Meine Frau möchte sich trennen

L
Verfasst am 05.09.2010, 11:40 • Trennung

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Also, meine Frau hat mir von 3 Tagen mitgeteilt, dass sie sich trennen möchten. Wir sind seit 17 Jahren zusammen und haben 2 Kinder (12 und 15 Jahre).

Da es bereits in der Vergangenheit immer wieder gekriselt hatte, habe ich bereits schlaue Bücher zu den Themen Trennung und Beziehung. Dennoch weiß ich nicht mehr weiter, fühle nur Verzweifelung und Einsamkeit. Mit fehlt der Glaube daran, dass - wie es in den Ratgebern immer wieder heißt - man es in der Hand hat, wieder glücklich und zufrieden zu sein.

Was kann man in einer solchen Situation machen, ich klammere mich derzeit an Strohhamlen, die es eigentlich gar nicht gibt. Meine Frau ist sehr konsequent und dürfte ihre Entscheidung getroffen haben. Dennoch mache ich mir Hoffnung, wohl um nicht daran kaputt zugehen.

Ich bin ratlos und machtlos.

L.

05.09.2010 13:40 • #1


L
Hallo L.

Das ist hart! Bei mir war es nicht ganz so schlimm (keine Kinder und es waren nur knapp 9Jahre ohne Trauschein).
Sich an den Strohhalm zu klammern, dass sie es sich wieder anders überlegt, ist echt der falsche Ansatz. In den ersten Tagen ist es schwer sich das einzugestehen, aber wahrscheinlich wird das nicht passieren!
Das mußte ich mir dann auch irgendwann deutlich machen um mich stattdessen darauf zu konzentrieren wie ich mir ein Leben ohne meinen Fall ihn einrichten kann. Ein Leben ganz ohne sie wird es in deinem Fall wohl nicht geben, weil ihr gemeinsame Kinder habt. Ein ganz wichtiger Rat von einem Scheidungskind (ich war auch 12 als sich meine Eltern haben scheiden lassen, mein Bruder zwei Jahre älter): Tragt die Scheidung nicht auf dem Rücken eurer Kinder aus! Das Ganze ist auch so als Kind schon kaum zu ertragen. Und das obwohl ich als Kind die Streiterein meiner Eltern immer live mithören konnte. Trotzdem hätten meine Eltern nicht bei der Scheidung alles erstaunlich vernünftig geregelt (gemeinsames Sorgerecht, mein Vater konnte uns immer holen, wenn er wollte, gemeinsam Weihnachten feiern, usw.) wäre ich womöglich daran zerbrochen. Jetzt habe ich eingesehen, dass es so das Beste war.

Der Satz in den Ratgebern nach dem Motto man ist seines eigenen Glückes Schmied, klingt zwar abgedroschen ist aber leider war. Wenn man nur zu Hause rumhängt und sich selbst bemitleidet, ist das für die ersten Tage und Wochen nicht anders möglich, aber danach muss man sich selbst an den Haaren wieder aus dem Loch rausziehen. Das Glück wird nämlich nicht an die Tür klopfen und alles ist wieder gut. Deshalb heißt es mit Freunden rausgehen, sich Hobbys suchen, usw.. Alles ist besser als nur alleine in der Wohnung rumzuhängen zu grübeln. Vielleicht kommt dann irgendwann eine neue Liebe. Jetzt klinge ich schon wie meine eigenen Freunde. Dabei find ich es selber auch bescheuert, wenn jemand das zu mir sagt, weil es für mich noch so unmöglich und weit weg erscheint. Mal sehen ob ich das in einigen Jahren anders sehe.

LG und sei stark für deine Kinder

05.09.2010 22:09 • #2


A


Meine Frau möchte sich trennen

x 3


C
Ich finde, dieses Forum hier hat im Prinzip ein Riesenproblem.

Hier werden probleme gepostet und es folgen zwar logisch richtige Ratschläge, die aber für den/die Betroffene absolut nicht nachzuvollziehen sind.

Klar klammert man sich an jeden Strohhalm nur das Kernproblem ist, wenn sie so konsequent ist dürfte sie schon wen anderen haben oder so komplett mit der sache abgeschlossen haben, dass man chancenlos ist, egal was man macht.

Klingt absolut hart was ich sage, aber je schneller man sich mit dem ende abfindet und versucht, sein leben wieder in den normalbetrieb überzuführen, umso schneller ist man wieder herr seiner sinne.

Meine einzige erfahrung war: zeit/realistischer blick und glauben an sich selber.

wenn frauen sich trennen, haben sie sich schon lange darauf vorbereitet und da ist man als mann zweiter. oft genügt ein neuer bekannter und man wird ausgetauscht bzw. entsorgt.

ich habe das zwar hingenommen und so im schnitt danach eine mindestens halbjährige auszeit genossen. in der zeit konnte die entzugskur stattfinden. ja, entzugskur, denn man vermisst den alltag, die vertrautheit und eigentlich die gewohntheit, nicht den anderen menschen.

Wenn man sich wieder an das alleinsein gewöhnt hat, gelenrt hat, dinge mit sich selber auszumachen als immer den partner einzubinden, hat man etwas gewonnen.

während meine ex oft mit dem neuen sofort weitergemacht haben, konnte ich sozusagen im abgesicherten modus mich innerlich reparieren.

oft nach einem halben jahr bis ein jahr habe ich mitbekommen, dass wirklich alle meine ex-freundinnen meinen nachfolger eigentlich dazu missbraucht und ausgenutzt haben, um sich von mir abzulenken und die kraft zu haben, wegzukommen.

nach dieser zeit sind sie draufgekommen, dass der neue auch fehler hat und haben oft die trennung bereut bzw. hinterfragt.

ich will mich nicht als supermann hinstellen, aber wenn wer nahtlos umsteigt, dass kann nur auf die dauer schiefgehen.

und da muss man gewappnet sein, nicht schwach zu werden. wer geht, verliert ist das motto. zurück gibt es nicht mehr.

das musst du deiner frau sagen, falls sie wen neuen hat.
ich glaube das, denn sonst wäre sie nicht so konsequent.

und letztlich, wenn sie geht, schliesse so schnell wie möglich ab, trauere ja nicht nach, du verschenkst mit dem selbstmitleid, nachtrauern, grübeln, etc. deine kostbare lebenszeit, die du für das ausheilen brauchst.

und ich habe die erfahrung gemacht, jeder ist ersetzbar. wir bilden uns nur die einmaligkeit -auch eines partners- nur ein.

denk an meine worte: wer geht, verliert und die karawane zieht weiter. erniedrige dich nicht, laufe ihr nicht nach und verhalte dich so, dass du für deinen rest deines lebens in den spiegel schauen kannst.....

05.09.2010 23:53 • #3


L
Hallo Ladywiederallein,
Hallo Caterpillar,

Dank für Eure Meldungen.

Ladywiederallein: Auch ich bin ein Scheidungskind. Ich war 16 als sich meine Eltern getrennt haben und ich habe darunter sehr gelitten. Dies ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum ich - trotz der immer wiederkehreden Krisen - nicht die Entscheidung zur Trennung treffen würde.

Du hast recht: Wir dürfen unsere Eheprobleme nicht auf dem Rücken der Kinder austragen, das wird wohl schwierig genug.

Nach 3 Tagen der Betäubung war ich gestern das erstemal teilweise in der Lage, meine Gedanken und Gefühle ein wenig zu sortieren. Ich habe mich gefragt, ob eine Trennung nicht tatsächlich ein vernünftiger Weg ist. Auch meine Ehejahre waren von heftigen persönlichen Entäuschungen und Verletzungen begleitet. Liebe ist wunderbar, wenn sie erwiedert wird. Sie ist die Hölle, wenn sie keine Resonanz findet.

Also selbst wenn ich meine Frau noch liebe - was ich tue - kann es eine Zukunft für uns nur geben, wenn die Liebe auf Gegenseitigkeit beruht. Ist das nicht mehr der Fall, tue ich mir wohl keinen Gefallen, wenn ich an meiner Ehe festhalte! Ich bin hin-und hergerissen, zwischen es muss doch weitergehen und es ist die richtige Entscheidung. Vielleicht mache ich mir mit dem Gedanken, es ist die richtige Entscheidung aber auch nur etwas vor, um den Schmerz und die Ängste zu ertragen. Egal was kommt, ich fürchte mich vor der Zukunft.

Dass man es in der Hand hat, wieder glücklich sein zu können (seines Glückes Schmid), dürfte ein großes Glück sein, um sich nicht in Selbstmitleid und Tauer zu verzerren.



Caterpillar: Ich bin mir sicher, dass meine Frau keinen anderen hat. Auch will ich den Rest meines Lebens mir ins Gesicht sehen können. Ich meine aber, es ist eine zu wichtige und zu bedeutende Phase, um hier cool zu bleiben und die Dinge einfach geschehen zu lassen. Ich muss und werde mich mit der Sache auseinandersetzen, werde trauern - und dies auch nicht verstecken. Die Überlegung, dass man nicht den Partner vermisst, sondern den Alltag und die Vertrautheit ist interresant. Ich werde darüber weiter nachdenken.

Gruß

L.

06.09.2010 10:37 • #4


E
[quote author=Caterpiller link=board=allgemeines;num=1283686854;start=0#2 date=09/05/10 um 23:53:12]Ich finde, dieses Forum hier hat im Prinzip ein Riesenproblem.

Hier werden probleme gepostet und es folgen zwar logisch richtige Ratschläge, die aber für den/die Betroffene absolut nicht nachzuvollziehen sind.

Klar klammert man sich an jeden Strohhalm nur das Kernproblem ist, wenn sie so konsequent ist dürfte sie schon wen anderen haben oder so komplett mit der sache abgeschlossen haben, dass man chancenlos ist, egal was man macht.

Klingt absolut hart was ich sage, aber je schneller man sich mit dem ende abfindet und versucht, sein leben wieder in den normalbetrieb überzuführen, umso schneller ist man wieder herr seiner sinne.

Meine einzige erfahrung war: zeit/realistischer blick und glauben an sich selber.

wenn frauen sich trennen, haben sie sich schon lange darauf vorbereitet und da ist man als mann zweiter. oft genügt ein neuer bekannter und man wird ausgetauscht bzw. entsorgt.

ich habe das zwar hingenommen und so im schnitt danach eine mindestens halbjährige auszeit genossen. in der zeit konnte die entzugskur stattfinden. ja, entzugskur, denn man vermisst den alltag, die vertrautheit und eigentlich die gewohntheit, nicht den anderen menschen.

Wenn man sich wieder an das alleinsein gewöhnt hat, gelenrt hat, dinge mit sich selber auszumachen als immer den partner einzubinden, hat man etwas gewonnen.

während meine ex oft mit dem neuen sofort weitergemacht haben, konnte ich sozusagen im abgesicherten modus mich innerlich reparieren.

oft nach einem halben jahr bis ein jahr habe ich mitbekommen, dass wirklich alle meine ex-freundinnen meinen nachfolger eigentlich dazu missbraucht und ausgenutzt haben, um sich von mir abzulenken und die kraft zu haben, wegzukommen.

nach dieser zeit sind sie draufgekommen, dass der neue auch fehler hat und haben oft die trennung bereut bzw. hinterfragt.

ich will mich nicht als supermann hinstellen, aber wenn wer nahtlos umsteigt, dass kann nur auf die dauer schiefgehen.

und da muss man gewappnet sein, nicht schwach zu werden. wer geht, verliert ist das motto. zurück gibt es nicht mehr.

das musst du deiner frau sagen, falls sie wen neuen hat.
ich glaube das, denn sonst wäre sie nicht so konsequent.

und letztlich, wenn sie geht, schliesse so schnell wie möglich ab, trauere ja nicht nach, du verschenkst mit dem selbstmitleid, nachtrauern, grübeln, etc. deine kostbare lebenszeit, die du für das ausheilen brauchst.

und ich habe die erfahrung gemacht, jeder ist ersetzbar. wir bilden uns nur die einmaligkeit -auch eines partners- nur ein.

denk an meine worte: wer geht, verliert und die karawane zieht weiter. erniedrige dich nicht, laufe ihr nicht nach und verhalte dich so, dass du für deinen rest deines lebens in den spiegel schauen kannst.....[/quote]


Das ist sehr schön geschrieben, denn ich durchlebe gerade etwas ähnliches. Mein Ex hat nach 4 Jahren Beziehung, gleich eine Woche nachdem ich auszog seine neue Freundin der Öffentlichkeit präsentiert. Was mich auch sehr verletzt hat, da mir beide natürlich über den Weg liefen und er bis zum Schluss alles abgestritten hat. Ich finde einfach, dass man sich würdevoller trennen kann.

29.09.2010 13:02 • #5


E
hallo caterpiller,

also...im großen und ganzen stimme ich deiner meinung zu,
aber...........ich glaube schon das ich einmalig bin denn keiner ist so wie ich, weder im aussehen, meiner meinung ,meiner reaktionen, meiner handlung usw., usw.
es werden wohl ähnlichkeiten da sein mehr aber auch nicht.

ich möchte mir gar nicht vorstellen das mein ersatz so ist wie ich würg

des weiteren kommt es doch auch noch darauf an wie lange man zusammen war/ist und ob gemeinsame kinder mit im spiel sind.

na ja, das alter spielt auch noch eine rolle.

dadurch ist nicht jeder rat für jeden nachvollziehbar

grüße elfi

29.09.2010 17:28 • #6


S
Hi Leidensgenosse
Meine Frau hat es mir vor 4 Monaten gesagt.
Und sie wollte es sich mehrmals überlegen.
Mein Sohn (16) und ich sind bald kaputt daran gegangen.
Dieses ewige JA NEIN JA NEIN usw.
Jetzt hat sie ganz schnell eine Wohnung bekommen und ist heute ausgezogen. Mein Sohn will bei mir bleiben. Ich weiß nicht wie es bei dir ist aber es hilft mir ungemein. Wir sind übrigens auch 17 Jahre verheiratet.Mein Tip: Mir gehts seit 4 Monaten schei.. Ich hab mich auch an jeden Strohhalm geklammert (jetzt immer noch) aber es hat keinnen Sinn. Wenn eine Frau das entschieden hat aus welchem Grund auch imm er dann zieh sie das durch.Um so schneller das passiert, so schei. das auch ist um so schneller gehts dir besser. Ich hab 4 Monate gekämpft un jetzt steh ich wieder bei null da und es geht mir schei..Wenn sie vor 4 Monaten ausgezogen wäre würde es mir heute schon besser gehen. Aber das mußt du alleine entscheiden.
Kopf hoch grüsse
Konni

01.10.2010 21:00 • #7




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