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Liebe? Es kann nur eine/n geben?

H
Die Frage nach den Gründen für eine Affäre beschäftigt mich schon seit langem. Dabei habe ich besonders schwer mit dem Gegensatz zum Idealbild der monogamen LIebe, Heirat, Familie in unserer Gesellschaft zu kämpfen. In den Medien wird die Frau gern als die heilige Kuh dargestellt, um die Mann sich bemühen, erobern muss, ihre Liebe gewinnen muss, die ihm dafür dann ihre Liebe schenkt, treu bei ihm bleibt, Heirat, Kinder, Hausbau bis zum Tod. In diese Welt flüchten sich auch die kleinen Schulmädchen, die von der ersten Liebe träumen. Die Jungs träumen natürlich auch und sie wissen auch vom Idealbild. Doch die Realität zeichnet viele abweichende Bilder. Trotz der Eroberung gibt es immer wieder Trennungen. Trotz der Eroberung lassen sich viele Mädels neben ihrer Hauptbeziehung auf Affären ein und brechen schon damit aus dem Idealbild von Liebe und Treue aus. Schlimmstenfalls geben sie nach außen das Idealbild für die perfekte Beziehung vor, tauchen aber etwa in der Weihnachtszeit im Arm eines anderen Mannes auf. Warum nicht Trennung vom Mann in der Hauptbeziehung? Das ist doch ganz leicht. Warum dieses Gesülze von Liebe, Treue, Vertrauen, glücklich sein, vergeben sein, stolzer Verweise auf die Dauer der Hauptbeziehung? Warum nicht das Eingeständnis, dass Frau auch gern einen zweiten Lover haben will bzw. einen fürs Geld und einen fürs Bett? Mir fällt es schwer, das alles einzuordnen. Auch die ungeheuere Anzahl von Beiträgen zum Thema Affäre in diesem Forum spricht eine deutliche Sprache wie misstrauisch den Aussagen von Frauen über Liebe usw. gegenüber stehen muss. Ganz offensichtlich gibt es in unserer Gesellschaft eine riesige Diskrepanz zwischen Idealbildern von Liebe und Beziehung zur Realität eben mit vielen Affären, zwischen Worten und Taten. Bemerken Frauen mit Idealvorstellungen zur monogamen Liebe/ Beziehung eigentlich, dass sie im Rahmen einer Affäre polygam sind und damit ihren Idealvorstellungen komplett zuwider handeln?

Letzten endes geht es hier also auch um mein Misstrauen gegenüber Frauen, was ihre festen Standpunkte zu Liebe und Beziehung betrifft. Auch die Glaubwürdigkeit der Worte von Frauen sind für mich zum Problem geworden. Ich weiß nicht so recht, auf welchen Füßen eine Beziehung tatsächlich entsteht.

19.02.2017 11:50 • #1


Nico2017
Ich weiß ja nicht, welche Medien du konsumierst, aber ich nehme es eher so wahr, dass die Frau heute nicht als heilige Kuh dargestellt wird, sondern als selbstständige, eigenständige, im Leben stehende B.i.t.c.h. (diese Forum ist echt prüde!) die sich nimmt, was sie will.
Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, bevor etwas repariert wird, kaufen wir es neu.
Das Gleiche gilt für Beziehungen.
Wer macht sich schon die Mühe zu hinterfragen? Zu versuchen, den Partner zu verstehen, seine Bedürfnisse zu erforschen und dann erfüllen zu wollen? Und, was noch viel wichtiger ist, wer beschäftigt sich mit sich selbst? Erforscht seine eigenen Bedürfnisse? Was will ich eigentlich? Einen Partner, weil ich an der Einsamkeit leide? Jemanden, der es schafft, mich glücklich zu machen, weil ich es alleine nicht schaffe? Jemand, der das Medienbild verkörpert?
Wird nicht funktionieren. Und dann bricht man aus. Das Gleiche gilt natürlich auch für Männer - das ist geschlechtsunabhängig. Beide brauchen Bestätigung, das Gefühl begehrt und beliebt zu sein. Weil das Selbstwertgefühl fehlt.
Nehmen wir ein neues Handy als Beispiel:
Zu Beginn sind wir ganz euphorisch, endlich ein Handy, das alles kann, was wir immer schon wollten. Die beste Kamera, hochauflösendes Display, einfach perfekt. Nebenbei werden wir von unseren Freunden dafür auch beneidet. Handy als Statussymbol. Die Grundeigenschaften, nämlich das Telefonieren, nehmen wir gar nicht mehr wahr. Das setzen wir voraus. Viel wichtig sind die Features.
Es vergeht ein halbes Jahr, ein Jahr. Die tollen Features werden zur Gewohnheit. Alles geht automatisch und man nimmt es auch so wahr.
Und schon kommt das Nachfolgemodell auf den Markt. Noch bessere Kamera, noch besseres Display usw. und schon ist sie wieder da: die Euphorie. Das Neue. Das Perfekte.
Aber um das Grundbedürfnis (Telefonieren, etc.) zu befriedigen, hätte das alte Handy völlig ausgereicht. Aber das war uns zu wenig. Wir brauchen die Veränderung, die Abwechslung, das Neue.....diese Euphorie, die entsteht, wenn etwas Neues da ist. Die Bestätigung, dass wir wieder up to date sind.

Ähnlich ist es bei Beziehungen. Wir konzentrieren uns nicht auf das Wesentliche. Auf das Ursprüngliche. Auf den Sinn einer Beziehung. Es ist keine 100 (oder sagen wir 50) Jahr her, da hat eine Partnerschaft ganz andere Zwecke erfüllt. Versorgung, Sicherheit, Fortbestand, Machtverhältnisse.....
Und jetzt auf einmal wollen wir, dass Liebe und Zuneigung im Vordergrund stehen? Damit umzugehen müssen wir erst lernen. Vorallem (ob oder weil) wir in dieser medial verseuchten Wegwerfzeit leben.

Das Alles soll natürlich eine Affaire, einen Seitensprung nicht rechtfertigen. Aber ich denke, wir sollten die Hintergründe erforschen um verstehen zu können, warum so etwas passieren kann und passiert. Und da sollten wir bei uns selbst anfangen. Was habe ich für Anforderungen an eine Beziehung? Welches Geschenk bring ich mit. Welches Geschenk erwarte ich mir? Welche Kompromisse bin ich bereit einzugehen und wo setze ich Grenzen? Und, der springende Punkt: WARUM will ich eine Beziehung haben?

19.02.2017 12:02 • x 2 #2


A


Liebe? Es kann nur eine/n geben?

x 3


V
Zitat von Hologramm77:
… In den Medien wird die Frau gern als die heilige Kuh dargestellt, um die Mann sich bemühen, erobern muss, ihre Liebe gewinnen muss, die ihm dafür dann ihre Liebe schenkt, treu bei ihm bleibt, Heirat, Kinder, Hausbau bis zum Tod. In diese Welt flüchten sich auch die kleinen Schulmädchen, die von der ersten Liebe träumen. …

Bei allem Respekt vor deiner persönlichen Betroffenheit, die ich hier rauslese, aber sind das die gleichen Medien, die uns Frauen immer erklären wollen, dass wir uns nicht an die Männer klammern sollen, ihnen ihre Freiheiten lassen sollen, ihnen das Gefühl geben sollen eine tolle Frau an ihrer Seite zu haben? Nur um mal ein paar von diesen Plattitüden zu nennen? Es tut mir leid, aber mit ist das zu einseitig gedacht. Die Frauen sind die Bösen und die Männer sind die Tollen? Wenn einer ausbricht in eine Affäre, dann ist vorher bei beiden schon was schiefgegangen. Meine Meinung. Was nicht heißen soll, dass ich ich es nicht besser finden würde, bevor es so weit kommt, an den gemeinsamen Problemen zu arbeiten. Das betrifft aber beide.

19.02.2017 12:15 • x 1 #3


Nico2017
Zitat von Vya:
Zitat von Hologramm77:
… In den Medien wird die Frau gern als die heilige Kuh dargestellt, um die Mann sich bemühen, erobern muss, ihre Liebe gewinnen muss, die ihm dafür dann ihre Liebe schenkt, treu bei ihm bleibt, Heirat, Kinder, Hausbau bis zum Tod. In diese Welt flüchten sich auch die kleinen Schulmädchen, die von der ersten Liebe träumen. …

Bei allem Respekt vor deiner persönlichen Betroffenheit, die ich hier rauslese, aber sind das die gleichen Medien, die uns Frauen immer erklären wollen, dass wir uns nicht an die Männer klammern sollen, ihnen ihre Freiheiten lassen sollen, ihnen das Gefühl geben sollen eine tolle Frau an ihrer Seite zu haben? Nur um mal ein paar von diesen Plattitüden zu nennen? Es tut mir leid, aber mit ist das zu einseitig gedacht. Die Frauen sind die Bösen und die Männer sind die Tollen? Wenn einer ausbricht in eine Affäre, dann ist vorher bei beiden schon was schiefgegangen. Meine Meinung. Was nicht heißen soll, dass ich ich es nicht besser finden würde, bevor es so weit kommt, an den gemeinsamen Problemen zu arbeiten. Das betrifft aber beide.


Ich glaube, der TE hat ein bisschen ein verqueres Frauenbild. (nicht böse gemeint)
Auch der mediale Druck auf uns Männer ist nicht zu gering! Es gilt generell Schönheitsideale zu erfüllen (warum florieren Männer-Pflege-Produkte?), dem medial Vorgelebten zu entsprechen.
Und es funktioniert!
Man muss sich ja nur mal die diversen Internetsingleplattformen oder Dating Apps ansehen, wo es rein um das Äußerliche geht: Gefällt mir nicht - wische ich nach links. Gefällt mir - wische ich nach rechts.
Und dann erwarten wir uns, das daraus eine funktionierende Beziehung entsteht ?
Und gerade da sieht man sehr gut, wie sich Frauen und Männer verkaufen. Welche Fotos hier gepostet werden. Nicht das bezaubernde, verführerische, romantische Lächeln. Sondern Silikontitten und Waschbrettbauch.
(Edit: habe gegen Beides nichts einzuwenden, aber einen Menschen darauf zu reduzieren?)

19.02.2017 12:19 • #4


fe16
ihr lieben
warum macht ihr das denn mit ?
muss man als Mann den männliche schönheitscrem etc haben ?
oder als Frau aussehen wie eine Barbiepuppe ?

eine Beziehung geht doch nicht nach dem was TV oder werbung mir sagt oder doch ?
eine Beziehung sollte nach beiden Menschen gestaltet werden

Aber vielleicht bin ich ja schon zu alt um die Wirkung eines Waschbrettbauches und Silikonbusen zu verstehen

Wo bitte bin dann ich ich der Mensch ?

19.02.2017 12:43 • x 6 #5


H
@Nico2017 Sehr interessanter Beitrag. Bei den Medien denke ich zuerst an die großen und erfolgreichen Liebesfilme, dann an Musik und Romane, zuletzt an die Nachrichtenmagazine. Darin gibt es dieses schöne Bild von der Eroberung der Frau durch den Mann, Liebe, Treue, Heirat, Kinder, Familie. Daneben haben vorwiegend nur Männer Affären, nicht die Frauen. Die Frauen sind die Treuen und Betrogenen, nicht die Betrügerinnen. Was die Frau von heute betrifft hat sich das Bild von der Frau in den Medien sicher schon gewandelt, hin zu dem von dir beschriebenen Typus.

Die Wegwerfgesellschaft mag sicher Auswirkungen auf Beziehungen haben. Doch in diesem Sinne: Warum wirft die vergebene Frau ihre Hauptbeziehung nicht weg und lässt sich statt dessen auf eine Affäre ein? Bei der Singlefrau verkehrt sich die Fragestellung: Wenn sie sich auf eine Beziehung mit einem vergebenen Mann einlässt, wie sieht dann ihr Verständnis von Liebe aus? Sie lässt sich damit auf einen polygamen Mann ein. Wie ist es um ihr Verständnis von Monogamie bestellt, wenn sie sich diese als Grundlage für die zukünftige Beziehung mit dem Affärenmann vorstellt? Kann sie eigentlich jemals von betrügen sprechen, wenn ihr ehemaliger AF-Mann eine neue Flamme hat?

Das Handybeispiel finde ich gut gewählt. Das Telefonieren gerät als selbstverständliche Basis der Handynutzung in den Hintergrund. Statt dessen kommen die immer wieder neuen Extras in den Blickpunkt. Die Extras als Grund das alte Gerät für ein neues zu tauschen klingt auch plausibel.

@Vya Für mich sind ja nur Frauen im Hinblick auf eine Beziehung interessant. Und deswegen interessiert es mich in diesem Thread auch nur, aus welchen Gründen Frauen sich auf eine Affäre einlassen bzw. wie sattelfest ihre Überzeugungen in puncto Liebe und Beziehung sind. Aus welchen Gründen sich Männer auf eine Affäre einlassen interessiert mich hier erst sekundär, da hier wahrscheinlich andere Gründe vorliegen als bei Frauen. Aber wenn du diesen Aspekt mal in den Blickpunkt rücken willst, na denn los!

19.02.2017 17:02 • #6


V
Zitat von Hologramm77:
@Vya Für mich sind ja nur Frauen im Hinblick auf eine Beziehung interessant. Und deswegen interessiert es mich in diesem Thread auch nur, aus welchen Gründen Frauen sich auf eine Affäre einlassen bzw. wie sattelfest ihre Überzeugungen in puncto Liebe und Beziehung sind. Aus welchen Gründen sich Männer auf eine Affäre einlassen interessiert mich hier erst sekundär, da hier wahrscheinlich andere Gründe vorliegen als bei Frauen. Aber wenn du diesen Aspekt mal in den Blickpunkt rücken willst, na denn los!

Also, obwohl ich eine Frau bin, interessiert es mich schon sehr, warum beide Geschlechter ausbrechen. Zum einen, um mich und die anderen Frauen besser zu verstehen, aber ich will auch die Männer verstehen. Ist mir also gleich wichtig.
Ich kann dazu auch nicht viel sagen, ich bin treu, aber in eine Affäre mit einem Mann gerutscht, der mir das erst mal ein halbes Jahr verheimlicht hat. Für mich käme er, so sehr ich ihn liebte, als Partner nicht in Frage. Deswegen wollte ich auch nie, dass er sich trennt. Ich hätte zu viel Sorge, dass ich dann irgendwann die Betrogene wäre. Ich stecke auch noch viel zu sehr in der Verarbeitung der ganzen Sache, als dass ich da wirklich schon komplett klar sehen könnte. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für Männer wie für Frauen am Ende um die gleichen Themen geht. Sie vermissen etwas in Ihrer Hauptbeziehung. Zuneigung, den Austausch, fühlen sich als Mann / Frau nicht mehr wahrgenommen, usw. usf. Klar gibt es notorische Fremdgänger, die das brauchen um ihr Ego aufzupuschen. Aber das weiß ich genauso von Frauen wie von Männern. Und ich find's nicht gut. Kann ich auch nicht nachvollziehen.

19.02.2017 17:17 • x 2 #7


H
@Vya Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr komme darauf, worauf ich in diesem Thread hinaus will. Es geht nicht nur darum, weshalb sich Frau auf eine Affäre einlässt. Vielmehr geht es mir um Partnerwahl. Ich will genau wissen, woran ich Frauen erkenne, die sich potenziell auf eine Affäre einlassen würden, damit ich sie von Anfang von der Wahl ausschließen kann. Denn ich weiß um meine Blindheit und Gedankenlosigkeit, dass ich Frauen per se die Attribute zuschreibe, dass die ja nur Liebe, Treue und Heirat, Kinder etc. wollen.

Es war ein regelrechter Schock für mich, dass sich eine Frau in einer Ehe mit zwei kleinen Kindern in mich verliebt. Vielleicht war sie nur an einem Abenteuer interessiert. Vielleicht bekam sie in ihrer Ehe von ihrem Mann zu wenig Wärme. Sie hatte darüber geklagt. Das hat sie wenigstens rechtzeitig gesagt, so dass ich eine Vollbremsung einlegen konnte. Für eine Affäre bin ich mir zu schade. Auch finde ich den Gedanken abstoßend, dass sich die Frau mit zwei Männern ins Bett legt. Mit dem einen als Zufluchtsort für Liebe, mit dem anderen aus vorgetäuschtem Ehe-Pflichtgefühl oder so ähnlich. Aber ich bin auch kein Zufluchtsort für Liebe. Ich halte es für ganz selbstverständlich, dass Ehefrauen für klare Verhältnisse in ihren Beziehungen sorgen - sich scheiden lassen, wenns halt nicht mehr klappt. Und nicht, dass ein neuer Mann der Grund für eine Trennung ist. Auf so eine Rolle habe ich auch keine Lust.

Doch dein Beispiel der Verheimlichung ist auch so eine Situation, in die ich nie kommen möchte. Anfangs wäre ich unglaublich glücklich, dass ich auch mal eine schöne Frau gefunden habe, die sich in mich verliebt hat und halt alleinstehend ist. Doch das spätere Geständnis, dass sie Vergeben ist, in einer Ehe steckt oder sogar Kinder hat, wäre für mich in vielerlei Hinsicht ein grausamer Tiefschlag. Ich würde mir ausgenutzt vorkommen, ein Trostpflaster Bekommt in ihrer Beziehung keine Liebe und besorgt sich die dann bei irgendeinem anderen, statt einen klaren Schnitt mit ihrer Hauptbeziehung/Ehe zu machen. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit rutsche ich wie du in eine Affäre hinein, weil ich zum Anfang nicht skeptische Fragen stelle und mein Misstrauen überhöre oder ignoriere Dann stimmt was mit meiner Wahrnehmung nicht.

19.02.2017 22:57 • x 1 #8


K
Weil die Menschen heute aufgrund der Lebenserwartung in immer länger dauernden und also frustrierenden Beziehungen stecken, weil die neuen Medien und das Internet es leicht machen, und weil gleichzeitig in Filmen, Büchern etc das Ideal von der brennenden, leidenschaftlichen großen Liebe des Lebens gefeiert wird, gehen immer mehr Menschen fremd meiner Meinung nach.
Dazu kommt noch - geht es dem Esel zu gut, geht er aufs Glatteis.

Meine Eltern waren in ihren wilden Jahren mit Kindern, viel Arbeit und existenziellen finanziellen Nöten so ausgelastet, da war gar kein Raum für solche Gedanken. Heute arbeiten die Menschen viel weniger, haben mehr Freizeit durch die Technologisierung, und gleichzeitig immer öfter Langeweile. Dann kommt die innere Leere, und die lässt sich ja schnell stopfen mit einer Affäre.

Liebe? Was ist das denn überhaupt?

19.02.2017 23:10 • #9


V
Zitat von Hologramm77:
@Vya Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr komme darauf, worauf ich in diesem Thread hinaus will. Es geht nicht nur darum, weshalb sich Frau auf eine Affäre einlässt. Vielmehr geht es mir um Partnerwahl. Ich will genau wissen, woran ich Frauen erkenne, die sich potenziell auf eine Affäre einlassen würden, damit ich sie von Anfang von der Wahl ausschließen kann. Denn ich weiß um meine Blindheit und Gedankenlosigkeit, dass ich Frauen per se die Attribute zuschreibe, dass die ja nur Liebe, Treue und Heirat, Kinder etc. wollen.

Es war ein regelrechter Schock für mich, dass sich eine Frau in einer Ehe mit zwei kleinen Kindern in mich verliebt. Vielleicht war sie nur an einem Abenteuer interessiert. Vielleicht bekam sie in ihrer Ehe von ihrem Mann zu wenig Wärme. Sie hatte darüber geklagt. Das hat sie wenigstens rechtzeitig gesagt, so dass ich eine Vollbremsung einlegen konnte. Für eine Affäre bin ich mir zu schade. Auch finde ich den Gedanken abstoßend, dass sich die Frau mit zwei Männern ins Bett legt. Mit dem einen als Zufluchtsort für Liebe, mit dem anderen aus vorgetäuschtem Ehe-Pflichtgefühl oder so ähnlich. Aber ich bin auch kein Zufluchtsort für Liebe. Ich halte es für ganz selbstverständlich, dass Ehefrauen für klare Verhältnisse in ihren Beziehungen sorgen - sich scheiden lassen, wenns halt nicht mehr klappt. Und nicht, dass ein neuer Mann der Grund für eine Trennung ist. Auf so eine Rolle habe ich auch keine Lust.

Doch dein Beispiel der Verheimlichung ist auch so eine Situation, in die ich nie kommen möchte. Anfangs wäre ich unglaublich glücklich, dass ich auch mal eine schöne Frau gefunden habe, die sich in mich verliebt hat und halt alleinstehend ist. Doch das spätere Geständnis, dass sie Vergeben ist, in einer Ehe steckt oder sogar Kinder hat, wäre für mich in vielerlei Hinsicht ein grausamer Tiefschlag. Ich würde mir ausgenutzt vorkommen, ein Trostpflaster Bekommt in ihrer Beziehung keine Liebe und besorgt sich die dann bei irgendeinem anderen, statt einen klaren Schnitt mit ihrer Hauptbeziehung/Ehe zu machen. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit rutsche ich wie du in eine Affäre hinein, weil ich zum Anfang nicht skeptische Fragen stelle und mein Misstrauen überhöre oder ignoriere Dann stimmt was mit meiner Wahrnehmung nicht.

Du kannst mir glauben, meine aktuelle Verzweiflung zielt zum Teil genau auf dieses Thema ab. Ich möchte sowas nie mehr erleben, niemals mehr. Es hat so viel kaputt gemacht, ich bin sicher, diese Geschichte wird mich nachhaltig verändern. Ich werde mir sehr viel Zeit lassen müssen, bevor ich mich wieder auf einen Mann einlassen kann. Und ich hoffe inständig, dass mich die Liebe irgendwann wieder findet. Und zwar so, wie ich sie mir wünsche. Ich bin eine liebevolle Frau, die viel zu geben hat, mit Ritterrüstung wird das schwierig. Ob man gänzlich ausschließen kann, wieder an so einen / so eine zu geraten, weiß ich nicht, aber ich werde genauer hinsehen. Auf alle Fälle. Aber bis dahin ist noch Zeit, ich bin noch zu verletzt von all dem.

19.02.2017 23:12 • #10


Luto
Zitat von Kaetzchen:
Liebe? Was ist das denn überhaupt?

die gibt es schon noch, aber definiert jeder Mensch komplett anders.

19.02.2017 23:13 • #11


K
Zitat von Luto:
Zitat von Kaetzchen:
Liebe? Was ist das denn überhaupt?

die gibt es schon noch, aber definiert jeder Mensch komplett anders.


Ja, genau. Und so sagen eben viele, dass sie ihre/n Partner/in noch lieben, aber anders, und die Affäre lieben sie auch. Was möglich ist, aber im Fall eines eiskalten Betrugs nicht meinem Verständnis von Liebe entspricht. Denn für mich bedeutet Liebe eine starke körperliche, geistige und emotionale Anziehung, also eine Seelenverbindung, die mit Respekt, Vertrauen und Loyalität daherkommt.
Fehlen davon wichtige Teile, ist es für mich keine Liebe mehr. Und wenn ich mich nicht mehr geliebt fühle, dann gehe ich.

Aber wie Du schon richtig sagst, Liebe ist ein sehr individuelles Konzept.

19.02.2017 23:23 • x 2 #12


Luto
Zitat von Kaetzchen:
Aber wie Du schon richtig sagst, Liebe ist ein sehr individuelles Konzept.

in der Tat!
warum glaubst Du, ohne dass ich das unbedingt glaube, dass Betrug ein Zeichen von Nicht-Liebe ist?
Ist es nicht auch dann eher eine Liebe zu einer Moral?

19.02.2017 23:29 • #13


K
Nein, es geht mir nicht um Moral, sondern um mein Liebeskonzept. Wenn der, der mich angeblich liebt, mich betrügt, dann respektiert er mich nicht, und er ist nicht loyal mir gegenüber.
Im Gegenzug verliere ich den Respekt vor ihm, und mein Vertrauen. Demnach fällt der Betrug vier von den sechs Säulen, auf denen die Liebe steht .. das ist für mich nicht mit Liebe vereinbar.

Da dies mein Konzept von Liebe ist, ist es für mich z.B. mit einer offenen Beziehung zu vereinbaren. Nicht aber mit permanenten Lügen. Zumal die auch noch eine Beziehung aushöhlen und emotionale Distanz schaffen.

19.02.2017 23:49 • #14


Luto
Zitat von Kaetzchen:
Wenn der, der mich angeblich liebt, mich betrügt, dann respektiert er mich nicht, und er ist nicht loyal mir gegenüber.

warum sollte er dich nicht respektieren?
er respektiert nur nicht deine Moral, die einzige zu sein...
und Lügen muss man ja nicht!
Aber nichtsdestotrotz könnte ich wahrscheinlich auch keine Polygamie aushalten.
Ich denke halt gerade nur so in verschiedene Richtungen ...

19.02.2017 23:54 • #15


A


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