Ich würde gern die Fragen von @Lebensfreude aus 2017 übernehmen, weil ich sie schön, gut überlegt und tiefgründig finde.
Vielleicht mag ja jemand mitmachen.
1. Was gab es 2025 zum ersten Mal in meinem Leben?
Flucht aus dem ehemaligen Zuhause, um am Arbeitsplatz zu schlafen. Alles war besser als zu bleiben.
2. Welche Fähigkeiten, Fertigkeiten oder Kenntnisse habe ich mir angeeignet?
Mir selbst eine Notsituation als Abenteuer zu verkaufen. Kenntnisse fachlicher Art. Und ich wurde Hospizbegleitung.
3. Was sind die 3 schönsten Erlebnisse 2025?
Das ist schwer auf 3 Erlebnisse runterzubrechen. Zu all dem Schlimmen, das dieses Jahr passiert ist, gab es auch mindestens ein Schönes. Vor allem waren das Menschen, die ich noch nicht lange kenne, die mich offenbar mögen und mir Halt gegeben haben. Ich habe enorm viel Hilfe erhalten und bin dafür sehr dankbar.
4. Wen habe ich neu kennengelernt?
Ganz viele wunderbare Menschen, Kolleginnen, die Freundinnen wurden, Patienten und Patientinnen, die mir ans Herz gewachsen sind. Mich selbst.
5. Wer hat mein Leben besonders bereichert?
Siehe 4.
6. Wer ist wieder in mein Leben getreten?
M.
Das schauert immer noch nach.
7. Was hat mich besonders berührt, im Negativen und im Positiven?
Im Negativen sicherlich die Entwicklung meiner Ehe und das Erkennen, dass das, was ich für Liebe hielt, keine Liebe war.
Ganz schrecklich war es, zu erkennen, dass mein Hund gerade ohne jegliches Vorzeichen vor meinen Augen im Urlaub stirbt und ich rein gar nichts dagegen tun kann.
Im Positiven hat mich berührt, dass ich so liebe Menschen um mich habe und richtig viel Rückhalt erfahren durfte.
8. Was war die größte Enttäuschung und was war im Nachhinein daran positiv?
Die größte Enttäuschung war die Entwicklung meiner Ehe, im Nachhinein daran positiv war, dass ich nicht länger mit ihm zusammen war.
9. Was habe ich mir für Körper, Geist und Seele besonders Gutes getan?
Das kam dieses Jahr eindeutig zu kurz. Aber letztlich war die Trennung etwas Gutes, wenn sie auch schlimm und schrecklich, schmerzvoll war und noch nicht verarbeitet ist.
10. Mit wem habe ich von Herzen gelacht?
Vor allem mit meinen Kolleginnen und mit Patienten. Insgesamt habe ich wohl weniger gelacht als sonst in diesem Jahr.
11. Welcher persönliche Wunsch ist 2025 in Erfüllung gegangen?
-
12. Welche Entscheidung ist mir besonders schwer gefallen?
Meine zweite verstorbene Hündin kremieren zu lassen.
13.Welche besonders gute Entscheidung habe ich getroffen?
Deshalb haben wir sie auch wieder abgeholt und mit ausreichend Zeit und Abschiednahme im Garten begraben.
14.Was würde ich so nicht mehr tun?
Ich würde nicht mehr meine Grenzen so lang und anhaltend überschreiten lassen.
15. Welches Ziel/welche Ziele habe ich 2025 erreicht?
Ausbau meiner Praxis. Inzwischen sind wir 11.
16. Auf welche Erfahrungen und Leistungen bin ich besonders stolz?
Ich bin stolz darauf, dass ich gegangen bin, als ich es nicht mehr ausgehalten habe. Und ich bin stolz darauf, dass wir nächstes Jahr zwei Zweigstellen eröffnen können und ich glückliche Kolleginnen um mich habe. Das war mein Anspruch an mich selbst.
17. Welche Sorgen und Ängste waren im Nachhinein unbegründet?
Dass die Praxis es nicht schaffen könnte.
18. Von wem musste ich mich 2025 verabschieden?
Von meinen beiden Hündinnen, an denen mein Herz hing. Sie sind im Abstand von gerade mal 4 Monaten gestorben und ich bin damit noch nicht fertig.
Von meinem Ehemann. Auch damit bin ich noch nicht fertig.
Von einigen Patienten.
19. Für wen und wofür bin ich 2025 besonders dankbar?
Für D., der immer für mich da ist. Für B., der mir so viel zugehört und so hilfreiche Dinge gesagt hat, der maßgeblich für meine Seele gesorgt hat, als ich es einfach überhaupt nicht mehr konnte. Für M., dass sie jeden Weg für mich auf sich nimmt.
Und für M., dass Du wieder da bist. Und hoffentlich nicht mehr gehst.
20. Was wünsche ich mir für die Zukunft: kurzfristig, mittelfristig, langfristig?
Ich wünsche mir für 2026, dass meine Lebensfreude zurückkommt, überhaupt andere Gefühle zurückkommen. Momentan ist in mir vor allem Trauer, manchmal Dankbarkeit, die sich allerdings auch ein bisschen traurig anfühlt, weil sie mich sehr berührt. Ein bisschen Hoffnung kommt auf.
Ich wünsche mir, wieder Freude zu fühlen, Lust auf etwas, Spannung.
Ich wünsche mir mehr Kontakt mit M., aber auch Entscheidungen.
Ich wünsche mir echte Nähe, die nicht einseitig ist, echte Liebe, die nicht an Bedingungen geknüpft ist.
Ich wünsche mir Heilung bezüglich all der Trauerfälle, die ich dieses Jahr zu beklagen habe.
Und dazu zählt auch meine Ehe.
25.11.2025 03:21 •
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