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Mein Mephisto

P
Zitat:
. es ist nicht wirklich realistisch sich in einer langjährigen Ehe die auf 50 Jahre angelegt ist niemals in jemand anderen zu verlieben.


Das denke ich auch, aber die ArtWeise und wie Folgenschwer dieses Verlieben dann ausfällt - ODER besser gesagt, wie vernünftig und realistisch man dann damit umgeht - kann sollte man ja schon etwas beeinflussen das scheint ihr ja auch gut zu handlen.

Das wichtigste ist tatsächlich dabei SICH und den Beteiligten gegenüber möglichst fair, ehrlich auch irgendwie trotzdem treu zu bleiben.

Selbst wenn es zu einer Trennung kommt, dann kann man das so regeln, dass die Kinder nicht wirklich darunter leiden.
Es ist sogar langfristig -( wenn ein Zusammenbleiben im Grunde nur für Frust sorgt!)- besser für die Lieben Kleinen mit zufriedenen, wahrhaftig handelnden, aber getrennt lebenden Eltern aufzuwachsen, als wenn sie in einer ständig von unterschwellig schlechten Vibes begleiteten ,zwar nach Außen hin, aber eben nicht im innersten, intakten Familie aufwachsen, in der das Elternpaar NUR wegen der Kinder zusammenbleibt.

--- Dabei bekämen die Kinder, meiner Meinung nach, dann direkt auch schon falsche Vorstellungen vom vernünftigen Umgang mit der Liebe und den Trieben unter Erwachsenen eingepflanzt auch kein gutes Beispiel vorgelebt, wie man den Spagat zwischen Indvidueller, selbstbestimmter Lebensplanung / Glücksfindung der Familienplanung Gründung (mit all ihren Herausforderungen) möglichst würdig,elegant (oder zumindest bestmöglich) hinbekommt.----

Die aufgeklärte Epoche die Gesellschaft ,in der WIR leben, bietet uns viele gute Errungenschaften Chancen, die es dem INDIVIDUUM leichter machen sein Glück zu finden und ein freies Leben zu führen. Mit den Konflikten, die das mit sich bringt , , müssen wir aber erst noch umzugehen lernen, seit wir uns (größtenteils) nicht mehr auf den lieben Gott verlassen, sondern begriffen haben, dass wir unser Schicksal größtenteils selbst bestimmen (müssen!).

Es ist oftmals eine Gratwanderung, SICH persönlich möglichst keine Chance auf das Glück im ganz eigenen Leben entgehen zu lassen dabei gleichzeitig noch niemandem ein Leid zuzufügen.

ABER ES GEHT ! !

27.06.2017 16:57 • x 1 #31


Gretchen
Hat er selber nie gesagt...nur dass er es nicht gut für sich findet täglich an eine verheiratet Frau zu denken...führt zu nix...außer zu einem Dilemma dass er als anstrengend empfunden hat.

Er wird auch gemerkt haben, dass ich mich schwer tue meinen Tonfall zu ändern. Ihm gelang das besser.

Vielleicht auch weil es ihm einfach nicht so wichtig ist/war wie ich dachte das es wäre...

Er signalisierte mir er will Abstand jeder konzentriert sich wieder mehr auf sein Leben, nimmt aber trotzdem etwas mit...

Es hat schon zu einer Bereicherung geführt.

@pinkman ich möchte den Kindern vermitteln, dass Beziehungen anders sind als im Märchen...mal sehen ob es gelingt.
An Trennung habe ich bisher nicht ernsthaft gedacht.
Dann geht es mir in 15 Jahren wieder genau so... nur mit jemand anderem...meinen grundkonflikt, den behalte ich ja...
Ich sehe es als Inneres Problem
An (Bedürfnis nach Unabhängigkeit und nach Bindung) das ich ins außen trage weil es gerade innerlich nicht lösen kann.

27.06.2017 17:16 • x 1 #32


A


Mein Mephisto

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B
Also ist dein Mephisto getreu nach Goethe : Ich bin der Geist der stets verneint! / Und das mit Recht; denn alles was entsteht / Ist werth daß es zu Grunde geht; / Drum besser wärs daß nichts entstünde. / So ist denn alles was ihr Sünde, / Zerstörung, kurz das Böse nennt, / Mein eigentliches Element.


Ein Kompliment an deinen Gatten, er scheint wirklich sehr souverän zu sein und damit wird er dich auch wieder einfangen!

Für dich.....

Der Weg ( Tao) besteht darin, das zu bewahren, was du bereits hast,
und nicht darin, das zu suchen, was du
nicht hast.
Wenn du suchst, was du nicht bekommen hast, besteht die Gefahr,
das zu verlieren, was du bereits hast;
begnügst du dich mit dem, was du
bereits hast, dann wird auch
kommen, was du anstrebst.
Wen- Tzu

27.06.2017 18:07 • x 11 #33


Gretchen
@buddha: ja, so ist das bei meinem Mephisto...aber da ja Dr. Faust und Mephisto ein und die selbe Person sind, hat er eben auch noch andere Seiten...

Sehr schön hast du das ausgedrückt...der Gedanke hilft mir weiter. scheint mir die richtige Herangehensweise zu sein jenseits des Selbstverwirklichungs und Individualitäts-Wahn.

Wenn das nicht des Pudels Kern ist...

28.06.2017 08:53 • x 1 #34


B
Zitat von Gretchen:
@buddha: ja, so ist das bei meinem Mephisto...aber da ja Dr. Faust und Mephisto ein und die selbe Person sind, hat er eben auch noch andere Seiten...

Sehr schön hast du das ausgedrückt...der Gedanke hilft mir weiter. scheint mir die richtige Herangehensweise zu sein jenseits des Selbstverwirklichungs und Individualitäts-Wahn.

Wenn das nicht des Pudels Kern ist...


Joa, das war mein Ansinnen, hilfreich zu sein und einen Denkanstoß zu geben!
Schön dass es dir hilft
Es ist ja so, dass du in deinem bisher geschriebenen ja schon viele richtige reflektierte Antworten dir selber gegeben hast.
Deine sog. Erregungsprozesse waren eine Verbindung zu deinem Mephisto, so viel anders als in deiner Ehe. Ihr hattet eine Gemeinsamkeit ( Arbeit) , die dir gut getan hat und dich vielleicht in ein anderes Licht gesetzt hat ausser die Mama oder Familienmanagerin zu sein. Hier warst du autark als Frau und dies hat dich ein Stück weit emotionalisiert. Emotionalisiert soweit dass dieser Erregungsprozess dich vielleicht verleiten hat lassen auch etwas zuviel da hinein zu interpretieren. Da du ja auch eine leidenschaftliche bist
Du hast alles was du verwirklichen wolltest geschafft, 4 Kinder, Haus, Job, einen souveränen Gatten, der zudem sehr verständnisvoll zu sein scheint und der zu dir steht und eine Menge Empathie zeigt.
Versuche deine leidenschaftliche Art in deiner Ehe wieder zu zünden. Die Mephisto Geschichte scheint, denke ich, nur ein fehlgeleiteter emotionaler Ausbruch zu sein.
Meiner Meinung nach möchtest du einfach mal wieder nur Frau sein, nicht Mutter oder Ehefrau, nein nur einfach eine Frau die wieder ihre Leidenschaft ausleben möchte. Und dies solltest du auch.
Ich wünsche dir und hoffe dass du deine Gedanken und Emotionen wieder in die richtigen Bahnen bekommst

28.06.2017 09:42 • x 2 #35


Gretchen
Ich möchte mal einen aktuellen Stand versuchen. Sozusagen
eine Lageverortung.

Es gibt deutlich mehr Klarheit als vor einigen Wochen.

Mein Mann und ich reden wieder miteinander.
Vorher haben wir das auch getan aber eher aneinander vorbei bzw organisatorisches.

Er versteht dass ich das Gefühl hatte ihn nicht zu erreichen.
Hier wurde ja schon zynisch? Angemerkt dass er auch mit seiner Kollegin beschäftigt war und Zyniker haben ja oft recht.

Hier sind unsere Erkenntnisse:
Wir haben uns einsam gefühlt wussten aber nicht wie wir das sagen sollten bzw haben es erst gar nicht so wahrgenommen im Alltag.
Fromm sagt ja je größer die Einsamkeit desto größer die Verliebtheit die dann folgt und so war es dann auch.
Wir haben uns verliebt, bei den AP diese Nähe (vermeintlich) gespürt.
Wir haben uns gut und bestätigt gefühlt (ganz anders wohl
Die Situation der AP die sich sicher oft schlecht gefühlt haben)

Wir haben jemandem eine Tür geöffnet und nun fällt es schwer die zu schließen.

Es ist schön den anderen zu verstehen, seine Wünsche, sein Handeln.

Wir sind den AP dankbar dass sie uns gezeigt haben was uns fehlt.
Wir haben viel darüber geredet, was sie so anziehend gemacht hat.
Und das wäre:
Mehr Spontanität/ Leichtigkeit, nicht alles muss geplant sein.
Dinge tun die wirklich Sinn machen/ Spaß machen
Mehr Autonomie für uns als einzelne Menschen innerhalb der Ehe/ familie
Lösungen suchen für die Gründe für dieses Dro.gefühl gebraucht zu sein/jemand besonderes zu sein für jemanden.

Und kommt es so vor dass wir etwas ab haben wollten von dem was die AP hatten (Freiheit, alle Möglichkeiten das Leben neu zu gestalten, beide waren ungebunden)
Und die AP wollten davon was ab haben was wir haben ( zumindest dachten sie es dass wir es hätten)
Stabile lange Beziehung, familie, Nähe.
Herr Mephisto sagte das auch oft, dass er darauf eifersüchtig sei und dass er aber auch Angst davor habe und sich deshalb mit einer Frau beschäftigen würde mit der das ja eh nicht ginge weil er es gleichzeitig fürchtet (Nähe, sich einlassen) und ersehnt ( angenommen sein, ohne vereinnahmt zu werden)

Zu beiden AP besteht kein Kontakt und das ist glaube ich auch gut so obwohl ich es nachwie vor schade finde dass ich kein klärendes Gespräch mehr führen konnte. Aber ich akzenptiere dass er es nicht möchte oder braucht.

Beide sind nun ganz frisch in einer Beziehung, das tut manchmal weh weil wir eifersüchtig sind auf diese neue Verliebtheit die die nun haben und wir nicht. Aber es ist ok und wir konzentrieren uns darauf was wir haben und auf das was uns fehlte mit der ganze Schmerz auch zu was nütze war. Wir wollen diese Gefühle wieder miteinander erleben.

Seit diesen Gesprächen mit meine Mann geht es mir viel besser, ich fühle mich wacher, lebendiger und wieder mehr in Übereinstimmung mit mir. Die Kinder sind auch ruhiger, wir treten wieder geschlossen als paar/ Eltern auf und das tut so gut.

Wir sind froh, dass es uns gleichzeitig passiert ist, keiner mit dem AP geschlafen hat und das ganze nur wenige Wochen so intensiv lief ( mit den Wünschen die man hatte, trennungsphantasien, chatten, treffen usw)

Wir versuchen es mit Humor zu nehmen was auch ab und zu gelingt und verbuchen es unter Lebenserfahrung.
Wir wollen keinen mehr brauchen (ausnutzen) um uns und die Ehe zu stabilisieren, wir wollen selbst dafür Verantwortung übernehmen.

Ein Jahr gucken wir jetzt mal wie wir die Ziele erreichen können und dann werden wir erneut mal ne Bestandsaufnahme machen.

Inzwischen freue ich mich auf unseren 10 Hochzeitstag nächstes Jahr.

Spannende aufregende und traurige Monate waren das.
Aber es geht aufwärts.

Gretchen

19.07.2017 10:05 • x 6 #36


S
Ich freue mich für dich, für euch und wünsche dir, dass es für euch beide einen Weg zusammen gibt.

Wenn das ok ist zu fragen- wie lebst du mit deinem Mann jetzt zusammen- als Paar, als Freunde, als WG- Genossen?
Wie geht ihr mit dem Thema Leidenschaft um- fehlt sie euch sehr?

19.07.2017 11:28 • #37


Gretchen
Wir leben als paar zusammen. Wir möchten wieder mehr Nähe spüren und haben auch erste Erfolge durch die Gespräche.

öffnung der Ehe ist erstmal wieder vom Tisch, sollte sich jemand noch mal fremdverlieben, haben wir uns nun sehr schwer eine Haltung erarbeitet...,bin auch sicher dass das nicht die letzte Krise gewesen sein wird. Gerade versuchen wir Stärke daraus zu ziehen.

Mal sehen inwieweit das alles so klappt, gerade fühle ich mich befreit und leichter, ein Anfang ist gemacht.

19.07.2017 12:07 • x 1 #38


S
Was ist es, dass dich und ihn dazu bewogen hat, den Weg jetzt zu versuchen und euch wieder nahe sein zu wollen?
Vertrautheit, Freundschaft, eure Familie, das Versprechen das ihr euch einmal gegeben habt?

19.07.2017 23:19 • #39


Gretchen
Ja das alles was du aufgezählt hast.
Aber auch insbesondere die Erkenntnis, dass das mit den AP eine Illusion war. Wir nicht mit diesen in 10 Jahren die selben Probleme haben wollen.
Die Hypothek wäre viel zu groß.
Wir sehen eben die Ursachen für diese Schwärmerei, aber keine Grundlage darauf lebensentscheidene Entscheidungen aufzubauen.
Wir kennen uns 15 Jahre, die Vertrauensbasis ist hoch. Beide haben wir gemerkt das geht in eine Richtung die wir nicht wollen.
Mit dem potenziellen neuen Partner erreichen wir das was wir haben erst in 15 Jahren. Aber wir zusammen sind dann schon 30 Jahre zusammen und können auf das geschaffte/ die Lebensgeschichte zurückblicken mit Höhen und tiefen und unseren Kindern zeigen: liebe ist nicht einfach, sie wandelt sich, es gibt Rückschläge aber sie kann halten wenn man es möchte.

Insofern würde ich sagen letztlich ist es eine Frage der Entscheidung.

Mal sehen was ich dann in
10 Jahren darüber denke. ,ich sehe es als Lehrstück in Sachen Lebenserfahrung an. zusammen mit meinen Mann! Der sich wirklich viele Gedanken zu sich macht, zu zielen die er vernachlässigt hat und das finde ich toll.

20.07.2017 09:00 • x 3 #40


Gretchen
Inzwischen habe ich etwas Abstand gewonnen und habe begonnen, diese Geschichte gelassener zu sehen.

Mir geht es wieder besser, nicht so himmerhoch- jauchzend gut, eher so ein leises Gefühl dass es gut ist wie es ist.

Ich merke, wie viel Energie und Zeit mich das alles gekostet hat und das möchte ich nicht mehr.

Möchte ich doch wieder die zeit mit meiner Familie genießen und immer häufiger gibt es da Momente, in denen das leicht fällt.

Es ist aber nicht alles gut, happy end, Geschichte zu Ende...nach wie vor fragen wir uns, wie wir weiter unsere Beziehung gestalten wollen, welche wünsche wir haben.

Gerade merken wir aber, dass wir das Thema auch mal ein wenig ruhen lassen wollen, verschnaufen wollen. Viel Kraft haben die letzten Monate gekostet.

Eine Erschütterung war es, die freigelegt hat, was verschüttet war an Bedürfnissen usw.

Diesen wittmen wir uns jetzt, zum Teil auch jeder für sich, da Freiheit auch ein Wichtiges Thema war, wie wir festgestellt haben.

Dem andere Freiheit geben, nicht immer einfach...

Beide haben wir keinen Kontakt zu den zwei Personen, die wir lieb gewonnen hatten.

Abstand tut gut und bringt Klarheit.

Dennoch gibt es Momente in denen ich bedauere, dass das so notwendig wurde.

In Zukunft möchte ich das anders machen, mal sehen ob das denn gelingt.

Viel habe ich über mich gelernt, über Sehnsüchte, zulassen, dass jemand sich auch mal um mich kümmert (auch ich selber), autonomer werden, mich auf meine Stärken besinnen.

Mein Mann plant berufliche Veränderungen, hat ein altes Hobby, was auch mal Beruf war, wieder entdeckt. Er hat Fernweh, fährt bald mal einige Tage zu einem sehnsuchtsort mit Freunden. Ich freue mich für ihn.

Immer noch wünsche ich mir manchmal mehr Nähe zu ihm, neulich unterhielten wir uns darüber wie wir das empfinden. Er fragte sehr ernst: lieben wir uns noch?

Wir sind im Kontakt und Gespräch darüber und fühlen nach.

Danke an alle, die mir hier oder in anderen Strängen (vielleicht auch ohne es zu wissen) Anregungen und Rückmeldungen oder andere Sichtweisen und eigene Erfahrungen zur Verfügung stellten.

Es bleibt spannend.

Gretchen

Und alle die sich nun fragen, denkt sie noch an ihren Mephisto? Kann ich sagen, ja tue ich ab und an noch, aber anders. Ich wünsche ihm alles gute und dass er die richtige Frau an seiner Seite gefunden hat.
Vielleicht sprechen wir irgendwann noch mal darüber was da gewesen ist zwischen durch, aber ich ahne eher, dass das nicht mehr nötig sein wird.

07.09.2017 20:40 • x 4 #41


B
Das liest sich doch sehr gut. Da freue ich mich für dich,die Kinder und dein EM!

Kann man Liebe und Verständnis voneinander trennen? Nein, wenn man wirklich liebt, versteht man, wenn man wirklich versteht, liebt man, Wir haben große Ansprüche an Menschen, die wir lieben. Wir machen Vorwürfe, wenn Dinge nicht so geschehen, wie wir sie uns vorstellen. Vergleiche deine Liebe mit dem Wachstum einer Blume, dann siehst du, dass sie nicht nur jeden Tag Aufmerksamkeit in Form von Wasser, Licht und Dung braucht, sondern dass du der Blume gegenüber viel nachsichtiger bist, wenn sie einen Tages nicht weiter wächst. Machst du ihr Vorwürfe? Du prüfst, was ihr fehlt, änderst es und gibst ihr wieder Energie zu wachsen. Hab dieses Verständnis auch für den Menschen, den du liebst.
Buddha

07.09.2017 21:13 • x 4 #42


Gretchen
Mir ist mal wieder nach einer lageverortung.

Lese jetzt extra mal nicht durch, was ich zuletzt schrieb.

Wie zu erwarten war, ging es mir zwischenzeitlich ziemlich schlecht. (Ziemlich ist eine Umschreibung für sehr)

Vordergründing hat mein Mann die Mephisto- Geschichte ja relativ souverän und unaufgeregt aufgenommen, bzw sogar einen Running gag in Form eines Namens für den betreffenden Mann erfunden. Das hat die Bedrohlichkeit deutlich reduziert, und er hat mir immer signalisiert, hey, die Lage ist unter Kontrolle (ich hatte ja eher das sowohl befürchtete und gleichzeitig ersehnte Gefühl des kontrollverlusts).
Er hat mit der Kollegin, die ihm nahe stand gesprochen und sagte er möchte nicht den Kontakt total abbrechen. Dies habe er bisher immer so gemacht wenns schwierig wurde (kam in Bezug auf Männer schon mal vor- er kann da sehr hart sein mit sich und anderen) und er möchte das so nicht mehr, weil er gemerkt habe dass ihm das schade (mein reden)

Finde ich natürlich nicht so toll, aber ich lasse ihn und vertraue ihm. Anders gehts ja ohne hin nicht.

Er sagte dazu: schau, wäre es nicht viel schlimmer, wenn ich gar keinen Kontakt mit ihr (sie sehen
Sich beruflich) ertragen könnte?

Und das merke ich ja selber dass das stimmt, denn bei mir ist es im Grunde so. Ich und der Mephisto, wir gehen uns aus dem Weg.

Mein Mann geht zu mir auf Distanz, oder die Distanz war immer schon da und nun bemerke ich sie erst (vorher ja kaschiert)

Ich sehne mich manchmal nach mehr Nähe, mehr Gesprächen. Mein Mann weiß das, er meint ihm fehle nichts. Das lässt mich hilflos werden. Im Grunde sind sich mein Mann und der mephisto nicht unähnlich ist mir aufgefallen. (Einschließlich der Neigung aus dem Kontakt zu gehen)

Da kommt bei mir das Gefühl hoch, ganz allein zu sein (das kenne ich von lange her...und möchte es im Grunde nicht näher beleuchten)

Ich aber merke, ich muss es tun, habe ich doch (vermeintlich) durch die Kinder mich in eine sehr klassische abhängige Rolle gebracht. Hier bin ich nun dabei, autonomer zu werden. Ich arbeite mehr, versuche mit den Schuldgefühlen umzugehen die meine Autonomiebemühungen auslösen.

Gleichzeitig hoffe ich, dass mein Mann (der selber behauptet er habe eine midlife Crisis) sich was die bindungsseite betrifft, weiter entwickelt und mehr Nähe zulassen kann.

Also unterm Strich ist mein Masterplan jetzt so: ich kann nur meine Baustellen klären, die sehe ich im (fehlenden) autonomen Bereich. Da geh ich jetzt ran.
Was mein Mann macht, da habe ich nur begrenzt Aktien drin.
Das werde ich sehen.

Gerade sind die Kinder bei meinen Eltern, es ist ungewohnt zu zweit zu sein. Ein bischen ist es so, dass wir beide abwarten, was der andere macht.

Soweit der Stand. Es wird wohl eine Lebensaufgabe bleiben und niemals fertig sein- und das ist auch gut so!

Es grüßt, Gretchen.

19.10.2017 08:47 • x 4 #43


S
Wie sieht denn deine Situation jetzt aus? Unverändert?

20.11.2017 13:22 • #44


Gretchen
Nett, dass du fragst @sunny35

Gerade scheint mir eine besserer Phase zu sein bzw ich sehe eine leichte Entwicklung zum positiven.

Es wirkt auf mich wie ein zartes Pflänzchen noch.

Gestern waren wir zusammen im Theater, mit schick machen usw.
Wir waren beide sehr behutsam fand ich und der Abend war schön und entspannt (manchmal fand ich dass so viel Druck auf solchen Abenden lastet, weil sie so selten und kostbar sind)

Es war schön ihn mit anderen Augen zu sehen, uns mehr als paar wahrzunehmen.

Wir unternehmen nun auf der anderen Seite auch mehr als früher allein (einer bei den Kindern dann)

Ich finde das gut, dass mein Mann da nun mehr freiräume auch beansprucht.

Beruflich ist er nach wie vor nicht mehr so richtig zufrieden- ich hab aber den Eindruck da will er nicht richtig ran- ich übe mich da in Abstand- hab mehrfach betont, dass ich ihn unterstützen würde bei Veränderungen.

Ich selber bin beruflich in einer neuen Situation die mir sehr gefällt aber immer wieder schwer zu koordinieren mit den Kindern
Ist (der klassische Konflikt- da er der Verdiener ist)

Ich Fass es mal so zusammen: ich habe erkannt und beschlossen mich mehr zu emanzipieren- und ich hoffe dass mein Mann das gut findet (ich bin mir da manchmal nicht sicher, er mag nicht gerne der fast allein Verdiener sein- trotzdem ist mein Eindruck, dass es ihn wurmt, wie aufregend ich meinen Beruf finde)

Wir beschäftigen uns mehr mit den verschiedenen Ebenen, also Eltern (als Einheit auftreten) Ausgestaltung der Mutter und Vater Rolle (da bin ich zum Teil unzufrieden), berufliche Identität von uns beiden, was wir sonst noch vom
Leben erwarten (Sehnsüchte) und eben der paarebene (umsichtiger miteinander zu sein, das was der andere macht mehr wertzuschätzen)

Ich habe mich nun wieder gefühlt an die Familie und meine Rolle angepirscht, lasse mich mehr darauf ein, fühle mich wieder dankt im
Einklang (was ne Zeitlang gar nicht so war)

Zu dem Mephisto Mann habe ich seit 6 Monaten keinen Kontakt. Das ist gut so und ich belasse das auch so. Er und ich haben beide so geplant dass wir uns nicht begegnen, das merke ich (beruflicher Kontext)

Ich hadere immer noch damit, dass ich einen (vermeintlich) guten Freund der er ja war, wegen meiner Unzulänglichkeit verloren habe.

Dazu versuche ich noch eine Haltung zu entwickeln.

Es grüßt Gretchen

20.11.2017 13:39 • #45


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