Obwohl ich die Trennung schon lange wollte leide ich

B
Hallo ihr Lieben,

meine Geschichte könnte etwas lang werden, aber ich versuche mich zu bremsen.
Zuerst einmal bin ich froh dieses Forum gefunden zu haben, es hilft irgendwie mit seinen Gedanken nicht alleine zu sein.

Ich war 8,5 Jahre in einer Beziehung, die wirklich von sehr vielen Höhen und leider mehr Tiefen geprägt war. War noch 19 als wir zusammen kamen (er ist 8,5 Jahre älter), musste die ersten 5 Jahre so was wie eine Fernbeziehung führen, sahen uns also nur am We...wenn er es wollte. Ja ihr habt richtig gelesen, ich musste quasi darum betteln zu ihm fahren zu dürfen. Manchmal haben wir uns 3 Wochen nicht gesehen wenn er lieber am We feiern gegangen ist. Das war eine harte Zeit für mich, aber so verliebt wie ich war habe ich es hingenommen. Naja die Jahre vergingen, ich begann ein Studium und zog in diese Stadt. Das Studentenleben hätte so schön sein können, aber ich bin immer schön brav jedes We zu ihm gefahren, mich selber kam er dort in 4 Jahren nur zwei mal besuchen
Er hat sich oft tagelang nicht gemeldet, mit der Aussage es ist doch nichts besonderes passiert! Keiner konnte das verstehen und vor allem auch nicht warum ich das mitmache. Teilweise hatten wir dann nur Zoff am We wenn ich zu ihm kam.

Aber das ist ja schon Jahre her und als ich nach dem Studium zu ihm zog änderte sich schon so ein paar Sachen, wir hatten tatsächlich weniger Streit, man merkte einfach das es jetzt anders ist, irgendwie besser aber irgendwie auch nicht. Denn die Zärtlichkeiten nahmen ab, wir hatten kaum noch S.. und das wurde in den nächsten Jahren immer schlimmer sogar so krass das wir ein Jahr lang nichts mehr hatten. Ich muss dazu sagen das er zu der Zeit auch private und gesundheitliche Probleme hatte. Aber die Krankheiten hatte er schon von Anfang an der Beziehung. Er ist absolut nicht belastbar, nicht Stressresistent und dadurch gab es beruflich Probleme die jeder normale Mensch mit viel Optimismus bewältigt hätte, aber daran mangelt es ihm sehr, was mich immer extrem runtergezogen hat. Ich habe von ihm einfach nicht mehr die Liebe bekommen die ich benötigt hätte, Zärtlichkeiten, S..., oder zumindest als Frau angesehen zu werden. Ich konnte mich vor ihm ausziehen und er hat mich nicht eines Blickes gewürdigt Dabei bin ich bei aller Liebe nicht unattraktiv, ganz im Gegenteil, wenn ich das Freunden erzählt habe sind sie vom Glauben abgefallen und haben sich schon gefragt ob er anders gepolt ist. Nachdem ich auch ein paar mal von ihm abgewiesen wurde, nachdem ich versucht habe mit ihm zu schlafen, lässt man es natürlich lieber ganz bleiben und so vergingen Jahren und das in so jungen Jahren wo man ja echt noch Bedürfnisse hat. Über die Tour verflüchtigen sich leider die Gefühle für jemanden ganz schnell.

Wir hatten vor zwei Jahren schon mal eine Art Krise, wollten gerne in Urlaub fahren. Aber wie immer waren ihm meine Vorschläge nicht gut genug. Er wollte wieder seinen Urlaubswunsch durchbringen, hat mir immer vorgeworfen das ich die Planung eh nicht alleine auf die Kette kriege und alles an ihm hängen bleibt. Ich wollte immer gerne neue Sachen ausprobieren und nicht immer ins selbe Land, an den selben Ort fliegen. Er wäre am liebsten jedes Jahr an den selben Ort gefahren, dass fand ich sehr deprimierend und unverständlich. So kam es das er mal wieder an die Nordsee fahren wollte weil er als Kind oft da war und das Klima ihm gut tut. Ich habe aus trotz damals gesagt das ich nicht mit möchte und etwas Zeit für mich brauche. In diesen zwei Wochen merkte ich zum ersten mal das er mir nicht fehlt. Er merkte in dieser Zeit auch etwas und sagte mir das wir mal über ein paar Sachen reden müssten. Wir telefonierten und redeten über unser fehlendes Intimleben. Ich hatte zu der Zeit schon das Gefühl das jetzt eine Trennung kommt, wir redeten auch nach dem Urlaub darüber und wollten was ändern, aber das hielt nicht lange an.

Ich habe mich immer mehr unglücklich gefühlt, noch mehr wie in den ersten Jahren, habe immer öfters darüber nachgedacht mich von ihm zu trennen, hatte aber immer Angst davor dann ganz alleine da zu stehen und einen Fehler gemacht zu haben. Denn dadurch das ich immer alles für ihn getan habe und zu ihm gezogen bin, sind die Freunde sehr sehr rar geworden. Die wenigen die noch da sind haben selber Beziehungen oder wohnen weit weg.

Natürlich war die fehlende Intimität nicht ausschlaggebend für diese Gedanken, es war die Mischung aus Allem. Denn er hatte zwei Gesichter was seinen Charakter angeht. Er konnte sehr nett und hilfsbereit sein, aber wenn er im Stress war oder er z.B. Hunger hatte etc. konnte er so furchtbar ausrasten und mir Dinge sagen die ich nie vergessen habe. Das hat sich über die Jahre immer mehr angehäuft und mich sehr verletzt. Ich bin ein sehr netter und toleranter Mensch, ich würde nie ausfallend werden und konnte diese Art an ihm überhaupt nicht verstehen. In dem Moment entwickelte sich bei mir purer Hass ihm gegenüber.

Und so drehten sich meine Gedanken immer im Kreis. Hinzu kam auch noch das ich mich so unwohl in der Gegend gefühlt habe, irgendwie nie zu Hause. Seine Eltern mochte ich nicht, bin mit seinem Vater immer mal wieder aneinander gerasselt weil er ein ganz unangenehmer Mensch ist. Er selber war auch nicht gerne bei seinen Eltern und viel lieber bei meinen, auch wenn das nur 2 mal im Jahr vorkam
Seine Familie ist ebenfalls sehr pessimistisch eingestellt und es war einfach immer so eine negative Grundstimmung im Raum wenn wir bei ihnen waren oder er sie besucht hatte. (Wir wohnten nur 6 Kilometer von ihnen weg, deswegen habe ich sie öfters gesehen wie meine eigenen Eltern die 130 Kilometer weiter weg wohnten.)

Ich war oder bin auch nicht glücklich in meinem Job und das schon seit 3 Jahren, ihm ging es genau so. Wir dümpelten quasi beide vor uns her und keiner hat es hingekriegt aus seinem gewohnten Umfeld rauszukommen oder sich mal auf den Ar... zu setzen um was zu ändern. Bei mir lag das unter anderem daran, dass ich Angst hatte mir einen festen Job in der Gegend zu suchen und mich dann quasi auch dort zu binden. (Ich bin Freelancer und mache HomeOffice)

Vor 1,5 Jahren kam dann auch noch die Botschaft von dem Vermieter, dass das Haus verkauft wird, was ihm sehr zusetze. Ab da fing er an nach einem eigenen Haus zu suchen, was sich als extrem schwierig herausstelle da er sehr kompliziert ist und er sich selber mal wieder derart eingeschränkt hat das es ein Suchen nach einer Nadel im Heuhaufen gleichkam. So günstig wie möglich, aber trotzdem nicht extrem renovierungsbedürftig, im Umkreis von 10 Kilometern. Das war für mich sehr schlimm, da ich wusste das ich dort nie glücklich werde und wenn ich in ein Haus mit ihm ziehe, dann würde das eine Katastrophe geben, weil ich wusste welche Probleme auf uns zukommen würden wegen seiner Art. Er ist nicht entscheidungsfähig, braucht Monate um sich Sachen zu kaufen bzw. sich für welche zu entscheiden die er kaufen will, weil er keinen Fehler machen möchte. Das Haus wäre in 20 Jahren noch nicht fertig gewesen. Dabei hat er mir gesagt er möchte das nur als Zwischenlösung sehen und dann nach 8-10 Jahren, wenn es abbezahlt ist (sollte ja günstig sein) könnte man sich was schöneres kaufen, vielleicht auch da wo ich hin möchte. Jeder, aber auch wirklich jeder der ihn kannte wusste das es Blödsinn ist, dass er sich selbst belügt und mich mit. Man steckt nicht so viel Arbeit in ein Haus um dann nach 8 Jahren wieder auszuziehen, vor allem nicht er, der Veränderungen hasst.

Im Frühjahr war er 7 Wochen in Kur, in der Zeit habe ich wieder gemerkt das ich ihn nicht wirklich vermissen. Ich habe ihn dort besucht und habe mich auch auf ihn gefreut und wir hatten zwei tolle Tage, aber trotzdem kam ich nach Hause und habe das allein sein damals genossen. Ich hatte die Hoffnung das er sich vielleicht etwas geändert hat wenn er von dort wieder kommt und vielleicht so ist wie ich ihn in den zwei Tagen erlebt habe, aber schnell holte ihn der Alltag wieder ein und er war wieder so unausstehlich. Ab da an hatten wir auch wieder monatelang keinen S. Er steigerte sich so sehr in diese Haussache hinein, mich hat das wahnsinnig gemacht. Er hat meine wünsche einfach überhört. Er konnte oder wollte einfach nicht verstehen warum ich noch kein Haus will, dabei lag es auf der Hand. Ich sagte ihm, dass wenn er etwas für mich tun möchte, dann können wir nach einem Haus woanders suchen, vielleicht in der Nähe von meinen Eltern. Dort hätte vielleicht auch er sich wohl gefühlt, ein neues Leben angefangen, mit positiv denkenden Menschen um uns herum. Beruflich stand ihm auch alles offen, er war durch diese Kur krankgeschrieben auf unbestimmte Zeit. Hätte eine Umschulung durchkriegen können, oder eben einfach einen neuen Job, ganz woanders.

So zog sich das Jahr hin, ich fragte ihn des öfteren ob wir nicht für 1-2 Wochen mal in den Urlaub sollen, einfach um mal den Kopf freizukriegen. Erst sagte er ja (wie immer) dann mal schauen, dann mir steht dieses Jahr nicht der Kopf nach Urlaub. So Sachen haben mich immer wieder sehr enttäuscht, weil es einfach nichts mehr in unserer Beziehung gab wo man sich gemeinsam drauf freuen konnte. Er hatte nur noch diese Haussache im Kopf, es gab kein anderes Thema mehr. Deswegen war ich um so erleichterter das eine Freundin mit mir eine Woche in Urlaub wollte. Gesagt getan, er hatte zum Glück nichts dagegen was ich auch immer sehr an ihm geschätzt habe, also das er mir meine Freiheiten gelassen hat.
Der Urlaub ging nur 7 Tage, aber in der zeit ist verdammt viel passiert. Gleich am ersten Tag hat sich der Sohn der Hotelbesitzerin in mich verguckt, er lies uns keine Minute aus den Augen wenn wir dort waren. Er war nicht dieser typische Südländer mit billigen Sprüchen, er meinte es ziemlich ernst und glaubte die Frau gefunden zu haben nach der er so lange sucht hatte und konnte sich das selber nicht erklären. Hört sich für Aussenstehende vermutlich ziemlich blöd an, aber es war anders.

Naja auch mir hat er gefallen und da ich sehr empfänglich für so Sachen war habe ich mich ihm hingegeben. Es war so ein schönes Gefühl endlich nochmal begehrt zu werden, liebe Worte zu hören, einfach alles. Mir ging es einen Tag nach dem Ausrutscher sehr schlecht, ich war all die Jahre immer treu gewesen. Er hingegen eher nicht, ich weiss es zwar nicht, aber da sind ein paar Sachen vorgefallen die mich das vermuten lassen. Aber da ich ja immer ein Auge zugedrückt habe...
Mir ist in diesem Urlaub auf jeden Fall klargeworden das es so nicht mehr weitergeht, wenn ich so etwas schon mache dann ist einfach die Luft komplett raus und meine Gefühle für ihn nicht mehr da, dass sollte ich dadurch ein für allemal kapieren, schätze ich. Zu allem Übel habe ich ein Pärchen kennengelernt, die mir ihre Geschichte erzählt haben. Sie war auch in einer langen Beziehung und war nicht glücklich, traf ihren jetzigen mann und machte sofort mit ihrem Freund für ihn Schluss.

Wir flogen nach Hause und mein schlechtes Gewissen war sooo groß, meine Gedanken überschlugen sich. Was mache ich jetzt, warte ich ab, sage ich es ihm? ich wusste das es so nicht weitergehen kann und das sich was ändern muss, mehr Zeichen konnte ich dafür gar nicht kriegen. Zu Hause angekommen versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen, komischerweise wollte er ausgerechnet jetzt S. Naja, die Tage vergingen, ich hatte das Gefühl mich jeden Tag weiter von ihm zu entfernen, er war nicht gut drauf, wir stritten uns, er ging am We alleine weg obwohl ich ihn fragte ob ich mit darf und und und. Alles hat mich an ihm genervt, ich wollte nachher nicht mehr in seiner Nähe sein. In der Zeit hatte ich die ganze Zeit mit dem anderen Mann Kontakt, er schrieb mir sehr viel und ich hatte mich etwas in ihn verknallt, sagte ihm aber auch das ich jetzt nicht einfach wegen der Sache mit meinem Freund Schluss mache, also für ihn. Mitte September dann hatte ich mit meinem Freund ein Gespräch bei den Vermietern, es ging darum die Frist für den Auszug zu verlängern, denn diese wäre Ende November schon abgelaufen. Während dem Gespräch hat er wieder so viele Sachen gesagt die bei mir das Fass zum überlaufen gebracht haben. Wir suchen nur ein Haus in 10 km Umkreis etc... er merkte das was nicht stimmte mit mir und fragte was ich will und ich sagte ich will das alles hier nicht mehr! Daraufhin fragte er direkt, was mich wirklich gewundert hatte, ob ich mich von ihm trennen will?! Für mich kam das sehr überraschend, so als wenn er damit gerechnet hätte oder es selber irgendwie erhofft hat. Ja und danach ging irgendwie ein Abgrund auf, nicht nur für ihn sondern auch für mich, weil ich es selber nicht glauben konnte das es jetzt wirklich so sein sollte, dass was ich mir in den letzten Jahren so oft gewünscht habe soll jetzt Wirklichkeit sein? Ihn traf das wie ein schlag ins Gesicht, was mich wirklich erstaunt hatte, weil wie ihr ja schon wisst, ich mich von ihm überhaupt nicht mehr geliebt gefühlt habe. Wir weinten stundenlang, auch noch den nächsten Tag. Es war so schlimm, ich hatte mit dieser Reaktion von ihm nicht gerechnet. Ich fuhr Abends zu meinen Eltern um erst mal klarzukommen. Meine Oma ist an diesem Wochenende auch noch gestorben und alles kam auf einmal.

Die Wochen danach zog ich zu der Freundin mit der ich im Urlaub war. Holte meine Klamotten aus der Wohnung als er für ein paar Tage verreist ist (zu seiner geliebten Nordsee). Dadurch das ich in dieser Zeit täglich mit dem anderen Mann geschrieben habe, hatte ich natürlich eine Ablenkung, dadurch war das alles nicht ganz so schwer weil ich etwas Hoffnung in diese neue Bekanntschaft gesetzt habe. Er gab mir wirklich ein gutes Gefühl und unterstütze mich, zumindest über die Ferne in dieser Zeit.

Mein Ex-Freund ertrank seinen Kummer im Alk. und im feiern. Mit mir ist er so gut wie nie feiern gewesen, obwohl ich es so gerne gewollt hätte, jetzt scheint er es mehrmals wöchentlich zu machen. Er fragte mich öfters ob ein anderer Mann im Spiel wäre und wollte mir den eigentlich Grund nicht glauben, dass die Liebe einfach nicht mehr da ist und das ich mit ihm nicht in ein Haus ziehen will an diesem Ort etc.
Ich hatte wirklich darüber nachgedacht ihm alles zu sagen, weil ich einfach ehrlich sein wollte mit ihm, aber wenn ich ihm das erzählt hätte, würde er glauben das nur dieser Mann daran Schuld ist und sonst nichts.

Nach einigen Woche habe ich den Entschluss gepackt den Mann im Ausland zu besuchen um herauszufinden ob er es wirklich wert ist. Tja, die Nummer ging nach hinten los, wir verbrachten 12 Tage und ich war froh als ich wieder zu Hause war. Viele von Euch werden jetzt sagen jaaaa das geschieht dir recht, dir müsste es noch viel schlechter gehen! Ja und mir geht es schlecht ich fühle mich furchtbar, zweifle einfach alles an was ich getan habe und ob das wirklich die richtige Entscheidung war. Ich stehe jetzt quasi erst vor den Vollendeten Tatsachen, merke was da wirklich geschehen ist, dass ganze Ausmass der Zerstörung. Ich denke viel an meinen Ex und hasse mich gleichzeitig dafür, weil ich mich wochenlang in Gedanken an einen anderen tröste und jetzt wo das nichts geworden ist, schwelge ich wieder in Erinnerungen an ihn. Von einem Freund der mit ihm immer weggeht habe ich auch gehört das er sich am trösten ist. Es ist auch sein gutes Recht das zu tun, aber der Gedanke daran macht mich narrisch, dabei habe ich nichts anderes gemacht...total bescheuert. Letzte Woche hatte er Geburtstag, ich habe ihn angerufen weil es sich einfach so nach all den Jahren gehört. Er hat während dem Telefonat gemerkt das es mir schlecht geht, dabei habe ich echt versucht mich zusammenzureissen. Er konnte das nicht verstehen weil er dachte das es mir jetzt viel besser geht da es ja meine Entscheidung war. Fragte mich dann direkt ob ich zu ihm kommen möchte, aber das habe ich verneint. Ich sehne mich so danach in den Arm genommen zu werden, Zärtlichkeit zu spüren, nicht allein zu sein, ja und das gerne von ihm. Dann sage ich mir wieder das ich total irre bin und ich mich schämen sollte nach dem was ich gemacht habe jetzt wieder bei ihm aufzulaufen. Ja...und ich schäme mich!

Das ist alles so paradox, ich habe täglich Heulkrämpfen, bekomme nichts auf die Kette, habe Angst vor der Zukunft, weiss nicht was ich machen soll und fühle mich einfach nur alleine. Dabei bin ich diejenige die das alles wollte?! Ich habe kaum jemanden mit dem ich was am Wochenende unternehmen könnte, kann mich also nicht mal ablenken. Ich weiss nicht, auf der einen Seite denke ich mir, dass war alles für irgendwas gut, es musste sich was ändern, aber auf der anderen Seite habe ich Angst was verloren zu haben das ich vielleicht nie wieder bekomme, auch mit all seinen Macken und Problemen die ich so lange ertragen habe.

Dann denke ich mir wieder, wenn er mich wirklich so geliebt hat wie er mir hinterher sagte, dann hätte er doch wenigstens versucht um mich zu kämpfen?! Aber er hat einfach alles hingenommen, versucht nicht mal mich zurückzugewinnen. Aber das ist wieder typisch, so ist es immer in seinem Leben gewesen, er hat nie wirklich um was gekämpft, auch nicht um mich. Er sagte zwar zu mir, vielleicht bekommt er ja irgendwann noch mal eine Chance bei mir, vielleicht denke ich mir irgendwann das er doch der richtige war...aber mehr kam auch nicht. Er hat sich seinem Schicksal einfach hingegeben, dass fand ich ein bisschen traurig.

Ach ich weiss es auch nicht, jetzt heule ich schon wieder und bin selber Schuld an Allem

Sorry jetzt ist es doch recht lang geworden, aber es ist tatsächlich noch eine Kurzfassung.

Wünsche Euch allen einen schönen Feierabend, oder bald!

10.11.2014 17:54 • #1


M
Hallo erstmal ...

es ist sehr schwer nach einer so langen Beziehung herauszufinden was tatsächlich zum Ende geführt hat und welchen Anteil jeder daran hatte. Was ich bei Dir herauslese ist das der Ausgangspunkt Eurer Entfremdung der fehlende S. waren. Deswegen bist Du fremdgegangen und hast Dir das gesucht was in der Beziehung gefehlt hat und damit das traurige Ende einer Entwicklung markiert die wohl keiner von Euch vorhergesehen und am wenigsten gewünscht hat. Da aber von Schuld zu sprechen halte ich für falsch, höchsten von einem Problem für das Ihr beide keine Lösung gefunden habt. Mir wäre es wichtig herauszufinden was zuerst da war, die Beziehungsprobleme und dann die fehlende Intimität oder umgekehrt. Das ist natürlich ein Wechselspiel wie alles in der Partnerschaft und schwierig auseinanderzuhalten aber Du kannst dann vielleicht klarer erkennen ob Deine Entscheidung richtig war sich von Ihm zu trennen oder ob es eine Möglichkeit gibt sie doch noch zu lösen.
Du schreibst er sei nicht belastbar und wäre zeitweise in Kur gewesen. War er deswegen in Behandlung bzw. hatte er wegen Überforderung oder sowas keine Lust auf S.? Falls er antriebslos ist wie Du sagst oder sogar in Richtung Depression geht dann wirkt sich das doch auch auf die Beziehung aus.

Wünsch Dir alles Gute und danke auch für den Text, ich habe darin vieles aus meiner Beziehung mit teilweise vertauschten Rollen erkannt. Sehr seltsam zu lesen für mich. Hier ist noch ein Text für Dich der mir selber gut gefällt : neon.de/artikel/fuehlen/liebe/das-ende-ist-kein-ende/1075746

10.11.2014 20:04 • #2


A


Obwohl ich die Trennung schon lange wollte leide ich

x 3


T
Hallo Bananarama,

Du stehst an einem sehr schwierigen aber auch sehr wichtigen Punkt.

Bei Dir hat sich über die Jahre einiges aufgestaut, Im Urlaub ist dann eine Versuchung aufgetaucht, die Dir wie ein Wink des Himmels schien. Ein Fluchthelfer. Das ist nun schief gegangen und die Konsequenzen, vor denen Du solche Angst hattest, sind eingetreten.

Ich glaube nicht, daß Du einen riesengroßen Fehler gemacht hast, weil Du Dich auf diese Urlaubsgeschichte eingelassen hast. Ich denke, das Problem liegt tiefer und mit all Deinem Frust wäre die Beziehung sonst eben an einem anderen Punkt geplatzt.

Ich habe mich aber beim Lesen gefragt, warum Du zugelassen hast, daß Du so behandelt wirst, wie er das getan hat. Nur um mal ein Beispiel zu geben:

Zitat von bananarama:
....die ersten 5 Jahre so was wie eine Fernbeziehung führen, sahen uns also nur am We...wenn er es wollte. Ja ihr habt richtig gelesen, ich musste quasi darum betteln zu ihm fahren zu dürfen. Manchmal haben wir uns 3 Wochen nicht gesehen wenn er lieber am We feiern gegangen ist.


Was genau hat Dich gehindert aus reiner Selbstachtung die Notbremse zu ziehen und so diesem Spiel konsequent ein Ende setzen ? Angst vor dem Alleinsein ?

Ich glaube, es wäre wichtig, da hinzuschauen und zu schauen, ob Du da was bei Dir ändern kannst/ möchtest. Letztlich geht es vermutlich um Selbstliebe bzw. darum, daß nicht genügend da ist, um die eigenen Grenzen zu erkennen und zu wahren. Wenn das fehlt hat es auch Konsequenzen für eine Partnerschaft. Vor allem, wenn dann auf der anderen Seite ein Charakter hinzukommt, der zu Grenzübertretungen neigt, vielleicht sogar ohne das selber bewußt wahrzunehmen, also ohne böse Absicht.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft auch dass Dir und Deinem (Ex)Partner eine konstruktive Auseinandersetzung vergönnt ist aus der ihr beides etwas über Euch selber erfahren könnt.

Liebe Grüße,
Träumerin

10.11.2014 21:42 • #3


B
Hallo und vielen Dank schon mal für eure schnellen Antworten,

@Marko5: Ja ich habe in vielem den Grund gesucht warum wir keinen S. mehr hatten, natürlich erst bei mir. Ich denke es war vielleicht eine Mischung aus allem, Alltag, Stress, Depressionen, Zukunftsängste, Gewohnheit... Er hatte 2012 einen Burnout, zumindest sagt er das immer von sich. Klar das hat auch alles mit eine Rolle gespielt, aber unser Intimleben hatten schon Jahre vorher einen Knacks weg. Er hat sich nach einem oder zwei Jahren nachdem wir zusammengekommen sind selbstständig gemacht, damit hatte er viel zu kämpfen, aber ich würde das nicht als Hauptgrund sehen warum da im Bett immer weniger lief, glaube ich zumindest.

Die Kur hat er noch wegen vielen anderen Sachen bekommen. Er hat extrem viele Lebensmittel Allergien und kann kaum etwas essen was gut schmeckt. Ich koche und backe für mein Leben gerne und das blieb dem zur Folge auf der Strecke, hat mich auch sehr belastet, obwohl ich wusste das er nichts dafür kann. Ich habe Jahrelang auf ihn eingeredet er soll damit mal zu Spezialisten gehen, hat sich aber immer geweigert, weil alle Ärzte laut seiner Aussage nichts taugen.

Vielen Dank für deinen Text Marko5, der ist wirklich richtig gut geschrieben, aber auch sehr traurig

@Träumerin123: Genau so sehe ich das auch mit dem Fluchthelfer, hat auch 9 Wochen lang gut funktioniert, ich habe mich nur zu sehr darauf versteift. Ja die Konsequenzen, genau das ist mir eben immer durch den Kopf gegangen was ist wenn ich mich von ihm trenne, wo gehe ich hin, wen habe ich noch als Freund?! Meistens ist es auch daran gescheitert und an meiner eigenen Courage. Man hat eben lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

Ja unsere Beziehung wäre spätestens in einem Haus geplatzt und das wäre noch heftiger gewesen. Erst der Umzug und dann Streit und dann Auszug. Davor hatte ich eben Panik. Unsere momentanen Zukunftsvorstellungen waren vielleicht einfach nicht die selben, oder ich weiss einfach nicht genau was ich will, weil ich mit ihm immer Angst hatte etwas in meinem Leben zu verpassen. Ich schaue mir meine etwas jüngere Cousine an, die seit 15 Jahren mit ihrem Freund zusammen ist und in diesem Jahr ein tolles Haus gekauft hat. Um das ganze noch perfekt zu machen ist sie jetzt schwanger. Auf der einen Seite möchte ich so ein Leben noch gar nicht, weil ich noch Spaß haben will, reisen, was erleben, Abenteuer. Auf der anderen Seite beneide ich sie ein wenig, weil es irgendwie schön ist, zumindest wenn man dabei auch glücklich sein kann. Ich beneide aber auch die Leute die um die Welt reisen, was erleben und wünschte ich würde mir selber so etwas zutrauen. Ja, wie ihr seht ich bin total planlos und weiss eben nicht was ich will.
Oder es hängt mit meiner Vergangenheit und meinem Ex zusammen.

Warum ich so Sachen wie aus deiner kopierten Textpassage zugelassen habe weiss ich bis heute noch nicht, ich war wohl einfach blind vor Liebe und noch zu Jung. Aber es sind auch in den letzten Jahren Sachen passiert die ich nicht hätte zulassen sollen. Aber es hat zumindest immer sehr geknallt. Letztes Jahr ist er grundlos ausgerastet, wirklich grundlos, ich glaube er hatte mich Morgens um 6 wegen etwas geweckt was gar nicht so wichtig war und fing an zu streiten warum ich nicht aufstehen würde und machte einen riesen Stress, motze mich an. Ich motze zurück und schlug die Tür zu, danach rastete er völlig aus, brüllte mich an und ich sagte zu ihm, dass er aufpassen soll wie er mit mir redet, weil es wirklich schon sehr herablassend war. So etwas konnte er nicht vertragen wenn ich gegen ihn ging, er beschimpfte mich und sagte ich soll mich zum Teufel scheren....das tat ich dann auch, zumindest war ich kurz davor Das war wirklich ein Punkt der gar nicht mehr ging. Als ich ihm sagte das ich ausziehe ist er heulend vor mir zusammengebrochen und alles tat ihm leid, da bin auch ich wieder weich geworden, wie immer eben.

Ja und so Sachen sind immer wieder passiert, Ausraster von ihm, die er wie du sagst vielleicht nie so gemeint hat und einfach in seiner Wut gedankenlos aus ihm rausgeplatzt sind. Aber ich kann so etwas nicht verstehen, mir würde das nie passieren und ich hätte auch schon oft einen Grund dazu gehabt. Bin eben ein anderer Schlag Mensch.

Wünsche Euch eine gute Nacht

11.11.2014 01:16 • #4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag