Meine Kraft ist einfach zu Ende!

J
Hallo Ihr Lieben,

seit meinem letzten posting sind ja einige tage vergangen. mein freund ist inzwischen zurück von seinem auslandsaufenthalt. am sonntagnacht ist er wieder gekommen.

er hat es nicht für nötig gehalten, sich bei mir danach einmal zu melden. gestern abend hat er meinem sohn eine sms geschickt mit den worten: hallo mein lieber..., wie geht es dir ? ich habe dich lieb. dein....

das wars. kein gruss, kein nichts an mich. keine nachfrage, wie es mir geht, was mit der schwangerschaft ist. nichts.

habe es dann heute einfach nicht mehr ausgehalten. habe ihn unter einem blöden vorwand im büro angerufen. als das besprochen war, fragte er dann wie es mir so geht. ich sagte gut und dass alles in ordnung ist, man langsam schon meinen bauch erkennen kann...und da sagte er nur, er hätte in den nächsten tagen auch mal anrufen wollen und hören, ob alles klar ist und ein bisschen quatschen.
ich habe das telefonat dann nach 2 min. beendet, weil es mir immer noch zu weh tut, überhaupt nur seine stimme zu hören.

die trennung liegt jetzt knapp 5 monate zurück und ich bin immer noch kein stückchen weiter. im gegenteil . ich rutsche immer tiefer da rein und werde immer trauriger, immer hoffnungsloser.

ich weiss, dass ich ihn loslassen müsste, um VIELLEICHT überhaupt noch einmal eine Chance für einen neuanfang zu bekommen. aber ich schaffe das nicht länger. habe jetzt knapp 5 wochen mehr oder weniger durchgehalten - mit einem kleinen rückfall. ja, und heute der anruf.

ich denke, dass ich ihn morgen anrufen werde und um ein gespräch bitten werde. ich möchte, dass wir es einfach noch einmal versuchen. ich werde wohl alles auf eine karte setzen.

sagt mir einen einzigen grund bitte, warum ich das nicht tun sollte. ich habe keine kraft mehr, diesen grund zu erkennen.

liebe grüsse
jacki

15.10.2002 18:47 • #1


D
Hallo Jacki,
ich denke du bist auf dem richtigen Weg.
Lieber Klarheit die wehtut als ewig so weitermachn.
Ich hab es auch ewig hinausgezögert und immer wieder nach Ausreden für ihn gesucht.
Ich hab ihn vor mir verteidigt.
Bis ich den Mut fasste und endlich Bescheid wissen wollte.
Es tat zwar verdammt weh, aber erst dann kann der Heilungsprozess beginnen. Und vielleicht ist bei dir ja alles anders und du machst dich umsonst fertig.
Also sei es dir selbst schuldig - verlange Ehrlichkeit.
Die hast du dir sicher verdient und das wird er dir zugestehn.
Liebe Grüsse und alles Gute
Doris

15.10.2002 19:04 • #2


A


Meine Kraft ist einfach zu Ende!

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K
Hallo Jacki,

jetzt verfolge ich Deine Geschichte schon eine ganze Weile und möchte auch einmal was dazu sagen.

Du hast ja Kontaktsperre verhängt, somit kann er sich gar nicht melden, wenn er Dich ernst nimmt. Und ich nehme an, dass Du prinzipiell ernst genommen werden willst, oder?

In all Deinen Postings hatte ich immer das Gefühl, dass Du nicht losgelassen hast. Ich habe den Eindruck, dass Du Dein Ziel, nämlich wieder mit ihm zusammenzukommen, permanent verfolgst. Zwischendurch zwar mit Änderung des Vokabulars, da ist es Dir plötzlich auf sein Wohlergehen angekommen (die Inselgeschichte). Natürlich hat er Dich verlassen, zumindest auf Zeit, und Du hast somit keine Verpflichtungen mehr ihm gegenüber. Das wäre ein Weg, den Du gehen könntest.

Variante zwei, die Du im Moment verfolgst, ist, dass Du mit ihm zusammenkommen möchtest. Das birgt natürlich für Dich das Risiko, dass er nicht will. Und, ich weiss nicht wann Du diesbezüglich das letzte Mal mit ihm gesprochen hast, jedenfalls wollte er da nicht. Auch sein gutes Recht. Du hast, wie gesagt, keine Verpflichtung zu warten.

Also wenn Du Dir was Gutes tun willst, dann lös Dich von ihm und zwar ERNSTHAFT. Ohne den Hintergedanken, dass er dann zurückkommt. Und sollte er dann wieder kommen wollen, kannst Du entscheiden. Das kannst Du im Moment nämlich gar nicht, weil Dir einfach die Freiheit dazu fehlt. Die Alternative ohne ihn zu sein, ist für Dich völlig unattraktiv, was man Dir prinzipiell auch nicht vorwerfen kann, aber nach so langer Zeit, müsste zumindest ein klitzekleines Stückchen 'Leben ohne ihn' auftauchen.
Mir kommt es bis jetzt so vor, als würdest Du Dich nicht auf den Gedanken einlassen wollen, ohne ihn zu sein. Du bist recht geschäftig, hast ja auch Dich, Dein Kind, und Dein Ungeborenes zu versorgen und hast natürlich auch nicht gerade die beste Stimmung wegen dieser Geschichte. Das alles deckt die wahre Problematik zu. Eine Beziehung geht zu Ende ohne dass einer was wahnsinnig böses getan hat (und das ist manchmal viel schwieriger) und ein neues Leben beginnt. Sich darin einzurichten ist recht schwierig und im Schmerz und Chaos zu verharren birgt zumindest die kurzzeitige Rettung sich nicht bewähren zu müssen. Das ist natürlich auch eine legitime Strategie, irgendwie geht es sowieso weiter, bloss wirds immer schmerzhafter. Was ist wenn er eine andere kennenlernt?

Ich wünsche Dir Alles Gute

Kathi






15.10.2002 20:50 • #3


S
Liebe Jacki,
wenn Du es gar nicht mehr aushälst, dann bitte ihn um ein klärendes Gespräch. Und wenn er Dir doch sagt, daß er nicht mit Dir zusammen sein möchte - laß ihn gehen! Ich weiß, wie schwer das ist, aber manchmal braucht man einfach ein deutliches Gespräch, sozusagen einen Knall, damit man endlich anfangen kann loszulassen.

Es gab ein Leben vor ihm, es gibt auch ein Leben nach ihm. Meine Trennung ist auch ca. 5 Monate her und auch mir kommt es manchmal so vor, keinen Schritt weiter zu sein. Du bist mit den Gedanken noch zu oft bei ihm. Aber Kathi hat Recht: Versuche Dich, Dich auf DICH zu konzentrieren. Tu DIR etwas Gutes, ohne dabei ihn im Kopf zu haben, ohne dadurch auf seine Rückkehr zu hoffen. Es ist sehr schwer, nicht über den Ex-Partner nachzudenken, mir geht es ja auch viel zu oft noch so, daß ich an meinen Ex denke. Aber was ist es für ein gutes Gefühl, wenn ich merke, daß ich tatsächlich mal ein paar Stunden nicht an ihn gedacht habe. Dann merke ich, daß ich auf dem richtigen Weg bin, vielleicht nur einen Millimeter weiter, aber immerhin. So wird es auch irgendwann bei Dir sein.

Lerne erst, Dich gedanklich von ihm zu lösen und dann so nach und nach mit dem Herzen. Das ist ein schwieriger Prozeß, den wir alle durchgemacht haben und immer noch durchmachen. Aber auch Du wirst bestimmt weiterkommen.

Liebe Grüße
Shannon

15.10.2002 22:47 • #4


E
Liebe Jacki,

im Augenblick schwebst du zwichen den Welten und weißt nicht so recht, wo Du hingehörst. Dies ist ein Zustand, der unerträglich scheint und auch auf Dauer nicht haltbar sein kann, denn er raubt Dir die Kräfte, die Du so dringend benötigst für Dich, Dein Kind und das Leben, welches da in Dir wächst.

Wenn Du eine Entscheidung haben möchtest, dann suche sie. Aber ich denke fast, daß wenn Du die Entscheidung erzwingst, sie nicht so aussieht, daß er zu Dir zurückkommt.
Wenn Du also diesen Weg gehen möchtest, so mache Dich am besten mit dem Gedanken vertraut, in Zukunft allein zu sein.

Bitte verzeih, wenn es hart klingt. Du weißt, daß und wie sehr ich mit Dir fühle. Daher kann ich auch nicht schweigen.

Gehst Du diesen Weg und es kommt so, wie ich denke, sei versichert, hier sind viele Leute bei Dir, wie auch ich.

Von Herzen wünsch ich Dir die Kraft, die du jetzt dringend brauchst.
Von Herzen wünsch ich Dir auch den Mut, nach einer Entscheidung den Weg zu beginnen, der begonnen werden muß. Und ich bin davon überzeugt, daß Du zumindest hier noch einige liebe Menschen hast, die Dir wenigstens bei den ersten Schritten zur Seite stehen und Dich stützen.
Du weist wen Du hier alles ansprechen kannst und wie Du die Leute erreichst. Nutze es!

Glaube an Deine Zukunft, an die Kraft, den Mut, die Hoffnung auf eine bessere Zeit und an die Liebe, die sich immer wieder zeigt, da sie die stärkste aller Mächte ist. Glaube daran auch wenn es gerade jetzt schwer fällt.

Sei lieb gegrüßt von einem

Nordlicht
(welches sich so sehr wünscht, sich in Deinem Fall zu irren.)

16.10.2002 07:03 • #5


J
Hallo Doris, Shannon, Kathi und Nordlicht und alle anderen,

vielen Dank für Eure Antworten zu meinem gestrigen Posting.

Ihr habt alle Recht. Natürlich. Das weiss ich doch auch. Vor allem Du, Kathi. Natürlich wird es endlich Zeit loszulassen - wirklich loszulassen. Ich bin 33 Jahre, habe viele schlimme Erfahrungen in meinem Leben machen müssen. Nichts hat mich jedoch so sehr herausgefordert, mir soviel Kräfte abgefordert wie dieser Trennungsprozess und alles damit direkt oder indirekt verbundene.
Vom Kopf, vom Verstand, aus meinen Erfahrungen kann ich Euch nur beipflichten.

Aber ... und eigentlich sollte hier langsam kein Aber mehr folgen: aber mein Herz, das will sich dem Verstand einfach nicht anschliessen. So dumm das klingen mag. Vielleicht seid Ihr alle stärker als ich. Ich weiss es nicht. Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass ich selbst einmal so schwach werden würde. Bin ich nämlich nie gewesen. Ich war immer eine starke, selbstbewusste und mit beiden Beinen im Leben und in der Realität stehende Frau. All das scheint verloren und es gestaltet sich sehr mühsam zu dieser Stärke zumindest im Ansatz zurückzufinden.

Ich möchte Euch nun aber den aktuellen Stand der Dinge mitteilen. Während ich heute morgen Eure Antworten zu meinem Beitrag las, klingelte mein Telefon. Ich selbst war schon soweit das gestrige Tief überwunden zu haben und hätte ihn heute ganz sicher nicht angerufen. Auch morgen oder übermorgen nicht. Wahrscheinlich gar nicht. Ich weiss es nicht.
In jedem Fall hat er heute morgen angerufen.
Ich weiss nicht, ob es stimmt, aber Tatsache ist, er wollte wissen, warum mein Fax nicht funktioniert. Ob er das wirklich wissen wollte oder dies nur ein Vorwand zur Kontaktaufnahme war, ich weiss es nicht. Ich vermute es jedoch.
Nachdem ich seine Frage beantwortet hatte, fragte ich ihn, wann er seine restlichen Sachen hier abholt. Er meinte dann, ich solle einen Tag vorschlagen. Dann fragte er, ob es bei Januar bleibt was meinen Auszug aus dieser - unserer ehemals gemeinsamen Wohnung, die er noch zur Hälfte mitzahlt - bleiben wird.
Und da ist das passiert, was vielleicht schon längst überfällig war. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes geplatzt. Zunächst habe ich ihn nur gefragt, ob er sich eigentlich für einen Moment mal vorstellen könnte, dass ich z.Zt. echt andere Sorgen als diese habe. Ich habe ihm gar keine Gelegenheit gegeben darauf zu antworten. Habe ihm all das an den Kopf geworfen, was er mir in den letzten Monaten nach der Trennung an Verletzungen und DEmütigungen angetan hat.
Plötzlich wurde er butterweich. Er meinte, dass er sich eigentlich mit mir hat treffen wollen und ein bisschen mit mir reden wollen. Dass er endlich nach langer Zeit etwas mehr Durchblick hat im Bezug auf seine eigenen Gefühle. Dass er jede Nacht wachliegt, an mich denkt, dass er während der letzten 3 Wochen täglich an mich gedacht hat, auch mehrere Male vorhatte, sich zu melden, aber meinen Wunsch nach Ruhe und Abstand respektieren wollte, dass er wüsste, wie weh er mir getan hat, dass er wüsste, wie sehr ich enttäuscht bin, dass er zum ersten Mal seit der Trennung wieder klar denken kann, dass er mich liebt, dass er mich immer geliebt hat, dass er glaubt, nie wieder die gleichen Gefühle für einen anderen Menschen haben zu können, dass er mich doch einfach immer nur um Zeit gebeten habe. Dass er jetzt, wo er die mal ein bisschen hatte, auch zum ersten Mal mehr über seine Gefühle sagen könnte. Dass er sich wünscht, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben, dass es ihm weh tut, dass wir nicht mehr zusammen sind. Mindestens genauso weh tut, wie mir selbst.

Ich habe alles abgeblockt. Habe ihm gesagt, dass es kein Zurück mehr gibt, dass ich ihm keine Freundschaft geben kann, solange ich noch viel zu viele andere Gefühle für ihn habe. Dass ich - um mich selbst zu schützen - ihn auch nicht treffen kann.

Vielleicht war das Fehler. Ich weiss es nicht. Vielleicht möchte er ja tatsächlich zurück und ich habe ihm damit den Weg verbaut.
Aber ich habe einfach Angst, dass sobald ich ihn wieder ein paar Schritte auf mich zumachen lasse, dass er sich wieder zurückzieht, sobald ich ihm auch entgegen komme. Versteht Ihr ?

Und trotzdem, ich hatte das ganz starke Gefühl, er wünscht sich nichts mehr, als dass wir noch einmal eine gemeinsame Chance hätte.
Aber ich weiss es eben nicht. Und ich konnte auch nicht fragen, weil ich ihn sonst sofort hätte herkommen lassen, wenn er das bejaht hätte. Und damit hätte ich mich schon wieder in eine Hoffnung begeben, von der ich nicht weiss, ob sie berechtigt ist.

Was sagt Ihr dazu ?
Ich bin gerade total konfus, weil ich nicht weiss, ob ich nicht vielleicht einen Fehler begangen habe, indem ich ihm sehr deutlich gesagt habe, dass ich ihm nicht wieder vertrauen könnte, weil ich immer Angst hätte, bei der nächsten Schwierigkeit würde er sich als erstes mal wieder trennen. Versteht Ihr ?

Liebe und konfuse Grüsse
Jacki


16.10.2002 16:10 • #6


D
Hallo Jacki,
ich bin total überrascht, dass du überlegst.
Das ist es doch was du wolltest, oder?
Du kennst ihn sicher gut genug um zu erkennen, wie ernst es ihm ist. Ich glaube kaum dass er dich verarschen will.
Ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass du nach diesem Gespräch von ihm loskommst. Du wirst immer daran denken. Ob nicht eventuell ..... und falls ..... was wäre gewesen..... hätte ich doch .....
Geh auf ihn zu und erklär ihm aber dass du noch skeptisch bist. Wenn er dich liebt kann er deine Zweifel zerstreuen.
Ich wünsch dir alles Gute und halt die Ohren steif!
Liebe Grüsse von Doris
p.s. wir sind gleich alt

16.10.2002 19:14 • #7


J
Hallo liebe Doris,

ich überlege gar nicht, ob ich ihn zurück möchte oder nicht. Da hast Du mich glaube ich, falsch verstanden.

Ich weiss nur nicht, ob ich ihn nicht falsch verstehe bzw. das von ihm gesagte falsch deute. ich weiss einfach nicht, ob er überhaupt zurück möchte oder ob ich das nur in das Gesagte hineininterpretiere, weil ich es mir so wünschen würde.

Er hat es ja nicht gesagt. Ich hatte nur das Gefühl, weisst Du ?!

Er hätte es mir doch auch sagen können, damit ich gewusst hätte, woran ich bin. Und das er das nicht ausdrücklich getan hat, lässt mich eben zweifeln, ob ich da nicht einfach wieder vieles missverstehe.

Liebe Grüsse
Jacki

16.10.2002 19:31 • #8


E
Liebe Jacki!

Wie immer kann ich dich sehr gut verstehen. Wenn du jetzt wieder in diesem Zwiespalt steckst und nicht genau weißt, was er eigentlich will, hilft nur noch eins: triff dich mit ihm und fordere ihn endlich zu einer klaren Stellungnahme auf. Du musst ihm begreiflich machen, dass dieser Zustand für dich und dein Baby SEHR schädlich ist! Und ich meine das wörtlich! Deine Gefühle schaden dem Baby! Lies einmal das Buch Das Seelenleben des Ungeborenen. Es ist sehr interessant und dir wird klar werden, welchen Einfluss deine Gefühle auf das Baby haben. Das muss auch ihm endlich klar werden. Klar, du sollst ihn auch nicht unter Druck setzen, und wenn er sagt, er braucht noch Zeit, dann gib sie ihm, das ist auch eine Entscheidung. Aber diese Unsicherheit ist nicht gut, für keinen von euch - und vielleicht ist er genauso verunsichert und weiß nicht, wie er sich jetzt verhalten soll. Er will dich sicher auch nicht wieder verletzen. Das einzige, was hilft ist reden - jedenfalls sehe ich das so. Vielleicht haben die anderen ja noch andere Vorschläge.

Liebe mitfühlende Grüße

Ela

16.10.2002 20:39 • #9


J
Hallo liebe Ela und alle anderen, die Ihr meine Geschichte kennt.

Ich habe Deinen Rat, Ela, befolgt. Bin auch nach mehreren Gespräch mit Freunden zu dem Entschluss gekommen,d Ar. ich ihm mit ihm reden muss, um endlich eine klare Stellungnahme von ihm zu bekommen.
Ich habe ihn gestern angerufen und wir haben lange telefoniert und anschliessend ist er noch hierher gekommen. Beide Gespräche sind für mich sehr negativ ausgegangen. Er hat mir definitiv gesagt, dass er sich keinen Neuanfang vorstellen kann. Ich habe ihn direkt danach gefragt und er hat mir zum ersten Mal auch sehr direkt darauf geantwortet.
Er hat mir als Grund genannt, dass er nach unserem Telefonat vorgestern noch einmal sehr intensiv über mich und uns nachgedacht habe und zu der Entscheidung gekommen ist, dass er keine Beziehung mehr zu mir möchte, weil ich ihm in der Beziehung zu oft weh getan habe und auch nach der Trennung
zu oft Dinge getan und gesagt habe, die ihn verletzt haben und die seiner Liebe zu mir endgültig den Todesstoss gegeben haben. Letztendlich habe ich es selbst zerstört, weil ich mit der Trennung nicht so umgegangen bin, wie er sich das vorgestellt hat und gewünscht hat. Weil ich ihn unter Druck gesetzt habe und ihm keine Ruhe gelassen habe. Damit hätte ich ihm endgültig bewiesen, dass er mich nicht mehr lieben kann, weil ich keine Rücksicht und keinen Respekt ihm gegenüber gezeigt habe.
Von all seiner Emotionalität in unserem Telefonat vorgestern war keine Spur mehr zu erkennen. Selbst Aussagen wie, dass er nie wieder jemanden so lieben wird, hat er revidiert. Er meint, er hätte gesagt, dass er vorher noch nie so viel für jemanden empfunden hat.
Gleichzeitig hat er mir auch gesagt, dass er sich doch nicht so sehr über die Schwangerschaft freut und auch nicht verstehen kann, dass ich das tue, weil ich doch eigentlich kein 2. Kind wollte, hätte ich früher immer gesagt und die Umstände zur Zeit wohl auch nicht für ein Kind sprechen.
Die Verantwortung würde er wohl übernehmen, aber das kann ich mittlerweile auch nicht mehr glauben,w eil ich nicht ihm nicht mehr vertraue und weil ich mich auch frage, ob er sich der Verantwortung überhaupt bewusst ist und ob er weiss, wann diese eigentlich bereits anfängt.

Alles in allem bin ich zur Zeit total fertig und am Ende. Ich verstehe die ganze Welt und schon gar nicht ihn mehr.
Ich habe mir wahrscheinlich wirklich alles nur eingebildet, was er in dem wie ich fand eigentlich positiven Telefonat vorgestern gesagt hat.
Ich weiss auch nicht, warum er das alles macht und warum er sich so verhält. Ich hätte es gerne verstanden.
Ich hätte auch gerne gewusst, was ich eigentlich glauben soll. Die Dinge, die er mir vorgestern noch gesagt hat oder das was er gestern sagte und mir damit auch noch einmal seinen endgültigen Entschluss zur Trennung klar gemacht hat.

Vorgestern hat er noch gesagt, er hätte lediglich Zeit gebraucht und die hätte ich ihm nicht gegeben. Dass er heute über viele Dinge anders denkt als noch vor ein paar Wochen. Diese Dinge habe ich leider nicht mehr erfahren.

Eine traurige und völlig am Boden liegende
Jacki

18.10.2002 08:37 • #10


E
Liebe Jacki,

es tut mir sehr leid für Dich und ich fühle mit Dir. Was nun kommt wird schwer werden, wie die meisten Dir hier bestätigen können, aber ich weiß auch, daß Du eigentlich eine starke Frau bist.
Jetzt mußt Du versuchen, diese Stärke wieder aufzuwecken. Du hast nun die Klarheit, die notwendig war. Der Zustand der Schwebe ist vorbei.
Jacki, ab heute beginnt ein neues Leben.

Nimm Dir die Zeit, die notwendig ist, um das vergangene zu betrauern. Rede viel mit Freunden darüber, schreib Dir das vom Herzen, was Dich bewegt, lass den Tränen ihren Lauf.
Die nächsten Tage werden kaum besser werden, aber Du wirst sehen, daß es jeden Tag ein paar Minuten mehr gibt, wo Du anfängst, Dir über Deine Zukunft Gedanken zu machen.

Auch kann ich Dir sagen, daß es mir unheimlich geholfen hat, daß ich eine Freundin fand, mit der ich in der Anfangszeit fast täglich telefoniert habe. Wir waren beide in einer ähnlichen Situation und hatten so ein gutes Verständnis füreinander. Da wir auch sonst in unseren Ansichten nahe beieinander liegen, haben wir im Laufe der Zeit auch immer andere Themen gefunden.
Diese Telefonate waren für mich die Höhepunkte eines Tages - und sie sind es auch noch, auch wenn sie nicht mehr täglich stattfinden. In der Erinnerung daran konnte ich den nächsten Tag einfacher beginnen. Ich hatte auch etwas, worauf ich mich über den Tag freuen konnte.
Dieser Kontakt hat mir unheimlich geholfen. Ich hatte viel meines Selbstvertrauens und meiner Stärke verloren, glaubte ich zumindest. Doch wir haben uns beide gezeigt, daß es immer noch Menschen gibt, die uns schätzen, die uns vertrauen und die uns mögen. Diese Erfahrung hilft bei der Überwindung der derzeitigen Situation sehr!
Wir haben uns übrigens beim Chatten hier kennengelernt.

Wie gehts weiter? Es wird eine Angst kommen, weil Du gerade in Deiner Lage nicht weißt, wie es weiter gehen soll, aber Jacki, es geht weiter. Und Du wirst mit Deiner Stärke, die Du immer noch in Dir trägst, einen Weg für Dich, Dein Kind und das neue Leben in Dir finden. Die Angst darfst Du empfinden, aber sage Dir auch, daß die Zukunft noch so einiges an schönen Dingen für Dich bereit hält. Den Höhepunkt Deines Lebens hast Du noch nicht gehabt!

Vor Dir liegt eine neue Welt. Eine Welt, die auch viele Wunder in sich birgt. Du kannst sie im Augenblick nicht sehen, weil Deine Tränen Dir den Blick vernebeln. Aber immer wieder zwischendruch, wenn Deine Tränen mal kurz versiegen, kannst Du einen Blick riskieren.

Wir sind auf alle Fälle bei Dir und wir haben noch einen Vorrat an Mut, Hoffnung, Glaube, Zuversicht, Kraft und Liebe. Und wir werden den Weg mit Dir gehen. Und wir werden unsere Vorräte mit Dir teilen.

Empfinde, was Du jetzt empfinden must. Das gehört leider dazu. Aber vergiß nicht, daß wir für Dich da sind. Wenn Deine Freunde, die Du in Deiner Umgebung hast, nicht mehr zuhören mögen, komm her. Wenn es Dinge gibt, die Du ihnen nicht sagen möchtest, hier findest Du Gehör.

Jacki, den jetzt zunächst schweren Weg gehst Du nicht allein!

Sei umarmt und ganz ganz lieb gegrüßt

Nordlicht

18.10.2002 09:22 • #11


E
liebe jacki,

ich bin sehr traurig, habe gerade deine aktualisierung gelesen. es tut mir fürchterlich leid, fühle dich und deinen schmerz lebhaft. verdammte schei..

nordlichts worte sind schön und tröstend, dabei möchte ich es in dieser richtung auch belassen.

auf deinen ex-partner gemünzt empfinde ich als außenstehende kein unverständnis für ihn, wenngleich ich nicht unbedingt mit dieser reaktion gerechnet habe. es ist ihm zuzugestehen, dass er in eurer gemeinsamen zeit einiges eingesteckt hat (das hattest du ja in deinem allerersten posting erwähnt) und dass seine sensible liebe für dich erhebliche kratzer abbekommen hat. dafür kannst und darfst du dich jetzt aber nicht fertigmachen, so nach dem motto ach hätte ich doch nicht .... alles war, wie es war und nicht anders. du warst du und er so, wie er war. versuche, das geschehene anzunehmen und nicht in gedanken die uhr zurückzudrehen, das ist verlorene energie.

ich selbst habe vor etwa 3 jahren die liebe zu meinem partner verloren (war in jemand anderen verliebt, habe es aber nicht ausgelebt, eine schlimme zeit!) ... ich hätte mir den arm abgehakt, damit ich meinen partner wieder so wie vorher lieben kann .... ich habe fürchterlich gelitten .... habe meinen partner zwar im arm gehalten und des nachts neben ihm gelegen, aber nicht mehr so wie sonst empfunden. er wusste es und war tottraurig, das hat mir wieder so viel ausgemacht .... schlimm. im vergleich - auch wenn sich das vielleicht komisch anhört - kann ich sagen, dass ich meinen trennungsschmerz - trotz aller abstürze und tränen - erträglicher als den hilfe, meine liebe ist weg-schmerz emfunden habe ... dies vielleicht nur zum verständnis für das verhalten deines ex-partners. er kann nicht anders.

gerne würde ich dir jetzt noch sagen, dass du nun LOSLASSEN und ABSTAND praktizieren musst, aber ich tue mich so schwer damit in anbetracht deiner mutterschaft. ich kann dir in diesem zusammenhang auch nur dringend empfehlen, alle angebote zum reden/austauschen/trösten anzunehmen und dich von deiner umgebung aufbauen zu lassen. ich wünsche dir so sehr, dass deine konzentration auf ihn auf dein baby übergeht und du deinen ex-partner wirklich in ruhe lässt. ich habe noch immer das gute gefühl, dass er dich nicht hängen lassen wird, auch wenn es gestern eisig war (auch ich habe einige frostige gespräche und telefonate mit meinem mann gehabt .... meistens, wenn ich den wunsch auf eine entscheidung angedeutet habe und er dadurch unter druck geriet. in solchen situationen habe ich immer postwendend eins aufs auge bekommen .... kenne ich perfekt!).

liebe jacki, schreibe alles, was du auf dem herzen hast ....

anteilnehmende + tröstende grüße,
c-c-l

18.10.2002 12:43 • #12


E
Liebe Jacki!

Ich kann mich den Worten von Nordlicht nur anschließen, es tut mir sehr leid, dass es so ausgegangen ist bei euch. Ich kann sehr gut nachfühlen, wie es dir jetzt geht. Und es ist gut, wenn du deinen Kummer rauslässt. Aber zeige deinem Baby und auch deinem Sohn, dass du sie lieb hast und dass es nichts mit ihnen zu tun hat (dein Sohn ist ja schon größer, er versteht die Situation sicher ohnehin schon besser). Ich weiß nicht, ob ich dir schon mal den Rat weitergegeben habe, den mir meine Beraterin gab, als es mir so schlecht ging? Sie sagte, ich solle mir eine Liste machen von Dingen, die ich gerne tue (z.B. Eis essen, mein Lieblingsessen kochen, mit Freunden treffen etc.) und mir jeden Tag etwas von dieser Liste aussuchen und tun. Das gönnst du dir und genießt es. So verbindest du bald die Tage der Trauer auch mit etwas sehr Schönem. Es wird nicht leicht, aber selbst wenn er vorerst keine Verantwortung übernehmen sollte (was ich wirklich nicht hoffe), dann schaffst du es auch ohne ihn, das weiß ich. Du findest überall Rat für deine Situation, du bist nicht allein!!!

Jacki, ich drücke dir so fest die Daumen, dass du die kommenden Wochen gut überstehst. Wir sind alle bei dir und hören dir zu, das weißt du!

Ich denke ganz viel an dich!

Liebe Grüße

Ela

19.10.2002 17:11 • #13


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