Noch einmal Schmerz und die Zukunft beginnt

E
Liebe Freundinnen und Freunde,

eigentlich wollte ich diesen Beitrag erst im Laufe der Woche einstellen, aber da ich nicht weiß, wie ich es schaffe, so stelle ich ihn jetzt schon ein.

Noch einmal kommen schwere Tage auf mich zu und die Stunde der Wahrheit für meine Einstellung nähert sich unaufhaltsam. Am kommenden Donnerstag werde ich aus dem Projekt nach Hause kommen und meine künftige Ex-Frau wird hier sein. Sie kommt bereits Mittwoch mit einer Freundin, um die Sachen zusammen zu packen, die sie mitzunehmen gedenkt. Freitag kommt dann ein Kleintransporter, um die Dinge Richtung ihres neuen Domizil zu transportieren. 600 km von hier entfernt. Anschließend wird auch sie sich auf dem Weg machen.
Soweit die *beep* Fakten.

Viele von Euch wissen, welch Situation dies ist und welch Gefühle da in einem sich bewegen. Oh, ich habe schon ein paar Mal festgestellt, dass ich nicht so stark bin, wie ich es gerne wäre. So haben wir eben telefoniert, weil sie ein finanzielles Problem hat. Das Telefonat tat mir sehr weh. Und es hat auch einiges an Wut in mir ausgelöst. Und es hat mir gezeigt, dass sie mir immer noch nicht gleichgültig ist. Und es hat meine Gewissheit gestärkt, dass der Punkt der Rückkehr schon lange überschritten ist. Von beiden Seiten!

Was jetzt kommt, kann ich mir schon sehr gut vorstellen. Ich kenne sie und ich kenne mich. Die zwei Tagen, in denen wir uns noch mal begegnen werden sein, als würde einem die Luft abgeschnürt. Zwischendurch habe ich mich immer wieder gefragt, ob ich sie wirklich geliebt habe, kann aber die Frage doch bejahen. Soweit ist das schon mal beruhigend, denn dann waren die vergangenen Zeiten doch nicht vergebens.
Es wird mir sehr weh tun, zu sehen, wie so viele Dinge, die sich über die Jahre angesammelt haben, einfach so verschwinden. So viele Kleinigkeiten, an denen einzelne Erlebnisse hängen: Der kleine Schaukelstuhl, auf dem ein kleiner Teddy sitzt, diente eines schönen Tages dazu, einen Gutschein für einen großen Schaukelstuhl zu tragen, der schöne kleine Stein, der als Brunnen zurecht gemacht war, auf dessen Rand ein Vogel sitzt, hatte an einem schönen Tag einen Ring in sich verborgen, die kleine Hexe, die mit ihren schönen Gesicht auf ihrem Besen ritt, trug doch einst die goldene Kette.......
Alles wird gehen...... was wird bleiben? :'(

Sicherlich werden jetzt einige fragen, ob ich mir das wirklich antun will, hier zu sein, ob ich das wirklich brauche! Ich kann dazu nur sagen: Ja, ich brauche das zum Teil..
Wenn der Möbelwagen da ist, werde ich nicht anwesend sein, soviel habe ich mir vorgenommen. Aber warum der Rest?
Ich will versuchen, Euch dies aus meiner Sicht zu erklären.
Als wir uns vor zwei Monaten trennten, bzw. sie mir sagte, dass sie gehen wolle, kam mir alles so unreal vor. Wie ein Moment, in dem man neben sich steht und als ginge mich das alles gar nichts an. Dies ist wohl der Schockmoment, wo der Körper durch verschiedene Reaktionen verhindert, dass man durchdreht.
Nun, in den zwei Monaten hat sich einiges verändert. Ich habe akzeptiert, einen neuen Weg in eine neue Welt zu gehen, in der so viele wunderbare Erlebnisse auf mich warten. Eines war schon, hier zu sein und einige wertvolle Menschen gefunden zu haben. Ich bin sehr neugierig auf das, was da noch so kommen mag.

Aber meatpunch hat den Spruch in seinen Beiträgen: Wer vorwärts muß und rückwärts schaut, fällt hin. Dies ist hoffentlich nicht immer der Fall. Denn genau das habe ich vor.
Ich muß noch einmal zurück schauen. Ich muß für mich den endgültigen Abschluß finden.
Der Freitag, an dem sie endgültig fährt, ist wie der Startschuß, endlich loszulaufen. Bisher hatte ich immer noch das Gefühl, zwar Vorbereitungen treffen zu können, aber noch nicht von einer imaginären Leine los zu sein. Jetzt kann ich in der Wohnung all das verändern, was ich anders haben will und muß.
Ich will das Gefühl dieses endgültigen Abschlusses voll realisieren und ich will es ganz in mich aufnehmen. Dieser letzte Schmerz muß einfach noch mal durchlebt werden, weil ich das Gefühl habe, er will durchlebt werden. Also lasse ich ihm den Raum den er benötigt. Ich werde unten sein, dessen bin ich mir bewusst. Aber ich will diesen Schmerz in Stärke umwandeln. Alles was wir durchmachen, wird uns prägen und so sehe ich es auch hier. Früher bin ich zu oft vor solchen Schmerzen ausgewichen und wahrscheinlich habe ich immer noch so vieles nicht wirklich verarbeitet. Diesmal wird mir das nicht passieren. Wenn ich wirklich stark aus dieser Trennung hervorgehen will, so muß ich jeden Schritt gehen und wenn ich dabei ins stolpern komme. Ich habe keine Übung darin und will sie auch nicht haben. Sollte ich fallen, so stehe ich wieder auf und ich bin mir gewiß, dass es hier Menschen gibt, die mir dabei helfen. Wäre dies nicht der Fall, so würde ich vielleicht auch den Mut dafür nicht haben.
Wenn ich am Freitag dann anfange, loszulaufen, so werde ich dies langsam tun, denn die Tränen, die noch geweint werden wollen, behindern eine klare Sicht, aber es gibt Menschen, die mich an die Hand nehmen und auf mich aufpassen. Hier in unserem Kreise fand und finde ich die Hilfe, die Augen und die Ohren, die Hände, die Nase und die Zunge, die mich leiten, bis ich selber wieder sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken kann. Und hier fand ich auch schon die Herzen, die sich mir öffneten um einen Freund einzulassen und die bereit waren, in das Herz eines Freundes einzuziehen.

Nun hoffe ich, dass ich Euch verständlich machen konnte, warum ich der Überzeugung bin, hier sein zu müssen.

Und ich bitte Euch, denk ein wenig an mich, wenn diese zwei Tage da sind. Brennt für mich am Freitag ein Kerzlein an, auf das die Wärme und die Kräfte der lebendigen Flamme den Weg zu mir finden. ;)

Und um gleiches bitte ich Euch noch für eine liebe Freundin für den Mittwoch, aus dem gleichen Grund, aber mit anderen Grundlagen.

Habt Dank, dass ich mich schon soweit begleitet habt.

Nordlicht

26.10.2002 18:56 • #1


E
Hallo Nordlicht,

ich wünsche dir viel Kraft für diesen schweren Weg. Auch ich habe am Freitag oder Samstag nächster Woche ein Gespräch mit meinem (Ex) Mann. Es gibt noch einige wichtige Dinge, die wir besprechen müssen. Außerdem möchte ich herausfinden, ob ich ihn tatsächlich endlich losgelassen habe oder ob ich mir nur etwas vormache. Einige kleine Erfolgserlebnisse habe ich aber schon gemacht. Ich werde mich in der nächsten Zeit ganz bewußt mit unserer gemeinsamen Vergangenheit und auch mit der Gegenwart auseinander setzen. Ich möchte nichts mehr verdrängen (das habe ich in den letzten 9 Monaten oft genug getan), auch wenn es bedeutet, dass noch unerträgliche Schmerzen auf mich warten könnten.

Aber ich weiß, dass ich hier im Forum gut aufgehoben bin, wenn es mir wieder schlecht gehen sollte und außerdem hab ich einen sehr guten Freund, dem ich dann anschließend gleich eine Mail schicken werde, egal wie es ausgeht. Dadurch bekomme ich wieder Kraft, um das durchzustehen und nicht einfach fortzulaufen.

Ich denke, auch in deinem Fall, man muß so handeln. Es ist der richtige Weg, um mit der Trennung abschließen zu können. Ich denke auf jeden Fall an dich und wüsche dir jetzt schon viel Kraft und Mut.

Viele liebe Grüße
Wolfsfrau

26.10.2002 19:55 • #2


A


Noch einmal Schmerz und die Zukunft beginnt

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S
Hallo, Nordlicht,
an Deinem schweren Tag werde ich sicher an Dich denken. Ich weiß, wie Du Dich fühlst. Ich habe so etwas auch schon einmal mitmachen müssen. Mit meinem letzten Freund habe ich nicht zusammengewohnt, aber mit meinem Freund davor (also meinem ExEx), mit dem ich ca. 7 Jahre zusammen war, habe ich in einer sehr schönen Wohnung mit Kamin hoch über den Dächern zusammengewohnt. Und auch ich hatte fürchterliche Angst vor dem Tag, an dem er auszog. Ich hatte mich für den Abend mit einer Freundin verabredet, weil ich den ersten Abend nur mit der halben Einrichtung keinesfalls allein verbringen wollte.

Vielleicht macht Dir das ein bißchen Mut: Der Tag war gar nicht so schlimm, wie ich erwartet habe. Ich habe bei seinem Auszug sogar geholfen und während er mit seinen Sachen bei seiner Neuen einzog, habe ich mit meiner Freundin in der Küche gesessen und etwas Leckeres zu essen gemacht. Es war trotzdem natürlich ein ganz komisches Gefühl. Plötzlich fehlte die Hälfte der Einrichtung, die Wohnung kam mir leer und kalt vor, die Schlafzimmereinrichtung hatte er mitgenommen und an der Stelle, an der unser Bett stand, nur Staubflocken hinterlassen. Ich bin den Abend dann doch allein geblieben. Ich bin durch die halbleeren Räume gegangen und hab mir überall vorgestellt, wie es war, als seine Sachen noch da waren und mir voll bewußt gemacht, daß es jetzt nicht mehr sind, nie wieder sein werden. Heute denke ich, daß ich in dem Moment wohl Abschied genommen habe. Unsere Beziehung war vorher schon kaputt, es gab kein Zurück, dafür waren zuviele unschöne Dinge passiert. Aber weil ich nun soviel neue Dinge kaufen, die Räume wieder wohnlich machen mußte, wurde sozusagen symbolisch ein neuer Anfang gesetzt.

Du bist an einem Punkt, an dem es für Dich auch keinen Neuanfang mit Deiner Frau gibt. Das ist doch schon ein ziemlicher Schritt in Richtung Zukunft. Ich bin leider wohl noch lange nicht soweit, obwohl die Trennung von meinem letzten Freund jetzt fast ein halbes Jahr her ist. Diese ein, zwei Tage ihres Auszugs wirst Du überstehen, ich habe das damals auch geschafft, und ich bin alles andere als ein starker Mensch.

Auch wenn viele Kleinigkeiten, an denen Erinnerungen hängen, verschwinden - die Erinnerung selbst kann Dir niemand nehmen.

Ich wünsche Dir für die Tage ganz viel Kraft und drücke ganz ganz fest die Daumen, daß es vielleicht doch nicht so schlimm wird, wie Du befürchtest.

Alles Liebe
Shannon

27.10.2002 01:28 • #3


E
Liebes Nordlicht

Sei sicher du bist an diesem Tage und die die noch flgen werden nicht allein...

Deine Entscheidung dort zu sein ist nur deine Entscheidung und ich denke du weisst was du willst,das was dann kommt is auch dein Weg und ich weiss nur zu gut das du auch diesen finden wirst denn du bist nicht allein ;)

All die Traenen die geweint wurden und die du noch weinen wuerst,werden auch vergehn und das Licht, nicht nur einer Kerze, wird dir waerme und Hoffnung und Mut spenden...

Ich wuensche Dir von Herzen viel Kraft und Mut fuer die naechsten Tage und fuer deinen neuen Weg...

Psssst nur unter uns, selbst Merlin war mal ein Zauberlehrling..vergesse das nie ;)

Feechen

27.10.2002 03:43 • #4


E
Lieber Nordlicht!

Über 14 Moante vergangen, und am 28. Oktober ist es genau ein Jahr her, daß ich die alte gemeinsame Wohnung verliess....
Dennoch, die Erinnerungen sind und bleiben lebendig.

Es ist schon einmal angesprochen worden, der Tag wird (so war es zumindest auch bei mir) nicht annähernd so schlimm, wie man es erwartet.

Ich war diejenige, die ihre Sachen zusammengepackt hat. Jedes einzelne Stück war und ist eine Erinnerung, ein Stück vom *alten* Leben. Und jedes einzelne Teil habe ich in die Hand genommen. Auch die, welche mein zukünftiger Exmann behalten wollte.
Es war ein Ritual, eine Abschiedszeremonie, all diese Sachen zu beschauen und schließlich zu verpacken.
Natürlich sind mir währenddessen Unmengen an Tränen über das Gesicht gelaufen, meine Hände haben gezittert. Aber ich bin mir sicher, hätte ich all dies nicht getan, so würde mir heute etwas fehlen.
Es war der Abschied, und diesen habe ICH benötigt auf dem Weg ins Jetzt. Ich weiss nicht, was geschehen wäre hätte ich es nicht getan. Ich wollte es genau so haben und es war wirklich gut so.
Mein Exmann allerdings, der die Trennung schließlich ausgelöst hat, hatte sich zurückgezogen. Sich in die Arme seiner neuen, damaligen Freundin geflüchtet, um *diesem Elend* (wie er sich ausdrückte) nicht ausgeliefert zu sein.

Die anschließende und letzte Nacht in dieser Wohnung verbrachte ich allein auf einer Matraze auf dem Boden.
Ich weiss noch, dass ich unwahrscheinlich gut geschlafen habe. Ich habe nach vorn geschaut, mich auf meine neue Wohnung gefreut.

Lieber Nordlicht, lass deine Gefühle sprechen. Sie zeigen dir den richtigen Weg. So hat es auch bei mir bisher immer funktioniert. Dieser Tag wird kommen und er wird vergehen.

Deine Wohnung bleibt, jetzt aber hast du eine neue Perspektive, ohne gewisse Altlasten. (Und wie ich verstehen kann, wie sehr man an solchen Erinnerungen hängt, so ist es doch auch gut, wenn man sich lösen muss.)

Du schaffst es! Ich weiss es!

Liebe Grüße Nicole

27.10.2002 18:15 • #5


E
Hallo mein lieber Freund!

Ich kann dich sehr gut verstehen, aber weil ich dich gut kenne, weiß ich, dass du diese Zeit gut überstehen wirst. Ich werde für dich da sein, das ist versprochen. Ich denke auch, es ist richtig, dass du dabei sein willst. Aus genau den Gründen, die du genannt hast. Es ist wichtig, um Abschied nehmen zu können und um das alles richtig realisieren zu können. Und dann kannst du anfangen mit der Planung für die neue Einrichtung. Das wird dir neuen Antrieb und Kraft geben, da bin ich mir ganz sicher! Und die Wärme wird wieder in dein Leben einkehren, nicht durch die Kerzen der anderen, sondern durch deine eigenen Kerzen - damit meine ich deine Freunde und vielleicht auch deine positiven Gefühle...

Tja, mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen, denn alles, was wichtig ist, hast du schon selbst erkannt. Ich werde am Donnerstag auf jeden Fall an dich denken - und neben dem Telefon warten

Viel Kraft für diesen Tag wünscht dir

Deine Ela

27.10.2002 20:38 • #6


E
Hallo nochmal von mir,

es ist schön, hier Eure Beiträge zu lesen, sie helfen auch mir, meinen Schmerz zu verarbeiten.
Mir hat der Auszug aus der Wohnung allerdings sofort nicht so geholfen, wie ich es erhoffte. Ich dachte, es wird danach leichter.
Aber jetzt mit etwas Abstand freue ich mich auch, mir eine neue Zukunft aufzubauen.

Danke hierfür an alle,

Grüße, Gerd

27.10.2002 21:22 • #7


E
Mein lieber Freund und Nordlicht,


es ist der 4. Januar.... ich gehe in der Wohnung auf und ab wie ein Tiger. 8:30 Uhr, in einer halben Stunde kommt sie, mit Kartons die ich nicht füllen will und mit Helfern die ich nicht sehen will.... Ein Löffel Baldrian, vielleicht beruhigt der meine zu bersten gespannten Nerven....

Ja, Nordlicht, so war das am Anfang des Jahres. Aus der heutigen Sicht nicht annähernd so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war ein Abschluß, Ende eines drei Wochen währenden Nervenkrieges mit mir selbst. Nach 5 Stunden war alles vorbei, Stille, Leere. Ich war unsagbar traurig und gleichzeitig erleichtert, die freien Stellen an den Wänden, offene Schranktüren, staubfreie Silhouetten wo
einstmals irgend etwas stand...

Du hast alles wichtige geschrieben. Der Zeitpunkt einer Rückkehr lange überschritten, Vorfreude auf das was du noch erleben wirst und die Wohnung gestalten wie du es gern
möchtest. Das wird dir diesen Tag einfacher machen. Wenn Tränen noch geweint werden müssen, weine sie.... aber weine sie für dich und für eine schöne Vergangenheit und
nicht weil du belogen, betrogen und verraten wurdest. Wenn sie geht kommt für dich die neue Zeit und du wirst gefallen daran finden. Keine Kämpfe, keine Zweifel, du bist für dich allein verantwortlich und lass sie lernen was es heißt, dich nicht mehr hinter ihr zu wissen. Was gehen dich ihre finanziellen Probleme an? Du verlängerst damit nur deinen Schmerz. Denn Freisein ist auch immer das Freisein des anderen, richtig und konsequent.
Lass den Kopf nicht hängen, es gibt hier Freunde die dich halten. Ich denke am Freitag an dich..... es ist so lange her und trotzdem kann ich so gut erinnern....

Deine Gefühle sind für dich, ich würde sie keinen Anteil mehr daran haben lassen. Sei stark und überlegen, sie geht und du bleibst....

Ich wünsche dir alles was du noch brauchst
Meatpunch


28.10.2002 11:17 • #8


E
liebes nordlicht,

ich wünsche dir gute nerven und viel mut für diesen tag. wenn er vorbei ist, wirst du tief durchatmen und merken, dass es dir besser geht.

als kleinen trost empfinde ich, dass alles auf einmal passiert .... der auszug meines mannes zog sich über wochen hin ... jeden tag ein kistchen ... ich bin dabei fast wahnsinnig geworden.

und danach setzt eine weitere wichtige phase nach der trennung ein: wiederaufbau eines nestes! sehr wichtig.

ich wünsche dir jedenfalls viel wärme, freude und zuversicht in deinem neuen heim!

alles liebe,
c-c-l

28.10.2002 15:21 • #9


E
Mein liebes Nordlicht,

deine Zukunft hat längst begonnen, und das weißt du auch.
Viele schöne Dinge sind in dein Leben getreten, liebe Menschen, die dich mögen und in Gedanken immer bei dir sind.
Was jetzt kommt, ist nur der Schlußstrich unter die Vergangenheit, der Tag, an dem du anfängst, die schönen Erinnerungen im Gedächtnis zu behalten, und aus den Fehlern und Schwächen der Vergangenheit wirklich zu lernen beginnst.

Ich finde es sehr mutig von dir, der absoluten Trennung ins Auge zu schauen, und alles , was du dabei fühlst, wird dich einen Schritt weiter auf dem Weg in die neue, glückliche Zeit bringen, denn glücklich wirst du sein, das verspreche ich dir.

Dein Nordsee - Thildchen wird in Gedanken bei dir sein, die Kerzen in meiner Wohnung und in meinem Herzen werden dir den Tag erhellen und du wirst ihre Wärme spüren.
Wenn es ganz schlimm kommt, denke an das Meer, die Muscheln, den Sand, den Wind , der leise um den Leuchtturm streicht, die Möwen, die sich flügelschlagend in die Luft erheben. Flieg mit ihnen , mein liebes Licht, und du wirst die Magie spüren, die dich bereichert und deine Zukunft bestimmt.

Und du wirst sehen, schon am Samstag werden wir wieder gemeinsam lachen, und Schneebälle werfen, und wenn ich zu dir komme, bringe ich ein Stück vom Meer, damit du deine Wohnung mit neuen, schönen Erinnerungen schmücken kannst.

Mein liebes Nordlicht und guter Freund, so wie du mein Leben in dunklen Stunden erhellst, werde ich deines erhellen, mit Geschichten von Merlin, Gedichten über Liebe und Leid, und fröhlichen sms am Morgen.

Ich schenke dir ganz viel Kraft für diese letzten schweren Tage, meine Gedanken sind bei dir , deine Lea ist für dich da, wann immer du sie brauchst.

Zum Schluß noch ein paar Zeilen für dich....

Ist es nicht schade,
dass die Pflanze unserer Gefühle
schließlich doch eingegangen ist?
Wie oft haben wir sie
mit neuer Hoffnung gedüngt,
wenn sie ihre Blätter hängen ließ!

Vielleicht hatte sie nicht
den richtigen Platz
in unserem Leben,
vielleicht bekam sie
nicht genug Licht.

Sie war ein anspruchsvolles Wesen, -
was sie zum Wachsen braucht,
konnten wir ihr am Ende
nicht mehr geben.

Doch der Duft und die Schönheit ihrer Blüten
werden in uns weiterleben.


Es umarmt dich
Dein Thildchen

28.10.2002 19:22 • #10


E
Lieber Freund,

sei versichert, daß meine gedanken in diesen tagen bei dir, und ebenso bei meiner besten freundin, die ebenfalls in dieser woche eine schwere prüfung vor sich hat, sein werden.

erinnerst du dich, als du mir deine gedanken an dem tag schicktest, als meine frau kam um den letzten rest vom dachboden zu holen? ich habe es gespürt, daß du und viele liebe menschen an mich dachten und mir kraft gaben.

dies alles ließ mich an diesem tag anwesend sein, und ich habe ihr sogar geholfen die sachen ins auto zu laden. als sie wegfuhr, dachte ich, jetzt hast du alles verloren, was dir im leben lieb und wichtig war. aber es war nur ein gedanke, der sich schnell wieder verflüchtigte.
aus den vielen mails die wir uns bisher geschreiben haben, hast du merken können, daß es weiter geht, mal besser, mal schlechter aber es funktioniert.
sicher gab es auch bei mir rückschläge und die wird es auch noch weiterhin geben und ohne meine liebe freundin, hier aus dem forum und ohne die hilfe aller, die mir schreiben und mit denen ich kontakt habe, wäre ich wohl verrückt geworden.

mein freund, auch du wirst die gedanken all derer, die in dem moment der harten prüfung an dich denken spüren und kraft daraus schöpfen.

nachdem sie absolviert und bestanden ist, wirst du dich wohl nicht gut fühlen, denn es bedeutet das endgültige, das unvermeidbare.
aber es bedeutet auch, daß der weg für einen neuanfang frei wird, nur du alleine kannst dann entscheiden, wann du dich auf diesen weg machst. und glaube mir, du wirst viele begleiter haben, die dir helfen werden.

auch mein telefon liegt tag und nacht für dich bereit, ebenfalls mail und icq. und ich werde als freund jederzeit bereit sein.

alles gute
wizard

28.10.2002 23:31 • #11


E
Meine lieben Freundinnen und Freunde,

habt Dank für die Kerzen die gebrannt haben, habt Dank für die SMS die mich in Vielzahl erreichten und habt Dank für die Gespräche, die ich mit Euch führen durfte.
Dies alles hat mich durch 24 schwere Stunden geleitet.

Nun sitze ich hier. Meine Gedanken fahren Karusell. Ich bin auf stürmischer See mit hohem Wellengang. Im einen Moment surfe ich ganz oben auf und im nächsten Moment bricht die Welle über mir zusammen.
Ganz langsam beruhigt sich die See, aber sehr langsam.

Mir war wohl bewußt, daß dieser Abend und der heute Morgen schwer werden würden. Und ich wußte, auf was ich mich einlasse. Und bitte fasst diese Zeilen auch nicht als jammern auf. Ich will einfach nur beschreiben, was mir widerfährt und glaube, daß sich so einige Menschen darin wieder finden werden.

Als ich gestern nach Hause kam, stand der Flur schon voller gepackter Kisten. Kein Platz mehr, um den Koffer abzustellen. Dann kam ich ins Wohnzimmer, dort waren meine Frau und unsere Freundin, die ihr beim packen geholfen hat.
Das war schon ein Schock, obwohl ich mir schon vorher überlegt habe, was sie wohl alles mitnimmt und damit auch nicht falsch gelegen habe. Aber die Wohnung in der Realität so abgekahlt zu sehen, tat übelst weh.
Vor meiner Frau wollte ich keine Schwäche zeigen und zunächst gelang es mir auch ganz gut. Sie ist kurze Zeit später zu einer Freundin gefahren, um sich dort zu verabschieden.
Mit unserer Freundin zusammen habe ich dann in der Zeit das Forum und den Chat besucht. Ich wollte ihr zeigen, daß ich hier gut aufgehoben bin. Wollte ihr zeigen, wie hier Menschen einander helfen und schätzen lernen.
Etwas Hintergedanke war schon dabei und nun mögen mich einige für verrückt halten, aber dies ist nun mal meine Natur. Ich wußte, daß sie mit meiner Frau darüber reden würde und das wollte ich erreichen. Sie sollte meiner Frau klar machen, daß ich meinen Weg finde und sie sich keine Sorgen zu machen braucht. Ich will auch ihr den Neuanfang so gut wie möglich gestalten, ohne Sorge um mich. Wenn sie unbefangen neu beginne kann, kann ich es auch.
Später am Abend haben meine Frau und ich dann noch versucht, miteinander zu sprechen, aber es gab eigentlich nichts mehr, worüber wir zu reden gehabt hätten. Was uns betrifft, so war bereits alles gesagt und fast alles getan.
Sie war genauso traurig und es tat ihr alles so weh, wie mir. Wobei sie den schwereren Teil hatte, denn sie mußte die Kisten packen und sie muß sie auch wieder auspacken.
Ich kann schon die Aussage von einigen hören: Sie wollte es ja auch so! Richtig sie wollte es, aber darf ich ihre Situation deswegen nicht verstehen? Sie tut mir mehr leid als ich, denn ich will mich nicht in Selbstmitleid ertränken. Ich will leben!!!
Heute morgen dann, als ihre Leute mit dem Transporter kamen, habe ich mich zurückgezogen.
Nochmals haben wir beieinandergesessen und uns angeweint. Sie nahm mich auch in den Arm und mein Hemd riecht jetzt noch nach ihrem Parfum.
Dann kam der endgültige Abschied mit der Übergabe des Schlüssels. Wir waren beide sehr gefasst, denn die Tränendrüsen brauchten wohl auch mal eine Pause. So konnten wir uns halbwegs trocken voneinander verabschieden und dann legte sie einen Spurt hin, um möglichst schnell zu entfliehen.

Ja, und nun sitze ich hier von den Wellen auf und ab gespült, suche den Rythmus um mich aufrecht zu halten. Suche den Stand und suche die Richtung. Noch eine Weile werden die Tränen meine Augen trüben und noch eine Weile werden mir Erinnerungen an die langen Jahre Schmerzen zufügen. Mit jedem Menschen, mit dem ich zusammentreffe, den wir gemeinsam kannten und der mir versichert, wie leid es ihm tue.
Fast bin ich versucht, eine derbe Antwort drauf zu geben. Aber ich lasse es zu. Nur noch heute und im schlimmsten Fall dieses Wochenende. Dann werde ich solchen Sprüchen wieder ins Gesichte lachen. Laß man gut sein. Wer weiß, was ich alles noch erleben darf!
Hier habe ich Menschen kennengelernt, die ich nie gekannt hätte, wenn meine Frau diesen Schritt nicht gemacht hätte. Hier habe ich Freunde gefunden. Mehr Freunde, als ich erwartet hätte und soviel wertvollere Menschen, als ich mir je zu träumen gewagt hätte. Jeder einzelne von ihnen hat eine speziellen Platz in meinem Herzen gefunden.

Ich bin einer der reichsten Menschen auf dieser Welt!!!

Wußte ich das vorher nur zu ahnen, so ist dies jetzt Gewißheit. Wer mich alles erreicht hat, oder erreichen wollte....

Liebe Freundinnen und Freunde, ihr habt mir das schönste Geschenk in ganz dunkler Zeit gemacht. Die Kerzen die ihr real angebrannt habt und die symbolischen Kerzen Eurer Gegenwart sind genau das, was ich allen wünsche, die jemals in eine solche Lage kommen. Diese Kraft verhindert ein totales abtauchen unter der Wasseroberfläche und die Wärme gibt genügend Thermik, auf aufzusteigen in die Lüfte, ohne gänzlich abzuheben.

Nun werden die Farben des Nordlichts heller und klarer werden, von nun an werde ich es sein, der Kerzen anzündet und Kräfte gibt. Nur manchmal, wenn noch der eine oder andere dunkle Tag kommt, werde ich für mich bleiben.

Meinen Dank, meine Hochachtung und meine Freundschaft für Euch...

Nordlicht

01.11.2002 14:41 • #12


E
Hallo mein Freund,

ich fühle wirklich mit dir und kann deine Gedanken so gut verstehen. Man fragt sich dabei: Was ist mit zwei Menschen geschehen, die sich nach so vielen Jahren weinend gegenübersitzen und sich dann trennen.....

Ich habe oft darüber nachgedacht und kann es trotzdem nicht sagen. Das Leben ist vielleicht so und jeder der mit so einer Situation fertig wird ohne daran zu zerbrechen kann alles schaffen, da bin ich mir sicher.
Du hast jetzt alles was du im moment am nötigsten brauchst, nämlich dich. Wertvolle Menschen sind rah gesäat, dass wird auch deine Frau noch spüren und sie wird sich erinnern und ihr wird dabei sehr weh ums Herz werden. Das ist kein Trost für dich, nur die Erkenntniss das nichts so ist wie es im ersten Augenblick aussieht. Ich weiss wovon ich rede....

Bleibe bitte so entschlossen und selbstsicher wie du dich den Menschen hier präsentiert hast, den Qualität setzt sich letztendlich immer durch.
In diesem Sinne wünsche ich dir Ausdauer und viel Kraft das jetzt erlebte zu verarbeiten. Hier sind eine menge Freunde die dir dabei helfen wenn du sie brauchst.

Meatpunch

01.11.2002 17:14 • #13


E
lieber freund,

so wie du schreibst, glaubt man dabei gewesen zu sein und ich spüre wie mir tränen in die augen steigen, da es auch bei mir erst wenige wochen her ist, daß ich das gleiche erleben musste.
nahezu identisch, allerdings doch ganz anders.
ich sehe sie oft und wir können mittlerweile miteinander umgehen.

aber wie du schreibst sollen es die letzten tränen sein und ich weiß wir werden beide auch wieder gute zeiten erleben.
auch für dich ist nun der weg frei, eine neue richtung einzuschlagen.

ich wünsche dir auf deinem neuen weg kraft ihn zu gehen und werde mich ab und zu umschauen, ob du nach kommst, denn ich habe ihn bereits beschritten.
sicher führt er durch täler, aber es geht auch wieder nach oben, bis der gipfel erreicht ist. und, mein freund, wir werden ihn erreichen, wie so viele vor uns auch.

schau nach vorne und mach dich auf, sobald die tränen getrocknet sind.

die hilfe aller freundinnen und freund hier ist dir gewiss.

dein freund
wizard

01.11.2002 18:07 • #14


E
Mein liebes Nordlicht,

auch ich habe den ganzen Tag an dich gedacht, war auch versucht, dich anzurufen, dachte mir aber, dass du einfach Zeit für dich brauchst, um zu dir zu finden.

Ich habe mir keine Sorgen um dich gemacht, so wie ich dich kennengelernt habe, wußte ich, dass du die Kraft hast, alles durchzustehen. Wie oft hast du mir und anderen von dieser Kraft abgegeben, darum ist es selbstverständlich, dass wir für
dich da sind , wenn du uns brauchst.

Gerne wäre ich jetzt bei dir, um deine Augen zum Leuchten zu bringen, und ein Lächeln in dein Gesicht zu zaubern, aber ich weiß auch, dass du es ganz alleine schaffst, wieder zu lachen und aus der stürmischen See aufzutauchen.

Mein lieber Freund, ich wünsche dir, dass alle deine Wünsche in Erfüllung gehen mögen, und dass irgendwann eine Frau deinen Weg kreuzt, die das Goldstück , welches da so glänzt, auch erkennt, und alles tut, damit du glücklich wirst.


Steh zu dir,
so oft du auch gefallen bist.

Nimm dich wahr,
wie lange du dich auch verleugnet hast.

Bleib dir treu,
so oft du dich auch noch betrügen magst.

Geh mit dir,
und wenn du dich tausendmal in die Irre führst.

Nick dir zu,
selbst wenn die ganze Welt den Kopf über dich schüttelt.

Glaub an dich,
dann hast du eine Religion, die dir weiterhilft.


Sei ganz lieb umarmt, ich wünsche dir alles Gute und ein Wochenende voller Sonnenschein in deinem Herzen.

Deine Lea

01.11.2002 21:45 • #15


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