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Ist es normal, dass man den Partner so vermisst?

V
Hallo,

Dies ist mein erster Beitrag hier. Bin also Ein Frischling... Ich habe mich hier angemeldet, da ich eine Trennung hinter mir habe und ehrlich gesagt mit meinen Freunden viel darüber gesprochen habe, sie aber nicht mehr mit dem Thema nerven möchte.

Zu mir ich bin 24 Jahre alt und am 28.10.2015 habe ich meinem Freund gesagt das ich unsere Beziehung nicht mehr so weiter führen kann. Er ist 20 Jahre alt und wir waren knapp 1 1/2 Jahre zusammen. Die Beziehung war meine erste richtige ... Und sehr intensiv. Wir hatten viele Höhen und tiefen aber letzten Endes ging es nicht mehr, da er Dro. genommen hat, mich belogen hat und das Vertrauen war einfach weg. Er war dazu noch sehr unreif und naja wir haben uns viel gestritten.

Ich habe ihn sehr geliebt und er mich auch. und wenn ich ehrlich bin wollte ich mich nicht wirklich trennen, sondern das etwas passiert, aber wir wissen alle das das ziemlich nach hinten losgehen kann :/

Nach einem hin und her. Mit vielen treffen und vielem reden hat er mir am 1.1.2016 gesagt das er mich nicht mehr liebt und ich aufhören soll ihn zu lieben. Er möchte sein Leben auf die Reihe bekommen -ohne meine Hilfe- und hat keine Lust mehr auf Frauen( mittlerweile ist er wieder mit seiner ex zusammen:(( ) Er hat den Kontakt in jeglicher Hinsicht unterbrochen. Schwierig ist es nur, weil wir den gleichen Freundeskreis haben. Und naja Männer halten eben mehr zu ihren Kumpels ...

Den schlimmsten Teil der Trennung habe ich hinter mir. Viele Tränen und großer Gewichtsverlust.... Es gibt einige gute Tage und dann wieder schlechte. Aber meine eigentliche Frage an euch:

Ist es normal, dass man nach einer eigentlichen schmerzhaften Beziehung den Partner so vermisst? Obwohl er einem nicht gut getan hat...

Und kennt ihr das auch, dass ihr sehr viel an euren ex denkt ( quasi Tagräume) ?
Es passiert mir non stop 24 Stunden. Teilweise starre ich vor mir her und bin mit dem Kopf nicht 100 %ig im eigentlichen Leben ...

Ich quäle mich ebenfalls noch sehr mit der Schuld und was wäre wenn ich es anders gemacht hätte und wer welchen Fehler gemacht hat, obwohl ich weiß das es nichts an der Situation ändert.... Ich will das einfach nur alles schnell hinter mir haben und einfach nur von ihm loskommen ...

Hoffe ich habe nicht zu verwirrend geschrieben und das das nicht zu viel Text ist. Danke für eure Hilfe !

01.03.2016 22:04 • #1


encada
Hallo Vally, ich bin zwar um einiges aelter als du, musste aber trotzdem eine aehnliche Erfahrung machen. Die Gedanken kreisen noch um den Ex, obwohl man weiss, dass er einem nicht mehr gut getan hat. Das Problem ist, dass der Mensch dazu neigt, die positiven Dinge zu behalten und die negativen zu vergessen oder zu verdraengen. Eigentlich ein nuetzlicher Schutzvorgang fuer unsere Psyche, nicht aber, wenn es darum geht, eine grosse Liebe vergessen zu wollen und einem immer nur die schoenen Momente einfallen. Herz und Verstand driften hier meilenweit auseinander und es dauert eine Zeit, bis sie wieder konform gehen. Bleib eine Weile bei uns. Lies dich durch unsere threads und erfahre Trost bei allen, denen es sehr aehnlich geht wie dir. Ich bin sehr gluecklich ueber diese wunderbare Gemeinschaft, die so sehr zusammenhaelt, obwohl sie sich nicht kennt. Fuehl dich getroestet, umarmt und gedrueckt. - Encada

01.03.2016 23:02 • x 2 #2


A


Ist es normal, dass man den Partner so vermisst?

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L
Liebe Vally,
liebe Encada,

es tut gut Eure Nachrichten zu lesen.

Ich bin viel älter, doch ich habe seit einem Jahr Trennungsschmerz verarbeitet, von dem Mann der mir nahe war. Den wenigen Männern vorher in meinem Leben war ich nicht nah.
Doch dieser Mann, den ich so liebe, glaubt nicht mehr an dauerhaften Neuanfang und trennte sich von mir.
Ich liebte ihn sehr, und habe alles
weggetan was mich zu sehr an ihn erinnerte.
Er ist auch in Schwierigkeiten, aus gesundheitlichen Gründen muss er sich beruflich verändern.

Vally, obwohl Du viel jünger bist als ich, erinnert mich Deine Geschichte an meine späte Geschichte.
Ich liebe ihn sehr, doch er hat sich für sein altes Leben entschieden mit loser Beziehung, nun mit einer anderen, was ich auf die Dauer nicht wollte.

Man kann sie nur loslassen, wenn sie noch in den Seilen hängen bleiben.

Bei mir liegt das ein Jahr zurück.
Ich habe einseitige Liebe zur theoretischen Liebe erklärt und umarme in der Praxis alle, die mich
mögen und in meinem wirklichen Leben sind,
das tröstet und hilft,

und hier in diesem wunderbaren
Forum zu lesen und zu schreiben, stärkt ungemein !

Alles Liebe ...

02.03.2016 17:32 • x 1 #3


encada
Liebe Lucky, ich finde, dass einseitige Liebe immer noch eine sehr konkrete ist. Sie ist ja immer noch auf den einen Menschen bezogen, der sie nicht erwidern kann oder will. Das ist ja gerade das, was so furchtbar schmerzt - den Menschen, den man so gerne um sich haben moechte, dessen Naehe und Waerme man so sehr vermisst, nicht mehr bei sich haúben zu duerfen. Ich bin gefragt worden, wie ich es geschafft habe, nach einem Jahr wieder ins Leben zurueckzufinden. Ich habe 2mal in meinem Leben eine grosse Liebe verloren. Das erste Mal in juengeren Jahren durch den Tod und jetzt vor 2 Monaten durch Verlassenwerden. Rueckblickend muss ich sagen, dass es einfacher war, mit der Trauer um einen Gestorbenen klarzukommen. Ich kann noch nicht genau festmachen, woran das genau liegt. Ich glaube, es ist eine ganz andere Art von Verletzung, von Fassungslosigkeit und Wut, die man beim Verlassenwerden erfaehrt, die den Absturz derart tief sein laesst. Es wirft so viele Fragen auf, auf die man oft keine Antwort findet. Es gibt kein Grab, an dem man trauern kann, keinen wirklichen Abschluss, der den Neubeginn schon in sich traegt. Man weiss ja, dass der, der einen verlassen hat, sein Leben weiterfuehrt und die Gedanken wandern eigentlich staendig dahin, was er wohl gerade tut. Das macht es so schwer loszulassen und ich glaube, das geht sehr vielen hier so. Man kann nur versuchen, sein neues Leben ohne ihn so zu gestalten, dass es Raum fuer Trauer, Verarbeitung, aber auch neue Struktur laesst. Mir hilft etwas, mich an einen aufgestellten Plan zu halten, der einerseits diese Struktur beinhaltet, andererseits die Moeglichkeit zu trauern und ueber viel Schreiben und Lesen zu verarbeiten. Und ich kann auch immer nur wieder betonen, wie sehr mir dieses Forum hilft. Diese Gemeinschaft zu erfahren ist einfach ungemein troestlich, liebevoll und aufmunternd. Ich wuensche dir alles Liebe und drueck dich - Encada

03.03.2016 15:07 • x 1 #4


L
Hallo Vally ! Ich bin sogar der Überzeugung das es bei einer schmerzhaften Beziehung schlimmer ist als bei einer einfachen guten Beziehung. Warum? Tja liegt vielleicht daran das man schon in der Beziehung so sehr gehofft hat... kämpfen musste usw. keine Ahnung.... Der eine liebt über alles, würde alles dafür tun und der Andere.... einfach nur zum ko*'en. mir scheint es auch so, dass Leid in einer Beziehung zu ertragen ist einfacher, als sich daraus zu befreien und Abzuschließen.......

03.03.2016 15:17 • x 2 #5


encada
Ja, Lost, da hast du vollkommen recht und ich denke, das liegt zum einen daran, dass man sich immer noch an Fuenkchen Hoffnung haengt, aber auch daran, dass wir so darauf aus sind, uns nicht selbst zu verletzen, indem wir das Subjekt unserer Liebe endgueltig loslassen, auch wenn unser Verstand uns sagt, dass wir das auf jeden Fall tun muessen. Dieser Gedanken- und Gefuehlskreisel ist so schwer zu durchbrechen. Mir hilft es im Moment etwas, meine verlorene Beziehung rueckblickend schriftlich festzuhalten und bestimmte Dinge und Zeiten auch zu bewerten, auch nach dem, was mir gut tat und was ich fuer mich auch als problematisch fand. Es ist noch ein weiter Weg, aber ei, erster Schritt. Alles Liebe - Encada

03.03.2016 15:27 • #6




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