Liebe @Petronella, ich habe deine Geschichte gelesen und wollte dir einfach mal eine virtuelle Umarmung hinterlassen.
Ich kann viele der Emotionen, die dich gerade durchfluten, total nachvollziehen. Sie sind, wie schon andere geschrieben haben, auch erwartbar bzw. der Situation angemessen: Ein brennender Schmerz, als ob einem mit der Trennung ein wichtiger Teil aus einem selbst entrissen wurde sowie ein ständiger Kampf zwischen erdrückender Sehnsucht im Herzen nach dem Ex-Partner und der rationalen Einsicht im Kopf, dieser nicht nachgeben zu dürfen.
Sei versichert, dass dieser emotionale Ausnahmezustand - und es ist definitiv einer nach so kurzer Zeit - nicht für immer anhalten wird. Es tut sehr, sehr weh und, ehrlich gesagt, wird es das auch noch eine ganze Weile. Aber langsam und auch nach einigen gefühlten Rückschlägen, wirst du immer klarer sehen. Und dann beginnt die wirkliche Heilung, und du wirst erkennen, dass es sich doch lohnt, wieder „von vorn“ anzufangen - wobei man ja, genau betrachtet, gar nicht wieder von vorn anfängt sondern das Leben nur in einigen Aspekten für sich neu/anders betrachtet. Ja, mit einer sehr schmerzhaften Erfahrung im Gepäck, die einem im besten Fall aber auch ein paar enorm hilfreiche Erkenntnisse liefern kann.
Sei jetzt einfach gut zu dir und sehr geduldig mit dir selbst. Versuche, eine ganz für dich passende Mischung aus - soweit es halt geht - wohltuender Ablenkung auf der einen und aus dem bewussten Zulassen und Ausdrücken schmerzhafter Gefühle auf der anderen Seite zu finden.
Beides ist enorm wichtig. Und wie auch schon viele andere hier schrieben: Geb keinesfalls dem Drang nach, mit diesem Mann von dir aus wieder in Kontakt zu treten. So hart es ist, dem nicht nachzugeben, es würde dich in dem Prozess, den du jetzt vor dir hast, sofort wieder weit zurückwerfen. Das ist es einfach nicht wert, DU bist zu wertvoll dafür.
In einem solchen Schockzustand sieht man sich selbst und die Welt sehr verzerrt. Auch wenn du die traurigen und die verzweifelten Gedanken im Moment so wie sie sind annehmen musst, vertraue ihnen letztlich nicht: Mit so einem Ereignis verfällt unser Gehirn in einen echten Alarmzustand, in dem es eine vermeintliche „Bedrohung“ mit allen Mitteln, u.a. mit Gedankenschleifen und impulsiven Eingebungen, bekämpfen will. Das ist psychologisch absolut normal, aber wir tendieren mitunter halt auch dazu, darin zu versinken oder Entscheidungen treffen zu wollen, die auf lange Sicht nicht gut oder rational sind. Setz dich also nicht unter Druck, gib dir selbst genügend Zeit für alles, bis sich der dunkelste Nebel wieder lichtet - und das wird er auch nach einiger Zeit.
Falls es dich psychisch und/oder körperlich sehr belastet, ist es immer ein guter Tipp, einen guten und vertrauensvollen Hausarzt aufzusuchen, sei es für eine temporäre Krankschreibung, für medikamentöse Hilfe bei länger andauernden Schlafstörungen, Angstgefühlen o.ä. oder zur Unterstützung beim Finden von therapeutischer Hilfe. Denn man muss verstehen, dass die Auswirkungen von solchen traumatischen Erfahrungen nicht einfach nur profanen „Liebeskummer“ darstellen sondern in ihren Symptomen einer Erkrankung gleichbedeutend sein können. Es ist ein Zeichen von großer Stärke, sich dabei frühzeitig professionelle Hilfe zu suchen, wenn man das Gefühl hat, es nicht allein zu schaffen; zögere also nicht, wenn das der Fall sein sollte…
Ich wünsche dir unendlich viel Kraft, Mut und Geduld auf deinem Weg und ich bin mir sehr sicher, dass du das schaffst! Dein Mut, dich hier zu öffnen und deine Gefühle und Gedanken ehrlich und mit großer Klarheit zu teilen, spricht dafür.