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Mischung aus Leere, Hass, Verbitterung - Therapie?

S
Leere: Ich geh arbeiten um nicht grübeln zu müssen. Denn sonst frage ich mich nach dem Sinn... Nein, eigentlich habe ich gar keine Lust nach dem Sinn zu fragen. Ich bins einfach nur satt! Ich vegetiere vor mir hin. Ich trage auf der Arbeit eine Maske um ins System zu passen nach dem Motto Alles gut.
Eigentlich würde ich am liebsten nur noch im Bett liegen, alles dunkel machen, alles soll still sein. Schlafen u. nicht mehr aufwachen.

Das Thema Männer/ Beziehungen versuche ich abzuhaken, weil ich sowieso nicht beziehungsfähig bin. Ich bin die typische Frau, Mitte 30, habe ein bisschen Köpfchen, verdiene recht gut u. bin wohl zu emanzipatorisch für eine Beziehung. Denn egal welche Sorte ich von Männer kennenlerne, früher oder später merke ich wie mich derjenige versucht in die typische Hausfrauen-Rolle zu drängen. Ich koche gerne (schmeckt ja auch besser ) u. putzen ist zwar bestimmt nicht mein Hobby, aber es sollte schon relativ sauber sein. Aber ich sehe nicht ein, dass das früher od. später dann doch auf die Frau abgewälzt wird. Und schon kommen diese kleinen Machtspielchen. Entweder stellt sich Mann zu doof oder er reagiert gar nicht erst, in der Hoffnung, dass Frau irgendwann nachgibt.
Ich kann Männer, die versuchen den eigenen Haushalt (nach Abklingen der Schmetterlinge im Bauch bzw. nach ca. 3-4 Mon.) nicht ernst nehmen. Ich finde das einfach nur armselig. Und das weitet sich dann meistens auch noch auf andere Bereiche aus. Warum muss ich als Frau darum kämpfen, dass der Mann mal mitdenkt beim Einkaufen, dass er von sich aus putzt ohne ein Riesen-Theater von mehreren Tagen daraus zu machen, dass er auch bei der Freizeitaktivität mitentscheidet. Muss ich ihn jedes Mal wirklich dafür loben? Warum ist es gleichzeitig seitens des Mannes fast selbstverständlich, dass alles sauber ist u. ich gekocht habe? Egal ob ich einen Macho, einen Sprücheklopfer, einen Pädagogen oder sonst was für einen Typ von Mann habe (sorry, ich weiß, ich pauschalisiere jetzt zu sehr) letztlich habe ich versucht mein Beuteschema zu ändern u. weiß mittlerweile gar nicht mehr worauf ich überhaupt stehe. ..u. ich befürchte, ich habe mittlerweile alles an verschiedenen Typen kennengelernt.
Viele davon sind sehr groß im Reden (ich kann kochen, bin absolut zuverlässig... das ist doch das Wichtigste..... - ich krieg das Kot... wenn ich nur wieder dran denke) eigentlich habe ich immer das Gefühl, ich habs mit einem Kind zu tun, denn früher oder später merkt man, dass sich derjenige entweder als Faulpelz entlarvt, der nur ne Made im Speck bei mir sein will oder jemand, der sich doch in der traditionellen Ernährerrolle sieht u. Frau macht den Rest. Teilweise müssen dann die Typen auch noch ihr Ego bestätigen, indem man(n) mit anderen Frauen flirtet, aber selbst voll eifersüchtig sind.

Würde am liebsten das Bedürfnis nach Nähe u. Zweisamkeit einfach wie einen Schalter abstellen! Ich habe keine Lust mehr auf diese ganze Sch...! Ich kann nicht mit, aber auch nicht ohne. Denn dann ist da wieder diese Leere. Die Alternative wäre dann doch so´n Kind als Mann? Aber das macht mich auch nicht glücklich, sondern raubt mir die Nerven, Schlaf / Energie. Kann ich nur glücklich werden, indem ich mein Hirn ausschalte, über die ganze Unzuverlässlichkeit, die widersprüchlichen Aussagen hinwegsehe u. mich am besten noch finanziell abhängig mache, damit ich gar keine andere Chance habe als auszuhalten? Viele Frauen in meinem Umfeld sind genau diesen Weg gegangen. Hauptsache man ist nicht allein u. passt ins System (Heiraten, Kinder, bauen...) u. dann wird schon mal drüber hinweg gesehen, dass die Frau zum größten Teil alles alleine managen muss...

Ich will nicht verbittert sein, aber ich bin es... u. ich weiß diese Zeilen lesen sich furchtbar. Und sicherlich sind ja nicht alle so u. wahrscheinlich muss ich mich jetzt auch mal endlich entschuldigen, dass ich so mies über Männer schreibe. Aber so fühle ich halt u. ich war lange am überlegen, ob ich das überhaupt online setze.
Diese Verbitterung ist schon seit einigen Jahren in mir so. Ich weiß mir auch nicht zu helfen. Bin ich in einem Teufelskreis? Ob eine Therapie helfen würde? Könnte ein Psychologe mir wirklich sagen, welche Denk- u. Handlungsmuster ich mir aneignen muss? Ja, ich neige zum Perfektionismus. Aber was ich lediglich erwarte ist doch eigentlich nur eine Beziehung wo Ehrlichkeit, Kommunikation, Zuverlässigkeit, Treue, Freude/ Spaß WIRKLICH gelebt wird u. das nicht nur in den ersten 3-6 Monaten, sondern insbesondere im Alltag. Der Job, Geld, Alter, Ausssehen sind egal. Nunja, natürlich habe ich keine Lust auf einen zu kleinen Mann - (bin 1,76m) der psychisch völlig labil ist.

Muss ich deswegen eine Therapie machen? Ich weiß, ich bin nicht einfach u. habe auch meine Macken. Meine größte Macke scheint zu sein, dass sich die Männer immer als Verlierer fühlen, wenn es um Diskussionen/ Streitereien geht. Mir geht´s nicht ums gewinnen, mir geht´s darum, dass ich langfristig immer das Gefühl habe, dass man sich auf den jew. Partner nicht verlassen kann u. mich diese Ausreden wie Ach, das habe ich wohl vergessen. oder am besten stures Ausblenden wahnsinnig machen.

Teilweise kommen regelrechte Hass-Gefühle hoch in diesen Situationen, denn ich habe keine Lust die böse Meckerziege zu sein.

Mein letzter Freund hat mir sogar gesagt, dass ich nicht zu viel verlange, weil das eigentlich selbstverständliche Erwartungen sind. Ich kam mir fast wie ne Herrin vor nur weil ich ihm andauernd in den Hintern treten musste. Und leider war das bei meinem langjährigen Ex genauso, obwohl er vom Typ Mann ein ganz anderer war. Ich kam mir richtig mies in meiner Herrin-Rolle vor u. die schämten sich jeweils, weil sie ne Pfeife waren/ sind. Genügend Geduld hatte ich eigentlich auch. Bei dem einen dauerte es 6,5 Jahre. Bei dem letzten war es nur ein halbes Jahr - weil es einfach zu offensichtlich war. Meine Mädels u. sogar meine Hausärztin warnten mich schon wie ausgelaugt ich aussehe, dass der Typ mich nur aussauge etc. Von daher war ich diesmal weniger geduldig, denn gesundheitlich konnte ich das nicht mehr mitmachen.

Anfangs heißt es meistens, dass er sich eine selbstbewusste, eigenständige Frau wünscht. Und wenn die dann noch einigermaßen gut aussieht... umso besser. Aber kurz oder lang habe ich immer das Gefühl, dass dies nur für die Öffentlichkeit gilt. Natürlich ist es fürs Selbstbewusstsein schön, so eine Frau neben sich zu haben. Aber wenn man dann zu zweit ist, soll diese Frau vor lauter Eigenständigkeit dann auch noch für den Mann kochen, mitdenken u. Verständnis haben, dass Mann ja eigentlich bemuttert werden muss. Der Witz ist, die meisten Frauen, die das mit sich machen lassen, werden irgendwann sogar noch von ihrem Mann betrogen, denn sie haben ja die Lizenz fürs Schwein sein. Hier spreche ich von den Erfahrungen, die ich nicht selber, aber meine Mutter jahrelang gemacht hat u. ich miterleben durfte. Aber auch das ist schon fast 15 J. her. Und andere Frauen haben viel Schlimmeres erlebt u. lernen trotzdem einen passenden Partner kennen.

Vor meinem letzten Freund war ich etwas mehr als ein Jahr solo, also von einer Beziehung in die nächste stürze ich mich auch nicht. Das war eher vor ca. 5 J. der Fall, weil da die Uhr tickte.

Jetzt tickt gar nichts mehr. Muss ich jetzt wieder einige Zeit solo sein u. dann (wie heißt es doch so schön?), wenn man gar nicht damit rechnet, dann lernt man den Richtigen kennen? Ich glaube da nicht mehr dran.

Momentan möchte ich einfach nur das Single-sein genießen, aber gerade das fällt mir schwer. Wie gesagt, ich kann nicht mit, aber auch nicht ohne.
Gibt es vielleicht welche, die ähnlich denken oder ähnliches erlebt haben? Wenn ja, wie geht ihr damit um? Ich stürze mich dermaßen in die Arbeit, dass ich kurz vorm Burnout stehe u. das kanns auch nicht sein. Mir fehlt der Sinn, diese Leere macht mich nur depressiv. Und eigentlich will ich nicht nur für meine Arbeit leben.

Ich weiß, die Wunden müssen erst mit der Zeit wieder heilen... aber was muss ich tun, damit ich es nicht wieder vermassel?

15.06.2013 02:34 • x 2 #1


M
Hallo sunny79,

wenn ich mich hätte vor meiner Therapie beschreiben müssen, hätte das in etwa so geklungen: Souverän im Job, Privat eine Katastrophe, menschlich ein Wrack, Perfektionist nach Aussen, krankhaft hilfsbereit, beziehungsunfähig, von vielen geliebt und geschätzt- ich selbst habe ständig an mir gezweifelt. Selbstliebe- Fehlanzeige! Ich war durchgetimet, jeder Tag minitiös geplant, kam ich auch nur 5 Minuten in Verzögerungen stellte ich Alles in Frage und bestrafte mich! Das war MEIN Anspruch an mich, meinte ich, rückblickend gesehen waren es Andere- sprich hier meine Eltern- die mich zu diesem Muster geformt haben! Ich habe es zugelassen weil ich es nicht anders kannte!

Nach meiner Therapie: ich liebe meinen Job, privat glücklich und zufrieden, ich steh zu mir und liebe mich wie ich bin. Hilfsbereit bin ich immer noch- ich kenne aber meine Grenzen!

Ob Dir eine Therapie hilft? Überleg mal bitte! Wurdest Du erziehungstechnisch immer in eine Rolle gedrängt obwohl Du anderes wolltest? Hast Du diese Rolle angenommen um Streit aus dem Weg zu gehen und andere glücklich zu machen, dafür Anerkennung zu bekommen? Um geliebt zu werden? Hattest Du für Dich andere Pläne, hast Dich aber dem Willen anderen gebeugt?

Wenn Du nur eine Frage dazu mit ja beantworten kannst dann empfehle ich Dir eine Therapie!. Ich habe 40 Jahre so gelebt wie vor meiner Therapie und verteidigte dies- ich kannte es nicht anders. Ich habe mir mit einer Trefferquote von 100% die Partner rausgesucht die der Rolle meines Vaters am nächsten war!

Wir leben wie wir es kennen, wir passen uns an, tun das was andere von uns verlangen. Weil wir so sind, wir so erzogen wurden. Rebellieren wir dagegen - weil die Grenzen erreicht sind- folgt Streit, Beziehungsende! Unser Ergebnis: Beziehungsunfähig!

Nein, das sind wir nicht. Wir müssen nur UNSEREN Weg finden, eigene Ziele und Wünsche formulieren, uns nicht mehr fremdsteuern lassen. Wir müssen uns lieben und uns kennen, wissen was wir wollen und wissen was wir nicht mehr wollen! Wenn Du dies erreichst weißt Du, dass Du ein Mensch bist der lieben kann, der geliebt werden möchte! Ich bin heute so ein Mensch und ich war noch nie so glücklich wie es heute bin. Ich lebe, liebe, kann Gefühle geben und ganz wichtig: Annehmen, weil diese ehrlich sind und von dem richtigen Partner kommen! Leider habe ich wertvolle Zeit verloren. Ich hoffe Du machst das besser!

LG

15.06.2013 08:09 • #2


A


Mischung aus Leere, Hass, Verbitterung - Therapie?

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O
Hallo

Zitat von sunny79:
Leere: Ich geh arbeiten um nicht grübeln zu müssen. Denn sonst frage ich mich nach dem Sinn... Nein, eigentlich habe ich gar keine Lust nach dem Sinn zu fragen. Ich bins einfach nur satt! Ich vegetiere vor mir hin. Ich trage auf der Arbeit eine Maske um ins System zu passen nach dem Motto Alles gut.
Eigentlich würde ich am liebsten nur noch im Bett liegen, alles dunkel machen, alles soll still sein. Schlafen u. nicht mehr aufwachen.


Deine Zeilen bringen es auf den Punkt. So empfinde ich es auch.

Zitat von sunny79:
Egal ob ich einen Macho, einen Sprücheklopfer, einen Pädagogen oder sonst was für einen Typ von Mann habe (sorry, ich weiß, ich pauschalisiere jetzt zu sehr) letztlich habe ich versucht mein Beuteschema zu ändern u. weiß mittlerweile gar nicht mehr worauf ich überhaupt stehe. ..u. ich befürchte, ich habe mittlerweile alles an verschiedenen Typen kennengelernt.


Alle kannst Du nicht kennengelernt haben Aber da könntest Du anfangen, Dir darüber klarzuwerden, was DU WILLST. Arbeitsteilung im Haushalt scheint ja ein Thema zu sein, und ich finde 50-50 auch nur gerecht. Das hat mit Mann-Frau nichts zu tun, sondern jeder leistet seinen Beitrag, alles andere wäre auf Dauer parasitär.

Zitat von sunny79:
Ich habe keine Lust mehr auf diese ganze Sch...! Ich kann nicht mit, aber auch nicht ohne. Denn dann ist da wieder diese
Leere.


Willkommen im Club!

Zitat von sunny79:
Die Alternative wäre dann doch so´n Kind als Mann?


NEIN, weil -

Zitat von sunny79:
Aber das macht mich auch nicht glücklich, sondern raubt mir die Nerven, Schlaf / Energie.


Zitat von sunny79:
Kann ich nur glücklich werden, indem ich mein Hirn ausschalte, über die ganze Unzuverlässlichkeit, die widersprüchlichen Aussagen hinwegsehe u. mich am besten noch finanziell abhängig mache, damit ich gar keine andere Chance habe als auszuhalten? Viele Frauen in meinem Umfeld sind genau diesen Weg gegangen. Hauptsache man ist nicht allein u. passt ins System (Heiraten, Kinder, bauen...) u. dann wird schon mal drüber hinweg gesehen, dass die Frau zum größten Teil alles alleine managen muss...


Hirn abschalten ist eine Grundvoraussetzung, um glücklich zu sein, das befürchte ich mittlerweile wirklich. Du kannst diesen Weg, den andere Frauen gegangen sind , auch gehen, aber es wird nicht Deiner sein. Es gibt mit Sicherheit kindliche Männer da draußen und nicht nur männliche Kinder.

Zitat von sunny79:
Ich will nicht verbittert sein, aber ich bin es... u. ich weiß diese Zeilen lesen sich furchtbar. Und sicherlich sind ja nicht alle so u. wahrscheinlich muss ich mich jetzt auch mal endlich entschuldigen, dass ich so mies über Männer schreibe. Aber so fühle ich halt u. ich war lange am überlegen, ob ich das überhaupt online setze.


Der erste Schritt ist getan, gute Entscheidung! Der zweite Schritt wäre bedingungslose Akzeptanz. Du bist vielleicht verbittert, aber es gibt Gründe dafür. Über die Verbitterung hinwegzugehen, wäre nichts anderes als Verdrängung. Das wird auf Dauer nicht funktionieren.

Zitat von sunny79:
Diese Verbitterung ist schon seit einigen Jahren in mir so. Ich weiß mir auch nicht zu helfen. Bin ich in einem Teufelskreis?


jep

Zitat von sunny79:
Ob eine Therapie helfen würde?

Es geht um Bewusstwerden, und ich würde mal behaupten, Du bist clever genug. Klar kannst Du auch zum Therapeuten rennen, und falls Du noch keine Therapie gemacht hast, wirst Du davon sicher auch profitieren. Aber Du hast die Fähigkeiten, das auch so auf die Reihe zu kriegen.

Zitat von sunny79:
Aber was ich lediglich erwarte ist doch eigentlich nur eine Beziehung wo Ehrlichkeit, Kommunikation, Zuverlässigkeit, Treue, Freude/ Spaß WIRKLICH gelebt wird u. das nicht nur in den ersten 3-6 Monaten, sondern insbesondere im Alltag. Der Job, Geld, Alter, Ausssehen sind egal. Nunja, natürlich habe ich keine Lust auf einen zu kleinen Mann - (bin 1,76m) der psychisch völlig labil ist.


Wenn ich höre, was für Männer sich Frauen wünschen ... nett soll er sein, verständnisvoll, im Haushalt helfen, charmant, lustig, gebildet ... und dann sieht man das wirkliche Exemplar, und nichts von alldem scheint eine Relevanz gehabt zu haben. Ich kenne viele Frauen, die mit den letzten Bettnässern zusammen sind, wahrscheinlich brauchen die das. Und ich denke, genau da solltest auch Du anfangen. Was willst Du? Was wünschst Du Dir? Wie soll er sein? Und ich befürchte ja, dass man dieses Problem mit Nachdenken nicht gelöst kriegt, sondern einfach nur durch TryError, mit anderen Worten, Versuch macht klug. Vielleicht ziehst Du noch ein paar Nieten, aber die Wahrscheinlichkeit muss danach steigen, mal was Ordentliches zu erwischen. Das ist pure Mathematik.

Zitat von sunny79:
Anfangs heißt es meistens, dass er sich eine selbstbewusste, eigenständige Frau wünscht. Und wenn die dann noch einigermaßen gut aussieht... umso besser. Aber kurz oder lang habe ich immer das Gefühl, dass dies nur für die Öffentlichkeit gilt. Natürlich ist es fürs Selbstbewusstsein schön, so eine Frau neben sich zu haben. Aber wenn man dann zu zweit ist, soll diese Frau vor lauter Eigenständigkeit dann auch noch für den Mann kochen, mitdenken u. Verständnis haben, dass Mann ja eigentlich bemuttert werden muss. Der Witz ist, die meisten Frauen, die das mit sich machen lassen, werden irgendwann sogar noch von ihrem Mann betrogen, denn sie haben ja die Lizenz fürs Schwein sein. Hier spreche ich von den Erfahrungen, die ich nicht selber, aber meine Mutter jahrelang gemacht hat u. ich miterleben durfte. Aber auch das ist schon fast 15 J. her. Und andere Frauen haben viel Schlimmeres erlebt u. lernen trotzdem einen passenden Partner kennen.


Wo wir wieder bei der Wahrscheinlichkeitstheorie wären.

Zitat von sunny79:
Gibt es vielleicht welche, die ähnlich denken oder ähnliches erlebt haben? Wenn ja, wie geht ihr damit um? Ich stürze mich dermaßen in die Arbeit, dass ich kurz vorm Burnout stehe u. das kanns auch nicht sein. Mir fehlt der Sinn, diese Leere macht mich nur depressiv. Und eigentlich will ich nicht nur für meine Arbeit leben.


Ich habe ähnliches erlebt, nur ohne Beziehungen, also dazu ist es erst gar nicht gekommen. Mittlerweile bin ich ein verbittertes A und es ist mir egal, was wird. Ich habe keine Hoffnung mehr, ich glaube an nichts mehr, ich wache morgens auf und bin froh wenn der Tag wieder rum ist. Arbeiten ist keine Lösung, ich habe jetzt auch 7 Monate durchgearbeitet, aber es hat mich nur noch verbitterter und aggressiver gemacht. Und dann sitzt man alleine in einem Straßencafe, um einen herum Paare, und man fühlt sich wie der letzte Volltrottel und könnte jedem auf die Fresse hauen, der einen nur blöd anglotzt. Life`s a Hexe and then you die.

Zitat von sunny79:
... aber was muss ich tun, damit ich es nicht wieder vermassel?


Sterben musst Du, irgendwann, sonst musst Du gar nichts! Du kannst nichts vermasseln Sunny, denn zu einer Beziehung gehören immer Zwei! Du solltest nur Du selbst sein. Alles andere ergibt sich dann, oder eben auch nicht. Und wenn es dann nichts wird, Du aber authentisch warst, dann hat es eben nicht gepasst.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Glück!

opie

15.06.2013 08:30 • x 1 #3


F
Bleib mal ruhig, es gibt noch andere. Weiß ich ganz sicher

15.06.2013 09:14 • #4


P
Ja, was uns auffrisst ist nicht die Unfähigkeit, eine glückliche und erfüllte Beziehung zu führen, sondern die Unzufriedenheit mit dem Leben an sich. Es ist gefährlich, sich das eigene Glücklich- und Zufriedensein über eine Beziehung zu definieren, denn wenn diese den Bach runtergeht fällt man in ein schwarzes Loch und weiß nicht, wie man allein wieder rauskriechen soll. Ich glaube so geht es dir Sunny, denn du meinst ohne die passende Beziehung keinen Spaß und Freude am Leben zu haben. Ich weiß wovon ich rede, denn mir geht es genauso. Ich habe über mehrere Jahre, den Mann den ich liebte, zu meinem Lebensinhalt, zu meiner Aufgabe gemacht, da es bei ihm nicht so gut lief... (Selbständigkeit, kurze Hochphase und dann 3 Jahre bis zur Insolvenz) ihn anschließend in seinem Burnout ertragen, sogar mehrmalige Ausrutscher mit anderen Frauen toleriert, weil es ging ihm ja soooo schlecht und in der Situation fühlte er sich angeblich kurzzeitig besser. Hab ihm Geld geliehen, seine Bewerbungen geschrieben, ihn versucht mit netten WE, Urlauben etc. in die Normalität zurück zu holen. Nun, wo er endlich einen guten Job gefunden hat, allerdings 700 km entfernt, will er sich selbst finden, seinen Weg und Alltag an einem neuen Ort selbst bestimmen. Ich habe ausgedient ... Soviel zum Thema: tu alles für einen Mann, er wird es dir ganz bestimmt nicht danken, sondern da irgendwie irgendwann wieder raus wollen.

15.06.2013 12:36 • #5


P
Und ansonsten bin ich keineswegs das typische Hausweibchen. Zwar hab ich wie du den Haushalt perfekt im Griff auch ohne männl. Hilfe aber ich bin erfolgreich im Job, gutes Einkommen, auch bei anderen beliebt und geachtet, aber vor ihm hab ich mich immer total klein gemacht und tue es nach der Trennung im Prinzip immer noch indem ich ihm immer wieder in meinen SMS signalisiere, dass ich ohne ihn nicht will und kann. Dabei hasse ich mich irgendwie selbst dafür ....

15.06.2013 12:41 • #6


P
@opie, das klingt alles sehr abgeklärt wie du die Welt, Beziehungen, Liebe siehst. Waere schön, wenn es so funktioniert! Nur passiert einem Liebe meist ungeplant und ungewollt. Und dann geht eben dieses ganze Gefühlschaos los, in dem man tw. zu jemand anderem wird als man eigentlich ist u sein möchte, nur damit man von dem anderen wiedergeliebt wird.

15.06.2013 13:03 • #7


S
Erstmal herzlichen Dank für die guten Antworten u. Tipps!
Theoretisch weiß man ja, dass man nicht die einzige Person ist, die solche Probleme hat, aber es tut dann doch gut von anderen ähnliche Erfahrungen zu lesen.

Ja, ich muss zugeben, dass ich damals mein Glück von einer guten Beziehung abhängig gemacht habe, woraus ich auch schon etwas gelernt habe, indem ich schneller klare Grenzen setze um mich nicht komplett ausnutzen zu lassen.

Ja, ich wurde teilweise auch in die typische Rolle der Demutshaltung von meinen Eltern gedrängt u. habe immer noch damit zu kämpfen Liebe anzunehmen. In meiner ersten langen Beziehung wollte mein Ex mich ebenfalls in diese Rolle drängen. Je reifer ich wurde, desto mehr durchschaute ich diesen Macho u. trennte mich von ihm. Ich habe noch heute daran zu knacken, indem ich extrem dominant bin. Ich reagiere allerdings eher aus Schutz, vielleicht sogar aus Angst einfach in die gleiche Abhängigkeitsrolle wie meine Mutter zu geraten.

Deshalb bin ich für viele Männer anfangs zu tough, so dass sie entweder eine unterwürfige, schleimende Rolle annehmen (womit ich auf Dauer nix anfangen kann) oder ganz schnell die Nase von mir voll haben.
Eigentlich will ich, wie die meisten, eine Beziehung auf Augenhöhe, wo man sich ergänzt und ein Team ist, weil man sich auf den Partner verlassen kann u. wo man sich gegenseitig zur Not auch mal die Grenzen setzt!

Ob das Ganze reine Mathematik ist...? Auf der einen Seite mag da ne gewisse Wahrscheinlichkeit hinter stecken... in einer seriösen Reportage (ich meine beim WDR) wurde gesagt, dass im Durchschnitt der 12. Partner der Richtige ist. Bei anspruchsvollen Leuten ist es der 34. - Hilfe!

Ich glaube das hat alles auch mit einem gewissen Schicksal zu tun, was wir nur teilweise beeinflussen können. Und gerade dann wenn wir dem Schicksal freien Lauf lassen, dann finden sich viel leichter die passenden Seelen u. es liegt dann an den Menschen, ob sie sich vereinen wollen/ es noch mal wagen u. wenn sie das schaffen... ja dann ist es auch ein großes Glück. Denn dieses vereinte Gefühl (manche sprechen hier von Harmonie/ Liebe ) ist etwas Besonderes, was ständig von beiden gepflegt werden muss, damit man zusammen auch glücklich bleibt.
Durchaus bin ich in der Lage ein schönes WE z.B. mit Freunden zu führen, wo gelacht wird u. man ebenfalls in gewissen Augenblicken glücklich ist. Aber wenn man dann wieder zu Hause ist, keiner da ist, umschlingt einen wieder diese Leere. Selbst noch so gute Freunde u. enge Verwandte können einem dieses Gefühl nicht wieder geben.

Ich bin froh u. dankbar, dass ich überhaupt schon so fühlen u. leben durfte. Wenn ich andere Erlebnisse hier so lese, haben manche dieses Glück noch gar nicht erleben dürfen, das man selbst schon fast ein schlechtes Gewissen kriegt / dass unser eins klagt.

Ich muss Opie Recht geben, eine kleine rosarote Brille gehört nun mal dazu um sich auf jemanden einzulassen. Aber dann soll man sich gleichzeitig treu bleiben? Ja, natürlich ist das auch mein Motto. Auf lange Sicht bedeutet das aber in einer Partnerschaft, dass man hier u. da auch Kompromisse machen muss. Hier sollte man natürlich aufpassen, ob es mit der Zeit noch ein Kompromiss oder ein Verbiegen ist, was zum Zerbrechen führt. Und genau hier liegt die Kunst der praktischen Umsetzung. Nicht zu stur, nicht zu viel geben... Und nach mehreren Patzern (obwohl ich ja auch das Gute darin sehe u. das meiste nicht bereue) ist man einfach leer u. glaubt nicht mehr dran.

Immer wieder diese Überwindung der eigenen Ängste sich überhaupt auf was Neues einzulassen... wofür? Damit man nach einigen Monaten wieder merkt, dass es nicht passt u. das Ganze für was Langfristiges dann doch umsonst war? Hier wäre ich wieder bei dem bereits oben genannten Teufelskreis.
Ja, man muss sich zwingen nicht an morgen, sondern an heute zu denken. Aktiv in der Gegenwart leben, das zählt! Denn morgen kann es schon vorbei sein. Carpe diem. Aber schwer fällt es mir trotzdem es tatsächlich zu leben. Yoga kann da helfen, autogenes Training, Sport, lernen sich selbst mehr zu lieben/ anzunehmen u. dieser Kram... Aber irgendwie will ich das alles nicht mehr. Ich will auch niemanden mehr kennenlernen. Ich will eigentlich nur noch meine Ruhe, Frieden, Stille. Aber sinnvoll ist das natürlich auch nicht.

Wie seid Ihr aus diesem Loch raus gekommen?

Wie habt Ihr den Teufelskreis durchbrochen außer mit Hilfe einer Therapie?

17.06.2013 19:37 • #8


B
hmm, bin alles andere als draussen. natürlich gelingen mir ab und an gute momente. doch im grunde ist es genau diese sehnsucht, die mich leiden lässt.

sehnsucht nach geborgenheit, angenommen sein. das gefühl zu haben:
ok er hat auch beulen und löcher, genauso wie ich.
doch kommt der deckel auf den topf, macht es trotz löcher:pffft. und er sitzt.

kein wunsch nach prinzen. wunsch, dass er ebenso geborgenheit, familie, reflektion, auseinandersetzung, versöhnung, s., langeweile, abenteuer sucht. genauso angst davor hat, wie ich, dies zu finden.
um dann immer wieder sich bewusst zu werden: wow, ja. das will ich. dafür steh ich ein. dafür nehm ich meine energie her und bekomm sie wieder zurück!

*beep*. da bin ich dann aufgewacht u lieg allein da.

07.07.2013 19:59 • #9


D
Hallo!

Für mich hört sich das alles an nach: kümmere Dich mal um Dich selbst und schaue, warum Du bestimmte Muster lebst! Machen wir wahrscheinlich alle mal im Leben und da raus zu kommen ist einfach ein Stück Arbeit und geht nicht von heute auf morgen.

ABER: es lohnt sich.

Bestimmte Menschen kommen nicht umsonst in unser Leben, sondern weil wir sie uns aussuchen.

Wenn Du Deine Muster erkennst und aus der Erkenntnis langsam ein Sinneswandel entsteht, kommen auch andere Menschen in Dein Leben. Weiß ich ganz sicher. Alles schon durch und kann Dir nur sagen: es lohnt sich, auch wenn es anstrengend ist!

Kopf hoch, hingucken, zu Dir kommen, erkennen, Frieden schließen mit sich selbst und den Wandel genießen

Dir alles Gute! Und glaub mir: es geht auch anders!

09.07.2013 19:33 • #10


S
Erstmal lieben Dank für die Antworten!

Es ist viel passiert... ich war total unten..., so dass ich mir doch eine Therapeutin suchte. Sie scheint meinen ersten Eindruck zu bestätigen u. recht kompetent zu sein... auch wenn das bescheuert klingt, aber ich war froh, als sie ehrliches Verständnis für meine Verhaltensweisen und Handlungen zeigte, nachdem ich ihr viel Privates anvertraute und mich nicht mit einer Diagnose wie Verhaltensstörung oder ähnliches abstempelte.

Allerdings sind mir die Stunden erstens zu wenig um schneller voran zu kommen und zweitens auch etwas teuer, da ich sie zu 50% selbst zahle.
Als ich eine Freundin besuchte, bin ich zufällig auf folgendes Buch gestoßen:
Willst Du normal sein oder glücklich? von Robert Betz

Positiv: Ich habe viele Aha-Erlebnisse beim Lesen bekommen u. auch ein paar erste Meditations-Möglichkeiten, die mir helfen die negativen Gefühle loszulassen, indem ich mich bewusst ihrer annehme.


Allerdings bestehen auch viele Inhalte aus lediglichen Behauptungen/ Thesen, die teilweise sehr gewagt sind. Wissenschaftliche Belege von ihm habe ich noch nicht vorgefunden, aber ich denke auch, dass vieles gar nicht unbedingt bewiesen werden muss. Ich sag dazu nur: Wer heilt, hat Recht.
Der Autor wird zwischendurch ziemlich spirituell, auch hier könnte man Einiges in Frage stellen u. machmal habe ich den Eindruck, dass er sich selbst widerspricht. Aber der Glaube kann ja bekanntlich Berge versetzen.

Zudem verweist er bei fast jeder Gelegenheit auf seine Meditation-CDs, Vorträge etc. - Habe in manchen Foren gelesen, dass die Vorträge sehr teuer sein sollen. Also vorsicht! Andererseits fand ich auch schon hilfreiche Vorträge von ihm bei youtube

Natürlich habe ich zwischendurch noch kleine Tiefs, aber ich gehe jetzt schon ein bisschen anders damit um, indem ich versuche, nicht mehr durch Arbeit die Gefühle der Leere, Ohnmacht, Einsamkeit zu verdrängen, sondern reflektiere sie durch Schreiben u. den oben genannten Meditationen.

Wie habt Ihr Eure ersten Schritte zum Sinneswandel erlebt? Was hat Euch geholfen? Habt Ihr vielleicht noch andere Literatur-Empfehlungen oder Praxis-Tipps?

Liebe Grüße.

12.08.2013 23:58 • #11


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