Kurz und schmerzhaft

I
Hallo alle,

ich teile meine Erfahrung mit, vielleicht geht es mir nachher etwas besser?

Sechs Monate waren wir zusammen (beide Mitte 20). Die erste fünf Monate waren wir beide überglücklichen: waren froh die Familie und Freunde des Anderen kennenzulernen, verstanden uns prima, unternahmen viel miteinander. Pläne wurden geschmiedet, Versprechen und Liebesschwüre ausgetauscht (featuring Ich liebe dich, Vertraue mir, Du bist die Frau meines Lebens, Ich entscheide mich für dich und Ich will eine gemeinsame Zukunft etc.).

Doch Anfang Dezember kündigte sich eine schwierige Zeit an. Er hat sich emotional etwas distanziert, brauchte mehr Raum, wurde egoistischer im Bett, war oft müde und/oder verstimmt. Auf seine Launen habe ich meistens mit Verständnis reagiert und ihm mehr Raum gegeben. Ich wusste schließlich dass sich in ihm irgendwas tut und hiel es für normal bei den Umständen (er hat im Herbst sein Studium abgeschlossen und geht im Januar für sechs Monate auf eine Selbstfindungsreise bevor er den Doktor macht. In der Zeit schließe ich auch ab, finde selber eine Doktorstelle. Im Herbst 2011 wollten wir zusammenziehen ).

Und dann, vier Tage vor Weihnachten: Baaam! Er habe viel gedacht, habe Zweifel an unsere Beziehung, sein Bauchgefühl sage ihm irgendwas wäre nicht in Ordnung, es wäre nicht fair mir gegenüber. Das Ganze über Skype, er war schon bei seiner Familie, wo ich nachkommen sollte. Dabei suchten wir die Woche davor freudevoll eine gemeinsame Wohnung und versendeten gemeinsame Weihnachtskarten. Ich dachte mein Schwein pfeift!

Seitdem ist Funkstille, gelegentlich rufen gemeinsame Freunde an und fragen wtf, habt ihr euch etwa getrennt?. Ich rufe ihn weder an, noch frage ich zu seinem Zustand aus. Bin immer noch nicht völlig bewusst was passiert ist, Verleugnung wechselt sich mit Heulattacken, Apathie mit Wutausbrüchen. Arbeite unkonzentriert, esse wenig, trinke und rauche definitiv zu viel. Bin bloß ein Schatten.

Vielleicht habt ihr Einwände?

Lieben Gruß

28.12.2010 23:42 • #1


J
Hi Du,

mich hat meine Freundin auch vor 4 Tagen über messenger (hier icq) verlassen. ware mit ihr 7 monate zusammen.

Ich nehme es ihr nicht übel, dass es per messenger war. Selbst wenn Sie es mir ins gesicht gesagt hätte, weh getan hätte es genauso. Ich kann es nur nicht so ganz verstehen. Das muss ich aber wohl auch nicht, denn vor 9 monaten habe ich auch mit einer frau eine beziehung beendet. Ihr ging es wohl so wie mir jetzt. Sie konnte es auch nicht verstehen. Wenn ich also Gründe suche, dann muss ich bei mir suchen. So wie du auch bei dir. So sind wohl menschen. Gehen Gefühle, kommen Unsicherheiten, dann geht man.....wie, da ist wohl jeder verschieden.

ich bin auch sehr traurig.....ich dachte sie ist es...sie dachte das nicht....deswegen war sie es nicht....schade....

ich sende dir mal liebe grüße. was machst an neujahr?

gruß
jens

29.12.2010 01:01 • #2


A


Kurz und schmerzhaft

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D
Hallo zusammen,
sehe dass ich nicht die Einzige bin. Leider wie ihr alle auf der Verliererseite mit dem ewigen WARUM, in dem tiefen Loch und keiner Ahnung wie es weiter gehen soll. Hoffe nur, dass sich alles bald wieder normalisiert. Und wir alle vielleicht mal jemanden treffen, der unsere Liebe wert ist.

29.12.2010 14:44 • #3


I
Hey Jens,

danke für deine Antwort. Respekt für deine Gelassenheit in der Situation!

Es gibt viel Wahrheit in deinen Worten. Ich kann seine Entscheidung gefühlsmäßig sowieso nicht nachvollziehen, sonst hätte ich die Trennung initiiert? Mein Verstand sagt mir dass seine Lebeneinstellungen und meine Persönlichkeit auf irgendeiner Ebene offensichtlich nicht kompatibel sind. Am Ende des Tages ist WARUM egal: Ich muss mich bloß auf die neue Situation einstellen, nicht deren Hintergrund verstehen.

Wegen Silvester: ich gehe mit Freunden tanzen. Du?

Lieben Gruß

29.12.2010 14:54 • #4


I
Hallo Dobi,

im Fegefeuer sind wir viele Da bleibt nur übrig den Verlust zu kassieren, Unterstützung zu hollen (auch hier im Forum) und uns langsam zu besinnen. One day at a time.

Mit deinen Beiträgen kommst du als eine starke, liebevolle Frau rüber. Ich bin mir sicher, dass es bald viel besser geht. Und vielleicht treffen wir irgendwann tatsächlich Partner, die uns zu schätzen wissen.

Gruß

29.12.2010 15:22 • #5


D
Als starke Frau bezeichnete er mich auch immer und ich glaube er hatte ein Problem damit. Ich mußte jedoch immer stark sein. Ich war noch nicht mal 40 als mein Mann starb und ich alleine hier stand, Firma ausflösen, Streit mit Versicherungen...Ich spürte auch von Anfang an dass ich irgendwann wieder alleine sein würde und für alles selbst verantwortlich (wollte das nur nicht wahrhaben). Richtig auf seine Unterstützung verlassen konnte ich mich auch nie. Also, was bleibt mir anderes übrig. Ich bin nicht gerne so, ich mußte so werden!

29.12.2010 18:00 • #6


I
Mag sein, dass Stärke immer mit einer gewissen Tragik verbunden ist (kenne ich selber). Schätze mich (meistens, hehe) aufgrund dieser Stärke als fähig ein, diese Krise zu überstehen.

Das wird mit der Zeit!

Gruß

30.12.2010 01:45 • #7




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