Mir geht es so schlecht!

B
Vor ziemlich genau 6 Monaten bekam ich plötzlich Angstzustände verlassen zu werden. In weiterer Folge wurde ich dann tatsächlich verlassen, da ich aus diesem Panikteufelskreis nicht mehr herauskam. Das ging soweit, dass ich nicht mehr arbeitsfähig war, ich war wie gelähmt.
Offiziell ging ich mit burn out in KS. Meinem Chef sagte ich, dass ich ab Juni wieder arbeiten gehe. Das große Problem war, dass meine Ex eine Arbeitskollegin ist. Ich machte mir den Druck bis Juni über die Trennung hinwegzukommen, jedoch das Gegenteil geschah. Je näher der Juni kam, desto schlimmer ging es mir. Als ich dann am 3. Juni meine Arbeit wieder aufnahm und sie das erste Mal seit Februar wieder sah, brach in mir die Hölle los. Ich erfuhr auch, dass sie seit 2 Monaten wieder einen Freund hatte. Ich wollte noch am selben Tag kündigen, weil ich dachte, ich pack das alles nicht. Zu Hause hab ich 4 Stunden nur geheult und die totale Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit brach aus. 1 Woche hab ich durchgehalten, seitdem bin ich wieder in KS. Mir gehts so dreckig wie mein ganzes Leben noch nie. Hab vom Arzt Lyrica, das die Angstzustände lindern soll, verschrieben bekommen. Damit löste sich wenigstens der qualvolle Druck in der Brust, der immer zu Weinkrämpfen geführt hat. Mittlerweile versinke ich in einer tiefen Depression. Ich kann nichts mehr essen, habe wieder zu rauchen angefangen, habe kein Interesse am Leben mehr.
Seit 6 Monaten geh ich durch die Hölle. Und dieses verdammte Gedankenkreisen.....ich denke, ich kann ohne sie nicht mehr leben! Dazu kommen noch quälende Schuldgefühle, weil ich sie oft so vernachlässigt habe. Das kann ich mir einfach nicht verzeihen. Jede schöne Erinnerung wird zur Qual. Wenn ich von ihr träume und dann aufwache sitz ich in der Hölle. Das Leben ist einfach nur sch......

25.06.2013 12:47 • #1


G
Hallo
du steckst wirklich in einem schrecklichem Zustand fest.
Dir ist sicher am Meisten bewusst, dass mit einer Depression nicht zu spaßen ist.
Meine Frage an dich- wenn du schon Lyrika verschrieben bekommen hast, bist du dann bei einem Psychologen?

25.06.2013 13:49 • #2


A


Mir geht es so schlecht!

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C
Lieber Buerstel,

ich finde es ganz ganz schwierig dir zu antworten, weil deine Lage sehr sehr schwierig ist.
Ich habe so meine Erfahrungen mir Psychopharmak und seelischen Erkrankungen und kann da auch aus eigener Erfahrung sprechen.

Ich fühle mit dir

Diese heftige akute Krise, die du hast wird sich nicht so schnell wieder geben. Bei mir selbst hat es ein Jahr gedauert bis das akute weg war und dann noch 2 bis drei weitere bis ich wieder aufsehen konnte und es abgeschlossen war.

Ich kann dazu nur sagen: es ist eine Chance Dinge zu verändern die schon lange hätten verändert werden sollen. Es ist deine Chance mit deinen inneren Konflikten in Berührung zu kommen und wieder aufzustehen.

Du bist in einer akuten schlimmen Phase und die Medikamante werden dich nicht heilen. Sie halten dich mit Glück gerade so über Wasser. Aber es ist gut alle Hilfe zu nehmen die man bekommen kann.
Achte aber auf Nebenwirkungen. Nicht jedes Medikament hilft jedem gleich gut bzw verträgt man das Zeug manchmal einfach nicht.

Weiß dene Ex über deinen Zustand bescheid? Gibt es die Möglichkeit die Abteilung zu wechseln? Kannst du mit deinem/deinen Vorgestezten halbwegs offen über das Problem reden?

Möglicherweise brauchst du echt eine längere Pause. Mache dich nicht zu verrückt wegen der Lücke im Lebenslauf.

Kündigen und woanders neu anfangen wäre vielleicht echt das beste, sobald die akute angst sich gebessert hat. Aber mute dir nicht zu viel zu. Zwinge dich nicht dazu an einem Termin gesund zu werden.

Du musst heilen, lieb zu dir selbst sein und Geduld haben.

Es tut mir so leid für dich

Es erinnert mich so sehr an das was bei mir damals war und ich sage dir es wird besser

25.06.2013 14:16 • #3


B
Tut mir leid für dich,aber das hilft dir auch nicht weiter.....habe eine Frage zu Lyrica und zwar welche Dosierung du bekommen hast?Es ist wichtig,niedrig dosiert anzufangen und dann erst langsam steigern....alles andere kann dich noch tiefer runterziehen.

Lg.

25.06.2013 14:19 • #4


P
Hallo Buerstel,
das hört sich echt ganz schlimm an bei dir...
allerdings scheinen mir Ursache und Wirkung etwas durcheinander. Hat sie dich verlassen, weil du in einem so schlimmen Zustand warst? Wer hat die letzte KS eingefordert. Du? Du hast ja seit Febr. damit rechnen müssen, ihr wieder zu begegnen in einer neuen Situation... Was waren die Gründe für Euer Scheitern? Hat sie dich nicht mehr geliebt?

25.06.2013 14:32 • #5


R
Man liest wirklich zwischen den Zeilen wie schlecht es Dir geht.
Nun aber etwas anderes...
...wie kann der Weg da raus aussehen?

Hast Du vertrauen zu Deinem Vorgesetztem, um mit ihm darüber zu reden?
Vlt. gibt es Möglichkeiten einer Versetzung oder andere Filialen in denen Du arbeiten könntest?
Kannst Du vlt. ein Weiterbildungsprogramm machen ?
Es gibt auch Psychosoziale Dienste für Arbeitnehmer....erkundige Dich mal rundum.
Ich kann verstehen, dass die Situation so schlecht tragbar ist!
Solange Du Dir noch Hoffnungen machst und es Dir weh tut, wenn sie wen anderes hat, dann bleibt die Situation schwierig.
Du kannst ncomal um eine letzte Aussprache bitten, wenn es noch etwas zu klären gibt aber ohne Vorwürfe und bitten Dir gegenüber taktvoll zu sein. Interne räumlich oder zeitliche Distanz wäen auch noch eine kleine Hilfe.

25.06.2013 14:47 • #6


B
Danke euch allen für eure Anteilnahme!
Um einige eurer Fragen zu beantworten. Die Dosierung von Lyrica ist dzt. in mg 50-0-50 und die helfen mir wirklich gut, sonst wär ich schon durchgedreht.
Mit meinem Chef red ich da lieber nicht drüber und sie hat keine Ahnung wie es mir geht. Ich will sie nicht damit belasten, denn es geht sie nichts mehr an und ausserdem ist sie wahrscheinlich die letzte, die mir jetzt helfen könnte. Dass ich nach dem KS kündige ist nicht zu vermeiden, denn neben ihr zu arbeiten geht für mich überhaupt nicht.
In Psychotherapie bin ich auch.

@Pflänzchen: Ich wußte damals im Dezember nicht, was da plötzlich über mich kam. Ich merkte nur, dass ich eine unglaubliche innere Unruhe hatte, ich war richtig innerlich getrieben. Hatte plötzlich panische Angst sie zu verlieren. Plötzlich hatte jede sms, jedes Telefonat (sie war zu diesem Zeitpunkt auf Reha nach einer OP) eine Riesenbedeutung für mich. Ich begann jedes Wort zu interpretieren (natürlich negativ), jeden Satz zu analysieren. Hab dauernd aufs Handy gestarrt, wenn nicht sofort Antwort kam. Das lustige an der Sache ist, dass ich das vorher nie hatte! Einmal fragte ich sie, ob sich zwischen uns was geändert hätte, oder ob eh alles passt. Sie sagte, etwas verwundert über diese Frage, dass sich nichts verändert hätte. Nicht mal dann war ich beruhigt.
Die ganze Zeit über wusste ich nicht was los ist mit mir. Ich dachte, das käme alles vom Arbeitsstress und ich hätte ein burn out oder sowas, denn ich war plötzlich wie gelähmt. Von dieser Zeit an war ich nur noch panisch und panische Menschen verlieren den Kopf. Ich hab sie zu der Zeit psychisch so fertig gemacht und sie hatte zu dieser Zeit selber genug Probleme und hätte einen starken Mann an ihrer Seite gebraucht. Das war ihr dann alles zuviel, sodass sie anfing sich von mir fernzuhalten, bis sie dann im Februar endgültig die Flinte ins Korn warf....und mich mit dazu.

25.06.2013 16:02 • #7


B
@Chrissi84: Du hast es total richtig erkannt, nämlich meine inneren Konflikte zu heilen. Das ist während der Psychotherapie schon ziemlich früh ans Tageslicht getreten. Ich versuche auch, trotz der Lage, in der ich mich befinde, das Geschehene als Chance zu betrachten. Nämlich die Chance mich selbst zu erkennen. Wer und was ich wirklich bin und mir meine Ängste anzusehen, wo der ganze Schlamassel eigentlich herkommt. Während der letzten 6 Monate habe ich sehr viel über mich und mein bisheriges Leben nachgedacht und begriffen, dass ich da was ändern muss. Ich habe den Dingen oft den falschen Wert beigemessen und so den Blick auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben verloren.

25.06.2013 16:14 • #8


P
Oh Buerstel, mit etwas drastischen Worten --- du hast sie in die Entscheidung / Trennung getrieben bzw. diese zumindest durch dein Verhalten mit hervorgerufen. Das ist natürlich besonders schmerzvoll und ich verstehe deinen psychisch schlechten Zustand. Du solltest dir auf alle Fälle Hilfe suchen, denn dein Zustand war ja schon vor Eurer Trennung labil und nicht erst danach! Da ist psychisch und emotional was aus dem Lot geraten, denn wie ich dich verstehe, hätte SIE deine Hilfe gebraucht. Da es ihr wohl selbst nicht gut ging, ist klar, dass sie sich abgewendet hat. Sonst wärt ihr beide daran kaputt gegangen. Bitte versuche unbedingt, erst einmal zu Dir selbst zu finden bevor du irgendwelche irrationalen Anläufe unternimmst.

25.06.2013 16:19 • #9


R
Hallo Buerstel,

ok dann weisst Du aber schon die Richtung und das ist viel wert!
Wenn Du nur hin- und hergerissen wärst, dann wäre das schlecht für Dich!
So weisst Du wo es lang geht....
Wenn es für Dich gut ist, sie und alles hinter Dich zu lassen dann würde ich damit nicht mehr allzu lange warten.
Es ist ja nicht immer so einfach seine Arbeitsstelle aufzugeben, wenn man vlt. schon lange irgendwo arbeitet.
Es wäre für Dich vlt. ja auch möglich, sich aus der Stelle weg zu bewerben und somit würdest Du plötzlich andere Sachen um die Ohren haben und nicht mehr daran denken.
Mach das nicht so wie ich! Sich ständig mit dem gleichen Gedanken zu quälen. Ich bin ohne einn Abschiedswort stehen gelassen worden.

25.06.2013 16:23 • #10


B
Pflänzchen.....genauso und genauso ist es und war es......und kein bisschen anders....
Hilfe hab ich schon und irrationale Anläufe mach ich keine, weiß ja, dass das alles nichts bringt. Ich bin zwar komplett am Boden, aber der Bezug zur Realität ist mir glücklicherweise nicht abhanden gekommen.
Das dümmste, das ich machen konnte war, dass ich den Juni als deadline hatte um mit der ganzen Sache abzuschliessen. Natürlich ging das voll nach hinten los. Dieser Mist hat 1. alles nur noch mehr in die Länge gezogen und 2. mich nochmal tiefer in die Sch..... geritten.
Ich hatte oft den Albtraum, dass sie vor mir steht und trotzdem nicht zu erreichen war. An meinem ersten Arbeitstag wurde dieser Albtraum 1:1 Realität. Sie stand vor mir und war trotzdem für mich unerreichbar....das war der schlimmste Moment in meinem ganzen Leben. Davon hab ich mich bis jetzt nicht erholt.

25.06.2013 16:29 • #11


B
reader......ja, die quälenden Gedanken kommen immer unaufgefordert und mit voller Wucht! Da bin ich völlig machtlos dagegen.

Es ist ja nicht das erste Mal, dass eine Frau eine Beziehung mit mir beendet hat, aber so am Boden war ich vorher noch nie!
Wenn man sich mal das Gedankenkonstrukt von der Frau fürs Leben und der großen Liebe gebaut hat und plötzlich bricht das alles in sich zusammen....dann ist die Ent-Täuschung kaum zu verkraften!

25.06.2013 16:34 • #12


P
Was genau hast du dann im letzten Vierteljahr seit Febr. getan, um deinen Zustand in den griff zu bekommen?

25.06.2013 16:35 • #13


B
@Pflänzchen
Zuerst bin ich mal zum Psychiater gegangen, aber nur um mir die burn out Diagnose zu holen, damit ich im Krankenstand (kürze ich immer mit KS ab, da gabs wohl ein Missverständnis) bleiben konnte. Der verschrieb mir Antidepressiva, die einen Dreck konnten und eine begleitende Psychotherapie, die ich nach wie vor einmal pro Woche in Anspruch nehme.
Dann habe ich alles mögliche probiert...hab zum Rauchen aufgehört, meine Ernährung umgestellt und exzessiv Sport betrieben. Ausserdem bin ich, wenns gar nicht mehr ging, tageweise bei einer Freundin (die kurioserweise meine allererste Langzeitbeziehung war, wegen der ich das erste Mal in meinem Leben vor Liebeskummer am Boden lag als es vorbei war) eingezogen, die übrigens die letzten 6 Monate mein Leid ertragen musste und wirklich immer für mich da war.
Während dieser Zeit bis Juni gings mir vorübergehend manchmal besser, manchmal schlechter, aber ich wusste immer, im Juni seh ich sie wieder. So konnte keine wirkliche Trennungsarbeit stattfinden. Und ab meinem ersten Arbeitstag gings steil bergab. Ich rauche wieder, mehr als vorher, esse kaum noch, mach keine Sport mehr. Mich freut nichts mehr, geh nur noch ausser Haus, wenns unbedingt sein muss.

25.06.2013 16:45 • #14


C
Hallo Buerstel;
so etwas ähnliches habe ich gerade hinter mir und mir hat eine ambulante Therapie nicht gereicht.
Ich hatte das große Glück, in eine psychosomatische Akutklinik aufgenommen zu werden. Dort war ich jetzt 10 Wochen und es hat mir unglaublich gut getan und mir viele Baustellen aufgezeigt, die ich dann bearbeiten konnte. Wenn man in einer Klinik ist, ist die Behandlung sehr viel intensiver, man hat mehr die Möglichkeit, an seinen Mustern zu arbeiten. Dein jetziger Zustand ist sicherlich nicht das Ergebnis der letzten Wochen und Monate, sondern vieler Jahre.
Dazu war in meinem Fall aber begleitend auch Behandlung mit einem Antidepressivum notwendig, wie du sagst, es nimmt erst mal den enormen Druck und man hat dann eher die Ruhe, die Dinge anzuschauen, die verändert werden müssen.
Vielleicht kannst du einen solchen Gedanken annehmen? Evtl. ist es dann gar nicht wirklich notwendig, den Arbeitsplatz zu wechseln.
Ich wünsche dir viel Kraft.

25.06.2013 16:48 • #15


A


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