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Selbst nach vier Jahren kein Ende in Sicht

L
Zitat von tralala-edwina:
du bist ein Kopfmensch und müsstest viel mehr aus dir rauskommen.


Seit wann kommen den Kopfmenschen nicht aus sich raus? Muss man dafür das Hirn ausschalten?

04.05.2016 13:00 • #16


B
Da gebe ich Leonie recht! Da fängt dann alles neu an. War bei mir nicht anders. Ziemlich ähnlichen Ausgangslage wie du. Sogar die 4 Jahre passen.

(Bzgl Arbeit und studiumende)

04.05.2016 13:15 • #17


A


Selbst nach vier Jahren kein Ende in Sicht

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R
@leoni85

Ja, so stelle ich mir das eben auch vor. Ich merke es ja schon jetzt. Zwischen 7:00-17:00 Uhr gehöre ich der Firma, danach bzw. davor gehöre ich mir selbst. Vor dem Studium hatte ich eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei einem relativ bekannten Unternehmen gemacht. Es gab ein gutes Salär, dafür waren wir damals noch im Elternhaus und mit Anfang 20 ist es dann irgendwann mal zu anstrengend zu Hause. Das ist Gift für die familiären Bande. Ich liebe meine Familie und bin auch gern in der Nähe - aber unter einem Dach kann langfristig nur schwer funktionieren.

Mittlerweile sehe ich das Studium als ursächlichen Grund für die Entwicklung an. V.a. im Grundstudium sind etliche Wochenenden für Lernen und Ausarbeitungen drauf gegangen. Vorteil: Tolle Noten und viel wichtiger: Ich bin intellektuell sehr gewachsen. Nachteil: sehr zeitintensiv.

Aus meinem Freundeskreis war ich der einzige, der zum Studium ist. Die Leute waren (bis auf eine Ausnahme) eher die einfacheren Gemüter. Aber darum ging es mir nicht. Wir hatten viel Spaß beim Weggehen. Natürlich hatte ich im Studium viel weniger Zeit, zumal ich auch über 100km von Zuhause entfernt studiert habe. Meine Ex hat wahrscheinlich auch der Alltagstrott genervt und die Tatsache, dass ich oftmals sehr gestresst war. Im Gegensatz zu ihr habe ich dahingehend strategisch und eben nicht kurzfristig gedacht. Ich opfere 5-6 Jahre für ein sehr interessantes Studium und dafür stehen mir danach alle beruflichen Perspetiven offen, wir wären finanziell (plus ihrem Einkommen) unabhängig gewesen und hätten uns unsere Welt aufbauen können. Leider war ihr Party wohl wichtiger. Meinen Freunden auch. Ich für meinen Teil definiere Freundschaft und Beziehung u.a. auch darüber, dass man füreinander da ist, auch wenn es mal stressig wird. Dass da nicht jedes WE gefeiert werden kann ist für ein MINT-Studium nunmal nicht ungewöhnlich - und ich bin zwar sehr interessiert, aber kein Naturtalent. Leistungen ergeben sich bei mir durch harte Arbeit und nicht durch höhere Eingebung.

In einer Zeit vor Bologna, Credit Points und Bachelor/Master wäre das Studium wohl eine geringe psychische Last gewesen. Seit dem ersten Semester hat mich der Gedanke gestresst: Du musst den B.Sc. mit 2,5 oder besser machen - ansonsten hast du keine Chance mehr, deinen M.Sc. zu machen Jede Note zählt laut unserer Studienordnung in das Endresultat ein. Ein paar 3er zu viel und mit etwas Pech hätte sich der M.Sc. erledigt. Am Ende hatte ich einen ziemlich guten B.Sc.-Abschluss und bald einen ebenfalls guten Master. Geopfert habe ich (denke ich) dafür meine Beziehung?! Andererseits: Wieviele Kommilitonen von mir haben ebenfalls studiert und wurden von ihrer Freundin nicht verlassen? Also an der Stelle muss ich mich wehren: Andere haben noch mehr Zeit investiert und deren Beziehungen haben gehalten. Die Schuld bei mir zu suchen sehe ich in dem Fall nicht ein. Sicher habe ich Fehler gemacht - zu viel Zeit in das Studium und meine Zukunft zu investieren war sicherlich keiner.

Zum Thema Kopfmensch: Ich gehe schon gerne feiern und lass auch mal locker ^^ Loslassen in dem Sinne ist nicht das Problem. Ich polarisiere ziemlich sehr. Die meisten Leute, die mich nicht näher kennen, würden mich als arrogant beschreiben. Jeder, der mir jedoch die Chance gibt merkt aber recht schnell, dass ich zum Typ Treu, zuverlässig, witzig und immer ein offenes Ohr gehöre. Ich weiß nicht, ob Perfektionist das richige Wort für mich ist - es ist so ein: Wenn ich etwas tue, dass richtig Also auch bei Frauen, beim Feiern, im Sport, bei der Arbeit, im Studium, bei Freuden etc. Also ganz oder gar nicht, lauwarme Entscheidungen sind das Allerletzte.
BTW: Wenn ich nicht ziemlich nachdenklich wäre, wäre ich wohl in dem Studiengang deplatziert gewesen. Insofern passt das denke ich schon.

Wahrscheinlich lege ich die Messlatte an andere Menschen tatsächlich zu hoch an. Und ich bin sehr, sehr stolz und die damaligen Ereingisse haben meine Stolz sehr, sehr verletzt. Und mir fällt es seit einigen Jahren schwer, einfach richtig abzuschalten und mal an nichts zu denken. Die Gedanken rasen förmlich, ich lese viel, beschäftige mich technischen, naturwissenschaftlichen und wirtschaftlichen Themen oftmals parallel, akutell habe ich ein Faible für Sportwissenschaft entdeckt und lese hierzu (Fach) Literatur.

04.05.2016 13:20 • #18


G
Sorry, auf mich wirkst du sehr arrogant und gibst jedem die Schuld, nur du selbst siehst dich im Recht.

Studium durchziehen, umso eher verdienst du Geld.

Therapeuten sind nicht alle schei., man muss halt investieren um den passenden zu finden.

100% ist gut und schön, aber wer möchte solch einen Kumpel, der vorgibt alles andere ist doof außer 100%?

Junge Leute feiern und es ist nicht assi, sich für Fussball, Alk. und Weiber zu interessieren. Muss ja nicht deine Welt sein, aber wenn du dich da überheblich gezeigt hast, nun, dann ist es kein Wunder wenn sich Menschen abgewandt haben.

4 Jahre immer noch Kummer? Das allein ist schon ein Grund das mit prof. Hilfe aufzuarbeiten.

Freundin / Freunde sind nicht zuständig dafür das es dir gut geht, dass ist deine eigene Angelegenheit.

Lockerheit, Humor und vor allem Akzeptanz und Toleranz öffnen Türen.

04.05.2016 13:23 • #19


R
Also ich möchte nie wieder einen Kollegen haben, der nicht zu 100% zu meiner Freundschaft steht und Sachen nur halbgar anpackt. Nie wieder - dann wirke ich lieber arrogant

04.05.2016 13:31 • #20


G
Zitat von _rocketeer_:
Also ich möchte nie wieder einen Kollegen haben, der nicht zu 100% zu meiner Freundschaft steht und Sachen nur halbgar anpackt. Nie wieder - dann wirke ich lieber arrogant


Schon allein diese Antwort... ^^

Ernsthaft. Menschen sind Menschen und sind nicht perfekt. Gott sei Dank.

Sorry, bin raus aus dem Thread.

04.05.2016 13:33 • x 1 #21


L
Zitat von Grace_99:
Zitat von _rocketeer_:
Also ich möchte nie wieder einen Kollegen haben, der nicht zu 100% zu meiner Freundschaft steht und Sachen nur halbgar anpackt. Nie wieder - dann wirke ich lieber arrogant


Schon allein diese Antwort... ^^

Ernsthaft. Menschen sind Menschen und sind nicht perfekt. Gott sei Dank.

Sorry, bin raus aus dem Thread.



Ich lese jetzt aber nirgends raus, dass er von irgendwem Perfektion erwartet, wenn dann ist diese legalerweise an sich selbst gerichtet!? Oder habe ich da was überlesen?

Beim Thema Freundschaft bin ich zu 100% bei ihm, lieber wenige, aber dafür wahre Freund (an die man durchaus Erwartungen haben darf) wie 100 Mittel zum Zweck Pausenclowns, die nur da sind, wenn alles glatt läuft!

04.05.2016 14:07 • #22


G
@leonie85

Auch von meinen besten Freunden erwarte ich keine 100%, weil das nicht geht. Nobody is perfect und jeder hat GsD eine andere Einstellung zum Leben / Erwartungen.

04.05.2016 14:10 • x 1 #23


Stolperherz
Zitat:
Ich weiß nicht, ob Perfektionist das richige Wort für mich ist - es ist so ein: Wenn ich etwas tue, dass richtig Also auch bei Frauen, beim Feiern, im Sport, bei der Arbeit, im Studium, bei Freuden etc. Also ganz oder gar nicht, lauwarme Entscheidungen sind das Allerletzte.

Haha, na wenn das nicht perfektionistisch ist Auch mit 100% Freundschaft bist du schnell zur Stelle... bist du denn sicher, dass du ein 100%er Freund warst?
Immerhin waren die meisten von ihnen schlichte Gemüter....

Also, ich glaube nicht, dass das Studium hauptsächlich! Schuld ist an deiner Situation, sondern dein Umgang damit.
Du hast ein Ziel, das ist toll. Aber ich glaube du verlierst die Menschen um dich herum aus den Augen und wertest sie sogar ab. Das dürfte ihnen nicht entgangen sein.

Du hast bisher viel erreicht in deinem Studium, darauf kannst du stolz sein. Aber richtig glücklich macht es dich nicht. Und auch das weitere Erreichen materieller Ziele ist keine Garantie für Glück.

Vielleicht solltest du dir nach deinem Studium mal bewußt eine Auszeit nehmen, asketisch leben, dich besinnen...

Und denk nochmal nach wegen der Ex zum Kaffee... ein 100%er Freund verzeiht nämlich auch Fehler. Und vielleicht bekommst du dann auch Antworten, denn ein 100%er Freund ist auch 100% ehrlich.

04.05.2016 14:17 • x 1 #24


L
Rocketerr, kann es sein, dass das was manche hier relativ scharf kritisieren, für dich eher ein allgemein solziologisches Problem ist? Mehr nach dem Motto, was ist denn mit unserer Gesellschaft los?

Deine altbackenen Ansätze, die ich ja wie gesagt vorbildlich finde, platzieren sich heutzugtage nämlich schwer darin, was die Unzufriedenheit erklären würde.

04.05.2016 14:39 • #25


T
Seit wann kommen den Kopfmenschen nicht aus sich raus? Muss man dafür das Hirn ausschalten?

Nein, nein, ich meine: Das Hirn sollte schon eingeschaltet sein

Der Kopfmensch neigt zu sehr dazu, sein Handeln zu planen und die Ziele im Visier zu haben, also lebt er ziemlich berechnend: Z.B. datet er die Frauen. Er hat den langfristigen Plan im Blick - Arbeit, Geld, gehobener Lebensstandard, soziales Umfeld, Freundeskreis – nicht zu viele, aber auch nicht zu wenig. Feiern gehört für ihn natürlich auch mit dazu. Das ist die Vision eines perfekten Lebens, das so lange so gut laufen soll, wie es nur geht. Eigentlich wünscht sich das ja jeder, wenn man mal ehrlich ist.
Aber:
Wo bleibt das Herz? Die SCHWÄCHE beim Lieben? Die Hingabe an den anderen Menschen? Die Unberechenbarkeiten des Lebens. Ich bin mir nicht sicher, ob die sehr guten Eigenschaften wie Treue, Wärme und Empathie ausreichen, wenn man wirklich ins Herz eines Partners finden möchte.

Ich rede so klug daher, dabei geht es mir auch ziemlich schlecht. Ehrlich gesagt bin ich hier im Forum, um mich abzulenken. Und ich muss sagen, dass mich das alles ganz schön mitnimmt, was hier zu lesen ist und was hier manche so durchmachen. Dann sehe ich, dass ich mich doch nicht beschweren kann.

04.05.2016 15:01 • x 1 #26


T
Guten Tag,
ich habe mir nun tatsächlich all deine Beiträge in diesem Thread durch gelesen.

Ich kann nur zu gut nachempfinden wie du dich fühlst und solche Sätze wie u.a. du musst aufhören in der Vergangenheit zu leben hängen einem zum Hals raus.
Nur leider erklärt einem keiner wie das geht...

Du hast auch etwas entscheidendes geschrieben, dass du dich selbst viel zu sehr unter Druck setzt und dem stimme ich zu. Zu mindestens soweit ich das erlesen kann.
Das mit deiner Ex schließt du ab, sobald du anfängst zu akzeptieren wie es gelaufen ist. Außerdem brauchst du auch nicht mit jeder X-Beliebigen ins Bettchen hüpfen.

Auch schreibst du, dass du gerne dieses ältere Modul der Familie hättest. Das ist gar nicht so selten, wie man denkt. Es gibt doch noch ziemlich viele Menschen, denen es genauso geht.
Freundschaften lassen sich nicht erzwingen sondern entstehen genauso wie die Liebe durch Zufall.

Hinzukommend schreibst du, dass du selbst denkst zu hohe Ansprüche an die Außenwelt zu haben.
Ich denke jeder hat so seine Ansprüche und für viele sind diese in ihren Augen hohe Ansprüche.
Aber es ist vollkommen okay. Solange du denn auch bereit bist anderen Menschen ganz unverbindlich eine Chance zu geben.
Leider weiß ich nicht mehr wo ich das gelesen habe, denke aber das da schon einiges an Wahrheit drin steckt. Wenn man mal seine Liste bezüglich des Traumpartners abarbeitet und sich dann verliebt, stellt man meist fest, dass sie genau dem Gegenteil entspricht.

No body is perfekt. Egal wie sehr du dich bemühst.
Hast du dich schon mal gefragt, woran das liegt, dass du dich in deiner Wg so unwohl fühlst ?
Ich für mein Teil denke, dass du deiner Mitbewohnerin nicht wirklich eine Chance gegeben hast.
Du selbst hast dir keine Chance gegeben anzukommen.
Mach die Welt zu deinem Zuhause.

04.05.2016 15:25 • #27


R
hey tinkafeuer,

vielen Dank für die aufbauenden Worte -der Dank gilt natürlich auch den Damen und Herren mit den etwas harscheren Comments Ein Online-Thread gibt natürlich nur swenig über die Persönlichkeit des Betroffenen etwas preis. Ich persönliche habe da eine 100%-Freundschaft, schon seit über 10 Jahren und ich bin dankbar, ihn meinen Freund nennen zu dürfen - mit all seinen Fehlern. Ich glaube jeder definiert Freundschaft anders, aber das was ich bei ihm habe, hat man im Leben sehr selten und ich hoffe, dass wir da etwas für das ganze Leben gefunden haben. So etwas schmeiße ich nicht mehr weg - und das Verhalten, was er an den Tag legt, ist das Minimum, was ich von einem Freund erwarten sollten.

Den Druck sollte ich mal rausnehmen lernen und ja: Auch den habe ich erst im Studium gelernt. Das war auch das Ziel unserer Professoren - permanente Leistungsnachweise mit der Begründung Sie wollen mal als Führungskräfte tätig werden, da sind 50h/Woche nunmal die Regel - kein Witz. Und nein: ich will nicht möglichst schnell fertig werden um Geld um des Geldes Willen zu verdienen. Ich will schnell fertig werden, um diesen Bewertungsdruck nicht mehr spüren zu müssen. Und um mir endlich ein Mindestmaß an Wohlstand leisten zu können. Damit meine ich eigene Wohnung, gereglter Alltag und ein Job, der mir idealerweise auch noch Spaß macht. Ich denke, dass sollte die Mühen des Studiums Wert gewesen sein. Mittlerweile habe ich in vier WG's gewohnt. Zähle ich die Wohnung mit meiner Ex dazu waren es fünf. Und warum so viele Wechsel? Weil ich mich nie wohl gefühlt habe. Was soll ich mich zu Studenten- und WG-Leben zwingen, wenn es nunmal nicht meine Welt ist?! Das Studium war intellektuell spannend, aber ich tue viel lieber etwas produktives oder besser: kreatives. Bringe meine eigenen Ideen ein, setze sie um. idealerweise fallen sie auf fruchtbaren Boden und ich schaffe damit sogar eine Wertschöpfung. Insofern war das Studium also nur Mittel zum Zweck.

Ich sollte nur den Druck rausnehmen lernen. Vor allem im privaten Bereich.

Wahrscheinlich bzw. Hoffentlich hat leonie85 am Recht: Es wird sich vieles ändern, wenn ich mal im Berufsleben stehe und ein gewisses Standing / Einkommen / Alltag habe.

04.05.2016 20:05 • #28


T
Na schau mal an, du hast doch wesentlich mehr Ahnung von dem was du tust als es wirkt.
Falls du mal wieder einen Flashback hast, kannst dich gerne wieder an uns wenden.
Alles gute dir. ^^

04.05.2016 20:12 • #29


A


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