Polyamorie bei Männern - Erfahrungen / Meinungen?

Was haltet Ihr von Männern, die behaupten, polymorös zu sein?

Nichts, weil ich das für mich ausschließen kann. Genauso wenig würde ich von Volksmusikfans, Bodybuildern oder Dragqueens halten. Das sind alles Neigungen, mit denen ich nicht in eine Partnerschaft will.
Für manche funktioniert so etwas. Das muss man selbst entscheiden.
Bei Polyarmorie würde ich allerdings schon auch immer im Hinterkopf die Frage haben,ob es nicht bloß eine Ausrede zum MMehrgleisigfahren ist. Deswegen: Polyarmorie, schön, aber dann offen und ehrlich und im besten Fall kennen sich alle Beteiligten. Klappt in der Realität nur selten, doch ich kenne einen Fall, in dem es seit 10 Jahren funktioniert

@ Herz über Kopf

Zitat von herz über kopf:

Nichts, weil ich das für mich ausschließen kann. Genauso wenig würde ich von Volksmusikfans, Bodybuildern oder Dragqueens halten. Das sind alles Neigungen, mit denen ich nicht in eine Partnerschaft will.

Du hast mich damit eben heftig zum Lachen gebracht Volksmusikliebhaber und Dragqueens auf eine Ebene zu stellen - köstlich !

LG
Serafine

Zitat von herz über kopf:

Bei Polyarmorie würde ich allerdings schon auch immer im Hinterkopf die Frage haben,ob es nicht bloß eine Ausrede zum MMehrgleisigfahren ist.

So jemanden kenne ich auch ... dem unterstelle ich, dass er es aus genau diesen Gründen macht!
Und, weil er riesen Schiss davor hat, seine Freiheit zu verlieren (oder was auch immer... )

Darf ich dich, Herz über Kopf, noch fragen, wie genau das bei deinen Bekannten so abläuft...?
Leben die auch alle zusammen, oder wie? Jetzt rein interessenshalber... kann mir echt so dermaßen schlecht vorstellen, dass sowas funktionieren kann!

Tja... Polyamorie... Die Philosophie, dass man nicht nur einen Menschen lieben kann?
Oder: Die größte Lüge bindungsphobischer Menschen überhaupt?
Eine Frage, die auch ich gerne beantwortet hätte... Habe so einen Mann gerade in meinem nahen Umfeld!

Ich denke mir, dass so ein Mensch offenbar nicht genug ausgepowert ist
Gebt ihm Verantwortung, einen guten Job, 2 Kinder, ein paar ernsthafte Interessen und noch ein gewisses Alter und schon sind die Flausen ausgetrieben
Monogam sind wir alle von Natur aus nicht aber Polyamorie funktioniert nicht und man sollte seinen Trieben auch nicht eine solche Wichtigkeit beimessen.
Gei.lheit ist die eine Sache aber Liebe ist etwas sehr seltenes. Ich bin schon froh, wenn ich mehr als ein Mal im Leben lieben darf und wieder geliebt werde.
Es geht da nur um S. denn habt ihr schon mal ein 80 Jähriges Paar erlebt das poliamorös lebt? Ich nicht
Das ist so unreif dass ich das Weite suchen würde. Sehr unse... diese Neigung.
Mit 20. verzeihbar, mit 50 peinlich.

In den siebzigern ist man polyamorös zu Osho Baghwan nach Indien ins Ashram gezogen, damals hieß es aber anders:...die inneren Blockaden lösen durch freien S...... Kommt halt alles wieder!

Zitat von nixalsFlausen:

Ich denke mir, dass so ein Mensch offenbar nicht genug ausgepowert ist
Gebt ihm Verantwortung, einen guten Job, 2 Kinder, ein paar ernsthafte Interessen und noch ein gewisses Alter und schon sind die Flausen ausgetrieben

Hehe... danke für den Lacher! Genau meine Meinung!

Danke für Eure Antworten!
Sehr interessant bis hierher. Es scheint ja offensichtlich mehrere solche Exemplare (Männer?) zu geben, wenn ich mich hier umsehe
Mir geht es zur Zeit ähnlich: Bin an einen Mann geraten, der mir dieses schmackhaft machen möchte
Habe viel darüber gelesen und recherchiert. Manche Ansätze finde ich nicht so übel (dass man sich nicht begrenzen soll etc.) aber alles, was zu kommunenhaft wird, jagt mir ehrlich gesagt einen kalten Schauer über den Rücken... brrr...
Und bin in einem Konflikt, ob ich einfach nur rückständig bin (Schau dich um! Wo man auch hinsieht: Monogamie funktioniert nicht! - seine Worte!) oder ob er einfach nur beziehungsgestört ist...

der könnte auch se.süchtig sein....er möchte gerne eine Beziehung, aber eher in Richtung unverbindliche Verbindlichkeit. Man muss doch nicht mir jedem den man mag rummachen, seltsame Vorstellung, aber vornehm ausgedrückt: neumodisch polyamorös.

Also, im beschriebenen Fall sind beide Partner etwa so veranlagt. Ich habe schon laaange Gespräche darüber geführt und finde es durchaus interessant. Auch hier gibt es natürlich ganz individuelle Abstufungen und nicht jeder wird das gleich ausleben: bei einigen geht es nur um S., die trifft man dann auch in Clubs etc. oder die legen sich langjährige Hausfreunde zu.
Bei den wirklich Polyamourösen ist es einfach so, dass eben neben dem S. es auch ok ist, wenn Gefühle ins Spiel kommen. Meine Freundin sagte mal, das mache auch durchaus Sinn, wenn man bedenke, dass 50% der Ehen heutzutage wieder aufgelöst werden, dass 65% der Menschen heimlich fremdgehen oder fremdgegangen sind. Dass in 80% der Verbindungen nach 10 Jahren die S. so gut wie eingeschlafen ist. Dass sich fast alle lebendigen Menschen auch von anderen als dem Partner angezogen fühlen...usw.

Wie sieht das konkret aus? Die Beziehung der beiden ist die Basisbeziehung, sie haben 2 gemeinsame Kinder - die wird nicht in Frage gestellt, alles andere, um diese Beziehung herum gruppiert. Dann gibt und gab es Secondarys (sowohl Frauen bei ihm als auch Männer bei ihr).
Aktuell gibt es einen weiteren Mann, der sehr nett ist und mit dem sie seit 4 Jahren eine Beziehung führt. Er kommt zu beiden nach Hause und übernachtet auch dort, sie ist aber auch tageweise bzw. nächteweise bei ihm zu Hause.
Beide haben in Bezug auf weitere Partner ein absolutes Vetorecht.
Und ich kann nur sagen: ich staune und staune seit Jahren, wie sich die beiden ermutigen, stützen und vertrauen.
Für mich wäre es trotzdem nichts.

@Herz über Kopf - klingt wie ein polyamouröses Bilderbuchpaar.

In meinem Bekanntenkreis gibt es auch zwei polyamouröse Menschen, die ihre Beziehung sehr ernsthaft über drei Jahre geführt haben. Leider hat es bei den beiden nicht so gut geklappt wie bei dem Paar von Du geschrieben hast. Diese Übereinkunft, ihre Beziehung als Basisbeziehung zu definieren und das durchzuhalten, hat einer der beiden nicht hinbekommen.

Inzwischen sind sie getrennt, haben aber immerhin diese Trennung so gut hinbekommen, dass sie schon nach ein paar Monaten wieder freundschaftlich miteinander umgehen konnten. Das hat auch schon eine gute Qualität.

Für mich wäre Polyamourie aber auch nichts. Ich stelle mir das extrem herausfordernd und anstrengend vor. Möchte ich nicht.

Viele Grüsse