Nach 10 Jahren von heute auf morgen verlassen

I
Hallo, an alle die dies lesen. Ich hoffe ich bin hier richtig. Vor zwei Wochen wurde ich nach 10 jahren Ehe verlassen von heute auf morgen. Kurzgeschichte: meine Mutter war 2 Jahre krank und ist dieses Jahr gestorben, meine Schwester war schwerkrank und dann ist mein Schwiegervater gestorben. Ich hatte nur noch von einem zu anderen zu rennen. Mein Mann sagte mir, in dieser Zeit wäre aus Liebe nur noch Kumpelgefühle geworden. Er hat mir aber nichts gesagt, als er merkte in unserer Beziehung stimmt was nicht. Hat mich voll auflaufen lassen. Auf meine Frage hin, warum er nichts gesagt hat, dann wäre ich aufgewacht, kam nur, er wollte mir nicht noch mehr Kummer machen. Dies wäre vor einem Jahr gewesen. Aber da war ich alle 2 tage bei meiner mutter, bei meiner schwester und so weiter. Abend todmüde. Jetzt vor 2 Wochen sagte er mir, es ist aus und komischerweise war da auch schon eine 12 jahr jüngere. Ich bin 44, habe eine 9 jährige Tochter. Wir kennen sie aus einem Sportclub wo meine Tochter hingeht. Nun ist er weg, sie wohnt nur 5 Minuten von hier. Nun sitze ich hier und frage mich, warum ich die krise nicht erkannt habe. Er wollte mir noch nicht mal eine Chance geben. Überhaupt nicht. Wie kann ein Mensch so sein. Ich habe überhaupt an seinem Verhalten gar nichts erkennen können. war so wie immer. Ich liebe ihn aber so, darum ist dieses schwarze Loch um so größer. Wie kann man da rausfinden. Ich weiß ich muß stark für meine Tochter sein, aber sie hängt abgöttisch an ihrem Vater und hat die meiste Zeit auch mit ihm verbracht. Das kommt noch dazu.
Man fragt sich, was das Leben für einen Sinn hat. Ich danke für euer Interesse es tut gut das alles mal loszuwerden. Iris

28.12.2002 22:59 • #1


V
Hallo Iris!

Du hast da offensichtlich eine sehr anstrengende Zeit durchgemacht mit den Umständen in Deinem Verwandtenkreis. Klar, dass Dich das ziemlich in Beschlag genommen hat, und die Feinfühligkeit der eigenen Antennen leidet, wenn man abgekämpft nach hause kommt und sich dann noch Gedanken um das wie-geht-es-weiter macht.

Klar aber auch, daß er seinen Mund früher hätte aufmachen müssen, um das Gespräch mit Dir zu suchen, und Lösungswege zu suchen, wie man diese anstrengende Zeit für beide Seiten befriedigend bewältigt. Die offene Kommunikation scheint seine Stärke nicht gewesen zu sein?

Ich glaube, Du hast Dir da nicht viel vorzuwerfen, wenn da niemand anderes war, der sich um die Leute hätte kümmern können, dann war das ganz selbstverständlich Deine Aufgabe, Du wirst es ja auch nicht übertrieben haben, oder? (Bei Deinem Schwiegervater hat sich dein Noch-Ehemann hoffentlich auch eingebracht?)

Vielleicht konntest Du aufgrund des ganzen Stresses kleine subtile Anzeichen seiner Veränderung nicht sehen - aber wirf Dir das nicht vor... Er hat etwas vermisst in Eurer Beziehung, ergo wäre es - wenn ihm daran gelegen gewesen wäre diese zu retten - das beste gewesen, Dir zu sagen was für ihn nicht in Ordnung ist, und nicht so zu tun als sei das Gegenteil der Fall...

Er hat sich in diesem einen Jahr von Dir entfernt, Dir etwas vorgegaukelt? Reichlich spät, um Dich damit zu konfrontieren, finde ich.

Dir und Deiner Tochter muss Deine ganze Kraft und Aufmerksamkeit gelten - damit ist die Sinnfrage auch beantwortet. Du hast Verantwortung für Deine Kleine und für Dich...

Ich hoffe für Euch drei, dass ihr die Sache gut und sauber geregelt bekommt - ohne Ende kein neuer Anfang...

Alles liebe,

Voyager

29.12.2002 02:52 • #2


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Nach 10 Jahren von heute auf morgen verlassen

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S
Hallo Iris,
ich kann mir kaum vorstellen, dass die furchtbaren Umstände, die in deinem Leben vorherrschten, tatsächlich der Grund für die Entscheidung deines Mannes waren. Kann es sein, dass er dies lediglich als Ausrede benutzt hat? Um einen Grund für sein Fortgehen zu haben?
Ich möchte mir keinesfalls eine Meinung darüber anmaßen, aber es war so das erste, was mir durch den Kopf ging.
Auf jeden Fall hat das Leben für dich einen Sinn, deine Tochter und du selbst sind der Sinn. Das schwarze Loch ist da, aber du wirst den Weg hinausfinden.
Ich wünsche dir viel Kraft dafür und schreib, wann immer du magst. Es hilft, auch ich habe es vor kurzem hier wieder erlebt.
Herzliche Grüße
Su

29.12.2002 02:53 • #3


E
Liebe Iris,

wenn Partnerschaften auseinander gehen, so ist das nicht auf eine Schulter zu laden. Fehler haben fast immer beide gemacht. Du solltest nun nicht hingehen und die Verantwortung dafür bei Dir suchen. Auch Dein Mann hätte um diese Partnerschaft kämpfen können, als er merkte, es verändert sich was.

Nun Iris, es ist immer schwer, mit einer solchen Situation umzugehen. Und das Loch, in welches Du gefallen bist, kenn wir auch gut.
Du fragst nun, wie es weiter geht, wie man da wieder rausfindet.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur das wiederholen, was Su gesagt hat. Schreibe, denn das erleichtert die Seele. Versuche viel mit Freunden zu sprechen und lass den Schmerz raus. Unterdrücke das nicht und verdränge es nicht.
Und mir hat es auch sehr geholfen, in den Chat zu gehen. Hier habe ich mit vielen Menschen gesprochen und hier habe ich neue Freunde gefunden.

Iris, für die nächste anstehende schwere Zeit wünsche ich Dir alles Gute, viel Kraft.

Liebe Grüße

Nordlicht

30.12.2002 11:46 • #4




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