Nach sieben Jahren von hetue auf morgen verlassen worden

C
Hallo zusammen. Ich bin noch in der Hammer auf den Kopf phase. Meine Verlobte hat mir gestern Abend nach 7 Jahren gesagt, dass zwischen uns beiden Schluss ist. Mir ist als ob mir der Boden unter den Füßen weggezogen wird... ich will schreiben und bringe keinen Ton raus.

Angefangen hats das ganze vorgestern, da habe ich auf dem Heimweg von der Arbeit mit ihr telefoniert. Irgendwie sind wir in Streit geraten und Sie meinte dann zu mir, weißt Du worauf ich wirklich keine Lust habe? Auf Dich und zwar schon länger. Dann hat sie aufgelegt. Ich war erstmal wie vor den Kopf gestoßen und habe mich dann Abends direkt in mein Zimmer verzogen (wir haben getrennte Zimmer, schon immer, beide nicht so die großen Kontaktschläfer). Gestern Abend, nachdem ich die Nacht schon kaum geschlafen habe, bin ich dann zu Ihr und habe gefragt ob das Ihr Ernst ist. Sie hat gemeint ja, sie sieht für uns keine Zukunft mehr.

Sie konnte mir aber auch nicht wirklich sagen warum. Ich habe natürlich gefragt. Es gibt keinen anderen Typen (das glaube ich ihr auch) aber sie meinte sie kennt sich nicht mehr, sie braucht Abstand, sie weiß gar nicht mehr was sie will... ich habe nur Worthülsen bekommen die mir gar nichts erklärt haben. Sie meinte auch ich hätte das nicht kommen sehen können und ich hätte auch nichts dagegen tun könne. Ich habe sie auf Knien angefleht bitte darüber nachzudenken, ob es nicht irgendwas an unserer Beziehung gibt, was es wert wäre darum zu kämpfen. Wir wollten nächstes Jahr heiraten. Sie hat gesagt, Sie denkt bis Freitag darüber nach aber ich mache mir keinen großen Hoffnungen mehr. Ich kenne sie ja. Es ging ihr gestern Abend auch schlecht und sie hat auch geweint aber ich glaube sie hat geweint, weil sie gesehen hat wie sehr mich das aus der Bahn geworfen hat, weil sie ein empathischer Mensch is und weil sie nicht möchte, dass es mir schlecht geht. Nicht weil sie ihre Enstcheidung bedauert... dieses Gefühl ist schwer in Worte zu fassen versteht Ihr was ich meine?

Ich habe dann irgendwann morgens um 4 geschafft einzuschlafen, um 8 war ich wieder wach. ich habe jetzt in den letzten 48 Stunden vielleicht 8 Stunden geschlafen. Ich weiß überhaupt nicht, was ich machen soll. Bin heute zuhause geblieben, ich weiß grade nicht, wie ich arbeiten soll. Ich weiß nicht wie ich die Zeit bis Freitag rumbringen soll. Ich weiß nicht, was ich am Freitag machen soll, wenn alles aus ist.

Sie war meine erste richtige Freundin, die one in a million chance, der eine Mensch, mit dem ich glücklich geworden bin. Ich war mein ganzes Leben lang unglücklich, erst mit ihr hat sich das geändert. Wir haben perfekt zusammengepasst, wir hatten die gleichen Hobbies, die gleichen Interessen, den gleichen Humor und ich bin in diesen Dingen absolut nicht Mainstream, eine Frau zu finden die so gut zu mir passt ist ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, ich hätte nie gedacht das es so jemand gibt. Und trotzdem habe ich sie gefunden und bin ihr zwei Jahre hinterhergelaufen bis wir zusammengekommen sind und jetzt geht sie einfach und nimmt mein Leben mit. Mein ganzes soziales Umfeld hier sind Leute, die ich über sie kennen gelernt habe. Wenn sie geht nimmt sie alles mit, was mein Leben irgendwie lebenswert gemacht hat.

Was soll ich nur tun? Mein bester Freund meinte, ich sollte bis Freitag einfach die Wohnung verlassen und sie in Ruhe lassen, ihr Zeit lassen darüber nachzudenken. Aber das kann ich nicht. Sie meinte ich soll mich bis Freitag einfach ganz normal verhalten, noch wäre nicht endgültig schluss. Ich will nicht die wohlmöglich letzten Tage mit ihr verpassen. Die letze Chance sie ihm Arm zu halten und zu hoffen, dass wir noch eine Zukunft haben. Ich will um unsere Beziehung kämpfen, aber ich weiß nicht wie. Ich weiß nicht was ich tun kann, sie hat mir nicht gesagt woran es liegt. Ich weiß nicht mehr weiter, was soll ich nur tun?

09.11.2011 09:54 • #1


R
Hey, willkommen hier im Forum. Ich bin auch ohne echte Begründung verlassen worden und möchte Dir die Hoffnung nicht nehmen, aber die Chance dass das wieder etwas wird ist nicht sehr hoch. Stell Dich schoneinmal auf echte tiefe Schmerzen ein, was Du jetzt empfindest ist leider noch nicht der Höhepunkt des Leidens.

Auf der anderen Seite kannst Du sehr viel aus der Trennung rausziehen, natürlich erst wenn Du soweit bist.

Zitat von Problem:
Sie war meine erste richtige Freundin, die one in a million chance, der eine Mensch, mit dem ich glücklich geworden bin. Ich war mein ganzes Leben lang unglücklich, erst mit ihr hat sich das geändert. Wir haben perfekt zusammengepasst, wir hatten die gleichen Hobbies, die gleichen Interessen, den gleichen Humor und ich bin in diesen Dingen absolut nicht Mainstream, eine Frau zu finden die so gut zu mir passt ist ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, ich hätte nie gedacht das es so jemand gibt. Und trotzdem habe ich sie gefunden und bin ihr zwei Jahre hinterhergelaufen bis wir zusammengekommen sind und jetzt geht sie einfach und nimmt mein Leben mit. Mein ganzes soziales Umfeld hier sind Leute, die ich über sie kennen gelernt habe. Wenn sie geht nimmt sie alles mit, was mein Leben irgendwie lebenswert gemacht hat.


Da sind wirklich eine Menge Punkte die Du für Dich selbst angehen solltest. Dieses OneInAMillion Denken kenne ich auch. Hatte ich jetzt und hatte ich auch bei der Frau davor und wahrscheinlich, soweit ich mich erinnern kann, auch bei der davor. Eine Definition über den Partner kann nichts werden. Wenn Du Dich selbst nicht mehr wahrnimmst, wie soll das der Partner schaffen?

Sie nimmt auch nicht Dein Leben weg. Sie nimmt Euer Leben weg. Wenn Du es so empfindest als ob sie DEIN Leben wegnimmt, impliziert das, dass Du KEIN eigenes Leben hast. Das ist Quatsch. Das alles wird sehr hart für Dich aber am Ende der Hölle wirst Du ein vollkommen anderer sein. Nutze die Chance!

09.11.2011 10:20 • #2


A


Nach sieben Jahren von hetue auf morgen verlassen worden

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C
Ich habe kein eigenes Leben. Ich konnte noch nie wirklich gut mit anderen Menschen, war immer unsicher, schüchtern, zurückgezogen. Sie hat das alles geändert. Aber wenn sie geht nimmt sie den festen Boden mit, auf dem das alles aufgebaut ist. Ich bin damals zum Studium in diese Stadt gekommen und kenne hier niemanden. Ich habe sie zusammen kennen gelernt weil ich in ihren Freundeskreis aufgeommen worden bin. Unsere Freunde kennen sie alle länger als mich, sie werden im Zweifelsfall für sie da sein und nicht für mich. Wenn Sie geht bin ich einsamer, als ich es je zuvor gewesen bin und niemand wird da sein um mich aufzufangen.

Und sie war die one in a million. Es gab keine Frauen davor. Und ich weiß nicht ob es welche danach geben kann. Selbst wenn es nochmal eine geben sollte, die sich mit mir einlassen will, und ich weiß nicht wie das passieren soll, ich weiß nicht wie man neue Leute kennen lernt, das konnte ich noch nie, aber selbst wenn werde ich sie immer an ihr messen.

Ich weiß, das klingt alles nach großen Quatsch und so, aber ich bin völlig ausser mir. Ich weiß nicht, was ich machen sollen. Ich kann nicht klar denken. Ich habe fürchterliche Angst.

09.11.2011 10:50 • #3


G
Hallo Du,
wie alt bist du denn? Ich glaube ich habe nämlich das gleiche wie du jetzt, vor vier Wochen durchgemacht. Auch wir waren unsere erste große Liebe. Ich dachte auch, er ist das Glück in meinem Leben und rechnete im kommenden Jahr mit heiraten und Kinder kriegen. Ich fühlte mich verloren. Meine ganzen Zukunftspläne waren weg. Von heut auf Morgen verpufft. Dachte ich muss mich jetzt einliefern lassen....
Bin dann aus unserem gekauften Haus zu meinen Eltern gezogen
Wir hatten auch eine Beziehung, in der wir vieles gemeinsam gemacht haben.
Mir hat anfangs lesen sehr geholfen:
1. Wenn der Partner geht (von Doris Wolf)

2.Folgendes empfehel ich dir aber erst, wenn es dir etwas besser geht:
Inzwischen weiß ich, was bei uns schief lief und zwar aus diesem Buch:
Die Kunst als Paar zu leben (Hans Jellouschek)
Das Problem war: die Liebe als Verschmelzung

Folgendes Buch hat es noch tiefgründiger erläutert:
3. Ich liebe dich, weil ich dich brauche (Hans Jellouschek)

Ich weiß, du kannst jetzt gar nicht ans Lesen denken oder an irgendetwas anders. Auch ich gehe nach vier Wochen immernoch mit Gedanken an ihm umher, jede Sekunde, egal was ich mache ist er in meinem Kopf.
Anfangs habe ich ganz viel mit Freunden gesprochen, auch wenn es unsere gemeinsamen Freunde sind, ist egal, melde dich bei ihnen und erzähl ihnen, dass sie an eurer Beziehung zweifelt!

09.11.2011 13:46 • #4


C
Ich bin 31. Und ich fühle mich, als wäre mein Leben jetzt vorbei. Und es wird immer schlimmer und schlimmer, je länger der Tag dauert. Ich bin nur noch am Rotz und Wasser heulen. Das ist schlimmer als alles, was ich in meinem Leben bisher erlebt habe. Meine Zukunft ist ein schwarzes Loch. Die Vorstellung wieder alleine zu sein, jeden Abend in eine leere Wohnung zu kommen wo niemand ist, niemand mit dem man schönes teilen kann, niemand mit dem man den ganzen schei. teilen kann der passiert ist, da möchte ich am liebsten aus dem Fenster springen. Ich habe das Gefühl eine riesige Faust steckt in meiner Brust und quetscht alles zusammen, was da drin ist, ich kann irgendwie kaum atmen... und ich frage mich, wie das erst am Freitag wird, wenn mir alle Hoffnung genommen wird, dass wir nochmal zusammen glücklich werden können. Wie finde ich denn nochmal jemand in diesem Leben der mich meinen meinen ganzen Spleens und Macken und meinem soziopathischen Gehabe lieben kann? Jemand der so zu mir passt wie sie? Ich habe den Himmel verloren und es tut so furchtbar weh, dass ich keine Worte finde. Ich weiß nicht, ob mir lesen hilft, aber danke für den Tipp.

09.11.2011 15:06 • #5


G
OKay, momentan wird dir lesen ertsmal nicht helfen! Du musst jetzt erstmal bis Freitag durch die Hölle und abwarten, was sie sagt. Aber bitte rechne mit allem, sonst fällst du noch tiefer! Und wenn sie es beendet, dann nimm es an...fang nicht an zu betteln und flehen mit Ich kann ohne dich aber nicht leben! Das wird sie nur noch mehr abschrecken. Kannst du dann irgenwohin? Raus aus der Wohnung? Zu nem Freund? zu deinen Eltern, denn Abstand wäre dann erstmal gut. Ich fühlte mich auch als die einzige Person, die so eine Hölle durchmachen muss, auch ich dachte mein Leben sei jetzt zu Ende, alle Ziele bleiben jetzt unerreicht. So etwas schlimmes habe ich noh nie in meinem ganzen Leben erlebt (bin 28) und ich wünsche es wirklich keinem. Auch ich denke, dass man bestimmt nie wieder so jemanden findet, dem man alles anvertrauen konnte, zu dem man einfach gehört hat, der alles über einen weiß. Und das ganz schlimme war für mich, dass ich nicht nur meinen Partner verloren habe, sondern eben auch meinen besten Freund. Gerade die Perosen, die ich jetzt am meisten bräuchte, ist nicht mehr da....Ja, ist bei mir auch erst 4 Wochen her und der Schrecken sitzt noch tief....Ich weiß, wie es dir gerade geht und du bist nicht alleine! Da mussten wir erst 28 und 31 Jahre alt werden um solche extremen Gefühle zu erleben....

09.11.2011 15:52 • #6


R
Ich hab das ganze mit 32 erlebt, habe so ziemlich das gleiche wie Du gefühlt. Um Dir ein wenig Orientierung zu geben hier meine Zeitachse:

- Fassungslosigkeit / Wankender Boden = ca. 1 Woche
- Körperliche Schmerzen / Weinkrämpfe = ca. 2 Wochen
- Verarbeitungsphase = bislang 6 Wochen

Es ist also 9 Wochen her und es ist ok. Es ist nicht gut aber zumindest ok.

09.11.2011 16:01 • #7


G
Ich glaub ich muss mich hier doch mal gleich noch anmelden...lese schon länger heimlich still und leise.....Aber weil ich mich in deinem Bericht so selbst wieder gefunden habe, musste ich jetzt doch mal schreiben (bin also immer der gleiche Gast)
Ich kann die Zeitangabe von Recharge auch ungefähr betsätigen, die erste Woche war eben die pure Hölle...seit einer Woche versuche ich zu verstehen, was passiert ist und verarbeite. Aber am schlimmsten ist diese blöde Hoffnung, dass es doch nochmal was werden könnte!
Bleib auf jeden Fall hier drin im Forum, denn die Leute hier, wissen genau, was du durchmachst

09.11.2011 16:53 • #8


Z
hallo clearsky,

heute ist Mittwoch und Du machst Dir natürlich jetzt schon Gedanken, dass Dich am Freitag die Hiobsbotschaft erreichen wird. Das ist nachvollziehbar und verständlich. Mir ging es vor 11 Monaten ebenso.
Du bist jetzt völlig durch den Wind. Genaugenommen stehst Du unter Schock und Du spürst, dass Du da wahrscheinlich den wichtigsten Mensch in Deinem Leben verlieren wirst.

Am wichtigestens ist jetzt erst einmal Schadensbegrenzung! Damit meine ich, dass Du erst einmal weiteren Schaden von Dir und Deiner Seele abwehren musst. Wenn Du Dich jetzt gehen lässt, hast Du sicherlich eh schon verloren. Also versuche jetzt den klaren Blick nicht zu verlieren. Noch ist die Entscheidung Deiner Verlobten nicht in Stein gemeiselt. Es ist ja bei ihr ja auch noch nicht einmal wirklich entschieden.

Mein Tipp: Sei lieb und freundlich zu ihr (wie früher?!) und lass ihr die Zeit, dass sie das Thema von sich aus anspricht. Glaube mir, bedrängen wäre jetzt ein großer Fehler.
Wenn Du kämpfen willst, dann kannst Du das tun, aber bitte nur passiv und defensiv.

Du brauchst Dich deswegen ja auch nicht verstellen, aber verenn Dich jetzt bloß nicht. Gib ihr die Möglichkeit, dass sie zu Dir aufschauen kann.
Denke an Deine Stärken und setze jetzt auf diese und baue sie aus.

Ich drück Dir die Daumen, dass ihr einen guten Weg findet.
Wenn Du kurz vor durchdrehen bist, dann geh joggen, laufe durch den Wald, schreibe Dir die Finger wund. Was anderes kannst Du bei dieser akuten Belastungsreaktion momentan eh nicht tun.

Toi Toi Toi!

09.11.2011 16:54 • #9


R
@zardoz: bei Dir ist es ja schon lange her... wie gehts denn so? Wird alles gut?

09.11.2011 16:58 • #10


Z
@ReCharge

Ich möchte clearsky`s Thread nicht off-topicen...drum nur in aller Kürze:

Lange her?
Mir ist es, als wäre es gestern erst gewesen... Aber ich lebe noch und nur das ist wichtig.

09.11.2011 17:05 • #11


R
Zitat von zardoz:
@ReCharge

Ich möchte clearsky`s Thread nicht off-topicen...drum nur in aller Kürze:

Lange her?
Mir ist es, als wäre es gestern erst gewesen... Aber ich lebe noch und nur das ist wichtig.

Ich denke da Deine Geschichte sich ja deckt ist das kein Off-Topic und könnte evtl. helfen. Wobei ich natürlich etwas anderes erhofft hatte als Deine Antwort.

09.11.2011 17:08 • #12


R
Ich habe mal Deine Geschichte quergelesen, ziemlich hart.

Einen anderen Thread von Dir würde ich gerne hier verlinken, ich denke das könnte clearsky am meisten helfen:

https://www.trennungsschmerzen.de/wenn-d ... t4465.html

09.11.2011 17:20 • #13


Z
ReCharge, das ist okay.
Aber jetzt wollen wir erstmal hoffen, dass sich für clearsky alles noch zum guten wenden wird!



Mir ging es ja im Sommer auch schon recht gut und hatte ja den Kontakt abgebrochen.

Und dann meldete sie sich...Tja, und ich habe mich trotz aller Vorsätze darauf eingelassen und wir hatten wieder vermehrt Kontakt. Erst mails, dann sogar mehrmals telefoniert und vor 4 Wochen haben wir uns getroffen.

Das war zwar wichtig, weil wir an einem neutralen Ort viel reden konnten und es tat uns in dem Moment gut, aber rückblickend hätte ich ab dem Sommer nicht mehr auf sie reagieren sollen, denn sie will nicht mehr zu mir zurück. Und in mir ist die Liebe quasi wieder neu entfacht worden....extrem übel für mich, wie Du dir denken kannst.

Deswegen meine Antwort von vorhin. Es ist wie eine verschleppte Erkältung und man weiß, dass die viel schlimmer ist als eine Erkältung die man auskuriert hat. Oder vergleiche es mit einem trockenen Alk., der wieder ein Glas trinkt...Jeder weiß, wo das endet...in der Katastrophe.

09.11.2011 17:48 • #14


C
Irgendwie bin ich direkt mit körperlichen Schmerzen und Weinkrämpfen eingestiegen. Ich bin den ganzen Tag schon am flennen und ich habe das Gefühl das eine riesige Faust in meinen Brustkorb greift und da alles zusammenquetscht. Zwischendrin war ich so verzweifelt, dass ich die Telefonseelsorge angerufen habe, aber das hat überhauptnichts gebracht. De Dame da meinte am Ende ich soll mir vom Arzt was Beruhigendes verscheiben lassen und sie betet für mich.

Das mit dem Beruhigungsmittel habe ich zwischenzeitlich versucht, einfach nur um dieses Gefühl in der Brust loszuwerden und wieder etwas schlafen zu können. Ich muss morgen wieder in die Arbeit, schon deswegen, weil ich nicht weiß, was mit mir nach Freitag ist. Wenn Freitag alles aus ist, weiß ich nicht, ob ich Montag schon wieder einen klaren Gedanken fassen kann, also ob ich der Lage sein werde zu arbeiten... heulenderweise am Rechner und in Terminen reiße ich nichts. Also lieber Donnerstag Freitag in die Arbeit, damit die Zeit rum geht und ich mich dann evtl. die kommende Woche nochmal krank schreiben lassen kann... ich will nicht auch noch meinen Job verlieren. Mein Hausarzt war nicht da, also bin ich KH, da meinten sie aber ich muss wegen sowas in Zentralklinikum, da haben sie einen Psychologen. Auf dem Weg dahin bin ich dann wieder umgekehrt... ich dachte mir wenn ich da in dem Zustand (Dauerschluchzend) auftauche und nach einem Schlaf/Beruhigungsmittel frage, behalten die mich am Ende da, weil sie glauben, ich will mir was antun.

Zuhause bin ich dann auf meine Verlobte gestoßen, was ein emotionaler Gau war... da bin ich dann völlig zusammenklappt. Wir haben dann noch kurz gesprochen und sie meinte, ich hätte völlig anders reagiert, als sie gedacht hatte... sie hat erwartet, dass ich schreie und tobe und irgendwelche Sache zerkloppe. Ich bin allerdings einfach nur zusammengebrochen. Ich habe ihr auch keine Vorwürfe gemacht sondern gesagt, dass ich sie verstehe. Wir hatten bzw. Sie hatte ein schweres Jahr, da ist viel echt übler Mist passiert, den wir zusammen durchstehen mussten, ich kann verstehen, dass sie danach irgendwie wieder zu sich selbst finden muss. Das habe ich ihr auch gesagt aber auch, das ich nicht verstehe, warum sie glaubt, dass unsere Beziehung etwas ist, was ihrem zu sich selber finden im Weg steht.

Sie hat sich das alles angehört und dann am Ende gemeint, dass ich nicht verzweifeln soll. Sie würde mich noch lieben, sonst wäre sie schon viel länger nicht mehr da. Und dass ich ihr die Zeit bis Freitag geben soll. Perfiderweise hat mir das tatsächlich wieder Hoffnung gemacht obwohl ich weiß, dass ich nicht hoffen sollte und es mich dann am Freitag nur umso härter trifft. Keine Ahnung... ich klammere mich grade an jeden Strohhalm und hoffe, dass doch noch etwas passiert, was diesen Alptraum beendet ohne das ich wieder zurück in die Hölle des Alleinseins verbannt werde, mich monatelang nur noch durch mein Leben quäle und am Ende als trauriger alter Mann sterbe, der nie über die Liebe seines Lebens hinweggekommen ist.

Der letzte Satz mag sich theatralisch anhören, aber sie ist die Liebe meines Lebens. Das ist etwas, was ich irgendwie niemandem vermitteln kann, was auch in meiner Lebensgeschichte begründet liegt, daran, dass ich 25 Jahre lang alleine war und mich immer nach jemandem verzehrt habe, dem ich mein Herz schenken kann und der mich so liebt wie ich bin. Und dann kam sie und die Sonne ging auf und sie hat so perfekt zu mir gepasst, in allem was wir waren, gedacht, gelebt und getan haben. Und jetzt geht sie und die Sonne geht unter und geht nie mehr auf.

09.11.2011 17:56 • #15


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