Kompletter Neuanfang - Trennung brachte viel ins Rollen

A
Geht es auch anderen so wie mir? Dass die Trennung eine Art Kettenreaktion ausgelöst hat und man plötzlich auch andere Bereiche hinterfragt (z.B. Wohnort, Beruf, Freundeskreis) und nach und nach anfängt, sein Leben zu ändern?

Ich würde mich über einen Austausch dazu freuen.

In meinem Fall ist es so, dass ich so langsam akzeptiere, alleine zu sein und auch mehr und mehr den Eindruck habe, es würde nicht mehr passen, weil ich mich seit der Trennung schon zu sehr weiterentwickelt habe, in eine andere Richtung als er.
Bei mir steht jetzt ein Umzug an, beruflich habe ich mir in den letzten Monaten wahnsinnig viele Gedanken gemacht und werde dort einige Änderungen angehen. Und auch der Freundeskreis wurde ein wenig auf den Prüfstand gestellt. Manche Freundschaften halten doch mehr aus oder sind tiefer, als ich dachte. Andere Freundschaften, die ich für enger oder tiefer hielt, haben die Krise aber nicht überlebt.

In den ersten Monaten nach der Trennung ging es mir sehr schlecht, ich war ein paar Mal nahe am Zusammenbruch und musste mich schließlich länger krank schreiben lassen. Das war schwierig, weil es gar nicht meine Art ist, aber sehr heilsam. Ich bin froh, dass es endlich nach so vielen Monaten weiterzugehen scheint und etwas Neues entsteht. Es sind aber viele unterschiedliche Gefühle, die mich begleiten, was es teilweise anstrengend macht: Das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein, Erleichterung, Freiheit, Neugier, so langsam auch wieder Energie, Vorfreude (was noch kommen wird), aber auch Anspannung, Angst, Zweifel. Aber ich denke, letzteres gehört eben auch dazu. Das ist vielleicht sozusagen der Preis, den man zahlt: Es ist eben ein NEUanfang, das heißt, das was kommt ist NEU. Ich kenne es also noch nicht. Da kann ich ja nicht nur zuversichtlich sein, da gehören Ängste auch dazu, denn ich bewege mich im Neuland.

Wollt ihr eure Erfahrungen mit mir teilen?

19.06.2015 22:02 • #1


S
Du fängst an dein Leben neu zu sortieren. Veränderungen sind da ganz selbstverständlich. Auch der Freundschaftskreis ändert sich dadurch. Manche können mit diesen Änderungen nichts anfangen. Weil sie selbst vor Veränderungen Angst haben, obwohl sie, also die Freunde von dir eigentlich nichts damit zu tun haben. Wenn Ängste auftreten bei Dir, dann liegt es daran, dass Du Deine Komfortzone verlässt und die unbekannten neuen Dinge Angst machen. Aber völlig normal, das gehört zur Weiterentwicklung dazu. Ich fand es persönlich immer sehr spannend, aufregend, wenn ich meine Komfortzone verlassen habe. Weil ich wusste, dass nun wieder mehr in mein Leben kommt.

19.06.2015 22:24 • #2


A


Kompletter Neuanfang - Trennung brachte viel ins Rollen

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Komfortzone verlassen - der Ausdruck hat mir gefehlt, ja genau, da ist es. Ich finde es auch spannend - trotz aller gemischter Gefühle - weil es nicht das erste Mal ist und sich die Lebensqualität erfahrungsgemäß verbessern wird. Wenn man den Mut hat, die Veränderungen auch durchzuziehen bzw. die Ängste und Unsicherheiten auszuhalten.

Ist das bei dir auch aktuell wieder Thema?

19.06.2015 22:27 • #3


S
Nein, ist nicht aktuell bei mir ein Thema, ich kenne mich nur sehr gut damit aus. Und du hast vollkommen recht, wenn du schreibst, dass sich damit die Lebensqualität verbessert. Deshalb erweitere ich ganz bewusst meine Komfortzone regelmäßig. Und ich liebe es. Auf diesem Weg sind mir viele Freunde verloren gegangen, war mir aber egal, weil ich immer neue sehr interessanten Menschen begegnet bin. Und meine allerbeste Freundin mir schon seit 25 Jahren immer erhalten blieb.

19.06.2015 22:45 • #4


A
Das klingt spannend! Darf ich fragen, wie du das machst, bewusst regelmäßig deine Komfortzone zu erweitern?

Bei funktioniert es, indem ich in eine Krise stürze und diese Krise dann langsam überwinde, wenn ich Dinge verändere. Ich werde also sozusagen eher dazu gezwungen, auch wenn es im Endeffekt gut für mich ist. Aber schöner wäre es natürlich, wenn ich, wie du so schön schreibst bewusst die Komfort-Zone erweitern könnte, ohne dieses Gefühl des Ausgeliefertseins. Ich kann es mir nur praktisch nicht vorstellen, das klingt so abstrakt. Wie stellst du das denn bewusst an?

19.06.2015 22:49 • #5


S
Ich liebe Herausforderungen und wenn ich die bewältigt habe, tritt irgendwann der Alltag ein und leider auch die Routine. Die mich persönlich nicht glücklich macht, also suche ich nach der nächsten Herausforderung. Bei diesen Herausforderungen gehe ich kalkulierte Risiken ein. Und deshalb kann man das beliebig oft wiederholen.

19.06.2015 23:07 • #6


T
Bei mir ist es nicht wirklich ein kompletter Neuanfang, aber ich hab einige Dinge an mir selbst erkannt.
Ich hab mich immer gefragt, warum sich vor meiner Ex nie eine Frau/Mädel für mich interessiert hat. Ich wusste nicht einmal, warum meine Ex sich für mich interessiert hat.
Mir wurde jetzt klar, dass mein Selbstwertgefühl absolut niedrig ist. Ich kann nicht mit Frauen flirten weil ich ständig eine Stimme im Kopf habe: Willst du sie jetzt wirklich belästigen? Was ist wenn du sie nervst? und so weiter. Dadurch werde ich nie aktiv. Auch ein bestandenes Abitur oder Diplom hab ich für mich nie wirklich als großen Erfolg gefühlt, egal wie anstrengend es war.

Damals vor drei Jahren hab ich es allerdings geschafft, diese Stimme zu unterdrücken und schon kurze Zeit später hatte ich ne Freundin. Leider kam die Stimme letztes Jahr wieder zurück als wir ein paar Probleme hatten und ich Verlustangst bekam.

Daran versuche ich jetzt zu arbeiten. Nicht mehr diese negativen Gedanken zuzulassen und mir selbst gegenüber positiv zu sein.

Vielleicht könnte ich der absolute Frauenschwarm sein, aber ich lasse unbekannte Menschen nur sehr langsam an mich heran und dadurch lernen mich nur sehr wenig Menschen wirklich kennen.

PS: Meine Ex vermisse ich immer noch, aber die Wut und der Schmerz sind nach fast sechs Monaten langsam weg. Aber von ihrer Seite scheint es keine Gefühle mehr zu geben, die über Freundschaft hinausgehen (oder vielleicht nicht mal mehr das). Zumindest hat sie mir davon nichts gesagt. Aber vielleicht ist sie derzeit auch mit sich selbst beschäftigt. Das fände ich gut, denn sie hat auch ihre eigenen Probleme mit dem Selbstwertgefühl. (Da haben sich einfach zwei gefunden gehabt. )

19.06.2015 23:54 • #7


PrincessKaiulani
Ich plane auch einen Neuanfang, möchte nächstes Jahr nach Berlin zu meiner Freundin ziehen und dann eine Mädels WG mit ihr machen Einfach alles hinter mir lassen, vor allem ihn! damit schubse ich mich selbst aus dem Nest, raus bei Mama, rein in die Großstadt! Ich werde sehr viel lernen, vor allem, auf eigenen Füßen zu stehen! Viel zu oft habe ich mich von anderen abhängig gemacht!
Hinter mir liegen harte Monate der Trauer und Verzweiflung (muss ich euch allen ja nicht erzählen , manchmal frage ich mich, wie ich das überlebt habe, gerade die ersten Wochen waren die Hölle! Ich hoffe, mit meinem Neuanfang fügt sich alles...

22.06.2015 18:56 • #8


D
Ich bin ehrlich: Ich entwickle mich eher zurück. Keinen Neuanfang, eher ein verbessertes altes Ich.

Umziehen? Ich lebe bereits in der besten Stadt (Berlin)
Neue Freunde? Meine (engsten) Freunde sind die Besten und helfen mir immer noch gut durch die Trennung und ihre Anwesenheit tut einfach gut. Ich lerne sowieso schon immer wieder neue Leute kenne, also ist das auch keine große Umstellung.

Ich habe erkannt, was der Fehler war und der war: ich habe mich verändert. Ich bin früher extrem gut mit meiner Linie gefahren und war selbstständig. Erst durch die Beziehung hat sich das umgekehrt. Ich werde immer glücklicher, weil ich wieder zu mir selbst finde.

Natürlich werde ich nicht der Alte sein, wie könnte ich auch? Aber das sind eher Sachen die ich über mich selbst gelernt habe und auf Zwischenmenschliche Beziehungen abstellen. Ich spüre den Drang nach großen Veränderungen, aber das wären Veränderungen die meine Ex wollte. Ich traue diesem Drang nicht, weil ich glaube das ich unterbewusst nur meine Ex beeindrucken will.

22.06.2015 19:12 • #9


A


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