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Mann will ausziehen

S
Hallo,

ich brauch auch mal Rat von außen.

Mein Mann und ich sind seit 7 Jahren zusammen.
Mein Mann hat viele Probleme. Depressionen, Suizidgefährdung, sehr wenig Selbstwert.

Nach einer Achterbahnfahrt und permanentem Streß in den letzten Jahren ging er nach einem Zusammenbruch vor 2 Jahren in eine neurologische Klinik. Er leidete darunter, dass er aus gesundheitlichen Gründen seinen alten Job nicht mehr machen kann und das Gefühl hat, er bringt keine Leistung mehr in seiner Umschulung.

Seitdem er in der Klinik war, haben wir gar keinen S. mehr, keine Nähe, hat alles geblockt, jedes Gespräch verweigert.

Zudem leidet er darunter, dass er älter wird, typische Midlife Crisis.

Nachdem ich seit 2 Jahren vor eine Wand rede, er nichts mehr sagt, bei jedem Gesprächsansatz von mir sagt, alles ist gut, oder aggressiv oder zornig wird und wegrennt, gab es eine SMS von einer anderen Frau, die ich nicht kenne ( war Zufall, die kam, als ich an der Ladestation vorbeiging, hab nur den Namen gesehen.

Darauf angesprochen, meinte er, ist ne Schulkollegin, rein freundschaftlich aber generell gehts mich einen schei. an.

Daraufhin hat er Ehering und Schlüssel hingelegt und ist eine Woche zu ihr gefahren, ohne sich zu melden.

Als er wieder anrief und seine Sachen holen wollte, bot ich ihm an, um fin. Schaden zu vermeiden ( Haus , 4 Kinder, davon 1 gemeinsames), hab ich ihm erstmal eine WG angeboten bis zur Prüfung im Sommer.
Und dann können wir die Trennung in Ruhe vorbereiten.

Er ist übrigens Mitte 40, ich auch.

Er zögerte erst, kam dann aber doch wieder, aber nicht sofort, sondern erst nach 8 Std.

Jetzt wohnt er hier, will definitiv die Trennung, hat in FB Passwort und Mailaddy geändert, den Status verheiratet rausgenommen und seine Freunde kann ich auch nicht sehen.

Nun bleibt er einige Abende in der Woche länger weg und am Samstag fährt er jetzt auch zu ihr - zum lernen.

Beziehung zu ihr streitet er permanent ab.

Wenn er am WE hinfährt, braucht er 1 Std im Bad, früher hat er am WE nie geduscht oder sich rasiert.

Hat auch in den letzten Monaten 10 kg abgenommen und sich seine alten Jeans rausgesucht.

Meinte dann noch, ich würde ihn ständig unter Druck setzen ( klar, weil ich wissen wollte, wo ich dran bin) und dass er mich nicht mehr lieben würde ( so wie früher wegen dem Streß, den ich mache) und dass er schon länger unglücklich wäre ( warum hat er nie mit mir gesprochen?)

Sie ist 15 Jahre jünger, mein Typ und schlanker.

Nun sagt er, wenn ich frage, ob er im Sommer ausziehen will ( wobei er früher bei jedem Streß IMMER an der Ehe festgehalten hat) : Es sieht so aus. Im Moment siehts so aus...

Ich dann: Was denn nu? Ja oder Nein?

Und er ( schreit): Ich lass mich von dir nicht mehr in die Ecke drängen.

Auf die Aussage, dass da was läuft und dass er es endlich zugeben soll, kommt immer: Da läuft nichts, wenn, dann wäre ich ja wohl nicht wiedergekommen.

Was soll ich davon halten?
Ist er unsicher? Ist er in der Midlife Crisis? Läuft er wieder vor Problemen weg, weil sie lieb und nett ist und ihm Harmonie und Frieden bietet?

Ich für meinen Teil lasse ihn inzwischen links liegen, wir sehen uns höchstens 2 Min am Tag, gehen uns aus dem Weg.

Natürlich leide ich und kann das Verhalten nicht akzeptieren, bei Untreue war bei mir immer Ende. Er aber leugnet, dass da überhaupt was läuft und nennt mich peinlich, wenn ich das erwähne.

Er spricht ja nicht. Weder vorher noch jetzt und lässt mich in der Luft hängen. Ok, ich weiß, wir sind jetzt getrennt und jeder kann tun und lassen, was er will.

Schwankt er noch oder ist für ihn die Sache schon klar?

Ich will einfach nur Antworten, bevor ich die Sachen packe.

05.12.2011 16:35 • x 1 #1


T
Liebe Sabra67,

Erstmal herzlich willkommen hier im Forum, wenn auch die Umstände nicht gerade die tollsten sind .

Ich habe mir deine Zeilen jetzt mehrmals durchgelesen und für mich ist eigentlich klar das dein Mann ein Verhältnis mit dieser anderen Frau hat. Eindeutiger als sein Verhalten geht ja schon gar nicht mehr. Du schreibst, er gibt dir keine klare Auskunft ob er im Sommer auszieht oder nicht. Auch klar - er will sich eine Hintertür zu dir offen halten. Und wenn er nun zugeben würde, das es mehr als nur Freundschaft mit dieser anderen Frau ist wäre ja bei dir definitiv der Ofen aus ( lese ich aus deinen Zeilen )
Dein Mann geht gerade den leichtesten Weg für sich selbst. Ein zu Hause bei Dir und nette Stunden bei der anderen. Schon seine äußerliche Veränderung spricht doch Bände !

Leider schreibst Du nichts darüber ob Du deinen Mann noch liebst. Deine Beziehung scheint generell wohl in den letzten Jahren sehr schwierig zu sein und bei so viel Respektlosigkeit dir gegenüber, ist es da nicht eigentlich egal was mit der anderen ist ?

Ich weiß, wie weh es tut was Du gerade durchmachst und kann deine Gefühle nachvollziehen. Vielleicht solltest Du dich wirklich erstmal fragen ob Du bereit bist, die Beziehung weiter zu führen und bis Sommer zu warten.

Sicherlich sind hier noch viele andere die Dir helfen wollen, schreib einfach alles auf, das hilft schon mal ungemein.

Lg Tieftraurig

05.12.2011 17:11 • x 1 #2


A


Mann will ausziehen

x 3


S
Hallo, Tieftraurig.

Ich danke dir für deine Antwort.

Ja, er geht wie immer den Weg des geringsten Widerstandes.

Also, er ist meine absolut große Liebe und nach allem, was ich an psychischen und körperlichen Problemen mit ihm durchgestanden habe, bin ich absolut entsetzt, dass er sich eher was einfacheres sucht, als die Probleme mit mir zu klären. Und natürlich weiß ich, dass da was läuft.

Ich für meinen Teil ziehe mich komplett zurück, wir sehen uns überhaupt nicht. Ich bin oben im Haus, er unten, keiner geht zum anderen. Im Gründe ist das ok, denn so muss man nicht überstürzt handeln.

Ich bin natürlich maßlos enttäuscht, muss das aber klar Kriegen.

Mein erwachsener Sohn meinte, dass er zwar den Problemen aus dem Weg gehen will, aber unschlüssig ist, sonst waer er nicht wiedergekommen.

Rational gesehen will ich natürlich nicht mehr, aber im Moment befinde ich mich noch im Trennungsschmerz. Doch ich bin Realist genug, zu erkennen, dass ich mit einer Trennung nach den ganzen Jahren nur gewinnen kann.

Mich verletzt nur ungemein,dass ich alles, aber auch restlos alles für ihn tat, er mir nichts gab und dann so lange gehofft habe, bis er was Neues hat.

Und natürlich geht's ihm gut. Er kann kommen und gehen, wie es ihm passt, er hat sein Heim und ihm gehts gut.
Und mich so leiden zu lassen, das kann ich natürlich nicht verzeihen.

Klar leugnet er, aber für mich ist die Sache ja eh klar, deshalb lass ich ih ja auch links liegen.

Alleine nach der FB - Sache ist das Ding für mich durch. Es geht mir nur darum, dass ich felsenfest sicher war, dass wir ein Leben miteinander teilen und nun das.

Ich kapier es einfach nicht...

05.12.2011 17:30 • #3


S
So, jetzt bin ich wieder soweit, klar zu denken.

Ich schaue auf die 7 Jahre und auf das, was ich hatte.
Nämlich nichts. Er zog sich ja völligst zurück.

Sehe jetzt die positive Seite meines Lebens.

Klar liebe ich ihn noch ( unverständlicherweise) aber zum Glück sehe ich, dass er mir niemals der Partner sein kann, den ich gerne gehabt hätte.
Insofern soll er mit der Neuen glücklich werden.

Mir und meinen Kinder bringt es nichts, wenn ich negativ vor mich hin vegetiere. Ich muß die Tatsachen akzeptieren, wie sie sind.

Im übrigen stimme ich dem Post zu, dass Kontaktsperre mehr als hilfreich ist.

Wir wohnen zwar noch zusammen bis Sommer, aber mir ist sowas von wurscht, was er macht.
Und ich bin oben, er unten, wir sehen uns nur eine Minute am Tag, wenn er oben die Jogginghose anzieht.
Ich spreche kein Wort mehr mit ihm, noch nichtmal Hallo, das hilft mir am meisten. Nur wenn er mal ne konstruktive Frage hätte, würde ich antworten.
Aber ansonsten zeig ich ihm, was ich von ihm halte: Nämlich nichts.

Ich finde, kein Mensch sollte sich vera.....lassen.
Und die Neue tut mir unendlich leid, da das immer wieder so laufen wird, weil er permanent vor Probs davonläuft.

Und dann denke ich: Was soll ich mit so einem Mann?
Ganz ehrlich: Es läuft jetzt auch nicht anders als vorher. Da sprach er auch nicht mit mir, keine Nähe, kein S., keine imrückenstehen.
Und wenn wir räumlich getrennt sind, kann ich wohl richtig aufatmen.

Es interessiert mich sogar nicht mehr, ob er später kommt, ob er die....oder ob in China ein Sack Reis umfällt.

Dass ich ihn wie Luft behandele, mich aller Illusionen beraubt, mich von ihnen getrennt habe, hilft mir mehr als ich dachte.
Ich konzentriere mich auf meine Kids, auf Weihnachten, auf die Freunde und alles andere ist mir egal.
Schwer, aber es geht.
Ich habe geschluckt, dass es einfach nicht geklappt hat.

Er für seinen Teil ist freundlich und lieb und nett und erkennt mich nicht wieder und beobachtet mich, da er denkt, ich starte aus Wut irgendwelche Aktionen.
Aber warum sollte ich?
Ändert ja eh nichts.

Ja, der Schmerz ist permanent, genauso die Enttäuschung, aber nach 2 Wochen Dauerheulen finde ich, muß irgendwann mal Schluß sein und ich muß für meine Kinder aufstehen.

Ich finde, es gab ein Leben vor ihm und es gibt ein Leben nach ihm. Punkt.

06.12.2011 17:31 • #4




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