einkalkulieren dass es die Möglichkeit gibt, dass das nicht passiert und für alle Eventualitäten gewappnet sein. Sei stark und halte die Stellung. Der Partner, den sie brauchen wird ist bestimmt kein Häufchen Elend. Wünsche Dir ganz viel Kraft! Schreibe und lies weiter im Forum.

LG wolfsherz

30.04.2011 11:23 • #2


D
gestern (sonntag) haben wir uns beide wieder gesehen und unter einem dach übernachtet. sie sagte mir solche dinge wie das sie weiss das mir die trennung schwerer fallen würde als ihr weil sie weiss das ich noch mehr gefühle habe als sie.

aber erstmal step by step:

sie kritisierte während unserer beziehung häufig das es keine gemeinsamen fotos von uns beiden gäbe und das fand sie schade. auch ein fernseher im schlafzimmer war für sie ein liebeskiller.

also habe ich während ihrer abwesenheit alle unseren gemeinsamen fotos entwickeln lassen, den fernseher abgehängt und an dieser stelle circa 35 gemeinsame fotos an die wand gemacht.

als sie nachhause kam stand sie eine stunde vor dieser wand und dachte wohl darüber nach. sie grinste oft. irgendwann kam ich dazu und wir erzählten über jedes einzelne foto - auf dieser konnte man sehr deutlich sehen wie glücklich wir mal waren.

das gespräch wurde intensiver und es ging dann natürlich wieder um die gegenwart. schnell wurde sie wieder sehr kalt und sagte das die bilder sehr schön sind aber sie sind nur eine erinnerung. sie würden an ihren gefühlen nichts ändern.
dann dieser satz dir fällt die trennung schwerer als mir weil du noch ganz viele gefühle für mich hast!

um circa 2 uhr bin ich dann auf die couch, weil sie mir mit den worten doch wieder sehr weh tat.. was für hoffnungen mache ich mir eigentlich.

sie ging ins bad und kam kurze zeit später zu mir auf die couch, umarmte mich um den bauch, nicht um den hals und legte ihr ohr auf den selbigen. ganz schön dünn geworden meinte sie. nach einigen minuten kam sie näher an meinen hals, drückte mich, gab mir einen kuss auf die wange und wünschte mir eine gute nacht.

am nächsten morgen um 7 uhr hörte ich ihren wecker und war dann gleich hellwach. ich hörte ihr zu wie sie sich im badezimmer fertig machte. als sie sich föhnte kam ich dazu (hab ich immer so gemacht weils so schön warm dann ist )
ein bischen smalltalk gemacht, was machst du heute? dies und das.. und du? ich ließ offen ob ich die nacht in der geminsamen wohnung verbringen würde.

als sie mit der fönaktion fertig war ging ich auf die couch, checkte kurz was mit dem handy. sie stand vor mir und sagte sie würde jetzt gehen, sie drückte mich ganz fest und küsste mich wieder auf die wange. ich wollte dies bei ihr dann auch machen und ihr einen schönen tag wünschen.. sie deutete (hoffte?) es aber als kuss auf den mund und wand mir ihre lippen zu, die ich dann küsste. ein kurzes ciao. und wir beide entließen uns in den arbeitstag.

02.05.2011 08:27 • #3




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag