Liebt er mich oder nutzt er mich nur aus?

Hi,
heute könnt Ihr mir mal helfen.
Eigentlich stehe ich mit beiden Beinen im Leben und ich bin eine Realist. Ich arbeite jetzt seit 8 Jahren mit einem Kollegen zusammen, mit den ich auch privat seit 26 Jahren bekannt bin. Er gefiel mir schon immer und wir verstanden uns auch immer gut.
Vor drei Jahren hatte er nun schlimmen Liebeskummer und ich habe ihm durch seine schwerste Krise, durch viel darüber Reden und mit Rat und Tat durch die schwere Zeit geholfen. Aus unserer tiefen Freundschaft wurde tiefe Vertrautheit und schließlich auch eine Affäre, von der niemand weiß. Bei mir ist es inzwischen große Liebe geworden. Ich habe meinen Mann verlassen und lebe inzwischen allein. Er will nie wieder eine Beziehung und findet es genauso gut, wie es ist. Da ich eine starke Persönlichkeit bin und in unserer gemeinsamen Firma viel ansehen genieße, konnte ich ihn so manches Mal retten und unter meinen schützenden Mantel stellen, wenn er mal wieder irgendwo aneckte, weil er ein schwieriger Mensch ist. An den Wochenenden sehen wir uns selten, da er die für sich brauch und am liebsten zu Hause vor seinen Computer bleibt. Ich hingegen werde immer
einsamer und sehne mich nach Liebe und Geborgenheit
Ich habe ihm jetzt schon ein paar mal versucht zu sagen, das mir dass so nicht gefällt und ich am liebsten kündigen würde und endlich ein neues Leben anfangen würde. Er sagt dann immer wie sehr er mich braucht, dennoch meldet er sich privat eher selten bei mir, da wir uns ja die ganze Woche über auf der Arbeit sehen. Er sagt er hat mich sehr lieb und ich bin der wichtigste Mensch in seinem Leben geworden, jemanden lieben, würde er nie wieder! Ich weiß auch ich müsste ihn verlassen, aber der Gedanke jemals ohne ihn zu sein macht mir panische Angst, obwohl ich weiß das alles dagegen spricht, dass er mich liebt.
Was soll ich tun?

Ich denke er genießt den Schutz, mehr nicht. Ansonsten würde er sich mehr bemühen. Nach so langer Zeit. Jage keinen geistern hinterher.

Du gibst dich da mit wenig zufrieden.
Ich würde mich distanzieren und ihn vorallem in der Firma nicht vor Konsequenzen für sein Verhalten schützen.Ist ja ein erwachsener Mann.
Ob er dich liebt oder nicht hat er ja anscheind selbst schon beantwortet.

Also, was meint Ihr.. Verlassen, ermal richtig leiden und dann endlich glücklich werden.. das wird so hart...

Ja!
Weil so hört es ja nie auf.

Und auch gerade, wenn er sich nicht groß meldet, ihr euch am Wochenende nicht seht... ich finde das wirkt von ihm alles sehr Ich-bezogen.
Das macht dich doch nicht glücklich.

Lieber irgendwann die Chance glücklich zu werden als niemals.

Zitat von Superfloh:

Also, was meint Ihr.. Verlassen, ermal richtig leiden und dann endlich glücklich werden.. das wird so hart...

Und endet auf jeden Fall besser als die aktuelle Geschichte

Du liebst ihn und er dich nicht. Für ihn bist du praktisch: Du hilfst ihm in der Firma, wenn das nötig ist und privat bekommt er wohl auch das, was er braucht. Zuwendung, Aufmerksamkeit, Liebe, S. Viel investieren muß er dafür nicht.

Er hält dich auf Distanz, ihm reicht es, wenn ihr euch täglich auf der Arbeit seht - dir nicht. Du hattest dich von deinem Mann getrennt, weil du wohl gehofft hast, das wird eine Beziehung mit ihm. Aber er ist damit zufrieden, wie es vorher war und hält dich auf Abstand. Eigentlich bist du irgendwie eine Affäre geblieben für ihn. Eure Vorstellungen über die Perspektive eurer Affäre sind überhaupt nicht kompatibel.

Du musst herausfinden, was du möchtest und ob er dir das überhaupt geben kann. Ich denke eher nicht, ohne Liebeskummer wirst du diese Trennung nicht hinbekommen, aber damit hast du die Chance vielleicht doch noch irgendwann eine Beziehung zu führen, die dich glücklich macht.

Zitat von Superfloh:

Also, was meint Ihr.. Verlassen, ermal richtig leiden und dann endlich glücklich werden.. das wird so hart...

lese doch bitte noch mal deinen Beitrag
so für dich , ich weiß du hast ihn verfasst du weißt was drin steht

du aber hast dir selbst schon eine Antwort gegeben

ja wenn du glücklich werden möchtest , weißt du das du dich trennen solltest .
nochmal ja , es wird ein harter Weg
es sind aber hier im Forum viele die dich auffangen , die für dich da sind
auch an den Wochenenden , wenn er nicht da ist

aller anfang ist schwer
dadurch das du hier geschrieben hast ,hast du aber schon einen Anfang gemacht
sei stolz auf dich

Zitat von Superfloh:

Ich hingegen werde immer
einsamer und sehne mich nach Liebe und Geborgenheit

er gibt dir nicht, was du brauchst. will es offensichtlich auch nicht.
nimmt aber von dir.
ihr seid nicht im gleichgewicht, du gibst, er nimmt.

Vielen Dank, Ihr seid alle Großartig!

Hey Du , erstmal vielen Dank für Deinen offenen und auch teils selbstkritischen Beitrag hier ! Kann man gut was damit anfangen !

Hoffe nimmst mir ehrliche Worte, wenn auch nicht passend oder zu hart nicht krumm !

Sehe bei Dir ein Helfersyndrom, sich beweisen wollen oder zu müssen und sich daran zu werten oder daran gewertet werden zu wollen !

Hast viel geholfen usw. (nicht schlecht und super sozial) aber hast Dir darüber auch erhofft das er Dich nun als Krücke sieht und abhängig wird von Dir als Dank aber hat er nicht getan !

Daher nu selber wieder an Dir zweifelst weil er zb. nicht reagiert hat wie Du gerne gewollt hättest.

Einfache Frage, hättest Dich für ihn auch so eingesetzt wenn Du ihn nicht so lange kennen würdest oder schon immer was wolltest von ihm ?

Würdest Du Dich auch für mich einsetzen wenn ich Dich körperlich nicht anspreche, wir uns nicht so lange kennen würden und Du da auch keine Gelüste hast ? Ist das Soziale da nur Mittel zum Zweck ?

Ich bin zb. zu Jedem sozial und ok, egal ob er/sie mich anmacht oder mir was erhoffe und brauche nicht mal nen Danke, Hochzeit oder Kiste.

Die Frage wie bist Du drauf, das Soziale und die Empathie nur um was zu erreichen und bei einem besonderen Opfer oder generell ohne Hintergedanken und Erwartungen ?

Würde mich mal interessieren .

Zitat:

... und schließlich auch eine Affäre, von der niemand weiß. 

Hallo Superfloh,
ja, er steht nicht zu eurer Verbindung. Er sagt dir ganz offen, dass es für ihn nichts mit Liebe zu tun hat. Wenn jemand so klare und offene Worte wählt, gibt es erst mal keinen Grund, an ihnen zu zweifeln.
Er möchte keine Verantwortung für euch übernehmen und mit seiner Ehrlichkeit sein Gewissen beruhigen, das ihm vorwirft, dich auszunutzen. Denn wenn dir die Sachlage nicht passt, bist du ja frei zu gehen, ihn trifft keine Schuld - er war ja immer offen zu dir.

Du hilfst ihm in der Firma und offerierst ihm mehr Geborgenheit, als er überhaupt braucht. Er hat dich sicher und muss nichts tun, um dich für sich einzunehmen.
Hier sind Geben und Nehmen, Interesse und Sättigung nicht im Gleichgewicht. Du hast deinen Mann für ihn verlassen, während er vermutlich vor drei Jahren von einer Frau verlassen wurde, der er vielleicht noch nachtrauert.

Du nennst ihn schwierig, kennst ihn schon ewig. Was erhoffst du dir in dieser Konstellation? Dass er sich ändert, sich noch richtig in dich verliebt nach einer so langen Zeit, in der er dich als Tröst-Affäre haben durfte? Dankbarkeit und ein schlechtes Gewissen bringen einen leider nicht dazu. Höchstens Konkurrenz ... wenn überhaupt.
Echt schwierig, dass ihr zusammen arbeitet.

Wie kannst du deinen Fokus wieder zu dir zurückholen und dich auf das konzentrieren, was dir guttut? Auch Wut auf ihn zulassen, der sich nicht um deine Bedürfnisse und Wünsche schert?
Die rosarote Brille absetzen und deine Würde wieder wichtiger nehmen?
Wie kannst du wieder selber mit dir zufrieden sein?

Nein er liebt dich nicht.er ist auch ehrlich. Er nutzt dich aber nicht aus du bietest sich selbst unter wert an.

Kann an Eurer Beziehung leider auch nicht viel positives erkennen. Ja, Du bist mit Helfersyndrom (nicht böse verstehen) immer für ihn da. Super praktisch für ihn.
Und Du hast - ganz die taffe, auf ihre Gefühle hörende Frau - Deinen Mann verlassen.
Er ist der Typ Mann ohne Gefühle bzw. der sich stark kontrolliert. Nerd, der sich wahrscheinlich das Wochenende mit World of Warcraft um die Ohren schlägt bis die Server gewartet werden. Gruselig.
Mal zu Eurem Liebesleben (wenn es das gibt): Wie oft schläft er mit dir? Geht das von ihm aus? Oder ist das alles für ihn auch nicht wichtig? Denn die S.(uelle) Komponente ist ja meist die treibende Kraft in einer Affaire.