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Nach 11 Jahren Beziehungsaus - Mir gehts schlecht

S
Hallo Forum,

nach 11 Jahren Beziehung hat es mich nun auch erwischt und meine Freundin hat Schluß gemacht.

Zur Vorgeschichte:

Wir sind mit 17 Jahren zusammengekommen und die ersten Jahre waren ein Selbstläufer. Wir waren richtig glücklich und verliebt. Ich muss dazu sagen, dass ich damals Dauerkiffer war und es nach 8 Monaten zur ersten Trennung ihrerseits kam, da ich wegen dem *beep* sehr viel zu Hause war und wir fast nichts unternommen haben.

Mir ging es damals beschissen und ich gelobte Besserung und nach vielem Reden kamen wir dann wieder zusammen. Sie hatte die ersten 5-6 Jahre auch nie was gegen das *beep* und war froh, dass ich nur sehr wenig Alk. getrunken habe.

Nach 7 Jahren sind wir dann in eine gemeinsame Wohnung gezogen und es lief anfangs sehr gut. Doch nach einem halben Jahr wollte sie erneut eine Auszeit, da sie sich eingeengt fühlte und eine Auszeit brauchte. Ob das damals wirklich mit mir zu tun hatte, weiß ich nicht. Sie hatte nämlich ihren Vater verloren und befand sich deshalb in psychatrischer Behandlung. Sie suchte also oft Gründe um ihre Depressionen zu begründen, das ging auch soweit, dass sie sich irgendwelche Krankheiten eingebildet hatte. Das mit ihrem Vater hat uns irgendwie immer stark verbunden, da ich auch mit 13 meinen Vater verloren habe.

Nach vielen Gesprächen, zog sie dann wieder zurück und es fing an ihr wieder besser zu gehen.

Seitdem wir zusammengezogen waren heuften sich die Streitereien. Sie hatte schon einen festen Job und musste auch noch jeden Tag in eine andere Stadt pendeln. Ich bin noch Student und hatte relativ viel Freizeit, welche ich gerne mit XBOX zocken mit meinen Kumpels verbrachte. Es ging meistens um den Haushalt, das ich zu wenig mach, obwohl ich mehr Freizeit habe. Sie hatte auch immer das Gefühl, dass sie sich um alles kümmern muss und ich ihr zu wenig Aufmerksamkeit gebe.

Alles in allem war die Beziehung aber sehr zärtlich (mit viel Kuscheln) und der S. hat auch gestimmt. Ich konnte ihr auch zu 100% Vertrauen und mich auf sie verlassen.

Vor 4 Monaten hatten wir dann ein Gespräch, bei dem sie sagte, für sie wäre es besser allein zu sein und das es verdammt schwer wäre so eine lange Beziehung zu pflegen. Ihr machte außerdem zu schaffen, dass ihre 2 besten Freundinnen schon verheiratet und schwanger sind. Sie wollte das aber nicht und noch was erleben. Ich ahnte damals schon das schlimmste und versuchte zu beschwichtigen. Ich habe mich dann auch die letzten 4 Wochen sehr bemüht, was aber schwer war, da ich mich in der Prüfungzeit befand und viel Lernen musste.

Vor 3 Monaten dann, sagte sie mir sie will sich mit einem Arbeitskollegen treffen, was mich total verletzt hat. Ich war natürlich wütend, sie sagte aber dass es nur freundschaftlich sei und ich konnte nichts dagegen machen. Sie fuhr dann in die andere Stadt und kam erst um 2.30 Uhr nachts wieder. Es war die Hölle für mich. Am nächsten Tag, sagte sie mir dann, dass nichts gelaufen sei, es aber ein sehr schöner Abend für sie war und dass sie Schluß macht. Ihre Gefühle haben sich geändert, sie hat sich verändert und es passt einfach nicht mehr. Ich war natürlich am Boden zerstört und habe gesagt, dass sie mir das Herz rausreißt. Darauf hat sie geantwortet, dass ich ihr schon oft das Herz rausgerissen habe.

Sie zog dann zu ihrer Mutter. Jetzt sitze ich allein in meiner neuen Wohnung und dieses sch... Gefühl will einfach nicht aufhören. Sie ist in die andere Stadt gezogen. Ich mache mir ständig selbst Vorwürfe, warum ich so dumm war und nicht mal was geändert habe und das ich die Liebe meines Lebens verloren habe. Sporadisch hab wir noch Kontakt per SMS, wegen organisatorischen Dingen wegen der alten Wohnung. Neulich habe is sie dann gefragt, ob sie jetzt glücklich sei und sie schrieb, dass es ihr schon gut gehe, sie aber noch alles verarbeiten muss und ich es irgendwann verstehen werde.

Wie gesagt, mir geht es wie vielen hier einfach nur schlecht. Zeitweise gehts dann wieder einigermaßen und ich schaue nach vorne. Leicht ist es aber nicht. An so Tagen wie diesen, muss ich mich echt zusammenreißen sie nicht anzurufen.

Mit einem meiner besten Kumpel, meiner Mutter und meinem Bruder kann ich zwar über alles reden, aber es fehlt einfach was in meinem Leben.

Hätte noch viel mehr schreiben können, aber das wars jetzt erstmal von mir.

Vielleicht kann mir ja irgendjemmand Tipps geben, diese schwere Zeit zu überstehen. An Tagen wie diesen, wünsche ich mir einfach die alte Zeit zurück...

21.10.2012 17:50 • #1


T
Wow, 11 Jahre. Da habt ihr ja wirklich euer ganzes Erwachsenenleben miteinander verbracht. Ich bin sicher, sie vermisst dich auch. Vor allem jetzt, wo die ganzen Alltagstreiterein weg sind.
Wie war das denn in der Endphase? Hat sie mal gesagt, dass sie Schluss macht, wenn sich nichts ändert?
Hat sie eigentlich einen neuen Partner? Diesen Kollegen? Weißt du das?

21.10.2012 17:58 • x 1 #2


A


Nach 11 Jahren Beziehungsaus - Mir gehts schlecht

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S
Hallo TheGrffin,

erstmal danke fürs lesen. Ja sie hat schon gemeint, dass ich mir nicht so sicher sein soll, dass wir ewig zusammen bleiben und das wir daran Arbeiten müssen. Im Mai waren wir noch im Urlaub und am ersten Tag musste sie heulen und meinte, sie hat Angst das es zwischen uns auseinander geht. Ich habe natürlich versucht sie zu trösten und das wir das schon schaffen. Der restliche Urlaub war dann eigentlich sehr schön.

Als sie dann Schluß gemacht hat, meinte sie auch, dass sie sich schon seit Mai nicht mehr sicher war und darauf gewartet hat, dass ich Sch... baue, damit sie Schluß machen kann.

Ob sie was mit diesem Kollegen hat, weiß ich nicht. Kann aber schon gut sein, was die ganze Sache noch schlimmer machtt.

21.10.2012 18:14 • #3


T
Zitat:
Als sie dann Schluß gemacht hat, meinte sie auch, dass sie sich schon seit Mai nicht mehr sicher war und darauf gewartet hat, dass ich Sch... baue, damit sie Schluß machen kann.

Hm, das klingt ja nicht gut. Hab mal gelesen, dass Männer meistens impulsiv Schluss machen und Frauen bis zum letzten Moment warten. Hat sich denn was geändert bei dir seid Mai? Oder hast du nur Sprüche geklopft und dir trotzdem nicht mehr Mühe gegeben?

21.10.2012 18:42 • #4


S
Naja, hab mich schon mehr bemüht. Wir haben auch mehr mit ihren Freunden gemacht. Hab das ganze aber, glaube ich, zu selbstverständlich genommen. Ich glaube, da war es auch schon zu spät.

Sie hat mich dann auch oft wegen Kleinigkeiten kritisiert, was sie früher nicht gemacht hat.

Ja, das ist bestimmt so. Ich denke sie hat sich das ganze auch gut überlegt. Große Hoffnungen mache ich mir eigentlich auch keine mehr.

Ist bloß verdammt schwer jetzt damit umzugehen.

21.10.2012 18:49 • #5


R
Hallo Shepard,

ihr wart wirklich eine sehr lange Zeit zusammen. Dass Jugendlieben in der Endphase vom Erwachsenwerden enden, ist gar nicht so ungewöhnlich, die Zeit zwischen Ausbildungsende und Familiengründung scheint eine häufige Bruchstelle zu sein. Deine Freundin war schon lange unzufrieden, es war richtig und konsequent von ihr, auf die Bremse zu treten und nicht mit dieser Unzufriedenheit in Ehe und Mutterschaft zu schlittern. Du kannst es jetzt nicht erkennen, weil einfach alles noch so weh tut, aber vielleicht hat sie damit auch dich langfristig vor größerem Schaden bewahrt.

Zitat von Shepard:
Seitdem wir zusammengezogen waren heuften sich die Streitereien. Sie hatte schon einen festen Job und musste auch noch jeden Tag in eine andere Stadt pendeln. Ich bin noch Student und hatte relativ viel Freizeit, welche ich gerne mit XBOX zocken mit meinen Kumpels verbrachte. Es ging meistens um den Haushalt, das ich zu wenig mach, obwohl ich mehr Freizeit habe. Sie hatte auch immer das Gefühl, dass sie sich um alles kümmern muss und ich ihr zu wenig Aufmerksamkeit gebe.

Alles in allem war die Beziehung aber sehr zärtlich (mit viel Kuscheln) und der S. hat auch gestimmt. Ich konnte ihr auch zu 100% Vertrauen und mich auf sie verlassen.


Über diesen Teil deiner Beschreibung bin ich besonders gestolpert. Vieles von dem, was du schreibst, klingt danach, als habe deine Freundin viel mehr Verantwortung für das Gelingen eurer Beziehung und eures Alltags getragen als du. Eine naheliegende Erklärung ihrer Unzufriedenheit.

Wenn es tatsächlich so war, ist das ein Bereich, an dem du jetzt arbeiten kannst - Trennungen sind eine Zeit, in der oft unser Inneres nach außen gekehrt ist, was sehr schmerzen kann, aber auch den Vorteil mit sich bringt, dass wir uns Dinge genauer anschauen können, die uns sonst verborgen bleiben. Zum Beispiel unsere eigenen Anteile am Verlust des geliebten Menschen. Die Übernahme von Verantwortung für eigene Fehler erübrigt Schuldgefühle und ermöglicht erst inneres Wachstum.

Deshalb hast auch du jetzt die Chance, an dieser traurigen Erfahrung zu reifen und deine nächste Beziehung mit mehr Eigenleistung anzugehen - vielleicht wirst du eines Tages in der Rückschau ganz dankbar und zufrieden sein, dass es sich so entwickelt hat, und wissen, dass du aufgrund deiner jetzigen Erfahrungen Stärken entwickelt hast, die dir bei deinen zukünftigen Beziehungen zum Vorteil gereichen. Ich hoffe, dieser Gedanke kann etwas Licht in die gar so dunklen Tage bringen. Erlaub dir die Trauer, und nutz die Zeit dazwischen, um dich wieder nach vorn zu bringen

21.10.2012 18:55 • x 1 #6


S
Hallo Raupe,

danke für deinen Beitrag. Klingt alles sehr logisch, was du schreibst. Ja, wenn ich genau darüber nachdenke, dann hatte sie wohl mehr Verantwortung.

Als es ihr schlecht ging wegen ihrem Vater, war ich aber auch immer für sie da.

Das mit den Schuldgefühlen ist ne schwierige Sache, weil ich immer wieder ins grübeln gerate, was ich hätte anders machen können. Aber bringt ja nun auch nichts mehr

Das mit der Jugendliebe hab ich jetzt schon öfters gehört. Wenn man sich so früh kennengelernt hat, ist es denke ich, verdammt schwierig so eine Beziehung aufrecht zu halten.

21.10.2012 19:36 • #7




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