Meine Erkrankung hat mich und meine Beziehung zerstört

K
Hallo!

Es ist schwer darüber zu schreiben, da ich eine Erkrankung habe, die gerne als bösartig dargestellt wird und ich mir aufgrund dieser Erkrankung schon sehr viel demütigende Worte eingefangen habe.

Vielleicht ist es hier ein bisschen anders und man schenkt mir Gehör ohne mich gleich zu beschimpfen und zu beleidigen!

Ich versuche mich kurz zu halten obwohl diese Geschichte eigentlich eine Endlos-Story ist.

Angefangen hat das ganze als ich 6 Jahre alt war. Ich hatte in diesen jungen Jahren schon unglaublich viele Schwierigkeiten mit Menschen. Selbst Kinder, die mich mochten, machten mir nach gewisser Zeit Angst - so, dass ich eigentlich schon im Kindergarten, Schule etc. immer einen fliegenden Wechsel von Freundschaften hatte. Verletzte mich jemand, so konnte ich denjenigen nicht mehr an mich heranlassen und blockierte total. Ja, jeder wird jetzt sagen. Was mit 6 Jahren? Aber ja, das ist so. Ich habe zu dem Zeitpunkt schon gespürt, das ich anders bin. Viele lachen darüber, wenn man diesen Satz benutzt - aber heute weiß ich, mein Gefühl hat mich nicht getäuscht.

Ich hatte kein gutes Elternhaus, bin nicht so behütet aufgewachsen und habe mich irgendwann immer mehr verschlossen. Als ich dann 12 wurde, wurde es immer schlimmer. Ich konnte mit meiner Mutter nicht reden, weil ich mir dann anhören durfte, dass ich mich wieder mal nur anstelle etc. Leider hat mein Vater sehr viel kaputt gemacht damals - ich habe sehr viel unter ihm gelitten, obwohl ich mich immer bemühte alles richtig zu machen. Leider hat das nur nie gereicht.

Meine Mutter konnte das alles ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr ertragen und so wurde ich in Therapie geschickt. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen wieviele Therapeutinnen ich besucht habe.. aber keine hat eine wirkliche Verbesserung gebracht.

Also wurde ich erstmal auf Kur geschickt, dort bekam ich dann gleich eine Verlängerung aufgedrückt - aber auch diese brachte keinen Erfolg. Zu dem Zeitpunkt hiess es nur, ich würde an Depressionen leiden und bekam Tabletten. Diese tiefe innere Traurigkeit, diese Ängste vor Menschen, dieses Ekelgefühl vor körperlicher Nähe - es verschwand einfach nicht.

Zurück zu Hause habe ich dann gleich mit der nächsten Therapie angefangen - diese machte dann mit mir einen Test und die Diagnose stand fest! Die Diagnose möchte ich erst einmal nicht erwähnen aus Angst wieder nur auf Ablehnung zu stoßen. Ich wurde in ein Projekt gesteckt, welches ich aber abbrechen musste - weil es mir gesundheitlich sehr schlecht ging und ich zum Sprechen keine Kraft mehr hatte.

Ein halbes Jahr später habe ich dann mit der nächsten Therapie angefangen, es war aber sehr sehr schwer für mich Vertrauen aufzubauen...

kommen wir aber nun zum eigentlichen Problem.

Früher: Es gab eine Zeit, wo ich trotz meiner ganzen Ängste zum Clown mutiert bin. Ich habe Leute zum Lachen gebracht, obwohl ich innerlich weinte. Ich habe den Menschen mein Ohr geschenkt, obwohl mein Kopf voll war. Ich habe Ratschläge gegeben, obwohl ich selbst nichts davon umsetzen konnte.

Dann kam auf einmal der tiefe Fall. Ich habe mich isoliert, selbst meine beste Freundin habe ich nicht mehr an mich ranlassen können und habe sämtliche Kontakte verloren.

Dann habe ich im Internet einen Menschen kennengelernt, der mein Herz sehr berührt hat. 1 Jahr später war ich dann endlich bereit mich zu treffen und meine Ängste waren auf einmal weg. Ich war so verliebt das ich mich auf einmal vollkommen frei bewegen konnte. Körperliche Kontakte fielen mir zwar sehr sehr schwer, aber ich konnte es dennoch zu lassen.
Leider waren die Probleme aber nicht weg und ich sollte schon schnell wieder an meine Erkrankung erinnert werden. Die Beziehung zerbrach ganz grausam per Whatsapp. Ich weiß, dass ich der Grund bin warum die Beziehung zerbrach, dabei habe ich wirklich versucht, ein normaler Mensch zu sein.

Seitdem herrscht bei mir nur Chaos und ich habe den Mut verloren. Ich nehme zwar Medikamente und gehe auch zum Therapeuten, aber nix... aber auch wirklich nix verändert sich.

Kennt jemand das vielleicht? Hat jemand Rat was ich noch tun könnte? Ich habe halt wieder Panikattacken und eine unheimlich große Menschenangst. Dabei möchte ich einfach nur endlich mein Leben in den Griff bekommen.

17.07.2014 21:13 • #1


H
Gute Kämpferin, hallo und guten morgen.

Dein Beitrag strotzt ja nur so vor Gefühl.
Du scheinst ein sehr gefühlvoller Mensch zu sein.

Nachdem, was ich gelesen hab, versuchte ich zwischen den Zeilen zu lesen, um vielleicht zu erahnen welche Erkrankung Du haben könntest, die von der Allgemeinheit gern als bösartighingestellt wird.

Ich konnte nix erkennen, herauslesen.
Mir fallen eigentlich nur 2 psychische Störungsbilder ein,welche immer wieder als verachtenswert betitelt werden.
Das ist die Borderline Persönlichkeitsstörung oder Menschen mit der Diagnose Autismusspektrum vom Aspergertyp.

Ich weiß nicht ob es eine von diesen beiden ist, welche bei Dir diagnostiziert wurden, jedoch weiß ich, dass keine von beiden einen Menschen zu bösartigen Menschen macht, es ist wohl eher das Gegenteil

Vielleicht magst Du uns auch verraten wie alt Du bist?

Bitte berichte kurz,was für eine Erkrankung das sein soll, die Deine Gefühls Welt beherrscht.
Dann kann ich Dir vielleicht eine Antwort auf die Frage geben, was Du selber tun kannst um wie in Normalo durch die Liebe zu gehen.
Wobei das vielleicht gar nicht Dein Ziel ist

Ganz liebe Grüße
Und bitte, steh aufrecht, lass Dich nicht beugen.
Führt Dich umarmt.

18.07.2014 08:55 • #2


A


Meine Erkrankung hat mich und meine Beziehung zerstört

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M
Hallo Kämpferin,

Zitat von Kämpferin mit Herz:
Ich weiß, dass ich der Grund bin warum die Beziehung zerbrach, dabei habe ich wirklich versucht, ein normaler Mensch zu sein.


Ich kenne Deine Diagnose nicht, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, daß Du kein normaler Mensch bist. Du hast schon als Kind Dinge erlebt, die Dir nicht gut getan haben und das, was Du heute tust, die extreme Abgrenzung, die Menschenangst und auch Deine Panikattacken, sind Dein Art, mit diesen Dingen umzugehen. Es ist für andere Menschen schwierig, das zu handhaben. Meine Ex-Partnerin hatte auch Panikattacken und letztendlich bleibt einem Partner nur übrig, zuzusehen. Die Lösung für diese Probleme liegen ganz allein in Ihr, ich kann ihr nicht helfen, denn es gibt keine körperlichen Auslöser.

Ich denke, bei Dir ist das ähnlich. Therapien sind ein wichtiger Schritt, der aber nur dann wirklich hilft, wenn man sich mit sich selbst, seinen Ängsten und Wünschen und seinen Reaktionen beschäftigt. Du hast einmal in Deiner Kindheit das, was Dich nun belastet, als Schutzsystem entwickelt. Das heißt aber nicht, daß Du den Rest Deines Lebens mit diesem Schutzsystem verbringen mußt. Beschäftige Dich einmal mit Dir, ergründe, weshalb Du wann und wie reagierst und mache es Dir bewußt. Das kann Dir helfen, Deine unbewusste Reaktion, die die Menschen so abschreckt, in dem Moment zu erkennen und zu ändern.

Das ist keine leichte Aufgabe, denn letztendlich muß man es schaffen, sein Unterbewusstsein neu zu programmieren und fokussieren.

Liebe Grüße
Manfredus

18.07.2014 09:02 • #3


K
Ich danke Euch für die Beiträge!

Herzsonne, es ist die Borderline Persönlichkeitsstörung mit Begleiterkrankungen wie z.B. die Agoraphobie.

Als ich die Diagnose erhielt war das für mich ein Schock, aber gleichzeitig auch eine Art Erleichterung weil ich doch endlich wusste was ich habe und endlich anfangen konnte mich damit zu beschäftigen. Ich habe also schrecklich viele Bücher verschlungen, mir spezielle Therapeuten gesucht, habe Ganztagstherapien gemacht und Gruppentherapien (trotz meiner Ängste) - aber es wurde immer nur zeitweilig besser.

Und ich habe irgendwann festgestellt, dass das Einzige was meiner Seele wirklich gut tut, Hunde und kleine Kinder sind. Da explodiert mein Herz vor lauter Liebe.

Vielleicht sollte ich noch ein paar Dinge sagen. Ich bin jetzt 30 Jahre alt und damals von Zuhause weggelaufen und in eine Art Mädchenhaus geflüchtet, nicht um meinen Eltern zu schaden - sondern, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe.

Und nun ist da die zerbrochene Beziehung. Es war nicht meine erste, aber es war die erste wo ich mich wirklich fallen lassen konnte, wo ich das erste Mal wirklich tiefe Liebe gespürt habe. Es tut weh wieder alleine durchs Leben gehen zu müssen.

Ich habe nach dem Ende der Beziehung alles getan um meine Fehler zu erkennen. Ein großes Problem war z.B. das ich nie spontan sein konnte - ich brauchte immer Zeit um für mich selbst zu sagen: Ja, das kannst Du jetzt oder Nein, dazu fühlst Du Dich momentan nicht in der Lage.

Meine letzte Therapeutin sagte mir: Du wirst nie gesund werden - aber Du kannst lernen mit dieser Erkrankung umzugehen. Das war ein ganz wichtiger Satz für mich und ich bin gewillt alles dafür zu tun. Allerdings komme ich mir vor wie so ein Felsbrocken. Es gibt Tage, die gut laufen und dann gibt es auch wieder Tage, wo ich einfach nur an mir selbst verzweifel.

@manfredus: Ja einen Schutzpanzer habe ich über die Jahre aufgebaut. Ich habe immer wieder das Problem, das ich meine wahren Gefühle nicht zeigen kann. Ich kann vor anderen Menschen nicht weinen, weil ich mich schäme - oft wurde gesagt, nun heul doch nicht wieder. Ich kann Menschen nicht in den Arm nehmen - weil Umarmungen oft Schmerz bedeutet haben. Ich kann auf Menschen nicht zugehen, weil ich oft abgelehnt wurde.

Aber ich kämpfe! Und ich werde nicht aufgeben!

18.07.2014 10:26 • #4


M
Hallo Kämpferin,

Zitat von Kämpferin mit Herz:
Es tut weh wieder alleine durchs Leben gehen zu müssen.


Ich verstehe Deine Zwickmühle: Du hast Angst davor, das Leben alleine zu meistern, grenzt Dich aber gleichzeitig so sehr ab.

Deine Therapeutin hat recht: Ich glaube auch, daß Du den Umgang damit lernen kannst.

Ein Ansatz kann sein, Dein Alleinsein zuerst einmal zu akzeptieren und auch zu akzeptieren, daß ein Partner, wenn er Dich wirklich liebt, auch mit Zurückweisungen umgehen können muß. Da hilft nur offene Kommunikation, ich denke, ein Partner der Dich wirklich liebt, weiß auch, daß er das nicht persönlich nehmen muß sondern das Teil Deines Krankheitsbildes ist. Aber das ist nicht leicht. Ich habe die Panikattacken meiner Freundin auch immer sofort auf mich bezogen und gemeint, ich löse das aus. Dauerte eine ganze Weile bis ich das geschnallt hatte.

LG
Manfredus

18.07.2014 10:42 • #5


K
Ja, ich glaube das ist auch ein großes Problem. Menschen beziehen das sofort auf sich. Aber ich muss auch sagen, dass ich zu Beginn der Beziehung gleich gesagt habe, das ich an dieser Erkrankung leide.

Ich habe so gut wie es ging, die Erkrankung erklärt und wann immer es Probleme gab, haben wir auch ganz offen darüber gesprochen. Am Ende war es dann aber so, dass nur noch diese Erkrankung die Schuld bekam - alles andere spielte keine Rolle mehr.

So fing es dann an, dass ich mir anhören durfte Ich flirte mit Anderen, bei Dir ist der Reiz weg oder Wenn Du mich wirklich liebst, dann tust Du jetzt jenes und dieses, Wenn Du mit mir zusammen bleiben willst, dann kommst Du jetzt mit dahin ob Du nun willst oder nicht. Ich habe mich dann komplett verloren, weil ich versuchte meinem Partner gerecht zu werden und seine Wünsche zu stillen. Und schon verfiel ich eigentlich wieder in ein altes Muster, welches mir sehr bekannt vor kam. Denn schon zu Kinderzeiten habe ich alles versucht um endlich so zu sein, damit ein Vater sein Kind lieben kann.

Meine Therapeutin sprach da auch von radikaler Akzeptanz. Ich muss Dinge akzeptieren, die ich nicht ändern kann. Ich habe verstanden, dass ich meinen Vater nicht ändern kann - nur eben mich selbst, in dem ich es akzeptiere.

Und ich kenne eigentlich auch die Ursache. Wie soll mich jemand lieben können, wenn ich mich selbst doch nicht einmal lieben kann? Ich versuche mich in etwas zu pressen, was ich eigentlich gar nicht bin. Versuche mich zu ändern, um anderen zu gefallen.

Und eigentlich steckt in mir noch ein kleines Mädchen, das einfach nur glücklich sein will. Ich stand immer im Schatten meines Bruders. Dem flog das Glück nur so in die Hände - alles was er anpackte, klappte einfach! Er wurde geliebt und vergöttert und bekam reichlich Anerkennung, von Familie, Freunden etc.
Ich begriff das schnell, also habe ich auch versucht so zu sein. Ich schloss meine Schule mit einem 1A Abschluss ab, ich verkürzte meine Ausbildung mit einem astreinen Abschlusszeugnis und trotzdem war ich nur einfach ich. Je mehr ich danach strebte, desto mehr verlor ich mich selbst aus den Augen.

Aber dein Beitrag hat mir sehr geholfen Manfredus. Vermutlich ist es wirklich wichtig, dass ich erstmal anfange das selbst zu akzeptieren und das ich lerne mich selbst zu lieben - wenn das mal nicht so schwer wäre

18.07.2014 11:00 • #6


H
Ich freue mich , dass du so ehrlich mit uns und Dir selbst umgehst.
Danke dafür.
Ich glaube, Du bist ein sehr wertvoller Mensch.Voller Empathie ,Hoffnung und Liebe.
Jeder Deiner Sätze ist voll von Gefühl.

Meine Liebe.Ich hab jetzt gerade wenig Zeit , will mit meinem Kindern gleich noch in den Zirkus(obwohl das bei 35° vermutlich auch ne ganz doofe Idee ist, aber ich hab die Karten eben schon).

Heute Abend möchte ich gern noch etwas schreiben für Dich.Wenn ich mich konzentrieren kann und kein Zeitdruck im Nacken sitzt geht das besser.

Nur eines vorweg.
Vergiss die Vergangenheit nicht, aber schau nicht mehr drauf, fokussiere sie nicht mehr.
Schau nicht so häufig zurück.Du kannst die Vergangenheit nicht rückgängig machen mit keinem Mittel und keinem Gedanken.Was passiert ist, ist passiert und hatte nichts mit Dir zu tun.Jeder der Dir Schmerz zugefügt hat physisch und psychisch wird irgendwann dafür gerade stehen müssen, vllt nicht in dieser Welt aber er wird dafür büßen.Versuch darauf zu vertrauen.Bitte,
Es gibt gute Menschen und weniger gute ,sowie auch böse Leute
Menschen und Leute eben.
Das was Du jetzt bist, ein Mensch mit einem Herz für Kinder und Tiere, ein Mensch mit einer unerschöpflichen Empathie, ein Mensch voller Hoffnung, Wünsche und Ziel , das bist Du vllt auch auf Grund Deiner Erfahrungen und Deiner Resilienz.
Und all das, was Du da in Dir trägst,ist sehr normal und sehr gesund.

All diese tollen Eigenschaften, haben viele normale nicht oder verloren .
Freue dich über Dich, denn Du hast schon alles um zu gesunden um mit Dir im Einklang zu leben.
Herzlichen Glückwunsch liebe Kämpferin, kämpfe weiter aber nicht mehr gegen Dich.

Bis heute Abend.
Ich wünsche mir Du bleibst

Viel Sonne für Dich heute, auch im Herzen

18.07.2014 11:39 • #7


A
Zitat von Kämpferin mit Herz:
da ich eine Erkrankung habe, die gerne als bösartig dargestellt wird und ich mir aufgrund dieser Erkrankung schon sehr viel demütigende Worte eingefangen habe.

Diese tiefe innere Traurigkeit, diese Ängste vor Menschen, dieses Ekelgefühl vor körperlicher Nähe - es verschwand einfach nicht.

Zurück zu Hause habe ich dann gleich mit der nächsten Therapie angefangen - diese machte dann mit mir einen Test und die Diagnose stand fest! 1 Jahr später war ich dann endlich bereit mich zu treffen und meine Ängste waren auf einmal weg. Ich war so verliebt das ich mich auf einmal vollkommen frei bewegen konnte.

Ich weiß, dass ich der Grund bin warum die Beziehung zerbrach, dabei habe ich wirklich versucht, ein normaler Mensch zu sein.
hallo kämpferin mit herz

das, was du schreibst war mir sehr oft begegnet, menschen, die die diagnose : krank bekommen haben und sich damit auch so fühlen.

manche fühlen sich auch mit diagnosen besser weil sie jetzt endlich einen namen haben für das, was in ihnen ist und an ihnen nagt.

meine persönliche meinung ist, dass so menschen in ein muster gepresst werden weil eine diagnose her muss, für das abrechnungssystem.

einigen hat es helfen können wenn sie das, was sie haben, als eine störung in ihrem system annehmen können. ein energie-system welches aufgrund tiefer ängste aus dem gleichgewicht geraten und nicht mehr in fluss ist. alte denk- und glaubensmuster werden ständig wiederholt und die können den menschen unfrei machen und verhindern, dass der mensch das leben leben kann, welches er sich wünscht.
die persönliche weiterentwicklung wurde und wird so ausgebremst und man ist dann stehengeblieben auf diesem frühen entwicklungsstand, mit all den ängsten, die dort erfahren wurden.

durch die nähe der menschen habe ich sehr viel über sie erfahren und auch über ihre behandlungen. früher wurden borderliner als nicht therapierbar eingestuft, das lag meiner persönlichen meinung nach aber nur daran, dass die schulmedizin noch nicht die richtige therapie für diese menschen hatte. inzwischen ist es anders, aber die meisten bekommen nicht den zugang dazu.
wichtig ist, das die richtige therapeutische unterstützung individuell gefunden werden muss und hier hinkt das in unserem krankheitssystem.

was hauptsächlich fehlt bei frühkindlichen entwicklungsstörungen ist das urvertrauen, welches notwendig ist um sich mit sich selbst, mit anderen und der welt sicher fühlen zu können. und das kann nachgeholt werden, zumindest verstärkt werden. meiner erfahrung nach kann das in den üblichen therapien nicht geleistet werden weil die den menschen nicht als ganzes behandeln, sondern nur einen teil von ihnen, geht man so vor läßt man andere bereiche, die auch gestärkt werden müssen, aussen vor und das kann aus meiner sicht nicht funktionieren. diesen eindruck habe ich gewonnen, weil die meisten menschen immer wieder, mit ihren alten symptomen eingeliefert und behandelt wurden.

ein kind lebt zuerst in seiner fantasie und im stammhirn. frühe erfahrungen werden hier -im reptilhirn= stammhirn- verarbeitet und abgespeichert, es arbeitet mit bildern, reagiert nicht auf sprache, deshalb helfen, meiner ansicht nach, auch die meisten gesprächstherapien nicht wirklich, sie können nur helfen selbsterkenntnisse zu gewinnen und ermutigen nötige veränderungen vorzunehmen. aber das alte programm ändert sich nicht wirklich dadurch.
im stammhirn ist auch das zentrum der aufmerksamkeit und selbstzuwendung und getrennt dazu die sachzuwendung.
meine erfahrung ist, mit erhöhtem bewusstsein und selbstausdruck können alte energiebilder umgewandelt werden und so neue neuronale vernetzungen erschaffen, die angstprogramme auflösen helfen.

die flucht vor den säbelzahntiger eltern war damals nicht möglich, diese energie blieb im körper zurück und ist immer noch spürbar und will raus und befreit werden.

wenn ich mit meinem hund unterwegs war und er viele aufregende eindrücke mitgenommen hat und danach sein schläfchen macht, fangen seine pfoten im schlaf an zu laufen, sein ganzer körper und die lefzen zucken, je mehr er erlebt hat, je intensiver reagiert er.
so verarbeitet sein system seine erfahrungen und der stress fällt von ihm ab.

bei uns menschen funktioniert das nicht mehr so, weil wir so gehemmt sind, denn selbst da hat der verstand noch einfluss drauf. viele bleiben erstarrt.
wenn wir vor angst erstarren bleibt sie im system.
laufen wir weg, verschreien wir einen feind
setzt sich diese energie frei, blockade ist gelöst.
oder wir wehren uns, greifen an, das ist auch eine möglichkeit.

es gibt therapien, die da ansetzen, leider werden diese oder ähnliche ganzheitlichen therapieformen nicht von den gesetzlichen krankenkassen übernommen, die pharmazie hat keinen gewinn daran und gibt deshalb auch kein geld für weitere forschungen aus.

schiebe die schatten deines bruders wie eine wolke fort sowie auch die schatten, die deine eltern in dir hinterlassen haben.
das fällt nicht leicht, aber hinter all dem, bist du, so wie du wirklich bist - ganz und heil !

nur liebe heilt ! allen schmerz, alle wut, alle angst, traurigkeit und sie auch krankeiten in der ursache heilen - alles andere lindert nur symptome !

du hast es selbst erlebt als du geliebt hast, was die angst überweigend weg - je mehr selbst-liebe du hast, je weniger angst kann sich breit machen.
akzeptanz ist wichtig, akzeptanz beinhaltet auch vergebung.

alles gute!

18.07.2014 13:52 • #8


K
Danke Herzsonne,

ich denke einfach, dass ich schon einiges aus den Therapien mitgenommen habe - aber mit dem Umsetzen hapert es dann leider noch ganz arg bei mir.

Der Wille ist auf jedenfall da, aber den richtigen Weg zu finden leider nicht immer ganz einfach. Ich habe mich von allen sehr abgegrenzt, mich selbst isoliert und auch selbst einsam gemacht. Das ist definitiv mein Anteil daran.

Und gewiss bin ich auch kein einfacher Mensch, diese Menschenangst, diese fehlende Spontanität und und und, das führt dann leider doch immer wieder zu Problemen.

Irgendwann habe auf jedenfall gemerkt, dass ich verdammt oft mit einer Maske rumgelaufen bin. Ich habe jedem die heile Welt vorgespielt und oft in einer Traumwelt gelebt, es ging mir gut darin - aber irgendwann zerbricht auch das einmal.

Selbst in Gruppentherapien (obwohl ich so wahnsinnige Angst vor Menschen habe) war ich diejenige, die Ratschläge ohne Ende gegeben hat, ich habe zugehört und mir durch den Kummer anderer Menschen auch oftmals noch eine zusätzliche Last in meinen eigenen Rucksack gepackt - denn mir ging vieles sehr zu Herzen. Da waren dann echt Dinge dabei, wo ich mir sagte: Mein Gott, dagegen sind Deine Probleme ja echt nichts.. Was stellst Du Dich nur so an

Aber was habe ich überhaupt gelernt? Ich konnte zB wenn ich mich durch Broschüren, Bücher etc gelesen habe, ganz klar sagen was zu mir passt und was nicht auf mich zutrifft. Ich habe mitbekommen, das sich viele darin verlieren - da war ich aber ausnahmsweise mal ganz klar und konnte es selbst erkennen. Zum Beispiel Wut, die sich gegen Andere richtet - das war bei mir eher das Gegenteil. Meine Wut hat sich ausschliesslich nur gegen mich gerichtet.

So, ich hoffe Du hast trotz der Wärme einen wunderschönen Tag im Zirkus. Und vielen Dank für Deine Worte!

18.07.2014 13:57 • #9


K
Danke Dir Alena-52

Ohja, die Liebe heilt! Ich war selbst sehr erstaunt, wie gut mit diese Liebe tat. Sie hat mich meine Ängste für diesen Zeitraum vergessen lassen. Ich habe mich frei gefühlt, so als würde ich auf Wolken gehen.

Ich denke auch, dass man mir mit Therapie nicht wirklich helfen kann. Ich habe soviele unterschiedliche Therapien gemacht, sogar am Ende eine Therapeutin gefunden, die auf Borderline spezialisiert ist - aber gebracht hat es mir eben nicht viel. Zwar findet meine Therapeutin das ich Fortschritte mache, aber was bringt es mir, wenn ich das selbst nicht merke?

Die Therapeutin davor fing an nach Ursachen zu forschen. Dabei kam dann heraus, dass meine Mutter eine Sturzgeburt hatte und nach der Geburt einen Sack voll Eiswürfel auf den Bauch gelegt bekam - somit mich nicht auf den Arm nehmen konnte und wenn ich in der Nacht schrie, dann konnte mich ihr Arm nicht erreichen.

Ich selbst kann allerdings auch für mich sagen, dass ich schon froh bin eine Diagnose zu haben - wenn man sein halbes Leben lang rumrennt und nicht weiß was mit einem los ist, dann kann das schon sehr beruhigend sein. So konnte ich selbst endlich anfangen, irgendwo anzusetzen und zu verstehen, was da in mir drin abläuft.

Ich hab damals oft den Kopf in den Sand gesteckt und wollte einfach nur noch weglaufen. Der Kummer drohte mich zu zerfressen, diese immer wiederkehrende Angst... aber es wäre falsch!

Danke für die vielen Informationen!

18.07.2014 14:13 • #10


T
Im ersten Moment hatte ich das Gefühl, Dir sei das schlimmste passiert was einem kleinen Mädchen passieren kann, und entweder hat sie es verdrängt und weiß jetzt gar nicht was sie da auffrisst oder sie konnte sich bis heute niemanden anvertrauen.
Und dazwischen fragte ich mich, ob sie im falschen Körper geboren wurde.

Borderline ist so etwas wie Ablenkung von einem Schmerz durch eigenes zufügen von körperlichem Schmerz? Ritzen? Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber wenn das so ist, dann beruht es doch auf Traumata in der Kindheit?

Und was bedeutet die andere Diagnose? Ich könnte es googeln, aber es wäre nicht das gleiche wie es mir von Dir erklären zu lassen. Kannst und magst Du es erklären? Was in Dir vorgeht?

18.07.2014 14:46 • #11


K
Hallo Tingeltangel,

Agoraphobie bedeutet, dass ich verschiedene Orte von Anfang an meide. Für mich ist es zum Beispiel schon sehr schwer in einen Supermarkt zu gehen oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Mir wird dann einfach die Luft abgeschnürrt und ich muss so schnell wie möglich mich aus dieser Situation diesem Zustand befreien. Daher meide ich alles, was ich vermeiden kann - was natürlich sehr schwer ist - denn in einen Supermarkt muss man schon hingehen.

Hoffe, ich konnte es ein bisschen verständlich erklären - auch wenn diese Erklärung wahrscheinlich viel zu kurz ausgefallen ist.

Du hast es eigentlich auf den Punkt gebracht, ich habe wahrhaft sehr unschöne Dinge erlebt. Es hat also schon einen Grund, warum ich so ängstlich bin - aber nur in die Vergangenheit zu blicken bringt mich irgendwie nicht weiter. Ich habe dann Angst das ich in dieser Traurigkeit versinke, also habe ich Mauern aufgebaut um das alles selbst nicht mehr sehen zu müssen. In der Therapie ist es das gleiche Problem.

Sagen wir es mal so. Ich habe schon mal eine Therapeutin gehabt, die sehr bemüht um mich war. Nach einem Jahr konnte ich dann endlich aussprechen was ich erlebt hatte. Als ich dann das nächste Mal bei der Therapiesitzung war, erzählte sie mir, dass sie sich Sorgen machte und genau da war der Punkt, wo ich mich wieder verschloß - denn ich konnte nicht zulassen, dass sich ein Fremder Mensch um mich sorgt. Das hat in mir Panik ausgelöst, so dass ich die Therapie abbrach und mir eine neue Therapie suchte. Klingt bestimmt jetzt merkwürdig, denn eigentlich will ich ja Hilfe - wenn die Hilfe dann aber da ist, bin ich total überfordert damit.

Selbstverletzt habe ich mich auch eine ganze Zeitlang - davon bin ich aber zum Glück ab. In Ausnahmefällen passiert es nochmal, aber eher selten. Genauso wie ein Kinikarzt mal zu mir meinte, ich sei selbstmordvorbereitungssüchtig - weil ich alles gesammelt habe und so die Sicherheit hatte, ich könnte es jederzeit beenden. Aber über die Dinge spreche ich halt nicht gerne, weil es eine schlimme Phase war und ich diese einfach hinter mich lassen will.

18.07.2014 15:13 • #12


A
Zitat von Kämpferin mit Herz:
Danke Dir Alena-52

Ohja, die Liebe heilt! Ich war selbst sehr erstaunt, wie gut mit diese Liebe tat. Sie hat mich meine Ängste für diesen Zeitraum vergessen lassen. Ich habe mich frei gefühlt, so als würde ich auf Wolken gehen.

Die Therapeutin davor fing an nach Ursachen zu forschen. Dabei kam dann heraus, dass meine Mutter eine Sturzgeburt hatte und nach der Geburt einen Sack voll Eiswürfel auf den Bauch gelegt bekam - somit mich nicht auf den Arm nehmen konnte und wenn ich in der Nacht schrie, dann konnte mich ihr Arm nicht erreichen.

Ich hab damals oft den Kopf in den Sand gesteckt und wollte einfach nur noch weglaufen. Der Kummer drohte mich zu zerfressen, diese immer wiederkehrende Angst... aber es wäre falsch!
gut, dass du nicht aufgibst ! es ist möglich sich wieder neu zu organisieren.

die erkenntnis, dass deine mutter vielleicht sogar öfter als kurz nach der geburt dich nicht in den arm nahm, wenn du es brauchtest, und das du dich öfter im schatten deines bruders gefühlt hast, hilft ja nicht weiter. wir nehmen auch schon wenn wir noch im mutterleib sind, dass bewusstsein unserer eltern und unserer großeltern wahr und speichern es ab, jede gedanken-energie und jeden gefühlsausbruch und jede emotion. also ist unsere freiheit schon mit der geburt mehr oder weniger eingeschränkt.

ich habe mich mit mehreren traumatischen erfahrungen auseinandergesetzt, die vorher lange im unterbewusstsein verschollen waren und mich mit depressionen, ängsten und später auch mit einem psychosomatischen, chronischen magenproblem aufwachsen liessen und mich daran unbewusst erinnern wollten.
ich bin im laufe der jahre (fast) alles losgeworden, habe auch sehr viel ausprobiert, alles half mir ein stückchen weiter. nur sehr selten, wenn ich viel stress habe und nicht genügend auf mich achte, kommen kleine anzeichen, dass es im magen leicht zu drücken anfängt, dann halte ich inne, entspanne mich und bins dann schnell wieder los.

ich habe mit energiebildern gearbeitet, war mit distanz, als person aus der zukunft, die auf ein kind und auf die situationen schaut da hineingegangen, habe mit dem menschen gesprochen, um den es ging und blieb im inneren dialog mit ihnen und dann, wenn alles gesagt und überwiegend auch gefühlt wurde, hat mein unbewusstes damit gearbeitet. ich habe diese alten energiebilder ganz bewusst zerstört, manchmal auch mit köperlichen einsatz, und damit konnten automatisch neue bilder entstehen. in deinem beispiel wäre dann zum beispiel eine mutter entstanden, ohne eiswürfel auf dem bauch, dafür aber mit liebe, zuneigung und dem körperkontakt, den ich brauchte. diese bilder erzeugten ein gefühl von liebe und annahme und wirkten heilend.

ich habe mich nicht damit abgefunden als man mir damals sagte, ich müsse mich damit abfinden, meine mutter hätte ja auch schon depressionen/ängste, das sei genetisch vererbt. sicherlich hat es auch mit dazu beigetragen, dass sich die damaligen lebensumstände so durch mich ausgedrückt haben, aber das muss ja nicht so bleiben.

es hat viele jahre gedauert, es war nicht leicht, es gab rückfälle und vorankommen, es hat mich viel zeit, geduld, und schmerz und auch geld gekostet, aber inzwischen fühle ich mich heil. habe wie jeder andere auch mal meine kleinen auf und abs weil es gerade nicht so rund läuft, aber das ist ok - so ist das leben - es läuft nicht linear.

komme raus aus deiner vorstellung : ich bin krank ... weil mir borderline diagnostiziert wurde

konzentriere dich lieber darauf, wo du dich gesund und heil fühlst !
deine liebe zu kindern und tieren und auch die liebe, die du zu deinem ex empfunden hast zeigt doch, dass ganz viel liebe in dir ist.
du konzentrierst dich dabei aber auf ein objekt deiner wahl, und glaubst es nur da zu finden, in wirklichkeit kommt es aber aus dir selbst, es ist nichts verloren, alles ist noch da, wird nur von der angst immer wieder zugedeckt.

sich so auf andere einzulassen ist vielen borderlinern meist gar nicht möglich, sie können nicht mal ihre liebe zu den eigenen kindern zulassen, aus irrealer angst vor verlust, verschliessen sie ihr herz sogar davor.

deshalb gib nicht auf, mache weiter. es ist egal, was war, so schlimm das manchmal auch war, aber es ist vorbei - das leben ist nur jetzt, in diesem augenblick. konzentriere dich auf dich, wie du selbst mit dir umgehst, ob du fürsorglich zu dir bist, was du verändern kannst daran, überprüfe deine gedanken, ob sie liebevoll sind oder bewertend ? verurteilst du dich tief im innen für deine erkrankung ?
oder brauchst du sie noch weil du dir damit auch eine kompfortzone erschaffen und es dir angst macht diese zu verlassen ?

mein eindruck ist, erkenntnisse hast du genug, nur mit der umsetzung klappt es noch nicht so gut. unser wissen muss auch eingesetzt werden können, sonst ist wissen sinnlos und kann nicht zu unserer weisheit werden. es ist klar, dass wir nicht sofort alles umsetzen können, dazu braucht es mut und kraft und unseren willen und zeit und geduld und auch rückschritte müssen angenommen werden.

habe verständnis für dich und mache weiter, bleibe bei dir und gehe fürsorglich mit dir um, sei dir immer wieder deiner selbst bewusst, das du vieles für dich machst, dass es dir gut geht und du dich gut fühlen kannst mit dir. das fängt schon morgens beim duschen und zähneputzen an, ein gesundes frühstück, bewegung, ein buch, musik, sport, freunde treffen, ausgehen, all das ist liebevolle zuwendung für dich selbst. sei dankbar, für das was du kannst. dankbarkeit hat eine starke heilende wirkung.

PS : wenn deine therapeutin dir sagte, das Sie sich sorgen um dich macht, hat sie dir ihre eigenen ängste aufgedrückt ! klar hat sie damit auch deine eigenen ängste geschürt und möglicherweise auch deine schuldgefühle angetriggert ! anstatt das in der therapie zur sprache zu bringen und gerade damit zu arbeiten, bist du geflüchtet.
du nimmst so immer noch deine innere mutter in schutz, sie darf sich nicht fürsorglich zeigen, obwohl sie es tun MUSS ! damit du dich gut entwickeln und ihr vertrauen kannst.
fürsorge ist mutterpflicht, nicht die kinder sind dafür zuständig.
du schützt meiner ansicht nach immer noch die mutter deiner kindheit und belastest dich weiter damit.
vor solchen glauben/rücksichtsnahme kannst du dich schützen lernen.

18.07.2014 15:28 • #13


T
Ich habe noch ganz viel Fragen und Gedanken, muss jetzt aber in ein endloses Familienfest. Ich reihe mich hier bald wieder ein.

18.07.2014 15:48 • #14


K
Guten Morgen,

habe gestern noch einmal ganz viel über das was Alena-52 geschrieben hat nachgedacht, das ist schon sehr interessant - wobei ich auch immer an mir selbst verzweifel, weil mir bei vielen Dingen einfach die nötige Vorstellungskraft fehlt. Ich hab schon bei Familienaufstellungen etc. immer rein gar nichts gefühlt.

Das ist genauso wie mit meinem Skill-Notfallkoffer, wenn ich dissoziere, soll ich am Ammoniak schnüffel... also bevor ich die 70% Grenze erreiche.. tja leider merkt ich nur nie wann es denn so weit ist. Aber ich glaube das ist auch eine reine Übungssache, nur wie kann man sich das selber beibringen? Wie kann man tatsächlich rechtzeitig solche Situationen erkennen?

Genau so wie mit den Energiebildern, ich finde das wahnsinnig interessant, aber kann wirklich jeder Mensch an sowas glaube und sich sowas vorstellen? Klar braucht es mit Sicherheit sehr viel Übung, aber bei mir ist es so, dass ich wenn ich in dem Muster verstecke, mich selber mit meinen Ängsten da ja noch reinsteiger.

Beispiel:
Ich sitze in der Bahn, ein Mann setzt sich neben mich.. meine Angst is präsent. Es kommen Gedanken wie Hoffentlich kommt er mir nicht zu Nahe Ich muss hier raus und bevor ich überhaupt nach Luft schnappen kann, verlasse ich den Platz und steige so schnell es geht aus der Bahn aus. Erst dann kriege ich langsam wieder Luft.

Ich habe sehr wohl auch gemerkt, dass mich keine Therapie so wirklich an mein Ziel gebracht hat. Natürlich ging ich am Anfang davon aus Super jetzt heilt man Deine Seele und Du kannst am Ende so Leben wie Andere auch - aber je mehr ich dann merkte, dass dem nicht so ist, desto tiefer fiel ich auch.
Um ganz ehrlich zu sein, all die Medikamente die ich bis jetzt genommen haben, haben absolut keine Verbesserung gebracht und mittlerweile weiß ich gar nicht mehr wozu ich die Dinge noch nehmen soll. Da ich auf mein letztes Medikament so hochallergisch reagiert habe, hänge ich nun bei Tianeurax fest, soll eigentlich meine Ängste abschwächen, aber bis jetzt habe ich noch keine Veränderung wahrgenommen.

Leider wird tatsächlich nicht jede Therapie von der Krankenkasse bezahlt, aber welche Therapien gibt es denn noch, die wirklich etwas bringen? Ich selbst habe jetzt Erfahrungen mit Schematherapie und DBT gemacht.

19.07.2014 07:41 • #15


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