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Probleme mit ihrer Wahrnehmung / Vergangenheit

B
Guten Abend,
seit etwa einem guten Jahr bin ich Solo und hatte während dessen bis auf ein paar Knutschereien auch nichts laufen, es war nicht die Richtige dabei. Ich selbst bin 26 Jahre alt. Nun habe ich endlich mal wieder jemanden kennengelernt, in die ich mich so richtig verliebt habe. Wir lernen uns quasi derzeit noch kennen.

Sie fasziniert mich, löst Gänsehaut bei mir aus und hat das gewisse Etwas. Ich bin normal sehr schwer zu überzeugen und verliebe mich auch ganz schwer nur mal in jemanden.

Doch so nach und nach bekomme ich große Ängste, Probleme mit ihrem Verhalten und der Vergangenheit. Es ist nicht so, dass ich ihr nicht vertraue, sie ist sehr ehrlich und ich habe auch nie Anlass gehabt, ihr nicht zu trauen. Sie ist ein sehr ehrlicher Mensch.

Trotzdem überkommen mich Phasen, wo ich ein absolut mulmiges Gefühl habe und denke renn so schnell du kannst, bevor du ihr noch mehr verfällst.

Ich beginne mal damit, dass sie eine sehr wilde Jugend hatte, Dro., S., also alles dabei. Ich habe keinen Plan, von wievielen Männerbekanntschaften wir hier reden, ich nehme ihren Erzählungen nach an, es müssten so um die 40 bis 50 gewesen sein, es ist wahnsinn für mich, der ich nur 2 feste Freundinnen hatte.
Das waren wohl mehrere parallel laufende Affären und zig One Night Stands. Ich glaube auch nicht, dass sie sich immer geschützt hat, teils total betrunken, mal mit drei Kerlen und einer Frau eine Gruppenorgie mit Alk..

Ich muss ehrlich sagen, es behagt mir garnicht. Insbesondere nervt es mich, wenn sie dann über einige Typen, mit denen sie mal was aus ihrem Ort hatte, schlecht redet, es wären Flachleger, Player und Co. Ich sage dann oft nichts, mir stockt der Atem und ich denke mir Hey, allgemeinem Volksmund nach ist eine Frau mit Deinem Männerverschleiß nichts anderes als eine Schl.... Ich spreche das nicht aus, aber denke mir schon oft, welch verquertes Selbstbild hat sie denn? Einerseits verurteilt sie Typen, die hunderte von Frauen hatten unter denen Sie wohlbemerkt ja auch war, sich also auch mit diesen Typen eingelassen hatte. Selbst rangiert sie auch in den oberen Plätzen der Anzahl an Kerlen und stellt sich gern mal dar, als unterscheide sie von den ganzen anderen Frauen, dass sie anders sei, Charakter habe.

Mich stört massiv, dass sie sich als anders darstellt und ich danach noch mehr das Gefühl habe, dass sie eine sehr merkwürdige Wahrnehmung hat.

Wir hatten schon in dieser jungen Phase des Kennenlernens eine massive Diskussion um HIV und Geschlechtskrankheiten, von denen sie sich einerseits aufgeklärt gibt, andererseits nie geschützten Verkehr hatte, wenn das nicht unbedingt von den Kerlen aus ging...und sie hatte genug Typen, denen das reichlich egal ist/war. Ich bestand auf geschützten Verkehr, was ihr überhaupt nicht passte und fast dazu führte, dass wir garkeinen S. hatten.

Ja ich weiß, man sollte nicht nach der Vergangenheit urteilen. Sie ist eine absolut tolle Frau, ich kann mich super mit ihr unterhalten, ich mag ihre Art, sie ist optisch für mich einzigartig, ihre Eigenschaften sind für mich toll, ich verstehe sie, sie versteht mich, ich würde sagen, es passt einfach.

Und trotzdem kommt manchmal einfach eine gewisse Traurigkeit bei mir hoch, wenn ich überlege, wie gefahrenlos sie alles betrachtet und wie sie das so anders sieht als ich es sehe.

hinzu kommt noch, dass sie selbst sehr eifersüchtig ist, wenn ich mit anderen Frauen Kontakt habe, mich mal mit Arbeitskolleginnen treffe. Gleichzeitig hat sie kein Problem damit, mit einem langjährigen Kumpel in einem Bett (!) zu schlafen und eine Woche in den bereits geplanten Urlaub zu fliegen. Sie erzählte mir das Wochen später beiläufig, dass sie mit diesem Kerl, den ich nicht kenne, in einem Bett schlief. Gleichzeitig weiß ich, dass sie einen super lockeren Bezug zu S. hat. Sie sagt zwar, da laufe nichts und lief nie etwas, sie kennen sich seit Kindheit. Trotzdem ein komisches Gefühl, das mich sofort beschlich.

Es ist stellenweise extrem. Sie würde viele Dinge niemals umgekehrt hinnehmen, würde sich aber von mir auch niemals einschränken lassen. Wenn ich sie vor die Wahl stelle, dass sie sich im Urlaub hätte ein eigenes Zimmer nehmen sollen, hätte sie mich eher verlassen als dass sie das gemacht hätte. Allein rein nur weil sie ihren sturen Willen durch setzen will.

Ich bin hin und hergerissen, ob ich damit eine gute Chance verbaue oder ob ich mich damit dauerhaft fertig mache. Ich weiß es absolut nicht.

Wohlbemerkt gibt sie mir zu verstehe, dass ich eine der wenigen Männer sei, in die sie wohl richtig verliebt sei, Emotionen habe und das lässt sie mich auch spüren. Mit ihr ist alles toll, wenn sie da ist, fühle mich mich total wohl und der S. mit ihr ist unheimlich erfüllend, ich glaube für sie einzigartig und noch schöner als das für mich der Fall ist. Sie lässt mich auch immer mal spüren, dass sie S. mit mir erst richtig entdeckt habe, weil sie in mich verliebt sei, vorher sei dies nie der Fall gewesen, alles oberflächliche S..

Ich kann das trotzdem alles nicht nachvollziehen und fühle mich auch ein wenig wertlos oder entwertet, klingt doof, aber ich fühle mich in der Reihe der zig Kerle, die scheinbar alle nur mal drüber wollten. Und ich will soviel mehr als das, weil ich sie so toll finde und sie weiß das auch. Und trotzdem - der Verstand lässt sich vom Gefühl nicht 24 Stunden am Tag überzeugen, immer wieder denke ich ich will mich hier nicht in diese Schlange stellen.

Mein Verstand und Gefühl kämpfen. Zufällig gibt es einen Thread hier, dass eine Frau beim Kumpel im Bett schläft, das hätte von mir geschrieben sein können. Interessant, dass nicht nur ich diese Probleme habe.


Ich hadere sehr, an manchen Tagen denke ich, sofort beenden, weil ich diese Frau nicht bewerkstelligen kann, andererseits gibt sie mir das Gefühl, dass das alles Vergangenheit sei. An anderen Tagen denke ich, ich muss dieses Glück festhalten. Es geht hin und her.

10.04.2014 22:31 • #1


A
Hallo
Also ich kann dir aus Erfahrung sagen ,hör auf dein Bauchgefühl. Ich habs 2 jahre lang nicht getan und hab.nun die quittung bekommen. Wenn dein Herz dir sagt, renn,dann renn. Manchmal spüren wir unterbewusst schon wenn etwas nicht stimmt, nur unser Verstand spielt nicht gleich mit.
Und mal ehrlich, du hast jetzt schon ein Problem mit ihrer einstellung, denkst du das wird besser, das sie sich ändert ?
Entschuldige falls ich hart rüber komme
Alles gute für dich.

10.04.2014 22:42 • x 2 #2


A


Probleme mit ihrer Wahrnehmung / Vergangenheit

x 3


B
Eben genau das ist der Punkt.
Wir reden hier über Vergangenheit. Sie sagt selbst, sie hat gelebt. Ich sage, ich hab eben anders gelebt. Sie sagt, sie hat genossen, das hab ich auch, aber eben anders.

Ich bin hin und her gerissen. Einerseits weiß ich, dass wir füreinander viel empfinden. Andererseits muss ich viel toleranter sein als sie. Ich denke das ist klar. Ich muss eigentlich ausschließlich tolerieren, sie dagegen kann sich voll und ganz zufrieden hüllen. Sie weiß, dass ich niemals leicht und locker mit einer Frau ins Bett gehen würde. Ich dagegen habe meine Bedenken klar geäußert, sie hat mir die Bedenken nicht mal konkret und direkt genommen sondern nur gesagt, sie habe das alles gehabt, wozu sollte sie das noch mal tun und sie sei in einer Beziehung treu, fertig. Mehr sagt sie dazu nicht.

Dennoch, das mulmige Gefühl überkommt mich manchmal. Manchmal mehr und manchmal weniger. Aber ist immer mal wieder da.

Ich weiß nicht, ob es besser ist, eine Frau zu haben, die sich ausgetobt hat oder eine Frau zu haben, die eine konsequentere Einstellung hat und ggf später dann ausbricht, weil sie glaubt, etwas versäumt zu haben.

Ich selbst glaube nicht, etwas versäumt zu haben, aber denke manchmal, wir haben beide ein unterschiedliches Wertesystem. Fragt sich nur, ob das relevant ist in einer geschlossenen Beziehung, wo wir da ja eh nur zu 2. S. haben und die Werte nie nach aussen dringen.....ich bin unschlüssig.

10.04.2014 22:52 • #3


A
Zitat: ist eine Frau mit Deinem Männerverschleiß nichts anderes als eine Schl....

Zitat: aber ich fühle mich in der Reihe der zig Kerle, die scheinbar alle nur mal drüber wollten

...reicht doch als antwort, oder brauchst du noch mehr?

10.04.2014 22:53 • #4


H
diese Doppelmoral der Männer Entweder jammern sie dass die Frau S.uell zu zurückhaltend etc. ist und suchen sich dann selbst anderweitig Befriedigung, oder sie haben eine (treue) Frau an ihrer Seite die ihre Se,xualität genossen hat- dann knickt der Held im Mann ein. Er will der einzige sein. Solange sie Dich nicht betrügt, ist doch alles in Butter und sie scheint Dich ja sehr zu lieben und zu begehren. Es ist echt erschreckend: Männern wird so ein Leben eingestanden, Männer gehen selbstverständlich ins B., habe Geliebte, toben sich aus, Frauen hingegen sind dann Schlam*** Übrigens entwertest Du ihr vergangenes Verhalten. Sie bereut es nicht, hatte also Spaß. Du nun rückst das ganze in ein dreckiges Licht wenn Du schreibst viele Männer seien über sie rüber Man kann auch als Frau S. ohne Liebe haben und dennoch Freude aneinander haben, Respekt voreinander etc. Schon eklig was hier immer gleich für Kommentare kommen.

10.04.2014 23:06 • #5


W
Lieber Bastl,

diese Entscheidung musst du natürlich selber treffen aber ich erzähle dir gerne von meinen Erfahrungen, da ich mich in deiner Erzählung teilweise wiedergefunden habe.

Ich habe mich hier angemeldet, da meine Beziehung vor kurzem zu Ende gegangen ist. Im Nachhinein das Beste aber natürlich tut es noch sehr weh.

Ich versuche es kurz zu halten mit den Details, unsere Ausgangsposition war ähnlich wie bei euch, nur umgekehrt.
Mein Ex hatte auch so eine Vergangenheit, Dro., S., exzessives Verhalten... Genau das Gegenteil von mir.
Als wir uns kennen lernten, war er seit 2 Jahren clean und dabei, sein Leben neu zu ordnen. Ich als bodenständige und ruhige Person war da genau richtig für ihn.
Seine Geschichten haben mich anfangs auch skeptisch gemacht. Wir verstanden uns sehr gut, hatten viel Spaß zusammen, waren auf einer Wellenlänge, konnten über alles reden und hatten einen liebevollen Umgang miteinander, bis zum Schluss.
Aber nach und nach kamen (besonders nach der ersten Verliebtheitsphase) immer mehr Probleme zum Vorschein.
Die Schäden, die er aus dieser Zeit davon getragen hat wurden immer deutlicher, die unterschiedlichen Welten, aus denen wir kamen, wurden uns immer mehr zum Verhängnis.
Ich war oft verunsichert und überfordert. Mit der Zeit habe ich zwar einige seiner Verhaltensweisen erkannt und wusste irgendwann damit umzugehen. Jedoch habe ich mich oft gefragt, ob es das ist, was ich will und ob es zu mir passt. Sein Verhalten, seine Gefühle und Taten waren ein einziges auf und ab.
Das ging von Aussagen wie ich finde dich nicht mehr so anziehend (immer wieder zurück genommen) bis du bist das beste, was mir passieren konnte über Fremdknutscherei, den Drang aus der Beziehung auszubrechen und der Einsicht, dass er mit mir sein Leben verbringen will, eben weil ich sein Ruhepol war.

Glaub mir, das ist, so schön die andere Seite auch war, mit der Zeit sehr anstrengend und belastend.

Auch die Tatsache, dass er vor mir eben schon so viele Bettgeschichten hatte, schürte mein Misstrauen bei jeder emotionalen und körperlichen Ablehnung.

Wie gesagt, das sind meine Erfahrungen zu dem Thema. Mag sein, dass sie damit anders umgeht und mit Nähe besser zurecht kommt. Ich wünsche es dir und rate dir, versuche es. Sobald du merkst, dass ihr beiden durch die unterschiedlichen Weltansichten nicht zusammen passt und du denkst, dass es sich nicht lohnt oder keinen Sinn hat für diese Beziehung zu kämpfen, dann gib auf und suche dir jemanden, der dir ähnlicher ist.

Ich wünsch dir alles Gute !

10.04.2014 23:11 • #6


A
Naja ich.glaube einfach wenn eine Beziehung schon so anfängt das man so viele schlechte Gedanken hat und grübelt ,dann ist es keine gute Basis. Etwas abfällig schreibst du auch über sie....Ihr scheint auch zu verschieden in euren Einstellungen. Könnte eine aufreibende Beziehung werden,vermute ich mal. Probieren kann man es immer. Liegt ja an deiner eigenen Persönlichkeit.

10.04.2014 23:14 • #7


P
Hier haste die gleiche Geschichte in Grün:
https://www.trennungsschmerzen.de/grosse ... 16963.html

10.04.2014 23:54 • #8


S
ich möchte euch einmal von einem anderem Ausgang erzählen.
Ich bin eine Frau, 40. Jahre alt, war in jungen Jahren recht wild, viele Parties, wechselnde Partner...Allerdings bis auf Alk. keine Dro. und auch keine ONS aber dennoch ungesund. Ich war haltlos, verzweifelt. Ich lernte einen bodenständigen Mann kennen....Es dauerte lange, bis er mir vertraute und bis ich durch ihn mehr Boden unter den Füßen gewann. Allerdings betrog ich ihn nie und hatte auch nicht das Bedürfnis danach. Ich habe durch ihn im Grunde erst gelernt was es heißt, eine Beziehung zu führen, wie schön das sein kann, hatte mir niemand vorgelebt... und je länger wir zusammen waren, desto ruhiger wurde ich. Wir hatten viele wundervolle Jahre miteinander und auch danach wünschte ich mir nicht einen einzigen wilden Tag zurück. Ich habe durch ihn zur Ruhe gefunden.

@TE: deine Freundin scheint ihr wildes Leben allerdings genossen zu haben? Vielleicht spricht ja auch nichts dagegen...Ich gehe nur von mir aus und ich habe es definitiv nicht genossen. Auch ihre Wortwahl Player etc. finde ich bedenklich, auch dass sie ungeschützen Verkehr hatte und ganz bedenklich finde ich dass sie mit ihrem Kumpel in den Urlaub fährt, mit ihm in einem Bett schläft und keinerlei Rücksicht auf Dich nehmen würde. Rücksichtslos und außerdem tönt es danach als ob sie immer noch dieses Partie-Leben favorisieren würde...Mach das auf keinen Fall mit! Zieh dann die entsprechenden Konsequenzen.

11.04.2014 00:18 • #9


Olli69
Zitat von herrlich:
diese Doppelmoral der Männer Entweder jammern sie dass die Frau S.uell zu zurückhaltend etc. ist und suchen sich dann selbst anderweitig Befriedigung, oder sie haben eine (treue) Frau an ihrer Seite die ihre Se,xualität genossen hat- dann knickt der Held im Mann ein. Er will der einzige sein.


Tja Mädchen, so ist das. Das liegt dann an der Unfähigkeit der Frau, da sie einfach nicht in der Lage ist, sich 6uell weiterzuentwickeln und mit ihrer großen Liebe die 6ualität zu entdecken zu genießen.

Zitat von herrlich:
Es ist echt erschreckend: Männern wird so ein Leben eingestanden, Männer gehen selbstverständlich ins B., habe Geliebte, toben sich aus, Frauen hingegen sind dann Schlam***


Na klar, schließlich sind Männer die Jäger Frauen die Gejagten. Ich versteh da dein Problem nicht.


@Bastl, hör auf dein Gefühl, renn so schnell du kannst.

Es wird ja immer gesagt, Gegensätze ziehen sich an, aber das ist Quatsch.
Es wird dich immer stören und nach Ende der ersten großen Verliebtheit gehen dann massiv die Probleme los.
In den Beiträgen von Amsel withe cloud steckt viel Erfahrung drin. So wird es wohl kommen, nimm es dir zu Herzen. Du verrennst dich in eine Kathastrophe.

11.04.2014 08:22 • #10


F
Ich kann dir nur sagen, wie ich darüber denke. Wenn mich etwas an der Vergangenheit eines Mannes stört und nicht los lässt, dann werde ich es nie akzeptieren können. So kommt es mir in deinem Fall auch vor.

Ich kam z.B nie mit der Vergangenheit meines Ex-Freundes klar. Ich bin schon seit ich denken kann immer abstinent im Bezug auf Alk., Rauchen, *beep* und Dro. gewesen. Ich habe natürlich jedem deutlich vermittelt, dass ich absolut gegen sowas bin und das verachtenswert finde. Dadurch, dass mein Ex früher gek. hat und fast jedes Wochenende kotzend vom Alk. in der Ecke lag, hatte ich Angst, dass er das wieder anfängt. Durch diese ständige Angst macht man sich nur selbst - und dann auch die Beziehung kaputt.

11.04.2014 14:02 • #11


B
Zuerst einmal vielen Dank für die qualitativ hochwertigen Beiträge, ist man ja vom Forum gewohnt. Danke dafür. Ich will mal versuchen kompakt auf die wesentlichen Dinge einzugehen:

Es ist zum einen nicht unbedingt so, dass ich bei ihr s.uelle Erfahrung verspüre, ganz im Gegenteil. Sowas entwickelt sich bekanntlich nicht über One Night Stands und Affären, sondern eher über eine vertraute Beziehung. So gesehen habe ich sofort ihre Unsicherheit gemerkt, ich bin deutlich erfahrener. Das ist aber nicht das Thema, es geht hier nicht um einen P., sondern um was völlig anderes.

Es geht auch nicht darum, dass ich mich minderwertig fühle, auch hier im Gegenteil, eher sie ist traurig, dass ich mit meinen Ex Freundinnen echtes Leben gehabt habe, sie ihre versteckten Affären nie irgendwo vorgestellt hat, nie mit denen im Urlaub war, eben keinerlei Alltag hatte. Ich schon. Aber auch darum geht es nicht wirklich, denn in jeder Beziehung fängt man von vorne an. Irgendwie ist jede Beziehung anders.

Was mich eigentlich irritiert ist, dass ich unterbewusst Angst habe. Angst vor Überforderung. Wir kennen uns noch nicht so lange, aber sie macht viele Dinge, die ich nicht gut finde. Ich sage dazu wenig, weil ich weiß, sie macht es sowieso mit dem Unterschied, sie erzählt es mir dann einfach nicht mehr. Dazu zählt, bei einem Kumpel im Bett zu schlafen, den ich nie gesehen habe. schei. Gefühl um ehrlich zu sein. Gleichermaßen will sie nicht, dass ich mit Kolleginnen zum Billard spielen gehe nach der Arbeit, was bei uns einmal im Monat gängig ist. Das ist für mich einfach total unverhältnismäßig. Und ich sehe es auch irgendwo nicht ein. Klar mache ich das dennoch, aber mit Szene ihrerseits.

Ich möchte sie nicht negativ hinstellen, ich habe sie richtig gern und sehe über vieles hinweg, weil ich eben sehr starke Gefühle habe. Aber es lässt sich kaum positiv beschreiben, wenn die Freundin ihren eigenen Weg geht, macht was sie will, gleichzeitig den Freund einschränken will, vor der Partnerschaft ungeschützten S. mit fremden Kerlen hatte, auf Partys verkehrt, wo irgend ein Kram konsumiert wird. All das kann ich kaum als toll verkaufen. Ich akzeptiere es, weil es zu ihrer Vergangenheit gehört, aber eben auch Teile davon zur Gegenwart.

Ich bin hin und her gerissen, weil ich mit ihr ein tolles Gefühl habe, ohne sie ein schlechtes. Kaum ist sie weg, kommt das schlechte unsichere Gefühl. Ist sie da, fühle ich mich wohl.

Ich weiß nicht, ob mich langfristig ihre Vergangenheit überfordert. Das ist keine Wertung ihrer Vergangenheit, sondern lediglich eine Beschreibung. Also eine reine faktische Darstellung, dass ihre Vergangenheit eben einfach anders ist als meine. Dass man mit einer milden Vergangenheit in der Regel besser klar kommt, dürfte logisch sein, als mit einer bewegten Vergangenheit.

Das sagt sie ja selbst, sie verurteilt die Typen, die zig Frauen hatten, sie käme umgekehrt eben nicht damit klar, wenn ich so wäre wie sie. Ich bin mir manchmal nicht bewusst ob sie überhaupt weiß, dass sie sich mit mir einen super treuen Familienmann geangelt hat. Einerseits findet sie das toll, aber andererseits tut sie extrem wenig, um mich auch glücklich zu machen. Sie lässt mich oft im Nebel stochern, lässt mich oft im Ungewissen oder macht eben Sachen, bei denen sie sich denken kann, dass ich sie nicht gut finde.

Beispiel:
Fasching verbrachte sie allein, das gesamte Wochenende bei einem Kumpel in Hamburg gewesen, ich nicht dabei, sie schrieb ein Chaos per SMS, weil sie betrunken war und schlief mit dem Kumpel in einem Bett. Tolles Gefühl für mich....das scheint ihr egal.

Das sind all so Sachen, gleichermaßen war ich noch nie so hingezogen zu einer Frau. Ich will ihr ja nicht unterstellen, dass sie mit dem Kumpel S. hat, da vertraue ich ihr auch, aber es ist und bleibt ein ungutes Gefühl für mich als Freund.

Ich schiebe viele Dinge auf ihre Beziehungsunerfahrenheit - sie hat einfach wenig Erfahrung und macht eben was sie möchte, ohne Rücksicht. Sie ist es nicht gewohnt, sich zu erklären, sie ist gewohnt, ihr Ding zu machen, vor meiner Zeit haben sie die Affären nie interessiert. Ihre einzige Beziehung ging kaputt, weil der Freund ihr wildes Partyleben nicht hinnehmen wollte. Allerdings war sie damals jünger, hat sich stark gebessert.

Ich bin total unschlüssig.

11.04.2014 18:13 • #12


Klee86
Zitat von Bastl:
Wir kennen uns noch nicht so lange, aber sie macht viele Dinge, die ich nicht gut finde. Ich sage dazu wenig, weil ich weiß, sie macht es sowieso mit dem Unterschied, sie erzählt es mir dann einfach nicht mehr. Dazu zählt, bei einem Kumpel im Bett zu schlafen, den ich nie gesehen habe. schei. Gefühl um ehrlich zu sein. Gleichermaßen will sie nicht, dass ich mit Kolleginnen zum Billard spielen gehe nach der Arbeit, was bei uns einmal im Monat gängig ist. Das ist für mich einfach total unverhältnismäßig. Und ich sehe es auch irgendwo nicht ein. Klar mache ich das dennoch, aber mit Szene ihrerseits.

Einerseits findet sie das toll, aber andererseits tut sie extrem wenig, um mich auch glücklich zu machen. Sie lässt mich oft im Nebel stochern, lässt mich oft im Ungewissen oder macht eben Sachen, bei denen sie sich denken kann, dass ich sie nicht gut finde.

Ich schiebe viele Dinge auf ihre Beziehungsunerfahrenheit - sie hat einfach wenig Erfahrung und macht eben was sie möchte, ohne Rücksicht. Sie ist es nicht gewohnt, sich zu erklären, sie ist gewohnt, ihr Ding zu machen....


Lieber Bastl, ihr Verhalten hat nichts mit Beziehungsunerfahrenheit zu tun. Man braucht einfach nur gesunden Menschenverstand um zu wissen, dass man sich in einer Beziehung fair, respektvoll und ehrlich benehmen soll. Eigentlich nicht mal das: Wenn man liebt, dann WILL man sich so benehmen dass es dem anderen gut tut und man vermeidet es tunlichst vorsätzlich etwas zu machen was den anderen verletzt.

Bei euch scheint die Basis einer Beziehung zu fehlen: Vertrauen und Fairness.
Du kannst dir überlegen wie eure Beziehung in einigen Monaten aussieht, in 1 Jahr wenn die Schmetterlinge weggeflattert sind...Was bleibt dann noch übrig? Passt das zu dir?
Oder ob du als Test-Dummy für ihren beziehungsinternen Reifeprozess dienen willst....

Keiner kann wissen wie sie sich im Laufe der Zeit benimmt, ob sie dazu lernt?
Es kann sich positiv aber auch negativ entwickeln.
Nur beschreibst du schon am Anfang der Beziehung solch ein Ungleichgewicht, dass es einem beim Lesen weh tut. Ich würde meine Gedanken, Gefühle und Wünsche offen kommunizieren und dann weitersehen.

11.04.2014 18:45 • #13


B
Verdammt, @Klee, das ist sicher nicht das, was ich hören mag, aber das, was richtig ist. Wir treffen uns morgen. Eigentlich wollten wir ins Kino gehen, aber ich hab um ein Gespräch gebeten. Ich weiß nur nicht wie ich es angehen soll.

Denn, sie wünscht sich sogar, dass ich Grenzen setze, aber ich habe super schlechte Erfahrungen gemacht mit Einengen, weil ich wie Du es auch siehst, denke, dass man automatisch fair und respektvoll mit dem anderen umgeht in einer Beziehung.

Also ich hab in meiner letzten Beziehung viele Vorgaben gemacht, das ging kräftig in die Hose und kaputt am Ende. Ich mochte das so nicht mehr tun, weil ich damit schlechte Erfahrung gemacht habe. In dieser Beziehung wollte ich es besser machen und mit meinem Vertrauen (das ich ja generell schon habe, aber es knickt immer mal ein, weil ich sie noch so lange nicht kenne, nicht einschätzen kann) ihr Freiheit geben.

Muss auch gestehen, ich bin eher einer, der Dinge dramatisiert......

Ich will mich im Gespräch morgen nicht zum Affen machen, ich bin recht selbst bewusst und stehe über vieles. Aber ich selbst werde recht stark eingeschränkt in der ganzen Sache. Und das ist das, was mich stört.

Ich will nicht auf bestimmten Dingen herumreiten, die mich dann als Zwerg da stehen lassen und ihr zeigen, wie unsicher ich vielleicht doch bin.

Hat jemand einen Tipp, wie man über normalen Weg ein Gespräch angeht, wo einen Dinge stören, die eigentlich selbstverständlich sind, man sie aber doch noch mal erwähnen sollte?

Für sie ist es so selbstverständlich, Party ohne den Freund zu machen, dass sie garnicht darüber nachdenkt, dass ich mich während dessen langweile, wenn sie mir am besten noch sagt Nein, du gehst heute garnicht weg mit deinen Freunden, sondern wartest auf mich daheim.

11.04.2014 19:00 • #14


Klee86
Hi Bastl, sorry, habe auch wirklich versucht das neutral zu verpacken.

Eigentlich weist du ja schon alles: Du weist was du willst, was dir nicht gefällt, wie du dich selbst nicht mehr benehmen willst aber du kennst auch deine Grenzen, also das was du nicht tolerierst.

Ich würde absolut offen und ehrlich im Gespräch sein. Also alles was und wie du es hier geschrieben hast würde ich ihr morgen so auch sagen (ausser die Sachen, die sie entwerten siehe 'Männerverschleiss').
Und am besten direkt Wind aus den Segeln nehmen indem du absolut vermeidest Vorwürfe zu formulieren und Sätze mit 'Du .....' beginnst.
Lieber sagen 'Ich fühle mich dadurch xyz.....'
Und ruhig zugeben, dass du verunsichert bist! Warum denn nicht?

Dein Ansatz in der neuen Beziehung keine Vorgaben zu machen und zu tolerieren ist super, aber du solltest deine eigenen Werte nicht vergessen, sonst klappt das auf Dauer nicht. Zeig ihr deine Grenzen und versucht euch irgendwo in der Mitte zu treffen:
Wenn sie sich mit Kumpels treffen darf, dann darfst du dich mit Kumpelinen treffen!
Ihr könnt euch die Freunde euch gegenseitig vorstellen, euch zusammen treffen.

Und warum solltest du zuhause auf sie warten wenn sie feiern geht? Habe ich das falsch verstanden?
Wie lange seid ihr denn nun zusammen?

11.04.2014 19:18 • x 1 #15


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