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Loslassen- auch zwanzig Jahre nach der Trennung schwer

peanuts
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich NIE wieder rückfällig werden möchte und denke, wenn ich meine Geschichte mal völlig neutralen Personen erzähle und wenn sie hier steht und ich sie immer wieder nachlesen kann, dann hilft es mir bestimmt.

Ich war mit 16 Jahren für sieben Monate und zwei Wochen mit einem Jungen zusammen, der ein halbes Jahr älter ist und in meine Klasse ging. Er kam nur für das zehnte Schuljahr an meine Schule, daher kannten wir uns vorher nicht.
Er faszinierte mich und sein Geflirte tat mir sehr gut, da ich damals wie heute ein schwaches Selbstwertgefühl hatte und dachte, dass niemand mich mag. Ich war sehr einsam damals und das obwohl ich einen festen Freund hatte.
Von dem trennte ich mich für M. Das war schonmal der erste Fehler, eine Beziehung einzugehen, direkt nachdem man jemanden verlassen hat, halte ich mittlerweile für grundsätzlich verkehrt.
Nun ja M. und ich waren einfach noch sehr jung damals.
Wir kamen beide aus völlig zerrütteten Elternhäusern und hatten beide nicht viele Freunde. Wir waren unsicher und klammerten uns an unsere Liebe, was zu Beginn auch sehr schön war.
Ich war sein erstes Mal und S. war das, was wir wahnsinnig genossen und schnell wirklich sehr brauchten. Wenn er mit mir schlief, fühlte ich mich geliebt und gebraucht. Das Gefühl, dass auch er mich brauchte, um diese schönen Gefühle zu haben, gab mir die Kraft mein ansonsten als schrecklich und erdrückend empfundenes Leben zu ertragen.
Die Beziehung außerhalb des Bettes funktionierte mit M. leider gar nicht so gut. Wir stritten sehr viel. Ich war ihm peinlich. Nichts konnte ich ihm Recht machen. Kritik vertrug er gar nicht, wollte immer Recht haben.
Einmal eskalierte es so sehr, dass er mich mit einem Gürtel gewürgt hat. Es war schrecklich und demütigend. Ich hatte Todesangst. Nach einiger Zeit ließ er von mir ab. Ich stand unter Schock. Als ich langsam wieder Luft bekam und realisierte, was da gerade passiert war, wollte ich im ersten Moment nur weg. Aber ich blieb, setzte mich auf seinen Schoß und küsste ihn!
Ich war abhängig von ihm und ihm hörig, so sehe ich das heute.
M. verließ mich dann nach etwas über sieben Monaten, die Trennung war ein Schock für mich und ich erholte mich nur sehr langsam. Nach drei Wochen rief er mich an und bat mich um einen Neuanfang, ich stimmte zu und machte aber nach weiteren zwei Wochen mit ihm Schluss. In diesen zwei Wochen sahen wir uns nur dreimal. Beim dritten Treffen sagte er, dass wenn ich nicht bei ihm sei, er mich vermissen würde, wenn wir verabredet seien, würde er sich wahnsinnig auf mich freuen und sobald ich dann da sei, wäre er nur genervt von mir. Da kapierte ich , dass es keinen Sinn mehr machte, dass es so nicht weitergehen könne und dass ich, wenn ich jetzt nicht gehen würde, kaputt gehen würde.
Genauso sagte ich es ihm auch. Er weinte, ich diesmal nicht, den Gefallen wollte ich ihm nicht tun. Natürlich fiel auch der Wir-bleiben-die-allerbesten-Freunde-Quatsch

Ich vermisste ihn ganz arg und stalkte ihn noch vier Monate. Lud ihn zu meinem 17.Geburtstag ein, tauchte einmal die Woche, wenn ich Berufsschule hatte, am Bahnhof auf, weil ich wußte, welche Bahn er morgens nahm, nur um ihn kurz zu sehen und mit ihm zu sprechen. Er wollte aber definitiv nichts mehr von mir wissen und blockte ab.
Nach vier Monaten hatte ich das dann auch mal kapiert.

Mein Leben ging weiter ohne ihn, aber aus dem Kopf bekam ich ihn nie.
Ich lernte meinen Mann kennen, heiratete und kaum war ich verheiratet, meldete M. sich bei mir! Er hatte von der Hochzeit aus der Zeitung erfahren und eine Glückwunschkarte und einen Zettel mit einigen Zeilen für mich in den Briefkasten meines Elternhauses gesteckt. Mit dabei seine Handynummer. Ich beging den Riesenfehler und schrieb ihm eine SMS.
Er antwortete, wir trafen uns. Ich freute mich ihn fast vier Jahre nach unserer Trennung wiederzusehen. Er schrieb mir kurz nach unserem Treffen, dass er alles tun würde, um mich zurückzubekommen. Ich wollte das nicht und schrieb ihm das auch, aber ich fühlte mich wahnsinnig begehrt und war total geschmeichelt.
Er schrieb daraufhin Dann möchte ich wenigstens noch einmal mit Dir schlafen. Bitte! Nur ein einziges Mal.
Ich lehnte ab.

Aber das sollte immer unser Thema fortan sein. Wir schlafen nochmal miteinander... Oder lieber nicht?
Die nächsten zehn Jahre hatten M. und ich SMS Kontakt. Nicht ausufernd, alle paar Monate schrieben wir vielleicht fünf bis zehn SMS hin und her.
Der Kontakt brach dann im Frühjahr/Sommer 2009 ziemlich abrupt ab, er schrieb ganz unverbindlich Na wie gehts Dir und ich antwortete Ganz gut und Dir?
Darauf bekam ich keine Antwort mehr.

Es war absolute Funkstille, aber er verschwand nicht aus meinen Gedanken, ständig dachte ich an ihn, träumte von ihm, stellte mir Zärtlichkeiten und dramatische, tränenreiche Wiedersehen vor.
Mit Liebe hatte das, so denke ich heute, absolut nichts zu tun.
Ich war sehr glücklich mit meinem Mann und bin es bis heute. Woher kam also diese alte Sehnsucht? Darauf habe ich bis heute keine Antwort...

Dann im Mai diesen Jahres hatte ich plötzlich das Gefühl, ich muss nach M. suchen, muss wissen, wie es ihm geht, was er macht, ob er noch an mich denkt. Ich suchte und fand ihn im Internet, nahm Kontakt zu ihm auf. Er meldete sich zurück. Wir hätten dann sehr intensiven W.A. Kontakt.
Wir arbeiteten unsere ganze verkorkste Teenie-Beziehung auf. Entschuldigten uns für alles, was wir einander angetan hatten, vergaben uns alles, bedauerten alles und gestanden uns wie gern wir nochmal S. miteinander hätten.
M. ist in offener Ehe verheiratet, er und seine Frau verkehren regelmäßig mit anderen. Mein Mann und ich haben Partnertausch Erfahrungen, aber wollen monogam leben.
Ich litt in diesen Monaten, hatte enorme Sehnsucht, beweinte die verpaßten Chancen meiner Jugend, blockierte und löschte ihn mehrfach, aber schrieb ihm doch immer wieder und der Reiz des Verbotenen übermannte mich schließlich vor knapp vier Wochen.
M. und ich trafen uns in einem Hotel und schliefen miteinander.
Mein Mann fand es raus, war und ist am Boden zerstört und möchte sich aber nicht trennen, möchte mir verzeihen, möchte, dass wir kämpfen. Ich bin sehr froh darüber und möchte meinen Mann nicht verlieren.
Ich schäme mich abgrundtief für meine Schwäche, ich habe niemandem davon erzählt und versuche einfach nach vorn zu schauen.

Aber dennoch treibt es mich um
Was ist da eigentlich passiert im letzten halben Jahr?
Warum bin ich so schwach, wo ich es doch 16 Jahre lang geschafft habe NEIN zu sagen?
Ist es echte Sehnsucht gewesen, alte Abhängigkeit oder was sonst?
Warum kann ich eine zwanzig Jahre alte, vergangene Liebe, die nie eine Zukunft hatte, nicht einfach vergessen, abhaken und loslassen?

Ich würde mich über Meinungen zu meiner Geschichte sehr freuen!

28.11.2015 20:10 • #1


G
Hi peanuts,
also, warum Du Deiner Jugendliebe, die ja irgendwie gar nicht glücklich war, so nachhängst, kann ich Dir auch nicht beantworten.
Aber ist es für Dich denn jetzt vorbei, nachdem ihr miteinander geschlafen habt? Oder willst Du mehr?

28.11.2015 20:33 • x 2 #2


A


Loslassen- auch zwanzig Jahre nach der Trennung schwer

x 3


E
Hallo peanuts ,

Ich denke , da du früher ein geringes Selbstwertgefühl hattest , war das keine wirkliche Liebe , sondern du warst Abhängg von ihm , man sieht das daran , wie es bei euch eskalierte außerhalb eurer S. Beziehung

Du fragst was ist da passiert im letzten halben Jahr ? . ich denke , dass das reine Abhängigkeit von ihm war und das Gefühl geliebt und gebraucht zu werden . Für mich ist das nicht wirklich * Liebe * . So meine Meinung .

* Die Beziehung außerhalb des Bettes funktionierte mit M. leider gar nicht so gut. Wir stritten sehr viel. Ich war ihm peinlich. Nichts konnte ich ihm Recht machen. Kritik vertrug er gar nicht, wollte immer Recht haben.
Einmal eskalierte es so sehr, dass er mich mit einem Gürtel gewürgt hat. Es war schrecklich und demütigend. Ich hatte Todesangst. Nach einiger Zeit ließ er von mir ab. Ich stand unter Schock. Als ich langsam wieder Luft bekam und realisierte, was da gerade passiert war, wollte ich im ersten Moment nur weg. Aber ich blieb, setzte mich auf seinen Schoß und küsste ihn!
Ich war abhängig von ihm und ihm hörig, so sehe ich das heute. *

Daran siehst du auch , dass du echt abhängig warst von Ihm. Und er wahrscheinlich immer zu dir zurück kam , weil er dich vermisst hat oder eben nur den S. vermisst hat , das erste mal vergisst man ja bekanntlich nicht . ( Was wollen Frauen von solchen Männern .. Oh mein Gott) .

Du fragst warum du so schwach geworden bist obwohl du es 16 Jahre lang geschafft hast Nein zusagen : Die Antwort wäre darauf , dass du abhängig von ihm warst und ein sehr geringes Selbstwertgefühl hast . Daran würde ich arbeiten und versuchen ihm loszulassen .

* Warum kann ich eine zwanzig Jahre alte, vergangene Liebe, die nie eine Zukunft hatte, nicht einfach vergessen, abhaken und loslassen? *

Vielleicht weil du ihm doch geliebt hast , aber er dich nicht wirklich . Weil du noch abhängig bist , die guten zeiten vermisst , nicht allein sein kannst ..schöne alte Zeiten vergisst man eben nicht so leicht , aber was du machen kannst ist daraus zu lernen , dein Selbstwertgefühl aufzubauen und versuchen das irgendwie zu akzeptieren das es eben nicht mehr so ist .

Alles wird wieder gut , ich rate dir ein gutes Buch zu dem Thema zu lesen : * Wenn der Partner geht * von Doris Wolf .

Liebe Grüße
Alex.

28.11.2015 20:35 • x 1 #3


peanuts
Danke Alex! Ja so ist es wohl, es war und ist vielleicht sogar immer noch Abhängigkeit . Ich glaubte lange an eine Art mystische Verbindung zwischen ihm und mir, ein unsichtbares, magisches Band, das nie gerissen war und schrieb ihm das auch mehrfach in all den Jahren. Er bestätigte das aber nie.
Für ihn war es immer, mit Ausnahme der ersten Kontaktaufnahme nach meiner Hochzeit, die rein s.uelle Neugier, das betonte er immer wieder , in der Hinsicht war er ehrlich, da kann ich ihm nichts vorwerfen.

Um auf die Frage von Gast40 zu antworten, ich fühle mich wahnsinnig benutzt und schlecht und habe kein Bedürfnis ihn wiederzusehen oder Kontakt aufzunehmen. Also da ist keine Sehnsucht nach mehr.
Aber und da sehe ich die Gefahr, bis Mai diesen Jahres, war da eben auch nicht das Bedürfnis nach Kontakt, sondern nur die Schwärmerei in meinem Kopf. Und ich hab momentan einfach Angst, dass ich auch dieses Mal nicht stark bin, dass die Sehnsucht zurückkehrt, dass ich irgendwann doch wieder Kontakt haben will und dann womöglich alles von vorn losgeht. Das die alte Abhängigkeit wiederkommt oder eben gar nie weggehen wird und ich wieder schwach werde. Das will ich unbedingt verhindern!

28.11.2015 21:41 • #4


L
Hallo Peanuts,

Eure Geschichte ist Liebe,
doch das Wasser ist zu tief.

Liebe ist nicht alles.
Wenn ein gemeinsames Leben nicht geht, weil Ihr mit Euren Defiziten zusammenstoßt und das nicht üebrwinden könnt, ist eine Entscheidung nötig.

Dazu kommt, dass Du und Dein Mann monogam leben wollt. Also ist die Entscheidung gegen ihn Deine Sache.

Mein Exfreund, den ich auch sehr liebe und nicht vergessen werde,
entschied sich gegen mich und ich hielt mich daran nach einigen Monaten, in denen ich ihm immer wieder geschrieben hatte.

Heute sehen wir uns selten beruflich und sind rührend freundschaftlich miteinander.

Deine Geschichte hat mir aufgezeigt, dass auch wir aus schwierigen Familien kommen. Sein im Grunde Einzelgängertum nach seiner gescheiterten zweiten Ehe, wegen der er seine erste Familie verlassen hatte, erlaubt ihm nur eine unverbindliche Beziehung, die er nun mit einer anderen, 'sicherheitshalber' aus einer anderen Stadt hat.
Ich hatte nach einem halben Jahr loser Beziehung eine Partnerschaft gewollt.
Er trennte sich klar und konsequent von mir, mit Geduld bis ich aufhörte ihm zu schreiben.
Diese klare Trennung halte ich heute für indirekte Liebe von einem Mann, der keine Partnerschaft mehr will.

29.11.2015 08:17 • x 1 #5


G
wo ist denn diese geschichte eine liebe?
Zitat:
Wir stritten sehr viel. Ich war ihm peinlich. Nichts konnte ich ihm Recht machen. Kritik vertrug er gar nicht, wollte immer Recht haben.
Einmal eskalierte es so sehr, dass er mich mit einem Gürtel gewürgt hat. Es war schrecklich und demütigend. Ich hatte Todesangst.

29.11.2015 09:02 • #6


L
Gast 78,

Liebe ist die eine Seite,

und die unüberwindbaren Defizite
bis zur Gewalt,
die in dieser Liebe unüberwindbare andere und der Grund zur Trennung.

Die Liebe ist der Grund der Treffen,
die nicht gelebt werden kann,
weshalb ein Schnitt nötig wäre.

29.11.2015 09:15 • x 1 #7


G
Hallo peanuts,

es ist ein Sch.Gefühl, benutzt worden zu sein.
Eigentlich Grund genug, mit dem Mann nie mehr etwas zu tun haben zu wollen. Eigentlich... Denn wenn man es nüchtern betrachtet, hättest Du schon das Weite gesucht spätestens nach der Sache mit dem Gürtel.

Wieso Du so an dem Mann zu hängen scheinst, kann ich Dir nicht beantworten. Vielleicht sind das alte Kindheitsmuster. Aber LIEBE, wie sie eigentlich sein sollte, ist das nicht.

Versuche mit Deinem Mann zu sprechen, bitte ihn um Unterstützung.

Ich wünsche Dir alles Gute. Mich berührt Deine Geschichte sehr, da ich mich vor einiger Zeit auch aus einer völlig ungesunden Verbindung befreit habe und immer mehr feststelle, dass mir das nur deswegen passiert ist, weil ich so sehr auf der Suche nach Liebe war... Dabei sind wir die einzigen, die uns, also sich selbst, Liebe schenken können.

Gast40 (weiblich)

29.11.2015 11:26 • x 1 #8


peanuts
Luckyhappy ich finde es interessant, dass Du denkst, dass es Liebe ist/war.
Ich hab da auch viele Jahre drüber gegrübelt... War es jemals echte Liebe und ist es sogar immer noch welche?
Ich habe außer M. noch drei andere Ex-Beziehungen und jeden dieser Jungs/Männer habe ich geliebt... irgendwie.
Aber bei M. war und ist das etwas ganz Anderes.
Diese tiefe Sehnsucht, dieses Gefühl, wir sind noch nicht fertig miteinander, da gibt es noch was zu klären, da ist zuviel Unausgesprochenes, Zuviel was wir noch erleben wollen oder gar müssen... Das alles gab es nur bei ihm.
Nun nachdem ES nochmal passiert ist, ist der Wunsch weg.
Aber die Gedanken an ihn sind nach wie vor da und das macht mir Angst.

Eine Liebe, die nicht gelebt werden kann... Dieser Satz von Dir luckyhapoy gefällt mir und ich gebe Dir Recht, der Schnitt ist absolut notwendig und richtig, Dankeschön!

29.11.2015 11:35 • #9


L
Liebe Peanuts,

diese besondere Verbindung, die Du mystisch genannt hattest,
und das Gefühl nicht miteinander fertig zu sein,
habe ich bei meinem Exfreund,
zwischen uns, das ist eine tiefe Nähe von Mensch zu Mensch, auch in der körperlichen Beziehung.
Doch jeder von uns ist mit sich selbst nicht 'fertig', diese Defizite und Gegebenheiten lassen nicht zu, dass diese Liebe gelebt werden könnte,
an diesen Defiziten hängen auch vorausgegangene gescheiterte Beziehungen, meine getrennte zweite Ehe und seine geschiedene zweite Ehe ...

Ich bin so weit, dass ich nur selbst g a n z werden kann.
Mit ihm bleibe ich auf der freundschaftlichen Ebene, nehme aber keinen Kontakt zubihm auf und er zu mir auch nicht. Alle paar Monate sehen wir uns beruflich und wir sind gerührt und nah von Mensch zu Mensch.

Ich lass diese Verbindung los.

Mein getrennter Mann würde gern wieder mit mir leben. Seine egozentrische narzistische Seit hat er seit der Trennung erkannt, doch ich bleibe getrennt obwohl wir Gemeunsames auch mit unserer erwachsenen Tochter unternehmen.

Wie gesagt, ich überwinde zur Zeit m e i n e Defizite, ich rege mich über egozentrische Verhaltensweisen meines Mannes nicht mehr auf, mache mir aber auch klar, dass Nähe und Verständnis fehlt.

Zwischen meinem Exfreund und mir ist diese tiefe Nähe,
doch er will keine Partnerschaft, die Liebe kann nicht gelebt werden.

Ich werde mich nicht mehr bei ihm melden, wie bisher auch nicht und er war seit er sich von mir getrennt hat, als ich statt weiterer unverbindlicher Beziehung Partnerschaft wollte, konsequent.
Diese Konsequenz verstehe ich als indirekte Liebe, weil ich mich nicht von ihm hätte trennen können, der Schnitt aber nötig war.

Dir alles Liebe !

29.11.2015 20:06 • #10


L
Liebe Peanuts,

Dein Thread macht mich nachdenklich.
Was das Besondere dieser unmöglichen Liebe ausmacht, ist die Unmöglichkeit, die ähnlichen Defizite im eigenen Leben aufzulösen.

Die Anziehungskraft zwischen ihm und mir hat ihre Wurzel im Boden der Liebe, doch durch den Mangel an Licht, Luft und Wasser kann sie nicht wachsen.

Deshalb ist Abstand, bzw. bei Dir auch das Beenden der körperlichen Nähe, wichtig.

Ich schlafe zur Zeit tief und erschöpft, wenn ich aufwache, bin ich nicht lange wach. Am Tag bin ich immer tatkräftiger und meine innere Ruhe wächst. Und darüber bin ich dankbar.

Die Defizite in m e i n e m Leben zu verschmerzen, ist meine Aufgabe.
Ich wurde von beiden Elternteilen und von meinen Geschwistern gemieden, weil ich nicht so eingeschränkt lebte und lebe wie sie,
weil ich wagte und nicht gewann,
dazu stehe und als menschliche Persönlichkeit meinen Weg gehe,
nicht als den herkunftsfamiliären Leistungsvorschriften angepasster, konservativ eingeschränkter Mensch.

Obwohl die Liebe zwischen meinem Exfreund und mir nicht wachsen konnte, und wir Abstand halten, uns nur alle paar Monate beruflich freundschaftlich begegnen, macht es mich doch glücklich, ihn zu kennen.

Alles Liebe



Alles Liebe !

30.11.2015 04:02 • #11


peanuts
Sei froh um diese freundschaftliche Verbindung luckyhappy
Ich habe mir das für M. und mich immer gewünscht. Dadurch, dass ich noch einmal mit ihm geschlafen habe, haben wir uns endgültig voneinander entfernt.
Denn das war die Verbindung, die wir hatten, die Option, den wunderschönen S. , den wir als Teenager hatten, wiederholen zu können. Da das nun geschehen ist, haben wir keinen Grund mehr, Kontakt zu halten.
Ich finde es einfach nur noch schade und traurig, dass das Wir-bleiben-die-allerbesten-Freunde-Ding nie funktioniert hat. Er findet es auch schade. Wir waren, bevor wir zusammenkamen etwas über ein halbes Jahr einfach nur gute Kumpels gewesen und ich denke heute oft, dass wir es einfach dabei hätten belassen sollen. Das Verknalltsein der Teenagerzeit wäre von alleine wieder verschwunden irgendwann und so hätte die Freundschaft vielleicht gehalten.
Aber wir haben uns eben anders entschieden und damit muss ich endlich meinen Frieden machen.
Das alles mal aufzuschreiben hilft mir schon sehr dabei.

30.11.2015 08:11 • #12


L
Liebe Peanuts,

den Gedanken, wir hätten Freunde bleiben sollen, kenne ich auch.
Doch für mich war die körperliche Beziehung mit ihm gut und umgekehrt für ihn auch, weil dies das tiefe Angenommensein als der frauliche Mensch der ich bin und für ihn als der männliche Mensch der er ist, umfasste.
Ich würde sagen, da haben wir uns die innere Bestärkung geschenkt, die es in unseren dysfunktionalen Familien nicht gibt.
Und in dieser Bestärkung liegt unsere Freundschaft, die nichts mit Zweckfreundschaft wie gemeinsame Hobbys zu tun hat, sondern mit innerer Bestärkung, mit dem seelisch selbständig werden, mit dem Selbstwertgefühl.

Auch mein getrennter Mann kommt aus einer dysfunktionalen Familie, ich nehme diesen Ausdruck, weil unsere Herkunftsfamilien nach außen angesehen sind und innen überhöhte Ansprüche und Abwertungen herrschen.

Mein Exfreund, mein getrennter Mann und ich durchbrechen diese innere Zerrüttung in den Herkunftsfamilien, haben gewagt und sozusagen nicht gewonnen, weil wir unsere Blessuren daraus haben, doch wir haben auch nicht verloren, weil wir die innere Zerrüttung abgelegt haben und die Blessuren sehen und auf dem Boden der Liebe heilen können und nicht blind an unsere Kinder weitergeben.

Bei meinem getrennten Mann zu sehen, dass er egozentrische sog. narzistische Verhaltensweisen hat, ist schon für sich eine Befreiung, und seit er seine Minderwertigkeitsgefühle dahinter weiß, bemüht er sich vor allem unseren erwachsenen Kindern gegenüber seine Abwertereien bleiben zu lassen.

Es gibt einen Spruch von Mutter Teresa, der so ungefähr lautet, wenn Gott Dir einen bestimmten Menschen über den Weg schickt, hat das einen Sinn im Strom des Guten.

Ich werde mit meinem getrennten Mann wieder zusammenkommen, wir gehen wieder miteinander aus, mit mehr innerer Selbständigkeit.

Zwischen meinem Exfreund und mir ist statt einer Partnerschaft, eine tiefe Freundschaft von männlichem Menschen zu fraulichem Menschen, in der es keine Rolle spielt, wie oft man sich sieht odervob man sich zum Geburtstag gratuliert hat,
sondern die das tiefe innere persönliche Selbstwertgefühl nährt, das es in unseren Herkunftsfamilien nicht gibt.

Als eine meiner Lebensaufgaben sehe ich, unseren Kindern durch unsere wenn auch unperfekte Entwicklung,
dieses tiefe innere persönliche Selbstwertgefühl zu ermöglichen, dass sie, so wie sie sind, von uns, ihren Eltern geliebt werden.

30.11.2015 09:41 • #13


A


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