Hey Leute,
ich liege grade in meinem Bett und bin verzweifelt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal in so ein Forum schreiben würde. Und nun tue ich es und ich bin dankbar, dass es dieses Forum gibt.
Ich mache grade eine Trennung durch. Damit kann ich sehr schwer umgehen. Und ich möchte meine Geschichte gerne erzählen.
Wir lernten uns vor etwas mehr als zwei Jahren kennen, als ich in das gleiche Haus zog, wie sie. Haus ist zu wenig gesgt, eher in die gleiche, große WG.
Wir kommen beide aus den Kulturbereich, also sind sehr aktiv, Veranstaltungen, Ausstellungen, Konzerte, Festivals etc zu organisieren.
Wir kannten uns vorher nur flüchtig und waren uns wenig sympatisch. Dadurch, dass wir zusammen lebten, fingen wir an, viele Dinge gemeinsam zu machen... und auch an vielen großen Projekten gemeinsam zu areiten. Dadurch wurden wir uns immer vertrauter und so passierte es nach einigen Monaten, dass wir uns in einander verliebten und ein Paar wurden.
Ich machte zu dem Zeitunkt eine Therapie, da es mir schwer fiel, Menschen wirklich nah an mich heran zu lassen... so fiel es mir auch am Anfang unserer Beziehung schwer, sie immer so nah an mich heran zu lassen, wie sie es sich wünschte. Ich traute mich damals nicht, ihr von der Therapie zu erzählen, aus Angst, sie würde mich dann weniger ernst nehmen. Bedingt durch mein Verhalten hat sie sich damals von mir manchmal zurückgewiesen gefühlt... das war sicher verletznd für sie... und ich habe mich in der Folge davon etwas bedrängt geühlt.
Aber wie das so ist, wenn man sich in einer Therapie intensiv mit sich selber auseinander setzt, man verändert sich. Zumindest war das bei mir so. Intensive Nähe, vor der ich am Anfang unserer Beziehung noch Angst hatte, wurde immer wichtiger und schöner für mich.
Wir arbeiteten an der Planung einiger größerer Veranstaltungen/Festivals gemeinsam, und, wie das bei Projekten solcher Größe üblich ist, waren auch andere Personen beteiligt. Unter anderem ein Typ, der seit langem in sie verliebt war. Sie wusste das und hat mir das auch gesagt. Er hat sie Monatelang regelrecht umworben, jedoch war sie sich sicher, lediglich eine Freundschaft mit ih zu führen. Irgendwann fing es an, dass die beiden Orte und Treffpunkte für gemeinsame Projekt- Plamungstreffen verschoben und mich nicht oder viel zu spät darüber informierten. Oder mich immer wieder aus wichtigen Entscheidungen ausschlossen.
Ich war darüber sauer. Und einfersüchtig. Wir haben viel darüber geredet. aber da sie mir gegenber immer beteuerte, er wäre bloß ein guter Freund, machte ich mir keine weieren Sorgen. Irgendwann beschloss ich, um der Beziehung willen und um Enttäuschungen zu vermeiden, keine solchen Projekte mehr mit meiner Freundin zusammen zu machen.
Im Oktober letztens Jahres musste ich für eine Fortbildung für zwei Wochen weg. Ich bot meiner Freundin an, mitzukommen, sie wollte jedoch nicht. Als ich nach den zwei Wochen wieder kam, eröffnete sie mir, dass sie mit dem Typen geschlafen hätte und machte Schluss.
Sie erzählte dann noch, in der Zeit meiner Abwesenheit auch mit einem Fremden auf einer Party einen one-night stand gehabt zu haben.
Ich wollte nicht akzeptieren, dass Schluss war. Ich konnte es nicht begreifen. Ich suchte den Fehler bei mir und ging davon aus, zu distanziert, zu kühl gewesen zu sein. Ich bat sie immer wieder um Gespräche in denen ich ihr meine Liebe erklärte und wir arbeiteten gemeinsam auf, was schief gelaufen war, dass sie mir fremdgegangen ist. Wir waren etwa einen Monat getrennt, sie hatte etwa sechs Wochen lang eine Affäre mit dem Typen.
Durch unsere Gespräche und Aufarbeitung kam es dazu, dass wir beschlossen, wieder eine Beziehung zu führen. Sie kündigte das Verhältnis mit dem anderen Typen und führte seitdem nurnoch eine enge freundschaftliche Beziehung zu ihm. Das war im November.
Ich dachte, wir wären glücklich, jedoch veränderte sie sich stark. Die ersten zwei Monate Sie fing an, sich viele neue Aufgabenbereiche zu suchen und hatte kaum noch Zeit für mich. Wenn ich sie morgens weckte, musste sie sofort los, sie hatte ein meeting nach dem anderen und ich kam mir vor, als würde ich nur nerven.
Ich suchte immer wieder das Gespräch, wollte verstehen, was los ist... für sie war das aber immer nur Druck und Einengung. Es wurde sehr verletzend für mich. Ich wurde immer wieder zurück gewiesen, ich kam mir vor wie ein nerviger Kumpel oder Freund der auf sie steht. (von denen hat sie einige)
Vor einem Monat sagte ich dann sehr klar, dass es für mich so nicht weiterginge, es müsse sich etwas ändern. Daraufhin beendete sie unsere Beziehung.
Wir wohnen nach wie vor zusammen in einem Haus (zusammen mit einigen anderen Leuten und auf unterschiedlichen Stockwerken, aber gleiche Küche) und laufen uns viel über den weg.
Ich bekomme mit, dass sie oft wo anders übernachtet, ich weiß nicht wo. Sie hat sich auch immer wieder, machmal mehrmals täglich bei mir gemeldet, weil sie irgendwas wollte (zB ein Werkeug ausleihen).
Wir haben seit der Trennung einige sehr gute und lange Gespräche geführt. Sie sagt sie würde mich noch lieben. Sie sagt, sie hätte eigentlich eher im Affekt schluss gemacht. Sie sagt, ich hätte ihr zu sehr geklammert und am Anfang unserer Beziehung sei ich mal abweisend gewesen, nun sei sie es halt. Sie sagt, sie würde nicht loslassen können. Sie sagt sie hätte garnicht kapiet, dass wirklich Schluss sei.
Vergangene Woche kam sie in mein Zimmer, wir haben lange geredet, uns dann umarmt und schließlich miteinander geschlafen. Wir haben den gesamten darauffolgenden Tag bei mir im Bett verbracht.
Bevor sie gegangen ist, haben wir nur gesagt halten wir fest, dass es schön war. War es auch.
Ich mache mir immer noch Hoffnungen. Da wir im selben Haus wohnen und ich zwangsläufig an ihrem Zimmer vorbeigehen muss, bekomme ich mit, wann sie da ist und wann nicht. Sie pennt momentan oft ausserhalb.
Die Situation ist für mich unglaublich verletzend. Irgendwas zwischen Wut, Trauer, sich-gelähmt-fühlen und Hoffnung. Diese dumme Hoffnung, dass sich noch alles zum guten wendet.
Diese Frau hat mich so unendlich doll verletzt, sie ist oft so so so rücksichtlos gewesen, sie hat mich aber auch so derbe glücklich gemacht.
Ich habe starken Liebeskummer. Rational habe ich längst erkannt, dass es kein zurück mehr gibt, es ist Schluss und das ganze ist für mich so verletzend, dass es mir nicht gut tun würe... aber ich kann einfach nicht loslassen.
Ein guter Freund hat ir letztens gesagt:
Es komt ein Zeitpunkt im Leben an dem Du aufhören solltest ganze Ozeane für Menschen zu überqueren, die für dich nicht mal über eine Pfütze springen würden.
Damit hat er recht. Aber dieser Zeitpunkt ist nicht jetzt. Fühlt sich jetzt zumindest noch nicht so an.
Was soll ich tun?
06.04.2015 10:39 •
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