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Partner ist nicht kritikfähig

P
Hallo zusammen,

mal wieder eine Nacht, in der ich nach den Ereignissen nicht schlafen kann.
Mit meinem Freund bin ich seit 4 Monaten zusammen.
Wir sind eigentlich sehr glücklich, lachen viel, helfen uns gegenseitig (lebe vom Vater meiner zwei Kids getrennt und da sind unschöne Dinge auf beiden Seiten vorgefallen) und lieben uns.
Er hat die Eigenschaften, die ich sehr schätze:
Er kocht, kann seine Gefühle zeigen und ausdrücken, ist sensibel und ihm ist es wichtig Zeit mit mir gemeinsam zu verbringen.
Alles Dinge, die ich nach meiner zuletzt lieblosen Ehe sehr geniesse.

Sobald es aber etwas gibt, was mich an ihm stört, ist keine normale Kommunikation möglich.
Er fühlt sich angegriffen und meint ich werfe ihm dies vor, dabei versuche ich im ruhigen (!) mit ihm zu reden um eine Lösung zu finden.

Mir ist tägliches Sehen einfach zuviel. Wir haben beide unsere anstrengenden Jobs (mache gerade eine Umschulung mit Schule und Praktikum im Wechsel. Momentan bin ich im Praktikum mit Wechselschicht) und ich geniesse es auch mal Zeit für mich und meine Tochter alleine zu haben.
Dies fasst er so auf, dass ich ihn nicht bei mir haben möchte.

Entweder lässt er mich nicht ausreden oder er diskutiert es nieder, indem er mir was vorwirft.
Zum Schluß packt er dann seine Sachen, zieht sich an und fährt nach Hause.

In meiner Ehe wurden meine Wünsche und Probleme von meinem Nochmann auch gerne ignoriert.
Genau dieses Verhalten macht mich nervlich fertig.

Wir kennen uns ja noch nicht lange und daher ist es wohl normal, dass sich jetzt die Unterschiede zeigen.
Aber es sollte doch möglich sein, den anderen anzuhören und an einer Lösung zu arbeiten.

Hattet ihr so nicht kritikfähige Männer auch schon mal?
Wie geht man mit diesen um, denn durchs nach Hause fahren verschwinden die Probleme ja nicht mit.

Bin für jeden Tipp dankbar...

05.05.2014 00:14 • #1


P
Dazu fallen mir das hier ein...Empfindlichkeit bei Kritik kann daran liegen dass es mit seinem Selbstbewusstsein nicht zum besten steht. Das muss ja kein Dauerzustand sein, liegt vllt. auch an seiner aktuellen Lebenssituation. Hab mal irgendwo gelesen, wenn man 1x kritisiert soll man 5x loben. Bestätige Ihn, baue sein Selbstbewusstsein auf.
Schränke die Vorwürfe nur auf die aktuelle Situation bzw. eine konkrete Handlung ein und formuliere es nicht als Vorwurf an seine Person im ganzen, also besser warum bist Du heute zu spät gekommen? anstelle von Du bist immer unpünktlich.
Ganz allgemein habe ich gelernt dass es besser ist die eigenen Bedürfnisse und eigenen (enttäuschten) Erwartungen zu formulieren anstatt dem Gegenüber sein Verhalten vorzuwerfen. Also besser Pünktlichkeit ist mir wichtig, sonst fühle ich mich nicht respektiert. Dadurch versteht der andere besser und kann selbst wählen wie er darauf reagiert.

vielleicht hilfts

05.05.2014 07:46 • #2


A


Partner ist nicht kritikfähig

x 3


sanin
Warum kritisierst du ihn, oder nenn doch bitte mal ein Beispiel.
Vor allem was willst du mit der Kritik erreichen?

In einer Kommunikation gibt es Riezwörter mit denen man nicht das erreichen kann was man eigentlich erreichen möchte.
Du musst... du machst... du bist...
Das impleziert Fehler und du stellst dich auf die Stufe dese Erziehers.

Aber um was geht es wenn du den anderen kritisierst? du möchtest, dass er das was er macht ändert. Aber warum?
Weil es dich stört? Weil du das nicht in Ordnung findest?

Bei dem wie ihr beide miteinander umgeht fällt mir ein, dass eine ehe an einer Zahnpastatube kaputt gehen kann. Dabei wäre eine Lösung so einfach.
Kein Mensch ist perfekt, über einige Fehler des Partners kann man schmunzeln und drüberwegsehen, denn sie haben eigentlich zur Folge, dass man sich selbst auch Fehler leisten kann.

Dann gibt es Probleme die einen wirklich stören und belasten. Du hast ein Problem damit, und genauso solltest du mit ihm reden. Es ist nicht schlimm was er tut, aber du kommst damit nicht klar und möchtest mit ihm einen Kompromiss finden. Das ist die Basis.

Wie sieht das eigentlich im umgekehrten Fall aus? Wie reagiert er, was sagt er und wie reagierst du darauf?

05.05.2014 09:44 • #3


H
Hallo Poesine,

Zitat:
In meiner Ehe wurden meine Wünsche und Probleme von meinem Nochmann auch gerne ignoriert.
Genau dieses Verhalten macht mich nervlich fertig.


Wie lange ist deine Ehe her? Hast du das Gefühl das, was dir da passiert ist für dich aufgearbeitet zu haben?

Du fragst ob hier schon jemand diese Erfahrungen gemacht hast die du gerade machst. Hab ich. Aber in 2 verschiedene Richtungen. Ich hab schon mit Frauen zu tun gehabt mit denen eine Kommunikation kaum möglich war, war aber selbst schon in der Situation dass eine Freundin von mir angeblich mit mir sprechen wollte, das aber auf so eine für mich nicht zu akzeptierende Art und Weise tat dass ich dann irgendwann wie dein Freund war.

Was ich jetzt damit sagen will. Bevor ihr weiter IN schwierigen Situationen aneinander vorbeiredet, wäre es vielleicht besser in einer normalen entspannten Situation mal Gespräche über eure Kommunikation an sich zu führen. Frag ihn doch mal was seine Reizpunkte sind, wie du es vermeiden kannst dass er sich nicht beherrschen kann. Lass das Thema mit der Nähe und Distanz die ihr braucht da erstmal weg und versuche vernünftig und fair zu sein. Höre ihm auch zu. Das geht in einer entspannten Situation besser als wenn beide ihren Kopf durchsetzen wollen.

Es ist nicht das Problem wenn zwei Menschen unterschiedlich sind, problematisch wird es, wenn sie gemeinsam keine Lösungen finden (wollen) können.

Alles gute, Hannoveraner

05.05.2014 10:02 • #4


A
Zitat von poesine:
Sobald es aber etwas gibt, was mich an ihm stört, ist keine normale Kommunikation möglich.

Er fühlt sich angegriffen und meint ich werfe ihm dies vor, dabei versuche ich im ruhigen (!) mit ihm zu reden um eine Lösung zu finden.

Entweder lässt er mich nicht ausreden oder er diskutiert es nieder, indem er mir was vorwirft.
Zum Schluß packt er dann seine Sachen, zieht sich an und fährt nach Hause.

In meiner Ehe wurden meine Wünsche und Probleme von meinem Nochmann auch gerne ignoriert.
Genau dieses Verhalten macht mich nervlich fertig.
hallo poesine

kritik ist eine spezifische form von aggression, denn wir sind, wenn wir kritisieren gegen etwas, was uns am anderen stört. und es geht dabei auch nicht darum nur austeilen sondern dann auch etwas einstecken zu können.

auch kritik im ruhigen kann auf den anderen so wirken das er glaubt sich verteidigen oder rechtfertigen zu müssen und beides kommt nicht gut.

du schreibst du möchtest mehr zeit für dich und deine tochter und er möchte mehr zeit mit dir verbringen, beides ist verständlich und jeder von euch hat andere bedürfnisse und hier kann gemeinsam ein kompromiss gefunden werden, ohne das es einer kritik bedarf. wenn er sich dann angegriffen fühlt und fährt ist das problem nicht gelöst, ich würde ihn auf sein verhalten ansprechen und fragen warum er so darauf reagiert und was ich beim nächsten mal anders machen kann, damit etwas konstruktives dabei herauskommen kann.

wie gehst du selbst mit kritik um ? hier scheint sich etwas, was es auch in deiner ehe schon gab, zu wiederholen.

05.05.2014 11:06 • #5


P
Danke für eure Antworten.

Ich gehe mit Kritik offen um und hinterfrage warum mein Verhalten so störend auf den anderen wirkt.
Man sieht sich selber ja nicht neutral und merkt es somit auch nicht immer wie es für andere ist.

Aktuelle Beispiele sind mir wichtige Dinge wie:

- Zukunft: Ich habe Ziele (beruflich und privat), die ich erreichen möchte. Er sagt, er habe keinen 5 Jahresplan wie ich. Ich plane auch nicht die nächsten 5 Jahre vor, aber möchte wissen wo ich in ein, zwei Jahren beruflich, finanziell und privat stehe

- gemeinsame Zeit: Er besuchte mich, lernte meine Tochter kennen und blieb dann einfach ungefragt. Ich fand das dreist. Immerhin ist es meine Wohnung und da klärt man doch ob und wie lange man bleibt...
Geniesse mein eigenes Reich ohne dauernd jemanden hier haben zu wollen. Mir wäre es lieber, wenn wir uns regelmässig sehen, er aber nicht täglich bei mir ist.

- Finanzielles: Er hat hier gegessen und getrunken, benutzte mein Bad und hatte stundenlang seinen Laptop und sein Handy an der Steckdose. Kam nicht mal auf die Idee sich an den entstehenden Kosten zu beteiligen.
Zuhause spart er Lebensmittel, Strom und Heizung ein, weil er ja nur bei mir oder in der Arbeit ist und ich soll von meinem Geld alles bezahlen?

Ich werde auch in Kommunikation unterrichtet und vermeide schon die: Du hast... und Immer machst du... sondern sende klare Ich-Botschaften.
Aber er ist nicht bereit sich auch nur das Problem zu Ende anzuhören.
Wenn er merkt ich fange an, dann kommt sofort: Du musst immer alles ausdiskutieren. oder Du willst ja wieder nur Recht haben.

Dabei geht es einfach ums Prinzip:
Wenn er sich hier aufhält, dann hat auch er mal von seinem Geld die Einkäufe zu bezahlen und sich in angemessener Weise an den Kosten zu beteiligen.

Dieses Sachen packen und tschüß ist bereits mehrfach vorgefallen.
So dass ich mich schon nicht mehr traue etwas anzusprechen.

05.05.2014 14:28 • #6


A
hallo poesine

es ist traurig, dass du ihn auf sein unpartnerschaftliches verhalten erst ansprechen musst und noch trauriger ist wie er darauf reagiert.
deine kritik finde ich angemessen, denn du bist ja nicht hotel mama für ihn.

du kannst nichts an ihm ändern, nur dich selbst, auch wenn es ein risiko sein kann, dass du ihn dann verlierst. aber was nützt dir eine unausgewogene beziehung in der der eine überwiegend nur der nehmer und nutzniesser ist und vor der mit-veranwortung flieht ?

05.05.2014 14:39 • #7


H
Hallo Poesine,

das hört sich ja schon ganz anders an...allerdings leider nicht positiver.

Wenn man sich in einer Beziehung nicht mehr traut etwas anzusprechen, dann ist das Kind meist schon in den Brunnen gefallen - steht aber auf jeden Fall schon bedenklich nahe am Rand.

Was hast du zu verlieren wenn du den Mund aufmachst? Nichts, oder? Oder ist da doch die Angst den Mund aufzumachen und in einen Abgrund zu schauen der da heisst: Wir passen nicht zusammen?

Ich hatte in meiner letzten langen Beziehung genau dieses Problem. Reden ging nicht und ich hab alles immer weiter in mich reingefressen weil ich genau wusste: Wenn ich den Mund aufmache, dann werden wir aufgrund der Tatsachen merken: Das passt einfach nicht.

Aber rausschieben und abwarten bringt nichts. Ich würde dir dringend raten da jetzt ein klärendes Gespräch zu suchen. Auch in Anbetracht möglicher Konsequenzen. Aus 4 Monaten werden ganz schnell 4 Jahre.

05.05.2014 14:45 • x 1 #8


I
hallo poesine,

sehe das völlig anders, als die vorschreiber.

unter den dingen, die dir an ihm gefallen kommt als erstes: er kocht gerne.. ja, total wichtig. *rolleyes*

dann: er hält sich immer hier auf, und beteiligt sich nicht an den kosten. stimmt, lappi und handy fressen enorm viel strom, die 24 nudeln und die tägliche dusche....mann, was für kosten, die du ALLEIN stemmen musst.

ich vermute, der hase liegt in einem völlig anderen pfeffer.
es mag sein, dass er überempfindlich gegenü. kritik ist, und bequem, was seine aufenthalte bei dir betrifft.
ich vermute eher, dass das was dir sauer aufstösst, die unmännliche erreignislosigkeit ist.

ihr seid 4 monate zusammen, aber bereits ein altes paar.
er scheint anspruchslos. mit nähe und nahrung völlig zufrieden zu sein.
seine permanente verfügbarkeit nimmt dir die luft.
alles ist zum kotzen safe.

an deiner stelle würde ich ihm sagen: lass uns an den und den tagen treffen, und am sonntagabend wäre ich gerne allein, um mich auf die neue woche einzustimmen.

05.05.2014 14:57 • #9


P
Ich habe gewisse Vorstellungen von Partnerschaft und zwar das man sich abspricht und nicht einfach nur einer handelt ohne den anderen zu fragen.
Sei es wann man sich sieht, was man unternimmt oder ob er sich hier täglich aufhält.

Ebenso möchte ich das dem Gesagten auch Taten folgen, sprich wenn er mein Fahrrad reparieren möchte, dann soll er es auch tun.
Mittlerweile sind zwei Wochen rum und es steht immer noch fahruntüchtig im Keller.
Aber für Nachbarn kann er spontan am selben Tag mal eben stundenlang was erledigen.

Es gibt über alles mögliche Diskussionen:
Ich erkläre ihm, dass ich keine Klette bin im Sinne von jeden Tag zusammen sein.
Habe meine Umschulung (für die ich viel lernen muß und im Schichtdienst und am Wochenende arbeite), meine Tochter und mittlerweile keine Hobbies mehr.
Da er ja immer meinte, ich würde ihn ignorieren, weil ich nicht neben ihm sitze.

Habe ihm beim ersten Streit schon gesagt, er solle nachdenken wie er sich eine Beziehung vorstellt.
Als ich ihm sagte, er wäre ja ungefragt quasi bei mir eingezogen und würde mir auf der Tasche liegen und mich ausnutzen, packte er seine Sachen und verschwand.

Seit gestern herrscht Funkstille und ich find es mehr als schade, dass ich in dieser Zeit des Umbruchs anstatt seines Rückhalts noch durch ihn verursachte Probleme bekomme.

Auf meine Frage wie er sich eine Beziehung vorstellt, kam keine Antwort.

Wahrscheinlich sind diese 4 Monate gelebte Beziehung die Antwort darauf...

05.05.2014 15:05 • #10


P
@ Idaho:
Es sind nicht nur Nudeln, Wasser und Strom sondern alle Kosten:
Essen und Getränke, Kinobesuche, Zig., Sauna, Cocktails beim Ausgehen....
Da kommt einiges zusammen, da er erst seit März arbeitet und den ganzen Tag bei mir lebte.
Wenn du so tolerant bist und einen gerne durchfütterst, bitte.

Ich hab beigebracht bekommen, dass man sich an den Kosten beteiligt, bei Unternehmungen jeder seinen Eintritt bezahlt und sich nicht ohne Einwilligung bei der neuen Freundin einnistet.

Das Beispiel mit dem Kochen habe ich nur erwähnt, um deutlich zu machen, dass ich es toll finde, wenn ich mich nicht immer an den Herd stellen muss.
War kein Kriterium für ihn, da ich dies garnicht wußte, als wir ein Paar wurden.

Ist für manche eben leichter Reißaus zu nehmen, wenn sie auf ihr Fehlverhalten angesprochen werden, als sich der Sache zu stellen.
Weil dann müßte Mann ja einsehen, das sein Verhalten unverschämt bis schmarotzend ist...

05.05.2014 15:13 • #11


H
Naja, wenn eine Beziehung nach 4 Monaten so ein Resümee ziehen lässt, dann ist es besser das ganze zu beenden.

Und ja, dein Text liest sich für mich auch ein wenig so als hättest du ziemlich viel zu meckern. Nur - inwieweit du oder dein Ex da jetzt den Stein des Anstosses gegeben haben spielt ja gar nicht die Rolle. Hier passt vieles einfach nicht.

05.05.2014 15:15 • #12


P
Ich frage euch mal ganz direkt:

Lasst ihr jemanden ungefragt mal eben bei euch wohnen?
Bezahlt ihr dann jeden Einkauf, jedes Ausgehen und jede Unternehmung?

05.05.2014 15:18 • #13


H
nee, aber es gibt Menschen die das machen würden.

Du musst doch niemanden fragen, Fakt ist doch dass DU darunter leidest einen Freund zu haben der nicht mit dir über sowas spricht und sich beteiligt.

Das + Angst zu reden + 4 Monate Kennenlernphase sollten doch ausreichen um da die richtigen Schritte einzuleiten:

Spring du über deinen Schatten und sag ihm klipp und klar was du von einer Beziehung erwartest und wie du es dir vorstellst. Wenn er das anders sieht sei froh dass es nur 4 Monate waren und such dir jemand wo so grundlegende Dinge passen.

Viele Grüße, Hannoveraner

05.05.2014 15:25 • x 1 #14


F
Ganz klare Antwort auf deine Frage,poesine: Nein.
Ich finde man sollte ALLES fair aufteilen. So hab ich das auch mit meinem Ex gemacht. Wenn er mir mal was ausgegeben hat, bestand ich drauf, dass ich das nächste Mal bezahle und so erwarte ich das auch anders herum. So gibts keine dummen Sprüche oder Streits von wegen ich hab aber schon das und das bezahlt. Ich will aber auch nicht um sowas betteln müssen...

05.05.2014 15:27 • #15


A


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