Zitat von Karenberg:Warum hattet ihr einen Kontaktabbruch? Zu stolz zum melden? Klingt merkwürdig. Nun glücklich?
Wie das, nach vorweg schon aus? Klingt wie der Anfang deiner nächsten on/off Drama Geschichte.
Dein Thread war so wertvoll für mich, weil es da bei mir endlich Klick gemacht hatte. Suchtstruktur und so. Hast du es bei dir auch noch auf dem Schirm?
Sei wachsam. Pass auf dich auf.
Hey @karenberg. Schön, wieder von dir zu hören und dass du dich noch an meinen Thread erinnerst. Und es freut mich wenn er auch dir weitergeholfen hat. Danke für die Erinnerung daran, auch ich hab meine Muster noch auf dem Schirm. Ich versuch mal zu erklären, wieso ich bei ihr diesbezüglich optimistisch bin: (Sorry an Wasserwerfer, da es seinen Thread nicht wirklich betrifft)
Letzen Sommer lernte ich sie kennen, wir dateten für einige Monate. S. wollte sie noch nicht, das ist etwas was für sie nur in eine feste Beziehung gehört. Bei ihr fehlte der mir sonst von meinen BPS-Frauen so bekannte Knalleffekt. Das Ganze lief ruhig, dennoch war es sehr schön mit ihr und harmonierte aus meiner Sicht sehr gut, wir hatten viel Spaß miteinander, intressante Gespräche, kuschelten beide sehr gerne und nahmen uns dafür viel Zeit, es war ein sehr schönes Kennenlernen. Auch von meinem Therapeuten, der bei allen BPS-Frauen sehr rasch sehr kritische und schwierig zu beantwortetende Fragen stellte: Sein Feedback war ausschließlich positiv: Das klingt sehr schön. Sogar: Lass es laufen etc. wurde von ihm geraten. Wobei er ansonsten, soweit ich mich erinnere, niemals so konkrete Ratschläge gab. Auch seine Spiegelung: Hier läuft jetzt alles mal mit viel mehr Ruhe, entspannter, erfüllender - das freut mich wirklich für dich.
Es kippte dann als die Benennung des Beziehungsstatus ein immer größeres Thema wurde. Für sie eine größeres als für mich. Und ich denke, dass ich sie damals nicht wirklich verstanden habe - schätze auch für sie war es damals nicht wichtig wie das alles benannt wird - die Wurzel war tiefer: Ich schätze sie war einfach unsicher, ob sie bereits wieder bereit für eine Beziehung ist, da ihr Freund erst 4 Monate bevor wir uns kennenlernten mit ihr Schluss gemacht hat (nach längerer Beziehung). Ich erkannte es wie gesagt nicht, war ihr wenn sie das Ansprach keine Hilfe, kam dann immer wieder damit: Ach ist doch egal, wie wir das zwischen uns nennen, lassen wir es einfach so weiterlaufen, solange wir auf diese Weise glücklich sind und schauen was sich daraus ergibt. Dann wurde ich zusätzlich noch etwas ungeduldig bezüglich S.. Ich akzeptierte immer dass sie warten will und fand es von ihr eine sehr sinnvolle und für mich auch attraktiv wirkende Einstellung ihrerseits, dass sie S. nur in festen Beziehungen haben will. Dennoch war es für mich vorerst, weil es mit ihr doch so gut lief, absehbar, dass es vermutlich so kommen wird. Mit ihrer Unsicherheit machte sie mir diesbezüglich einen Strich durch die Rechnung, was mich hin und wieder etwas frustrierte. Aber mir lag wirklich etwas an ihr, sie hatte auch andere Qualitäten und ich wusste sie ist es mir Wert zu warten, bis sie sich bereit fühlt und versuchte ihr keinen Druck zu machen. In dieser Zeit las ich dann ein PUA-Buch, versaute es mir damit mit ihr. Hier wurde beschrieben mit dem zuvorigen Verhalten würde ich meine Anziehung bei ihr verlieren. Überdachte was ich so machte und führte ein direktes Gespräch mit ihr, in dem sie dann eben beschrieb, dass sie sich noch nicht ganz über ihren Ex hinweg fühlt und sich eben unsicher ist, ob sie bereits für eine neue Beziehung bereit ist. Ich hatte gerade beruflichen Stress und auch sonst im Privatleben einiges am Laufen, wollte mich damit nicht mehr genauer auseinandersetzen und mit ihr an Möglichkeiten arbeiten. Ich sagte ihr, ich habe keine Lust ein Trostpflaster für sie zu sein, ich einigte mich mit ihr darauf den Kontakt mal für 2 Wochen einzustellen und sie soll sich in der Zwischenzeit überlegen was sie will und dann treffen wir uns erneut. Sie willigte unter Tränen ein. Nach diesen 2 Wochen Kontaktsperre gab sie an, sie habe sich entschieden, dass sie sich nicht bereit für eine Beziehung fühle und mir gegenüber unfair war. Ich ihr extrem ans Herz gewachsen sei und sie sich eine Freundschaft wünschen würde. Diesen Vorschlag lehnte ich ab und wir gingen für ein halbes Jahr getrennter Wege.
Sehr eindrücklich darauf blieb für mich die Reaktion meines Therapeuten. Ich dachte die Situation gut gelöst zu haben. Als ich ihm dies schilderte verlor er für einige Sekunden die Kontrolle über sich: Enttäuschung, wenn nicht sogar Ärger standen ihm ins Gesicht geschrieben, bevor er sich wieder unter Kontrolle brachte und dazu meinte: Vielleicht war es einfach noch etwas zu früh, dass ihr euch begegnet seit.
Und jetzt im Februar ging dann alles schnell mit ihr. Sie schilderte mir, dass sie oft an mich gedacht habe und sehr bereut habe, wie es mit uns gekommen sei. Und es ist mit ihr ganz anders als mit mir bekannten BPS-Frauen. Alleine schon was Konflikte betrifft (die sehr wenig vorkommen): Während ich bei BPS Frauen in der Regel erwarten konnte, dass sie sich wegdreht, nicht mehr redet oder sagt es sei schon in Ordnung - während sie innerlich eindeutig noch brodelt, kann ich mit ihr alles respektvoll und auf Augenhöhe ausdiskutieren. Es schwingen keine unausgesprochener Schwierigkeiten in der Beziehung mit, was uns beschäftigt wird angesprochen und an der Beziehung ständig gearbeitet. Es ist nicht dieses unglaubliche Hoch und Tief, nicht diese krasse Intensität, sondern ein konstantes leichtes Hoch mit ihr, dass ich jetzt wirklich zu schätzen weiß. Von ihrer Seite werde ich durchgehend liebevoll und respektvoll behandelt, die messerscharfen, plötzlichen Seitenhiebe von BPS Frauen kamen bei ihr niemals vor. Ich liebe die Normalität mit ihr, während Beziehungen zu BPS Frauen mein ganzes Leben gefühlt auf den Kopf stellten, blieb mit ihr alles ganz normal, mit ihr als wundervolles Sahnehäubchen. Das sind einige Indizien, die mich sehr beruhigen, dass ich dieses Mal nicht an jemanden aus meinem Muster geraten bin.
Trotzdem werde ich wachsam bleiben, diese Ängste sprach ich auch mit meinem Therapeuten an. Er empfahl mir das alles weg vom Außen in mein Inneres zu lenken: Keine Angst zu haben, dass meine Partnerin meinen bekannten Mustern entspricht, sondern in mich zu vertrauen: Wenn es so wäre könnte ich wieder damit umgehen. Ebenso seine Meinung dazu: Wäre es so, würdest du es mittlerweile schnell selber merken. Und sie zeigte mir diesbezüglich bisher keine Anzeichen. Ich möchte ihr gegenüber nicht unfair sein, meine Vorerfahrungen nicht an ihr auslassen. Aber es wird vermutlich noch etwas Zeit brauchen, bis ich wieder völliges Vertrauen aufbauen kann. Aber ich bin optimistisch bei ihr und das soll trotzdem nicht beeinflussen, dass ich sie liebevoll, respektvoll und auf Augenhöhe behandle, die Zeit mit ihr genieße und mit ihr glücklich bin.