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Nach der Trennung kommt die Hoffnung und dann der Fall

B
Wir hatten einen holprigen Start, tasteten uns langsam einander an. Wir sind sehr unterschiedlich vom Gemüt und unseren bisherigen Lebenserfahrungen und sprachen viel über die Schwierigkeiten, sie wir in der Beziehung sahen und was wir uns vom gegenüber wünschen. Im November letzten Jahres war unsere Beziehung einfach nur schön. Wir waren bereits über ein Jahr zusammen und planten, dass ich im neuen Jahr bei ihr einziehen würde. Sie bekam von mir einen Adventskalender mit Gründen, weshalb ich sie liebe und sie freute sich total darüber, konnte es immer kaum erwarten morgens die Zettel zu lesen. Weihnachten wollten wir zu meiner Familie fahren. Das war bereits fest geplant - sie hatte immer große Schwierigkeiten Besuche oder Reisen langfristig zu planen, es engt sie ein und macht ihr Stress.
3 Tage bevor wir zu meinen Eltern fahren wollten erzählte sie mir, sie könne nicht mit fahren. Es fühle sich nicht richtig an und es täte ihr leid. Vorher war schon klar, dass sie Silvester nicht mit mir feiern wird, was ich anhand der Umstände verstand. Dass sie nun auch Weihnachten nicht mitkäme traf mich sehr. Auch, dass plötzlich all ihre Zweifel an der Beziehung wieder so akut schienen. Unter anderem konnte sie es nicht akzeptieren, dass sich mein Leben in dem Jahr nicht vorwärts bewegt habe (ich war Arbeitslos als wir uns kennen lernten, blieb das Jahr arbeitslos und hatte einige Tiefs zu durchleben), während ihres sich so rasant veränderte.
Ich nutzte die Zeit alleine zwischen den Feiertagen und reflektierte mein Leben und unsere Beziehung. Darüber redeten wir nach meiner Rückkehr und es lief mehr schlecht als recht mit uns weiter. Ohne zusammenziehen selbstverständlich. Für mich gehört zu einer Beziehung ganz klar dazu, dass man gemeinsame Erlebnisse plant, sich darauf freut und sie zusammen erlebt. Es müssten ja nicht großartige Dinge sein, aber kleine schöne gemiensame Erlebnisse eben.
Am 25. Januar sprachen wir ausgibig darüber, wie wir unsere Zukunft sehen und tränenreich mussten wir zugeben, dass uns unsere Beziehung so nicht glücklich macht. Sie ist immer schon nah am Wasser gebaut, mir fällt es schwer vor anderen zu weinen. Aber an dem morgen platzen so viele meiner erträumten Seifenblasen, dass ich wirklich ein schrecklicher Anblick war . Wir entschieden uns weiter füreinander da zu sein und da wir uns als Menschen sehr mögen es auf freundschaftlicher Ebene zu versuchen... ja genau...
Wir trafen uns am 28.1. erneut und kuschelten beim Film schauen etwas. Es war schön und schlimm zugleich, ein Gefühlschaos und gedankenwirrwarr im Kopf. Am 1.2. landeten wir noch einmal in der Kiste. Die folgenden 2 Wochen waren schwierig, wir sahen uns, selten aber wenn, dann lag eine Spannung zwischen uns. Wenn wir tatsächlich eine Freundschaft halten wollen, dann müssen wir von der körperlichen Anziehung weg kommen. Das hielten wir ein und ich dachte, wenn sie ohnehin 3 Wochen im Urlaub ist ohne mich, dann wird sich das schon geben, wie kalter Entzug.
In der Zwischenzeit hatte ich tatsächlich wieder einen Job gefunden. Ich konnte auch meine Suche nach einem Therapieplatz abschließen. Irgendwie änderte sich mein Leben zum besseren. Die 3 Wochen gingen ins Land uns wir hielten per WhatsApp ein wenig Kontakt.
Nun war sie wieder da. In der Woche nach ihrer Rückkehr trafen wir uns zwei Mal und es war beide Male wirklich schön sie zu sehen - die Gefühle hatten sich rein garnicht verändert, nix mit kaltem Entzug. Vor allem beim zweiten Mal kuschelten wir viel und es fühlte sich an, als fehle nur ein ganz kleiner Schubs und wir würden uns wieder zusammengehörig fühlen.
Jetzt ist es eine Woche später und sie hat mir gebeichtet, dass sie es mit jemand neuem versuchen möchte. Ihn kennt sie schon lange, kannte ihn schon vor mir. Und er konnte es damals nicht verkraften, dass sie sich sozusagen für mich entschieden hatte. Kurz vor ihrem Urlaub gab es einen Todesfall von seinem besten Freund. Dieser war Teil des gemeinsamen Freundeskreises, den ich nie kennen lernen konnte (etwa 200km entfernt). Anscheinend hat sie die Art, wie er mit dieser Situation umgeht beeindruckt und sie sind sich wieder näher gekommen.
Und ich stehe nun hier und weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Eben noch Hoffnung, dass zwischen uns doch wieder alles gut wird und im nächsten Augenblick erlebe ich die Schmerzen unserer damaligen Trennung erneut. Und ich mache mir Vorwürfe, dass ich es nicht geschafft habe Teil dieses Freundeskreises zu werden sondern mich zurückgenommen habe und ihr diesen Raum gegeben habe. Dass ich es nicht geschafft habe unsere Leben stärker zu verweben sondern immer gegen Wände gerannt bin dabei. Dass ich so schwer loslassen kann weil ich so verdammt viel Angst habe. Es gibt 2 Menschen, die ich ernsthaft Freunde nennen kann. Und einer davon ist sie. Und auch wenn sie so warm und wundervoll ist und sie mich als Persönlichkeit in unserer Zeit so viel weiter gebracht hat, so sehr habe ich nun Verlustängste. Angst, dass ich nicht mal mehr die zweite Geige in ihrem Leben spielen werde. Dass sie aus meinem Leben verschwindet oder der Schmerz alles überlagert. Und auch Angst, dass meine Unsicherheit und mein fehlendes Selbstwertgefühl davon weiter genährt werden und ich ihr ihr Glück nicht gönnen kann.
Ich bin innerlich zerrissen, weiß nicht wie ich damit umgehen soll, fühle mich hilflos und einsam. Ich rufe in die Welt hinaus und der Welt ist es egal. Darum bin ich hier. Auch um mir nicht mehr selber die Frage zu stellen für wen bin ich noch hier?.

05.04.2016 23:05 • #1


T
Schwach, klammrig, abhängig, kriecherisch, erbärmlich - du bietest das volle Paket, oder? Ich verstehe nicht warum die Frauen nicht auf dich fliegen wie Motten zum Licht?! Was suchst du überhaupt hier? Bestätigung? Eine Schulter zum ausheulen? Eine Anleitung wie du sie zur Rückkehr bewegen kannst?

05.04.2016 23:23 • #2


A


Nach der Trennung kommt die Hoffnung und dann der Fall

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Rusty1969
Lieber Bastian, fühl dich gedrückt
So ein auf und ab ist immer schwer aber du bist für dich noch da.
Ich habe auch geglaubt nach der Trennung von meinem Mann geht es nicht weiter.
Dies ist jetzt 4 Monate her und es geht weiter
Versuche deine Freunde zu aktivieren vertraue dich an mir hat es geholfen.
Schreibe hier im Forum .
Du bist nicht allein
LG Heike

05.04.2016 23:31 • #3


K
tiredbeyondbeli.

Schon die ersten Sätze, vertiefen sich viel zu sehr in Kleinigkeiten.
Da hab ich schon aufgehört zu lesen.

TE, Pack dir deine Eier zusammen und geh pumpen. Du brauchst mehr Selbstbewusstsein.

05.04.2016 23:39 • #4


encada
Lieber Bastian, ich denke auch, dass du grosse Minderwetigkeitsgefuehle hast. Du fuehlst dich nicht wert. Aber wert wird man nicht durch einen anderen Menschen, sondern wert bist du per se, als Mensch, als DU. Definier dich nicht weiter durch sie, die sich jetzt einem anderen zugewendet hat. Werde dir deiner selbst bewusst und begegne dem Leben mit offenen Augen und offenem Herzen.

05.04.2016 23:41 • x 1 #5




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