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Lebensgefährte verlässt mich nach 20 Jahre

Frodoburli
Hallo ich bin 38. Mein Lebenspartner 43 Jahre alt mit dem ich 20 Jahre zusammen war und 2 Kinder habe 19 und 17 Jahre. Hat per WhatsApp mit mir schluss gemacht. Er hat gemeint er liebt mich nicht mehr und er hat sich neu verliebt, er meinte er will es beenden bevor er was neues anfangen kann. Er meinte er will die Welt erleben und er will sich ein pinkes Auto kaufen weil seine Freundin auch eines hat. Er ist zur seiner Mutter gezogen.

Mein Problem ist wir haben auch 5 Hunde und ich war Hausfrau. Das Haus gehört ihm er hat gesagt Kinder, Hunde und ich können im Haus bleiben. Ich weiß jetzt nicht was ich machen soll.

10.11.2020 23:23 • #1


F
ähm Hallo erstmal. Wie geht es dir denn damit? Das finde sigar ich als Aussenstehender schockierend.

11.11.2020 00:07 • #2


A


Lebensgefährte verlässt mich nach 20 Jahre

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VictoriaSiempre
Hallo Frodoburli,

Lebensgefährte interpretiere ich jetzt mal so, dass Ihr nicht verheiratet ward. Dann sieht Deine Situation leider ziemlich beschissen aus. Eure Kinder sind groß und ich fürchte, dass 5 Hunde keinen Grund für Unterhaltszahlungen sind. Kindesunterhalt wird er noch zahlen müssen; es sei denn, beide stehen schon selber gut im Arbeitsleben. Aber Kindesunterhalt ist eben auch genau das: Kindesunterhalt. Zwei fast erwachsene Teenies haben da Bedürfnisse...

Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als Dir schnellstmöglich einen Job zu suchen. Hast Du eine Ausbildung? Sicher wirst Du auch keine freiwillige Rentenversicherung abgeschlossen haben?

Wenn er Dir jetzt Zusagen macht, dass Du mit Kindern und Hunden im Haus bleiben kannst, dann würde ich versuchen, darüber eine vertragliche Regelung mit ihm zu treffen, solange er noch einen Hauch von schlechten Gewissen hat.

Aber selbst wenn er Euch da mietfrei wohnen lässt, bleiben Dir die Nebenkosten; ohne eigene Einkünfte bzw, HartzIV wird es nicht funktionieren.

Ich will Dich nicht runterziehen - Dir geht es bestimmt schlecht genug - aber ich schlag schon die Hände übern Kopf zusammen, wenn ich solche Geschichten wie Deine lese. Wie kann es in der heutigen Zeit noch sein, dass eine Frau sich in so eine Abhängigkeit begibt?

Die gute Nachricht ist, dass Du noch jung genug bist, um neu durchzustarten oder anzufangen. An Deiner Stelle würde ich mich beim Jobcenter melden und nach Möglichkeiten fragen.

Rechtlich sehe ich für Dich keine Möglichkeiten, dass Dein Ex-Lebensgefährte für Dich irgendwie noch aufkommen muss.

11.11.2020 00:08 • x 5 #3


M
Ich würde mir, wie bereits von Victoria Siempre geschrieben, schnellstmöglich Rechtsrat suchen. Wenn die Kinder noch in der Schule, in der Ausbildung oder im Studium sind, dann ist er sehr wohl unterhaltspflichtig und kann sich auch nicht aus den Kosten für das Haus stehlen, denn die Erträge laufen üblicherweise ja über den Besitzer. Ich würde zuerst deine Wohnsituation absichern und dann die Unterhaltsfrage mit einem Rechtsanwalt besprechen, damit du für dich und eure Kinder keine falschen Entscheidungen triffst oder Fristen verstreichen lässt.

Er fährt jetzt mit rosaroter Brille im pinken Auto und wer per WA Schluss macht, dem fallen vielleicht noch weitere Dinge spontan ein. Sicher dich ab. Dann kümmere dich um deine Gefühle.

11.11.2020 00:32 • x 1 #4


B
Liebe TE!
Mich erschreckt auch diese Abhängigkeit von einem Mann.
Tja,du kannst nur hoffen,dass du im Haus derweil bleiben kannst. Verlasse dich da aber nicht darauf.
Als erstes sollte dich der Weg ins Arbeitsamt führen. Wenn,du so jung mit ihm zusammen gekommen bist habe ich die Befürchtung,dass du nicht einmal einen Beruf erlernt hast oder zumindest nicht lange dem nachgegangen bist.
Neben der Trauer musst du lernen auf eigenen Füßen zu stehen. Viel Glück dazu.

P.S. Für die Hunde würde ich dir raten ein gutes Plätzchen zu finden.

11.11.2020 00:49 • x 1 #5


M
Warum wird immer angenommen, dass es sich bei Kindererziehung, Hausarbeit, Versorgen des arbeitenden Partners, dazu oft den Garten in Schuss halten um Hobbys handelt? Und dass der im Haushalt jahrelang unbezahlte Partner, ist ja meistens die Partnerin, sich im Fall der Trennung aber jetzt endlich mal auf die eigenen Füße stellt, so als hätte sie die Jahre zuvor unverdient im Spa verbracht? Leider ist im Fall der Trennung der wirtschaftlich schwächere Partner erst einmal dr gelackmeierte. Die unbezahlte Familienarbeit wird nicht ausgeglichen oder eine Güterverteilung vorgenommen. Deshalb Rechtsrat einholen und dann den Mann mit an den Tisch und alles Weitere vertraglich festhalten. Ihm ist bestimmt nicht daran gelegen die Mutter seiner Kinder auf die Straße zu setzen.

11.11.2020 01:08 • x 5 #6


tina1955
Hallo liebe @Frodoburli , wann hat er Dir denn seinen Entschluß mitgeteilt?
Gibt es eine Vereinbarung zwischen Euch, war es auch von Deinem Lebenspartner gewollt, daß Du zu Hause bleibst?
Wie darf man sich denn vorstellen, wie die Finanzen bei Euch geregelt wären?
Wer hat das staatliche Kindergeld erhalten?
Hat er sich schon geäußert, wie er sich an dem Unterhalt für Haus und Kinder beteiligen will?
Du schreibst, seine Freundin hat ein pinkes Auto, ist es seine Geliebte oder tatsächlich nur eine Freundin?

So viele Fragen auf einmal...

Als erstes solltest Du tatsächlich einen Anwalt für Familienrecht aufsuchen, Du bekommst Prozesskostenbeihilfe.

Und noch was, falls das Bild in Deinem Profil, Dein echtes Foto ist, nimm es bitte raus, damit Du hier anonym bleibst.

11.11.2020 01:32 • #7


VictoriaSiempre
Zitat von mareikje:
Warum wird immer angenommen, dass es sich bei Kindererziehung, Hausarbeit, Versorgen des arbeitenden Partners, dazu oft den Garten in Schuss halten um Hobbys handelt? Und dass der im Haushalt jahrelang unbezahlte Partner, ist ja meistens die Partnerin, sich im Fall der Trennung aber jetzt endlich mal auf die eigenen Füße stellt, so als hätte sie die Jahre zuvor unverdient im Spa verbracht?

Ich denke so ganz gewiss nicht! Im Gegenteil finde ich diese Arbeit völlig unterbewertet und wenig wertgeschätzt.

Aber ich fand es schon sehr viel früher als im Jahr 2000 leichtfertig, wenn Frauen (weil ich liebe ihn doch so und es ist alles schick bei uns!) diese Familienarbeit einfach mal so und ohne Absicherung übernommen haben. Man kann von der Ehe halten, was man möchte - letztlich ist es ein Vertrag, der zumindest ein Minimum regelt.

Persönlich habe ich wenig Verständnis für Frauen (ich erhöhe um Menschen), die sich keine Basis durch Ausbildung/Studium geschaffen, als Teenie Kinder bekommen und sich - nicht abgesichert! - auf so ein Konstrukt eingelassen haben.

11.11.2020 01:57 • x 3 #8


B
Danke Victoria!
Sehe ich genauso. Aber Frauen die einen Job haben müssen den Haushalt zusätzlich wuppen,ich hoffe mit der Hilfe des Partners.
Für mich ist es blauäugig all die Jahre zu Hause zu bleiben. Nie und wirklich sollte man sich darauf verlassen,dass die Liebe ewig hält. Es gibt Widrigkeiten im Leben die man auf dem Schirm haben muss.

11.11.2020 08:02 • x 1 #9


M
Ich habe vor ca zwei Jahren ein Interview mit einer älteren Anwältin für Familienrecht gesehen, die fassungslos war, wie jüngere Frauen oft wieder in die Rolle der 50er rutschen, so als hätte es die Frauenbefreiung nie gegeben. Sie plädierte stark dafür, dass sobald ein Partner die Karriere zugunsten der Kinder aufgibt, beide einen Vertrag schließen, in dem für die Hausfrau oder den Hausmann ein realistisches Gehalt ausgewiesen ist und monatliche Einzahlungen in die Rentenversicherung. Dann wäre nicht nur die Arbeit für die Familie honoriert und wertgeschätzt, sondern die meisten Familie würden feststellen, dass sie sich so ein Konstrukt gar nicht leisten können.

Dazu kommt, dass auch wichtige und leistungsstarke Qualifikationen mit der Zeit Zuhause zunehmend an Wert verlieren. Nach 12 Jahren Zuhause steigt niemand wieder dort ein wo er ausgestiegen ist. Man beginnt neu und ist plötzlich eine überalterte Berufseinsteigerin. Was man im Haushalt und für die Familie täglich geleitet hat, das fällt dann weg.

Für die TE kommen diese Überlegungen aber zu spät. Sie ist in keiner Form abgesichert und müsste sich jetzt beeilen rechtlich noch einiges in trockene Tücher zu bekommen. Erfahrungsgemäß sind neue Partnerinnen auch weniger an der Absicherung der Ex interessiert und vielleicht drückt ihn aber aktuell noch ein schlechtes Gewissen und er lässt sich auf Wohnrecht u.Ä. vertraglich ein. Ich drücke Frodoburli alle Daumen!

11.11.2020 10:46 • x 3 #10


U
Ich glaube, viele Frauen wollen in diese Rolle. Kinder mit 17 und 19 Jahren brauchen schon längst keine Vollzeitbetreuung mehr. Zunehmend richten sich etliche Frauen gern in ihrem bequemer werdenden Leben ein und haben keine Ambitionen mehr, sich beruflich zu orientieren. Diese Bequemlichkeit kann einen aber teuer zu stehen kommen, wie man auch in diesem Fall unschwer erkennen kann.
Viele Mütter haben nicht nur einen Halbtags- sondern einen Vollzeitjob und kommen dennoch ihren Verpflichtungen zu Hause nach. Und auch die Männer helfen in diesen Konstrukten, eben weil es Hand in Hand laufen muss.
Wenn eine Frau eigenständig bleiben möchte, arbeiten möchte, dann kann sie es auch jederzeit tun.

11.11.2020 14:11 • x 3 #11


DieSeherin
nur mal kurz dazwischen:

Zitat von Butterblume63:
Aber Frauen die einen Job haben müssen den Haushalt zusätzlich wuppen,ich hoffe mit der Hilfe des Partners.


nein! frauen müssen den haushalt nicht wuppen und hilfe des partners... beide bewohner*innen des haushalts müssen den gemeinsam wuppen! (boah... mich macht diese formulierung schon stinkig!)

und liebe fadeneröffnerin: bitte wende dich ganz schnell an eine beratungsstelle (gibt es auch bei der caritas) und lass dir helfen! du brauchst eine check-list, was jetzt alles zu tun ist. das ganze emotionale ist eh schon heftig genug zu verarbeiten, aber in finanzielle existenznöte musst du nicht geraten

11.11.2020 14:48 • #12


B
Bevor du in die Luft gehst,Seherin erst einmal nachfragen.
Seien wir uns ehrlich die meisten Frauen die auch Vollzeit beschäftigt sind machen immer noch den Grossteil der Hausarbeit allein.
Mein Mann und ich haben ihn bis zu seiner schweren Erkrankung 50:50 geregelt bekommen. Er backte die Kuchen und Torten für die Geburtstage genauso wie ich. Und ich würde um diesen Mann beneidet was in der heutigen Zeit eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte....ist sie aber nicht.
Und deshalb der Hinweis mit hoffentlich der Hilfe.

11.11.2020 15:59 • x 2 #13


monchichi_82
Das ist ein ungünstiges Abhängigkeitsverhältnis. Du darfst mit Kindern und Hunden im Haus bleiben. Die Frage ist wie lange? Bis er eine neue Flamme hat und die nicht mit zu Mutti nach Hause nehmen möchte? Es ist auch ungünstig 20 Jahre Hausfrau zu sein (so lese ich zumindest den Beitrag). Dir fehlen Versicherungsjahre, dir fehlt der Anschluss zum Arbeitsleben. Es wird sicher nicht ganz einfach mit dem Hintergrund, dass du selbst auf die Beine kommst.

20 Jahre mit einer Whatsapp beenden ist schon auch ne Nummer für sich passt aber zu seinem neuen Midlife Crisis Lebensstil und zum pinken Auto.

11.11.2020 16:17 • x 2 #14


A


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