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Warum redet man schlecht über seinen Ex?

L
Hallo ihr Lieben,

ich habe mal eine reine Interessenfrage. Und zwar frage ich mich, wieso wir Menschen dazu neigen, selbst wenn wir selbst die Beziehung/ Affäre was auch immer nicht mehr wollten, schlecht über die entsprechende Person zu sprechen? Und nachträglich alles was da war abwerten?

Ich kenne es nur, wenn da verletzte Gefühle im Spiel sind. Aber wenn keine eigenen Gefühle verletzt wurden?

Welche Gründe gibt es? Es gab doch immerhin einen Grund für das dafür. Wieso wertet man dann die andere Person im Nachhinein massiv ab?

LG Lana

13.05.2019 13:41 • #1


U
Wenn die Beziehung wirklich sch. war, und der ex Partner inkompetent war, sei es Mann oder Frau, wieso dann das gut reden, was schlecht war?

13.05.2019 13:44 • #2


A


Warum redet man schlecht über seinen Ex?

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Nela-Mary
Ich könnte mir vorstellen, dass viele Verlassende das tun, um sich selber darin zu bezeugen, das Richtige getan zu haben.
Oft ist das Beenden der Beziehung ja eine schwierige Entscheidung und es ist anstrengend daran im Nachhinein zu zweifeln.
Der leichte Weg ist dann eben, schlecht über den/die Ex zu reden, um sich selbst einzureden, dass es so auf jeden Fall richtig ist. Sagt natürlich mehr über die Person, die verlassen hat aus, als über den Verlassenen.

Alternativ: Der Verlassene verhält sich nicht so, wie man es vorausgesagt hat. Rennt einem nicht hinterher und man bekommt von seinem Schmerz nichts mit, weil derjenige es konsequent mit sich selbst/Familie/Freunden ausmacht.
Auch wenn es völlig irrsinnig ist: Es kann das Ego verletzen, wenn man plötzlich das Gefühl hat, der Verlassene findet die Trennung gar nicht so schlimm wie gedacht. Also redet man schlecht über den/die Ex, denn Abwertung anderer wertet das eigene Ego ja bekanntlich auf.

Finde deine Frage auf jeden Fall sehr interessant und bin gespannt, was anderen noch dazu einfällt.

13.05.2019 13:49 • x 4 #3


_Lydia_
Ego? Sich selbst in ein besseres Licht stellen? Oder sich als Opfer wohler fühlen

13.05.2019 13:54 • x 3 #4


B
Ich bin da bei @nela-mary. Was anderes hätte ich jetzt auch nicht gesagt.


Zitat von _Lydia_:
Sich selbst in ein besseres Licht stellen?


Jepp.

13.05.2019 13:55 • #5


W
Ich glaube, da würde ich differenzieren.
Rede ich permanent mit allen ungefragt darüber, was für ein A* mein Ex doch war? Dann hab ich noch nicht damit abgeschlossen, mein Ego hat einen Knacks davon getragen, so was in der Art.
Oder rede ich mit einer Freundin drüber, was alles in meinen Augen schief gelaufen ist und sch* war - dann arbeite ich unter Umständen auch die Beziehung für mich auf. Im Sinne von, der hat immer das-und-das gemacht, das fand ich furchtbar, das will ich nie wieder.
Auch: wie lange ist die Trennung her - erst kurz oder ist es schon länger her?
Und: manchmal wird man gefragt, warum hast Du Dich getrennt? Da würd ich den Ex bzw die Beziehung auch nicht schönreden. Wenn mich das wer fragt, wo ich nicht näher Auskunft geben möchte, antworte ich meist: unsere Sternzeichen haben nicht zusammen gepasst. (beim Gegenüber große Fragezeichen) Ich bin Jungfrau, er ist ein A*. Kurzes Lachen, und das Thema ist durch

13.05.2019 14:41 • x 1 #6


A
Ich wüsste nicht, warum ich über meine Ex-Männer schlecht reden sollte.
Wenn sie nicht wunderbare Menschen gewesen wären, wäre ich doch gar nicht mit ihnen zusammen gewesen.

Aber es soll ja Leute geben, die permanent schlecht über andere reden: über den Chef, die Kollegin, den Nachbarn, den Ex, den neuen Freund von der besten Freundin usw. Vermutlich machen die das, um sich dadurch selber aufzuwerten? Oder um von den eigenen Defiziten abzulenken?

Ich finde den Satz meist sehr treffend:Das was Dich am anderen stört, stört Dich in Wirklichkeit an Dir selbst.

Ich habe mich heute auf der Landstraße über drängelnde/überholende Autofahrer aufgeregt. Irgendwann bin ich draufgekommen, dass ich im Grunde nur deshalb sauer auf die reagiere, weil ich genervt bin, dass ich selber mit meiner lahmen Kiste nicht an den kriechenden LKWs vorbeikomme.

13.05.2019 17:13 • x 5 #7


G
Das kommt meines Erachtens darauf an, wie die Trennung von statten ging. Ich kenne beides. Das üble Nachtreten und das wünschenswerte einvernehmliche auseinander gehen. Man kann sich in Trennungsphasen sehr verletzen wenn man sich nicht im Griff hat, weil man die wunden Punkte des anderen kennt. Allein die Vermutung, das die Ex alles breit tritt, kann einen schon ziemlich auf die Palme bringen. Andere hingegen, geben keinen Anlass dieses anzunehmen und da läuft es dann erfahrungsgemäß auch friedlich.

13.05.2019 17:25 • x 1 #8


L
Zitat von arjuni:
Ich wüsste nicht, warum ich über meine Ex-Männer schlecht reden sollte.
Wenn sie nicht wunderbare Menschen gewesen wären, wäre ich doch gar nicht mit ihnen zusammen gewesen.

Aber es soll ja Leute geben, die permanent schlecht über andere reden: über den Chef, die Kollegin, den Nachbarn, den Ex, den neuen Freund von der besten Freundin usw. Vermutlich machen die das, um sich dadurch selber aufzuwerten? Oder um von den eigenen Defiziten abzulenken?

Ich finde den Satz meist sehr treffend:Das was Dich am anderen stört, stört Dich in Wirklichkeit an Dir selbst.

Ich habe mich heute auf der Landstraße über drängelnde/überholende Autofahrer aufgeregt. Irgendwann bin ich draufgekommen, dass ich im Grunde nur deshalb sauer auf die reagiere, weil ich genervt bin, dass ich selber mit meiner lahmen Kiste nicht an den kriechenden LKWs vorbeikomme.


Ja genau, das denke ich eben auch. Es gibt einen Exfreund, über den ich im Nachhinein nicht umbedingt viel gutes sage. Was seinen Grund hat... Über alle anderen Menschen sage ich viel gutes, selbst wenn ich da Defizite sehe. Ich frage mich das, weil manche Menschen beim Neukennen lernen erstmal über den / die Ex wettern, sei es Beziehung oder Affäre, obwohl sie selbst das Ende eingeleitet haben. Das verstehe ich dann nicht.

13.05.2019 17:29 • #9


A
Ich denke, dass kann unterschiedliche Gründe haben.

Vermutlich unter anderem auch, weil man sich evtl der eigenen Fehler bewusst ist, sich aber nach außen hin in ein besseres Licht stellt, um nicht der/die Böse zu sein.

13.05.2019 17:31 • #10


Nela-Mary
Zitat von LanaMa:
Ich frage mich das, weil manche Menschen beim Neukennen lernen erstmal über den / die Ex wettern, sei es Beziehung oder Affäre, obwohl sie selbst das Ende eingeleitet haben. Das verstehe ich dann nicht.


Da würde ich mich eh wundern, denn generell gilt für mich: Wer noch viel über den/die Ex spricht (und dementsprechend auch noch viel an sie/ihn denkt), hat noch nicht wirklich abgeschlossen, auch wenn man das niemals zugeben würde.

13.05.2019 17:34 • x 2 #11


W
Zitat von Nela-Mary:
Wer noch viel über den/die Ex spricht

und das gilt erst recht dafür, wenn die/der Ex nur gelobt wird.
Ist halt schwierig, einerseits möchte man (bzw wollte ich immer) schon grundsätzlich wissen, warum bei meinem Partner die Beziehungen vor mir gescheitert sind, ich finde, das gibt viel Aufschluß über die Beziehungs-Persönlichkeit (wenn ihr wißt, wie ich das meine). Dabei sollte die Ex sowohl gute, als auch nicht so gute bzw passende Eigenschaften anerzählt bekommen. Und wenn man dann noch merkt, dass er sich Gedanken über den eigenen Anteil gemacht hat - ohne wilde Versprechungen, ohne sich auf ein Podest zu heben oder in den Staub zu werfen - dann fand ich das interessant und sehr positiv.

Jaja, ich weiß, es ist nicht einfach

13.05.2019 17:38 • x 1 #12


A
Zitat von arjuni:
mit meiner lahmen Kiste


Uppps - jetzt. hab ich aber schlecht über mein geliebtes Autochen gesprochen, nicht dass es das noch hier liest...
Ich streiche: lahme Kiste
setze: heißer weißer Flitzer

13.05.2019 17:39 • x 1 #13


W
Wahrscheinlich, weil es über die gemeinsame Zeit manchmal einfach am Ende nichts Gutes mehr zu sagen gibt.

Wenn der andere und die gemeinsame Zeit nur gut gewesen wäre, hätte man sich nicht getrennt.

Ich hab gestern mit ordentlich Erstaunen grad das Gegenteil erlebt. Ne Freundin, die von ihrem Ex dauern mies behandelt wurde, richtig unglücklich war mit dem Typen und ständig wegen ihm geheult hat, hat gestern total verklärt von dem geschwärmt.

Das fand ich viel verstörender und unnormaler.

13.05.2019 18:08 • #14


E
Zitat von LanaMa:
Hallo ihr Lieben,

ich habe mal eine reine Interessenfrage. Und zwar frage ich mich, wieso wir Menschen dazu neigen, selbst wenn wir selbst die Beziehung/ Affäre was auch immer nicht mehr wollten, schlecht über die entsprechende Person zu sprechen? Und nachträglich alles was da war abwerten?

Ich kenne es nur, wenn da verletzte Gefühle im Spiel sind. Aber wenn keine eigenen Gefühle verletzt wurden?

Welche Gründe gibt es? Es gab doch immerhin einen Grund für das dafür. Wieso wertet man dann die andere Person im Nachhinein massiv ab?

LG Lana


?
Wenn es keinen Streit oder verletzte Gefühle gab, redet man doch nicht schlecht über den Ex?
Aber leider trifft das mit Streit und verletzten Gefühlen immer zu ca. 99 % zu?

13.05.2019 18:10 • #15


A


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