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Nach langem Hin und Her lasse ich los

Solonli
Hallo Zusammen,

ich hatte ja schon einige Beiträge wegen meinem (Ex)Partner hier erstellt, aber immer wieder hatten wir dann doch die Kurve bekommen, was zuletzt wohl auch viel an mir und meinem (falschen?) Verständnis für ihn / seiner Situation lag.
Wir durchliefen viele Eskapaden, viele Gespräche, hatten sogar eine Paartherapie besucht (nach gerade mal 2 Jahren Beziehung ), was allerdings nicht viel brachte, da er einfach (noch) nicht sonderlich reflektiert mit sich / uns ist.
Wie dem auch sei, jetzt die ganzen Baustellen aufzuzählen würde hier vollends den Rahmen sprengen. Ich habe es zu lange ausgehalten, bei ihm etwas gesehen, was er einfach nicht ist / erbringen kann und wollte es wohl bis zum Schluss nicht wahrhaben.

Diese Erkenntnis ist für mich recht bitter, aber ich weiß, dass ich da durchkomme. Nichtsdestotrotz ist es für mich gerade einfach eine blöde Zeit - manchmal bin ich wütend und trotzig und mich kümmert es wenig, dann wiederum erfasst mich eine Welle von Sehnsucht und Bedauern, Wehmut und diese dämlichen Warum-Fragen, die mich stellenweise extrem nerven. Ach, dieser ganze Zustand nervt mich. wo ist hier der Schalter weitermachen / egal?
Es ist gerade mal eine Woche Funkstille bzw. habe ich dieses Mal deutlich gemacht, dass es vorbei ist.
Im Grunde schreibe ich hier einfach nur rein, um mich zu entlasten, evtl. Gedankenaustausch, einfach, damit diese Zeit der Verarbeitung für mich leichter zu ertragen ist. Meiner Anteile bin ich mir in etwa bewusst bzw. bin ich gerade dabei - mal wieder - zu reflektieren.
Das Schlimme ist einfach gerade diese gefühlte Aussichtslosigkeit, vielleicht auch wegen Corona, weil alles dicht ist. Gestern war ich mal wieder joggen, was mir sehr gut tat - hilft aber halt leider auch nur temporär.
Nunja, wie dem auch sei. danke fürs Lesen

29.10.2020 12:12 • x 2 #1


Serention
Hallo Solonli!

Es hilft ungemein, hier seine Last von der Seele zu schreiben. Beziehe es in Deinen Prozess der Verarbeitung mit ein. Loslassen ist einfach ein schleppender Prozess und es hilft Dir vielleicht, hier Deine Gedanken zu sortieren und über die Diskussion mit anderen auch verschiedene Blickwinkel auf Deine Situation zu bekommen.
Wenn es Dir hilft, die einzelnen Baustellen anzusprechen, dann kannst Du das hier auch tun. Es ist Dein Thread, es handelt sich hier um Deine Situation.
Die Gefühlsachterbahn ist normal und ich finde es wichtig, diesen Prozess eben auch zu würdigen, bzw. zu durchleben. Auch wenn man sich natürlich anderes wünscht. Aber alles andere wäre Verdrängung, was ich persönlich als wenig förderlich erachte.
Sei gut zu Dir. Nimm Deine Gefühle an, die auf dieser Reise hochkommen. Versuche Dir durch die richtigen Aktivitäten Gutes zu tun und optimistisch zu bleiben. Auch die Corona-Krise wird vorbeigehen und dann geht es raus aus diesem Tal!

29.10.2020 12:28 • x 3 #2


A


Nach langem Hin und Her lasse ich los

x 3


Heffalump
Zitat von Solonli:
hilft aber halt leider auch nur temporär

Man setzt sich mit allem auseinander, zweifelt an sich, den Wahrnehmungen und Stimmungen. Und das Traurig sein dürfen, über nicht geglücktes Geschick einer Beziehung, die sich selbst verlor, gehört auch zum Prozess dazu.

Ich denke, das weißt du. Vielleicht hilft dir die Malerei, in Farbe zu Papier bringen, was dich hindert oder bindet. Oder du schreibst ein Tagebuch, hier für dich, Erfolg und Niederlage liegt nah zusammen bei einer Trennung.

Aussichtlos ist es nicht, nur der Weg durch das Scheitern ist ein Weg um für sich reifer zu werden, Abkürzung des Prozesses wäre nur die Wirkung bekämpfen, jedoch nicht die Ursache

29.10.2020 12:28 • x 3 #3


Solonli
Zitat von Serention:
Hallo Solonli!

Es hilft ungemein, hier seine Last von der Seele zu schreiben. Beziehe es in Deinen Prozess der Verarbeitung mit ein. Loslassen ist einfach ein schleppender Prozess und es hilft Dir vielleicht, hier Deine Gedanken zu sortieren und über die Diskussion mit anderen auch verschiedene Blickwinkel auf Deine Situation zu bekommen.
Wenn es Dir hilft, die einzelnen Baustellen anzusprechen, dann kannst Du das hier auch tun. Es ist Dein Thread, es handelt sich hier um Deine Situation.
Die Gefühlsachterbahn ist normal und ich finde es wichtig, diesen Prozess eben auch zu würdigen, bzw. zu durchleben. Auch wenn man sich natürlich anderes wünscht. Aber alles andere wäre Verdrängung, was ich persönlich als wenig förderlich erachte.
Sei gut zu Dir. Nimm Deine Gefühle an, die auf dieser Reise hochkommen. Versuche Dir durch die richtigen Aktivitäten Gutes zu tun und optimistisch zu bleiben. Auch die Corona-Krise wird vorbeigehen und dann geht es raus aus diesem Tal!


Vielen Dank. Ja, ich weiß, dass es ein Prozess ist, den ich nun durchlaufen muss. Diese Beziehung war dermaßen verworren / vertrackt.
Er ist ein sehr ambivalent denkender Mensch, wodurch sich alles bzw. unsere Beziehung immer extrem kompliziert darstellte. Kein alltagstauglicher Zeitgenosse. Ich glaube, ich würde selbst durcheindergeraten, wenn ich jetzt hier alles aufzähle, was bei uns nicht stimmte. Das Schlimme daran ist natürlich auch, dass ich das bereits während unserer Zeit schon WUSSTE, dass uns das mal das Genick brechen würde. Aber gut.
Ich schaue mir auch viele schlaue Beiträge / Videos zu diesem Thema an und bei einem kam eine Phrase vor, welche sinngemäß lautete, dass einem das Leben manche Hürden stellt, um dadurch sich selbst bzw. seine Anteile zu erkennen.
In meinen jungen Beziehungen waren für mich immer die Partner schuld oder gar verantwortlich für meine Tränen - das muss ich jetzt der letzten zugute halten, dass ich mittlerweile auf dem Weg bin, dass eben ICH hier Verantwortung trage.

29.10.2020 13:53 • #4


Solonli
Zitat von T4U:
Man setzt sich mit allem auseinander, zweifelt an sich, den Wahrnehmungen und Stimmungen. Und das Traurig sein dürfen, über nicht geglücktes Geschick einer Beziehung, die sich selbst verlor, gehört auch zum Prozess dazu.

Ich denke, das weißt du. Vielleicht hilft dir die Malerei, in Farbe zu Papier bringen, was dich hindert oder bindet. Oder du schreibst ein Tagebuch, hier für dich, Erfolg und Niederlage liegt nah zusammen bei einer Trennung.

Aussichtlos ist es nicht, nur der Weg durch das Scheitern ist ein Weg um für sich reifer zu werden, Abkürzung des Prozesses wäre nur die Wirkung bekämpfen, jedoch nicht die Ursache


Danke Dir. Mir hilft bei der Bewältigung eher die sportliche / körperliche Verausgabung. Da kann ich meinem Frust so richtig schön freien Lauf lassen, aber ja, das geht ja auch nicht immer.
Vermutlich ist es das Scheitern, was mich so fertig macht...man hat ja immer Hoffnung und das hat uns auch lange getragen. Ich will auch nicht sagen, dass nur ich investiert habe, absolut nicht. Er hatte bestimmt auch gehofft, dass er es dieses Mal hinbekommt. Allerdings ist er noch nicht so weit, aber das ist sein Thema und nicht meines.
Ich habe für mich jetzt erst einmal die Reißleine gezogen, um für mich wieder auf bzw. in die Spur zu kommen.

29.10.2020 13:57 • x 1 #5


Serention
Klar, man trägt immer auch selbst Verantwortung für den Verlauf einer Beziehung. Aber meines Erachtens ja nur für den Teil, den man selbst beeinflussen kann. Der Partner trägt auch eine Verantwortung, die Du eben nicht beinflussen kannst. Jeder ist also auch für sich selbst verantwortlich. Das wird eben auch oft gesagt, dass man für sein Glück selbst verantwortlich ist. Leider ist das dann, wenn zwei Menschen für eine Sache (die Beziehung) verantwortlich sind, nicht mehr so einfach zu trennen. Und Besonders schlimm wird es, wenn sich jemand aus seiner Verantwortung herauszieht und dadurch die Beziehung und somit den anderen beeinträchtigt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jeder seinen Anteil hat, aber niemand die Verantwortung alleine übernehmen kann oder alleine Schuld an einem Verlauf hat. Da wo zwei Menschen aufeinandertreffen, entstehen Verbindungen. Gute sowie weniger Gute. Es ist eben die Frage, wie beide mit diesen Verbindungen umgehen...

29.10.2020 14:00 • x 1 #6


Heffalump
Zitat von Solonli:
Vermutlich ist es das Scheitern, was mich so fertig macht.

aber dieses macht uns reifer

29.10.2020 15:23 • x 1 #7


Solonli
Der Tag heute verflog eigentlich recht schnell. Ich hatte mich ziemlich vollgeballert mit Terminen, dennoch fiel mir die Ablenkung von meinen Gedanken an ihn recht schwer. Es ist jetzt über eine Woche her und die Schwankungen sind wirklich enorm. Ehrlicherweise habe ich eine Trennung noch nie so knallhart durchgezogen, insbesondere, weil ich auch noch so starke Gefühle für meinen Ex habe. Trennung trotz Liebe ist wahrscheinlich einfach bescheiden. Jedenfalls erfasst mich nun gerade eine richtige Wehmuts-/Vermissenswelle. Ich merke, wie sich der Hals zuschnürt und mich das alles total überrollt. Warum eigentlich, warum reagiere ich so heftig? Ich sollte doch eigentlich erlöst sein...es hatte ja schließlich einen Grund, warum ich mich getrennt habe.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass dieser Weg steinig und auch steil wird. Aber ich fange wohl gerade erst an... ich Ungeduldige

30.10.2020 19:01 • #8


Plentysweet
Zitat von Solonli:
Jedenfalls erfasst mich nun gerade eine richtige Wehmuts-/Vermissenswelle. Ich merke, wie sich der Hals zuschnürt und mich das alles total überrollt.
Warum eigentlich, warum reagiere ich so heftig?

Je ungesünder und dramatischer eine Beziehung war, umso härter fällt dann oft der Liebeskummer/Entzug aus. Deine ganze Körperchemie, die Stress-und Glückshormone, die im Wechsel bei Dir aktiv waren, müssen erstmal wieder auf Normalniveau. Und Du musst wieder in Deine Mitte kommen. Das wird eine Zeit dauern. Das Schreiben hier, das Getragen-werden der Mituser und der Austausch können Dir helfen.

30.10.2020 19:16 • x 1 #9


Solonli
Vielen Dank für Deine schönen Zeilen, welche ich sehr gut nachfühlen kann. Diese sogenannte Mitte spüre ich sogar jetzt schon ab und an in mir... insbesondere, wenn ich mich bestärke, das Richtige getan zu haben. Das flammt allerdings leider nur kurz auf...aber vermutlich, wenn ich hier so lese, werden diese Phasen ja immer länger andauern... darauf freue ich mich. Auch wenn ich mich gerade einfach nur ätzend finde bzw. total down bin.

30.10.2020 19:58 • x 2 #10


K
Das tut mir sehr leid für Dich.
Sich eigene Anteile anschauen finde ich immer gut, dann damit übernimmst Du Verantwortung für Dich.

Mir ist so etwas ähnliches passiert und die Trennung liegt gerade 8 Wochen zurück. Momentan bin ich in der Kontaktsperre, weil ich Mal zur Ruhe kommen möchte, aber es fällt mir sehr schwer, sie einzuhalten.

Viel Kraft für Dich!

31.10.2020 12:01 • x 1 #11


Solonli
Guten Morgen,

die Nacht war bescheiden, bin relativ spät ins Bett und leider immer mal wieder aufgewacht. Direkt fingen die Gedanken an zu kreisen. Nunja, schlussendlich bin ich dann heute früh aufgestanden, habe ein wenig gewuselt, bin in meine Sportschuhe gehüpft, Kopfhörer auf und drauf los gerannt. War anstrengend, aber gut.
Beim Duschen überkam mich dann wieder eine Heulattacke... das wird wohl noch eine Weile so gehen, ich lasse das zu. Diese bewusste Trauerzeit habe ich mir in meinen vorangegangenen Trennungen nie so gegeben, da ich lieber zu den Verdrängern gehör(t)e. Wie dem auch sei, die Sonne scheint - die besten Voraussetzungen heute, einfach die Zeit mit mir zu genießen

@kera: vielen Dank. Dann bist Du schon eine Ecke weiter als ich. Ich befinde mich zwar auch in einer Art Kontaktsperre bzw. melde ich mich nicht und er tut dem gleich. Allerdings haben wir noch unser beider Sachen (Schlüssel, PC, div. Kleidung etc.). Da ich dies aber plane kontaktlos zu übergeben, wird das hofftl nicht ganz so schlimm für mich. Wobei ich mir vorstellen kann, dass das nochmal einen Einbruch bedeutet. Im Moment muss und möchte ich auch zur Ruhe kommen. Ich habe die Hoffnung, dass wir dann den Frühling nächstes Jahr besser genießen können
Alles Liebe

31.10.2020 12:42 • #12


Solonli
Heute früh bin ich wieder mit Herzrasen aufgewacht. Ich verstehe da meinen Körper nicht, eigentlich sollte ich doch nun realisiert haben, dass es vorbei ist bzw. habe doch sogar ich selbst diese Entscheidung getroffen und dennoch klopft irgendwo im Hinterkopf noch die Hoffnung (?)
Es hält mich auf und belastet. Natürlich denke ich 24/7 an ihn... vor zwei Wochen hatten wir noch ein wunderschönes und harmonisches Wochenende gehabt, vermutlich muss ich mir das jetzt alles abgewöhnen und mich auf das Leben alleine einstellen. Ich denke, was erschwerend hinzu kommt, dass man sich im Moment ja nur eingeschränkt ablenken kann. Es gibt keine Möglichkeit mal am Wochenende in der Therme / Sauna zu entspannen. Evtl. wäre ich sogar mal ein WE wandern gefahren... das ist alles so blöde gerade. Sorry, ich habe heute dem Wetter entsprechend einen Jammertag

01.11.2020 11:11 • #13


K
Oh je, ja die Sache mit den Sachen. Ich hab bis heute nicht alles zurück bekommen.

Vielleicht ist es auch eine gute Idee, noch etwas zu warten, bis Du Dich stabil genug fühlst. Und kontaktlos ist immer gut, da ersparst Du Dir eine Menge emotionalen Stress. Auf der anderen Seite sind geklärte Verhältnisse immer gut, fühle einfach in Dich rein, was jetzt diesbezüglich gut wäre.

Ich dachte auch an Anfang, ich brauche schnell all mein Zeug zurück und habe dann bei der ersten großen Übergabe im Anschluss den ganzen Tag geheult.
Mittlerweile denke ich, behalte doch den restlichen Krempel, brauche ich eigentlich nicht.

Er will das Zeug auch nicht so richtig rausrücken, weil er Angst vor dem Loslassen hat und weil es dann keinen offiziellen Grund mehr gibt, sich zu sehen. Das hat er sich dann nicht nehmen lassen, persönlich vorbei zu kommen, obwohl er sich getrennt hat. Na ja, ist schon irgendwie schräg alles.

Wenn es Dich irgendwie tröstet: ich weine auch noch jeden Tag. Zwar nicht mehr stundenlang aber immer Mal wieder. Aber manchmal kann ich schon wieder aus vollem Herzen lachen.
Und trotzdem fehlt er mir wie verrückt und heute hätte ich an liebsten angerufen, Versuche aber durchzuhalten. Leider Krieg ich mich zu Sport und Co. nicht aufgerafft, obwohl es bestimmt helfen würde. Yoga zu Hause geht auch ganz gut.

Mach Dir einen Tee und schaue einen Deiner Lieblingsfilme, (nix mit Liebe), das hilft mir auch manchmal.

Viel Kraft für heute!

01.11.2020 17:31 • #14


Solonli
Zitat von Kera:
Er will das Zeug auch nicht so richtig rausrücken, weil er Angst vor dem Loslassen hat und weil es dann keinen offiziellen Grund mehr gibt, sich zu sehen. Das hat er sich dann nicht nehmen lassen, persönlich vorbei zu kommen, obwohl er sich getrennt hat. Na ja, ist schon irgendwie schräg alles.


Ehrlicherweise glaube ich das ja auch, dass er sich bis dato noch nicht gerührt hat, weil er befürchtet, dass ich dann ganz weg bin. Vermutlich habe ich immer noch irgendwie eine Backup-Funktion für ihn. Wobei ich mir nun selbst eine Deadline gesetzt habe, dass ich in spätestens 2 Wochen alles getauscht haben möchte, notfalls muss ich in den sauren Apfel beißen und ihm seine Sachen vorbeibringen, um meine direkt mitnehmen zu können.
Danke jedenfalls für Deine aufheiternden Worte, auch wenn uns gerade eine bescheidene Gemeinsamkeit eint. Auch Dir weiterhin viel Kraft. Ich bin optimistisch, dass wir nächstes Jahr wieder durchstarten können

01.11.2020 22:04 • #15


A


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