6

Kampf zwischen Hoffnung und Abschluss

Schnubbilein
Hallo zusammen,
bisher habe ich meist nur mitgelesen, nun möchte ich auch mal aktiv werden und unabhängige Meinungen hören.

Vor Weihnachten haben mein Freund und ich uns nach einigen Jahren Beziehung (gemeinsamer Haushalt) getrennt. Er hat immer wieder so Phasen, in denen er leicht depressiv ist und das zwischendurch dann auch auf unsere Beziehung überträgt. Er hatte beruflich viel Stress, war in letzter Zeit nur am Wochenende da und auch familiär ist bei ihm einiges los.
Ich habe ihm oft angeboten, nicht jedes Wochenende kommen zu müssen, da die Fahrerei ja auch stressig ist. Er wollte aber immer kommen und bei mir sein.
Im Sommer hatten wir uns schon vorgenommen, mehr an unserer Beziehung zu arbeiten, weil wir gemerkt haben, dass ein bisschen der Wurm drin ist.
Beruflich und familiär war das dann aber kaum möglich. Wir haben sehr viel telefoniert und geschrieben, aber das ersetzt natürlich keine gemeinsame und schöne Momente.
Naja, vor Weihnachten kam er dann endlich für ein paar Wochen nach Hause, da merkte ich aber schon eine gewisse Distanz von ihm aus und er hat unglaublich viel geschlafen.
Ich hab es dann angesprochen und habe ganz klar gesagt, dass er gehen soll, wenn er das mit uns nicht mehr will. Es macht mich auf Dauer kaputt, immer wieder diese Ablehnung zu erfahren.
Er hat dann fürchterlich geweint. Er wüsste nicht was los sei. Er zweifelt an seinen Gefühlen, wollte aber nix sagen, weil er hoffte, es sei nur eine Phase.
Nun ja. Er hat dann unter Tränen seine Sachen gepackt und ist zu seinen Eltern gefahren.
Seit dem hatten wir einmal aus organisatorischen Gründen Kontakt. Er sagte, es ginge ihm sehr schlecht und er würde am liebsten nach Hause kommen. Er hat aber Angst, mich wieder zu verletzen und das hätte ich nicht verdient. Er wüsste nicht, ob er mich vermisst oder ob es die Gewohnheit ist.
Mir geht es natürlich auch schlecht. Nach fast 10 Jahren durch dick und dünn.

Ich melde mich nicht bei ihm. Zum einen, weil ich mir irgendwie Hoffnungen mache, dass er mich vermisst. Zum anderen, weil ich aber irgendwie auch loslassen möchte, um irgendwann mal wieder nach vorne blicken zu können.
Vermutlich ist nach einer Woche dieses Chaos im Kopf normal. Und ich habe auch Angst davor, wenn er tatsächlich irgendwann seine Sachen hier wegholt.

So und heute ist Silvester. Traumhaft!

31.12.2018 13:20 • x 1 #1


Kummerkasten007
War er auf Montage oder ist er Soldat? Denn die Konstellation gemeinsamer Haushalt und jedes WE fahren finde ich verwirrend, sorry.


Zitat von Schnubbilein:
Vermutlich ist nach einer Woche dieses Chaos im Kopf normal.


Mit Sicherheit. Aber Du klingst im Gegensatz zu vielen schon weiter, als hättest Du mit der Trennung schon länger gerechnet.

Zitat von Schnubbilein:
m Sommer hatten wir uns schon vorgenommen, mehr an unserer Beziehung zu arbeiten, weil wir gemerkt haben, dass ein bisschen der Wurm drin ist. Beruflich und familiär war das dann aber kaum möglich.


Da ist es halt wieder: Wenn man will, findet man Wege, wenn nicht, Ausreden und Gründe.


Zitat von Schnubbilein:
So und heute ist Silvester. Traumhaft!


Ist wie die Sicht aufs halb gefüllte oder halb leere Glas

31.12.2018 13:42 • #2


A


Kampf zwischen Hoffnung und Abschluss

x 3


Schnubbilein
Genau, er ist zurück zum Bund und muss erstmal auf einige Lehrgänge. Deswegen die Wochenendbeziehung mit gemeinsamem Wohnsitz.

31.12.2018 13:52 • #3


Kummerkasten007
Also, verstehe ich es so richtig:

Er war normal berufstätig, ihr habt zusammen gewohnt, dann hat er sich verpflichtet, macht die Lehrgänge und familiär muss er auch noch was wuppen, dazu kamen depressive Schübe?

31.12.2018 13:56 • #4


Schnubbilein
Naja, ich habe hier sicherlich meine Heulkrämpfe und vermisse ihn natürlich, aber klar: dass es nicht rosig läuft, weiß ich länger. Ich versuche möglichst rational ranzugehen. Ja, er fehlt mir. Aber ganz ehrlich: sollte er zurückkommen, würden wir das hinbekommen oder in einem Jahr wieder hier sitzen wie die Deppen? Mit Mitte 30 geht man damit vielleicht auch anders um als noch mit 20.

Gut zusammengefasst!

31.12.2018 13:57 • #5


L
Er hat dort jemand kennen gelernt

31.12.2018 14:05 • #6


Schnubbilein
Zitat von Lug:
Er hat dort jemand kennen gelernt


Möglich. Das streitet er natürlich ab. Aber wer ist in der Beziehung schon ehrlich. Mich würde dann nur wundern, warum er jedes Wochenende nachhause kommen wollte. Aber das ist auch eigentlich egal. Darüber möchte ich mir nicht auch noch den Kopf zerbrechen.

Ich denke eher, dass er mit sich ein Problem hat. Kann natürlich sein, dass da eine war oder ist, die ihn zweifeln lässt. Keine Ahnung

31.12.2018 14:22 • #7


Schnubbilein
Kennt ihr das, dass man sich morgens total schlimm fühlt, ihn einfach nur zurück haben möchte, weil man ihn so schrecklich vermisst und zum Abend hin geht es einem dann besser und man ist zuversichtlicher, was alles angeht?

01.01.2019 16:04 • x 1 #8


Gegenwind
Ja, das kenne ich auch. Es ist einfach schwierig wenn man keine klaren Grenzen zieht oder auch nicht ziehen kann, aus welchen Gründen auch immer.
Die Hoffnung ist halt irgendwie immer da, mal mehr mal weniger
Ich kann aus diversen Gründen (beruflich, etc.) noch keinen Schlussstrich ziehen und das wird voraussichtlich auch noch ne ganze Zeit so gehen.
Das kann ich echt niemanden empfehlen, man geht auf Dauer daran kaputt

Ich kann dir nur empfehlen dir selbst klar zu werden was du möchtest und das dann auch konsequent umzusetzen, das löst solche Hängepartien am schnellsten auf

01.01.2019 17:08 • #9


Schnubbilein
Ja, da hast du absolut recht. Abends bin ich meist auch so drauf, dass ich nach vorne blicke, bis dann morgens die Augen wieder aufgehen und man unendlich doll vermisst. Ich versuche mir Kraft aus den guten Phasen zu ziehen und habe inzwischen auch alle seine Kontakte gelöscht, also fabebook und WhatsApp. Da möchte ich auch ihm ein ganz klares Zeichen setzen.
Ich packe hier auch nach und nach seine Sachen in Kisten.
Mir graut vor dem Tag, wenn er das dann endgültig abholt.
Ein kleiner Trost ist mir, dass es ihm auch so schlecht geht oder ging.

Ich hatte einen Ex, der hat kaum mit der Wimper gezuckt bei der Trennung.

@Gegenwind arbeitet ihr zusammen? Das muss wirklich der Horror sein.

01.01.2019 17:22 • #10


Gegenwind
Das hört sich gut gut an (Kontakte löschen usw.) das ist der richtige Weg

Ja, wir haben eine gemeinsame Firma, aus der ich zwar raus möchte, aber das ist alles leider nicht so einfach ....
Er ist Anfang Oktober ausgezogen und jetzt fällt ihm ein das er seit neuestem ein mal die Woche hier zu Hause vorbei kommt um gewisse Dinge zu erledigen und um den Hund zu besuchen ...

01.01.2019 17:31 • #11


Schnubbilein
Oh Gott! Warum tut er dir das an? Habt ihr das mit dem Hund von Anfang an so geregelt oder nimmt er sich das einfach so heraus?
Wir haben auch einen gemeinsamen Hund, der bei mir geblieben ist. Das kann der jedenfalls knicken, den regelmäßig zu besuchen!

01.01.2019 17:51 • #12


Gegenwind
ich bin mir nicht sicher ob er weiß was er mir an tut, wir sprechen nicht über Gefühle sondern nur über die Dinge die zu erledigen sind


Ich bin leider so blöd und hab ihm angeboten das er ihn natürlich besuchen kann, nach vorheriger Absprache!
Ich hatte mir damals nur gedacht wie das für mich wäre wenn ich den Hund nicht mehr sehen dürfte nur weil ich mich getrennt habe und dachte das ist nur fair wenn er ihn auch sehen darf ....

01.01.2019 18:04 • #13


Schnubbilein
Ja, also um ehrlich zu sein habe ich ihm das auch angeboten, den Hund besuchen zu dürfen, am Tag der Trennung... Aber ich denke, man darf seine Meinung ändern.

01.01.2019 20:01 • #14


Schnubbilein
Jetzt sitze ich hier in der Schule und gucke ständig auf mein Handy, ob er sich vielleicht meldet. Eigentlich bin ich hier, um meinen Klassenraum auszumisten, aber selbst mit Musik, schweife ich immer wieder ab.
Wieso nur fehlt der mir so, obwohl ich weiß, dass die Trennung richtig war?
Ich habe gerade total Angst vor dem, was kommt.

02.01.2019 11:40 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag