Partner erlebt Lebenskrise und beendet die Beziehung

Hallo,
ich bin gerade ziemlich verzweifelt und habe Hemmungen meine Freunde immer wieder damit zu nerven. deswegen möchte ich hier alles niederschreiben.
Und zwar geht es darum: Mein jetzt Ex- Freund und ich kennen uns schon seit gut 12 Jahren. Zuerst waren wir nur sehr gute Freunde und vor ziemlich genau 7 Jahren wurden wir ein Paar. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und waren sehr innig. hatten ein großes gemeinsames Hobby, den Kraftsport. Mit diesem habe ich aus verschiedenen Gründen aufgehört und bin auf Yoga umgestiegen. Vor gut 2,5 Jahren ist er dann in meine Wohnung eingezogen. Wir waren uns beide immer einig, miteinander alt werden zu wollen. Seit einigen Monaten ging es meinem Freund nicht sehr gut. Er ist sehr unglücklich mit seiner Arbeit und sagt, dass er lieber arbeitslos wäre, als dort hinzugehen. Aber trotz Bewerbungen findet er keine neue Stelle. Er hatte oft schlechte Laune und war sehr distanziert. Zudem hat er durch einen Kredit für ein berufsbegleitendes Studium Schulden, von denen er nicht weiß, wie er sie abbezahlen soll. Wobei man auch ehrlich sagen muss, dass es ihm sehr schwer fällt zu sparen oder auf etwas zu verzichten. Im Bett lief kaum noch was und ich habe versucht, es nicht persönlich zu nehmen, wurde aber immer unsicherer. Vor zwei Monaten erzählte er mir, dass es ihm sehr schlecht geht, er gar nicht mehr weiß was er will und nicht mehr weiß, ob er noch mit mir zusammen sein will. Uns wurde bewusst, dass jeder für sich fast nur noch gemacht hatte, was er will, wir uns als Paar aber nur wenig Raum gegeben haben. Also haben wir versucht bewusst viel Zeit miteinander zu verbringen. Vor drei Wochen erzählte er mitr, dass er kaum noch schlafen würde und es ihm immer schlechter ging. Und das konnte man ihm ansehen. Dass er das Gefühl hat mit seinem Leben in einer Sackgasse zu sein und nicht zu wissen, wie er dort hingekommen ist oder wie er dort wieder raus kommt. Dass er ständig daran denken muss, vielleicht mit 42 zu sterben wie sein Vater und dann nichts erreicht zu haben in seinem Leben. Und wenn es vorbei wäre, wäre es auch egal. Auch, dass er überlegt, die Beziehung zu beenden, aber Angst hat, die falsche Entscheidung zu treffen , weil es ihm insgesammt nicht gut geht und er einfach nicht mehr wissen würde, was er will und was richtig für ihn ist. Am nächsten Tag hat er dann einige seiner Sachen genommen und ist gegangen. Die ersten paar Tage war funkstille, dann hatten wir Kontakt über Whatsapp. Er sagte, er muss jetzt alleine sein. Das würde ihm helfen, wenn es ihm so geht. Und dass er nicht weiß, ob er das richtige getan hat, dass er hofft, dass wir irgendwie wieder zu einander finden. wie auch immer. Ich empfinde noch sehr viel für ihn. Ich war der festen Überzeugung, wir würden miteinander alt und unsere Probleme in den Griff bekommen. Und die ganze Zeit hatte ich gehofft, er kommt wieder, wenn er etwas Zeit für sich hatte. Er kam immer mal vorbei um Sachen zu holen, verweigerte aber ein Gespräch. Er betonte immer wieder, dass es ihm leid tut und er sich für das hasst, was er mir antut. Jetzt hat er eine andere Wohnung gefunden und war zu einem Gespräch bereit. Er sagte, etwas sei für ihn zwischen uns verloren gegangen und wir hätten zu viel nebeneinander her gelebt. Und dass er gehofft habe, dass es wieder wird. Und dass ihm bewusst wurde, dass ich alles für ihn tun würde, aber er nicht mehr wusste, ob er auch dazu bereit wäre, noch alles für mich zu tun. Das war der Moment, in dem mit klar wurde, er will nicht zurück und erwiedert meine Gefühle nicht mehr. Wir haben immer noch täglich Kontakt, weil wir noch einen gemeinsamen Haushalt haben und noch viel Regeln müssen. Aber ich kann es auch nicht lassen, ihm immer wieder zu schreiben, wie verletzt ich bin, dass ich das Gefühl habe, dass er nicht mal versucht hat, etwas zu ändern. Das er versucht hat, unsre Probleme auszusitzen und nichts dafür getan hat. Ich weiß, dass ich das lassen sollte. Es hilft weder dabei, ihn zurück zu gewinnen noch von ihm los zu kommen.
Ich kann bis jetzt nicht richtig verstehen, dass es vorbei ist und er nicht wieder kommen wird. Die Situation überfordert mich und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. .
Falls jemand einen guten Rat für mich hat, wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße

lass ihn ziehen. er weiß grade nicht was er will.
Wenn er zurückkäme, könntest du ihm noch trauen bzw. vertrauen?
Er scheint ja einiges im Leben nicht auf die Reihe zu kriegen.
Und den Tod seines Vaters nicht verarbeitet zu haben.
Ändern kann er nur selber etwas, wenn er das möchte.

Hey du, willkommen hier im Forum
Tut mir sehr leid, dass du jetzt in dieser Situation bist.
Ich weiß, wie furchtbar du dich fühlst, mein Exfreund hat mich im Januar auch nach 7 Jahren verlassen, weil er eine Krise hat (die zwar ganz anders ist als die von deinem, aber das spielt ja keine Rolle).
Besonders das Gefühl, dass er überhaupt nicht versucht hat, etwas zu verändern, hatte ich auch und habe auch drei Monate später noch Momente, in denen mich das echt wütend oder traurig macht.

Leider kann man zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht sagen, was bei dir weiter passieren wird.
Sobald alles bzgl. eures Haushalts geregelt ist, solltest du den Kontakt erst einmal komplett einstellen. Gib ihm die Zeit, die er haben will. Entweder er besinnt sich dann und merkt von alleine, dass er dich doch liebt, oder eben nicht. Alles andere treibt ihn nur weiter von dir weg, auch wenn das extrem schwer fällt.
Ansonsten gibt es leider nicht viel, was dir helfen kann. Tu dir was Gutes. Geh spazieren, mache Sport, lass dich massieren . Du brauchst jetzt auch Abstand, um zu Ruhe zu kommen und um dich auf dich selbst zu konzentrieren. Mit diesem extremen Gefühlschaos kannst du kaum vernünftig denken. Das geht erst nach ein paar Tagen oder Wochen, wenn der erste Sturm sich etwas gelegt hat.
Dann werden dir auch Sachen auffallen, die für dich nicht perfekt waren in der Beziehung und reflektieren.

Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft.

Hallo... ich wollte heute einfach mal wieder schreiben... mir geht es zur Zeit gar nicht gut... Mein Ex hat mittlerweile eine eigene Wohnung und schon viele von seinen Sachen geholt... aber einiges ist noch da. Auch die Werkstatt, die er sich unter dem Dach eingerichtet hat. Samt, Werkzeug, Material und Dreck.
Er weiß noch nicht, wann er sich darum kümmern kann und will... aber für mich wäre es wichtig, dass er seine Sachen endlich aus meiner Wohnung schafft. Denn so habe ich immer wieder einen Vorwand mich bei ihn zu melden.
So habe ich ihn gestern gefragt, warum er an de Feiertag nicht kommen konnte und fertig aufräumen. Damit ich auch mal einen Cut bekomme.. er hat ziemlich patzig reagiert. Darauf bin ich ausgeflippt und habe ihm viele Sachen geschrieben, die zwar wahr aber sehr unfreundlich sind... darüber, wie er mich während der Beziehung verletzt hat... Sachen, die ich lange in mich rein gefressen habe... und wie sehr es mich stört, dass er jetzt überall Party macht ( was ich bon ihm selbst weiß), anstatt alles zu regeln, was noch zu regeln ist
Aber wie ich es geschrieben habe, war wirklich nicht ok. So kenne ich mich gar nicht und ich schäme mich dafür... ich müsste wirklich seine Kontaktdaten löschen, um solche Ausbrüche zu verhindern... aber solange es noch Dibge zu erledigen gibt, geht das nicht. Mittlerweile antwortet er gar nicht mehr... ich fühle mich nicht ernst genommen und will meine Wohnung wieder für mich haben. Aber ich möchte auch nicht für ihn zusammen packen und sauber machen... vielleicht hat irgendjemand einen Rat, wie ich damit umgehen kann... ich möchte keine eifersüchtige Furie werden, die ständig ihren ex mit fiesen nachrichten provoziert....
Danke schon mal fürs zuhören...

Setz ihm einen Termin und wenn er bis dahin die Sachen nicht abgeholt hat, dass Du eine Fremdfirma auf seine Kosten mit der Entsorgung beauftragst.

Das wäre vielleicht eine Idee... ich weiß aber nicht, ob ich das hin bekomme...

Zitat von Bonny2019:

ich weiß aber nicht, ob ich das hin bekomme...

Warum?

Ich bin leider nicht besonders Durchsetzungsstark... vielleicht, weil ich noch nicht ganz los lassen kann und versuche den Streit klein zu halten

Liebe Bonnie,

tut mir leid, dass es dir gerade so mies geht.
Wie soll man das auch verstehen?!
Mit den Aussagen, die er Dir gegenüber getätigt hat, ist es schier unmöglich loszulassen. Auch das er seine Sachen nicht holt, ist gemein.
Versuch mal ein bisschen Wut zu entwickeln.
Er lässt dich sitzen, tauscht dich gehen Party aus, erzeugt aber noch Hoffnung.
Welch normaler Mensch flippt da nicht irgendwann aus?
Es ist dein gutes Recht zu erwarten dass er seine Sachen holt.
Bestehe da drauf. Mit einer Frist.
Fordere alles was für dich organisatorisch wichtig ist und dann versuche dich zu zwingen ihn in Ruhe zu lassen, denn es bringt absolut nichts.
Ich weiß, wie schwer das ist aber alles andere ist jetzt keine gute Idee mehr.
Ihr wart lange zusammen. Wie ist der Kontakt zu gemeinsamen Freunden, Familie etc.?

dann schreib ihm - entschuldige dich für den ton der letzten schreiberei und formulier ruhig und bedacht, dass du für dich einen abschluss brauchst, um die trennung verarbeiten zu können. das aber nicht ginge, wenn er seinen auszug weiterhin auf raten erledigt. er möge bitte bis zum 15. mai seine restlichen sachen abgeholt haben und bis ende mai den dachboden in den ursprünglichen zustand versetzen.

(die ankündigung, eine fremdfirma damit zu beauftragen, kannst du immer noch nachschieben, wenn er die termine nicht einhält)

Zitat von DieSeherin:

dann schreib ihm - entschuldige dich für den ton der letzten schreiberei und formulier ruhig und bedacht, dass du für dich einen abschluss brauchst, um die trennung verarbeiten zu können. das aber nicht ginge, wenn er seinen auszug weiterhin auf raten erledigt. er möge bitte bis zum 15. mai seine restlichen sachen abgeholt haben und bis ende mai den dachboden in den ursprünglichen zustand versetzen.

(die ankündigung, eine fremdfirma damit zu beauftragen, kannst du immer noch nachschieben, wenn er die termine nicht einhält)

Einer der vernünftigsten Vorschläge die man geben kann. Da kann ich mich nur anschließen!

Danke, ich denke, das werde ich so machen und hoffen, dass es reicht