Neustart 2023 - Ex, Next und Kinder

@Jamirah das hast du schön geschrieben, grade noch etwas unvorstellbar
Man ist ja noch in diesem Modus: Ohne diesen Menschen kann ich garnicht leben.

Zitat von acre:

Eigentlich möchte ich einfach auch wieder verliebt sein. Mir fehlt dieses Gefühl, mich auf jemanden zu freuen.

Mir geht's auch so. Ich habe das Gefühl, mangels Alternativen projiziere ich das urplötzlich wieder auf meinen Ex. Fühlt sich nicht gut an, fühlt sich wie Rückfall an. Vielleicht muss ich das auch durch mich durchwehen lassen ...

Ich hab so geackert die letzte Zeit und jetzt stehen die großen Veränderungen an, nicht sofort, aber recht bald - Umzug, das Auflösen des Zuhauses, in dem ich zwanzig Jahre gewohnt habe. Lachendes Auge, weinendes Auge, aktuell: Augen zu, verkrieche mich. Ich hab's gerade im anderen Thread geschrieben, vielleicht und hoffentlich ist es die Pause vor dem Anlauf. Weiteratmen, Kraft schöpfen und dann Anlauf für den nächsten großen Sprung.

Zitat von Unterwegs2023:

Umzug, das Auflösen des Zuhauses, in dem ich zwanzig Jahre gewohnt habe.

Spannend - ich hab das ähnlich auch vor, Vorfreude und Gegenteil wiegen sich derzeit auf

@acre:
Das hatte ich mich eine zeitlang auch gefragt, komischerweise jetzt nicht mehr. Meine Kinder sind alle grad krank, das war kurz nach der Trennung auch so. Da habe ich mich so im Stich gelassen gefühlt, jetzt irgendwie gar nicht. Im Gegenteil.

Wieder auch so „lustig“. Er besteht ja immer darauf, dass die Kinder zu ihm kommen wenn sie krank sind. Das wollen sie aber nicht und diesmal bin ich in diesen Kampf eingestiegen. Er wollte mir dann vorschreiben, dass er mit den Kindern telefoniert und ihnen vorliest bei geschlossenerer Tür. Hab ich mir von ihm nicut sagen lassen, der spinnt doch …

Wir haben das mit dem Vorlesen eine Weile gemacht. Und auch jetzt passiert das manchmal, auch dass ich ihnen was vorlese, wenn sie bei ihm sind.

Ich denke mir, es ist wahnsinnig schwierig den Kontakt zu halten, wenn man am Alltag nicht mehr teilnimmt. Daher ermögliche und ermutige ich zu so viel Kontakt wie möglich.

Ich denke, du solltest dir überlegen, welchen Kontakt du ihnen zu ihrem Vater wünschst. Beide Elternteile sind so wichtig für Kinder. Warum lehnen sie den Kontakt zu ihrem Vater ab?
Fühlst du dich in deiner Automie gestört? Oder gibt es handfeste Gründe, warum er sich da raushalten soll?

Mein Eindruck ist, dass er sich um etwas bemüht, ihr aber keinen gemeinsamen Weg habt. Es kann aber auch sein, dass er über die Kinder Kontrolle und Druck auf dich ausüben will.

Ich kann dir nur raten, die Ebenen auseinanderzusortieren und vielleicht auch die 4 Ohren nach Watzlawick.

Aber wahrscheinlich folgen deine Kinder dir in deiner Haltung zu ihm. Du bist ja in dem letzten Jahr ihr stabiler Gegenüber gewesen.


Ich halte deinen Ex für sehr herrisch. Vielleicht schlägt es auf sein Ego, dass ihr zu Recht kommt. Vielleicht will er beim Jugendamt einen Paper Trail gegen dich anlegen, um irgendwann mal richtig widerlich zu werden.
Vielleicht ist er aber jetzt auch an dem Punkt, wo er seine Familie vermisst und nicht so richtig weiß, wie er damit umgehen soll.

Du kennst ihn am besten.

Zitat von Sabiso89:

@Jamirah das hast du schön geschrieben, grade noch etwas unvorstellbar Man ist ja noch in diesem Modus: Ohne diesen Menschen kann ich garnicht ...

Ich war ein paar Tage nicht hier und habe vielleicht im Schnelldurchlauf nicht alle Deine Beiträge gelesen.

Ich kann aus meiner Erfahrung aber nur bekräftigen, was schon die anderen hier geschrieben haben.

Was Du durchleidest ist normal (also nicht der Zustand als solcher, sondern Dein Gefühls(er)leben).

Du scheinst noch in der Nicht-Wahrhaben-Wollen-Phase zu stecken. Es ist am Anfang einfach unfassbar, wie der Mensch, den man doch so liebt und von dem man umgekehrt noch vor kurzem das selbe glaubte und irgendwo vielleicht jetzt noch glaubt, sich so aufführt, wie er es tut. Dazu kommt dann auch noch verschärfend, wenn man hingehalten wird (Hoffnung!).

Irgendwann kommt dann die Akzeptanz und es wird Dir besser gehen! Das dauert, aber es kommt! Und ganz wichtig ist die räumliche Trennung. Diese WG - Geschichte ist die Hölle.

Auch heute habe ich übrigens manchmal noch dieses Unfassbar-Gefühl, aber es ist dann nur ein wenig Melancholie und schmeißt mich nicht völlig aus der Bahn. Es ist ok.

Und ganz wichtig: Du bist früh auf dieses Forum gestoßen. Ich leider spät. Das hilft!

@acre
Natürlich sind beide Elternteile wichtig. Der wichtigste Punkte ist vielleicht für mich erstmal, dass die Kinder JETZT erst einen Vater haben, der sich um sie kümmert und an ihnen interessiert ist.
Welche Beziehung ich ihnen wünsche? Gute Frage. Ich meine sie sind gerne bei Papa. Mich nervt es nur, dass es ihnen und mir so viel in MEINEN Alltag reinredet. Das zwei mal in der Woche Telefonieren passt momentan nicht in unseren Alltag, die Kinder sind abends draußen am Spielen. Er hat so viele Ängste und Sorgen, die er auf die Kinder überträgt. Und in dem ganzen ist kein Wohlwollen mir gegenüber. im Gegenteil es werden immer Fehler bei mir gesucht. Wie soll da eine vernünftige Elternebene stattfinden? ich kann mich so mit ihm nicht austauschen und wie zu allem gehören zwei. Ich muss mich schützen.

Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass er eine Beziehung zu den Kindern erzwingen will. Die Kinder sind damit überfordert.
Er kann mir nicht Vernachlässigung und etc vorwerfen und denken, dass ich mich dann noch ganz entspannt mit ihm Ausstausche. Vorallem der Konflikt ist da wieder vorprogrammiert, weil ich nicht so machen werde wie er möchte. Ja, er ist total herrisch und rigide in seinem Denken. Zum Glück bin ich raus aus der Beziehung

Unser Berater vom Jugendamt sagt auch immer jeder muss seine neue Rolle unabhängig vom Partner finden. Da hat er recht, nur das mein EX sich damit nicht abfinden möchte. Immer noch nicht ‍️

@Wüstenfee: Das klingt furchtbar unangenehm und anstrengend. Aber grundsätzlich ist es für die Kinder sicher gut, wenn sie eine (gute) Beziehung zu ihm haben, auch wenn diese erst jetzt, nach der Trennung, startet.

Es klingt aber tatsächlich so, als ob die Kommunikation mit ihm einfach nicht klappt (bei (haltlosen) Vorwürfen, zumal wir alleinerziehenden, berufstätigen Mütter ohnehin schon am Rad drehen, ist einfach keine Basis für konstruktive Gespräche mehr da).

Für mich liest es sich so, als ob Ihr das mit dem Umgang (nochmals) in einem moderierten Gespräch besprechen müsst. Mit Beratungen beim Jugendamt habe ich keine Erfahrung - sind die so, dass Du mmer fürchten muss, dass da irgendeine fixe Umgangsregelung gegen Deinen Willen etabliert wird? Falls ja, würde ich ggf. zu einer anderen Beratungsstelle (Caritas, Diakonie, Pro Familia ...) gehen. Wir hatten einmal an einem ganz kritischen Punkt ein moderiertes Gespräch mit zwei BeraterInnen (eine Frau, ein Mann), das war super und diese zwei Stunden haben mehr gebracht als zwanzig Stunden Gespräch zwischen dem Ex und mir (und mich deutlich weniger Nerven gekostet). Die beiden (ich glaube, speziell diese Mann-Frau-Konstellation war sehr gut) haben es geschafft, eine Atmosphäre zu schaffen, in der der Ex sich nicht irgendwie angegriffen und kritisiert gefühlt hat (dann geht er hoch wie eine Rakete und es ist kein konstruktives Gespräch mehr mit ihm möglich). Am Ende hatten wir in vielen Punkten eine Einigung Im Sinne der Kinder.

Natürlich sind Vereinbarungen, die man in solchen Gesprächen trifft, nicht rechtlich bindend - aber auch bindende Regelungen werden ja oft ständig unterlaufen und zumindest bei meinem Ex ist es so, dass Regelungen, die er einsieht, und bei denen er mitentschieden hat (dabei ist sehr wichtig, dass sie in seinen jetzigen Lebensentwurf passen) von ihm auch deutlich besser umgesetzt werden als Dinge, die wir zwar gemeinsam besprochen haben, die er aber eigentlich nicht will.

@Caecilia
Wir haben ja schon einige Mediations-Formate durch .. der Jugendamtsberater ist der erste, der ihn halt nicht in der Opferrolle sieht. Aber der hat ja auch anderes zu tun, so das wir dort ca . alle 6 Wochen sind .. NM hält nen Monolog von 60 min, seinen Druck rauslässt und wir uns immer im Kreis drehen. Ich habe keine Lust mehr auf solche Gespräche, mir geht’s vorher und nachher schlecht.

@Wüstenfee: Ja, kann ich verstehen. Wobei ich es in diesem Fall auch als Aufgabe des Mediators sehe, seine Monologe zu unterbrechen - dafür kann er Einzel-Therapiestunden nehmen. Das Ziel Eurer gemeinsamen Gespräche würde ich ganz klar als gute Regelungen im Sinne der Kinder finden definieren.

Paartherapie braucht Ihr nicht mehr und individuelles Psycho-Coaching kann jeder von Euch bei Bedarf für sich alleine buchen.

@Wüstenfee Ich will deinen Ex überhaupt nicht verteidigen. Bei dir denke ich immer an diese schwachsinnige Kleidungsdiskussion. Und die hinterlässt bei mir einen echt unschönen Beigeschmack.
Deshalb:

Zitat von Wüstenfee:

Ich muss mich schützen.

Absolut. Da du ja auch die Hauptbezugsperson für die Kinder bist, muss es dir gut gehen. Das ist das allerwichtigste.

Zitat von Wüstenfee:

ich habe auch manchmal das Gefühl, dass er eine Beziehung zu den Kindern erzwingen will.

Das kann ich mir sogar vorstellen. Ich teile diese Haltung ein bisschen. Auch in zusammenlebenden Familien kann man sich den Umgang mit Eltern ja nicht aussuchen. Sie müssen den nehmen, der da ist. Mein zweiter Gedanke dazu war kurz nach der Trennung sehr stark und jetzt eigentlich immer noch, dass die Kinder auch ihre 1-2 Jahre der Verarbeitung brauchen und in dieser Zeit will ich ein stabiles Verhältnis zu ihrem Vater etablieren. Was sie dann daraus machen, ist ihre Sache und auch jetzt nach 9 Monaten weite ich ihren Mitbestimmungsradius. Aber in meinem Kopf ist es so, dass die Beziehung zum Gehenden erst mal schwieriger ist, weil die Kinder sich ja auch verlassen fühlen.

Zitat von Wüstenfee:

Unser Berater vom Jugendamt sagt auch immer jeder muss seine neue Rolle unabhängig vom Partner finden.

Jain. Natürlich muss jeder seine Rolle als Elternteil selbst finden.Das ist ja auch in der Paarbeziehung so. Ich finde aber ganz unabhängig vom anderen Elternteil schwierig. Es ist sicher leichter für die Kinder, wenn ähnliche Regeln in den unterschiedlichen Haushalten herrschen. Wenn Bildschirmzeit oder Essensregeln ähnlich gehandhabt werden.

Zitat von Wüstenfee:

ich kann mich so mit ihm nicht austauschen

Das ist aber da. Und ich kann dich da absolut nachvollziehen.

Ich kann mich meinen Vorschreibern vor allem anschließen. Du bist ihr Halt und die tägliche Vertrauensperson. Dir muss es gut gehen und wenn er übergriffig wird und Dir Regeln vorschreibt, dann musst Du klar Grenzen ziehen. Ich fand es schon schlimm, dass er Dir sagte, Du sollst rausgehen beim Vorlesen. Und wenn die Paarebene noch rumort, dann kann man die Elternebene auch nicht ruhig hinkriegen. Du solltest noch einmal überlegen, was Du ihm auf dieser Elternebene anbietest. Und alle Übergriffe entweder zurückweist und oder um des lieben Frieden Willens überhörst. Aber in Deinen Tanzbereich darf er nicht mehr rein liebe Wüstenfee. Und @ acre, klar ist es schön, wenn man an einem Strang zieht und sich abstimmt. Aber mein Mann findet mich spießig und gerade, weil er andere Werte hat, anders schon immer vom Charakter war,haben die Kinder gelernt, damit zu leben. Ich habe ihnen von Anfang an gesagt, dass wir zwei verschiedene Auffassungen haben und damit unterschiedlich agieren und sie haben nur in der ersten Zeit das auszunutzen versucht.