Selbstwertgefühl steigern / sich selbst akzeptieren

L
Hallo,
Wie der Titel schon sagt möchte ich gerne an meinem Selbstwertgefühl arbeiten. Im Alltag vergleiche ich mich viel mit anderen und stehe dabei eig. immer schlechter da. Für mich gilt, dass ich nur gemocht werden kann, wenn ich irgendetwas erreiche bzw. Stets bestrebt bin perfekt zu sein. Können Leute mich mögen, wenn ich auch mal zickig bin oder sogar meine schlechte Laune an anderen auslasse?
Ich probiere mir jetzt immer wieder zusagen, dass es okay ist wie ich bin und mich nicht mehr selber runter zu machen.
Habt ihr vill. Auch Erfahrungen mit dem Thema und habt irgendeinen Geheimtipp?

Vielen Dank schonmal

24.08.2018 22:07 • #1


Gorch_Fock
Hey Laura, wie alt bist Du denn? Ich denke mal, dass dieses Problem bei Frauen nicht gerade selten auftritt. Das hängt oft mit der Kindheit zusammen. Gerade leistungsorientierte Elternhäuser haben Mädchen ja gerne auf die Leistungsschiene gesetzt. Das wurde oft damit gekoppelt, dass Anerkennung mit Leistungserbringung gekoppelt wurde. Ein sehr ungesunder Kreislauf, wie Du ja selber an Dir siehst.
Und ja, Du darfst auch mal zickig sein oder schlecht drauf. Ein Partner der Dich ehrlich liebt, akzeptiert das als Teil Deines Seins.
Aus eigener Erfahrung können Frauen mit Deinem Hintergrund mit solch einer Offenheit aber meist überhaupt nicht umgehen. Sie sind es gewohnt, dass sie runtergemacht werden, wenn sie schlecht drauf sind oder auf ihre Gefühle hören. Das kann zu fatalen Beziehungsproblemen führen.
Ich würde Dir sogar raten, Dir vielleicht prof. Hilfe zu holen und daran zu arbeiten. Denn insb. wenn Du eine Familiengründung anstrebst, kannst Du dir viel ersparen wenn Du daran gearbeitet hast.

24.08.2018 22:13 • #2


A


Selbstwertgefühl steigern / sich selbst akzeptieren

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E
Ich hab hier kürzlich sogar mal einen thread eröffnet zu dem Thema Selbstsorge bzw Selbstlob, vielleicht etwas unglücklich formuliert, jedenfalls hatte ich selbst keine Lust mehr drin zu schreiben, mich interessiert das Thema sehr, da ich festgestellt habe, dass ich lieber anderen helfe als für mich was Schönes zu tun, sogar Schamgefühl dabei oder leises Unwohlgefühl, als ob ich es nicht verdient habe etc. Ich versuch darauf im Moment sehr zu achten wie ich mit mir umgehe und eine wertfreie Zone zu errichten. Selbstlob funktioniert bei mir genausowenig wie Selbstverurteilen (...) ist ein schwieriges Thema für mich Selbstumgang

24.08.2018 22:24 • #3


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Zitat von Gorch_Fock:
Hey Laura, wie alt bist Du denn? Ich denke mal, dass dieses Problem bei Frauen nicht gerade selten auftritt. Das hängt oft mit der Kindheit zusammen. Gerade leistungsorientierte Elternhäuser haben Mädchen ja gerne auf die Leistungsschiene gesetzt. Das wurde oft damit gekoppelt, dass Anerkennung mit Leistungserbringung gekoppelt wurde. Ein sehr ungesunder Kreislauf, wie Du ja selber an Dir siehst.
Und ja, Du darfst auch mal zickig sein oder schlecht drauf. Ein Partner der Dich ehrlich liebt, akzeptiert das als Teil Deines Seins.
Aus eigener Erfahrung können Frauen mit Deinem Hintergrund mit solch einer Offenheit aber meist überhaupt nicht umgehen. Sie sind es gewohnt, dass sie runtergemacht werden, wenn sie schlecht drauf sind oder auf ihre Gefühle hören. Das kann zu fatalen Beziehungsproblemen führen.
Ich würde Dir sogar raten, Dir vielleicht prof. Hilfe zu holen und daran zu arbeiten. Denn insb. wenn Du eine Familiengründung anstrebst, kannst Du dir viel ersparen wenn Du daran gearbeitet hast.


Tatsächlich war ich kürzlich zu mehreren Gesprächen bei einer Psychologin, die allerdings meinte, dass sie bei mir kein allzu großes Problem gibt und sie deshalb nur begrenzt Termine anbieten kann... trotzdem meinte sie ich solle da mehr drauf achten... die frage ist nur wie...

24.08.2018 23:10 • #4


L
Zitat von Maritinenine:
Ich hab hier kürzlich sogar mal einen thread eröffnet zu dem Thema Selbstsorge bzw Selbstlob, vielleicht etwas unglücklich formuliert, jedenfalls hatte ich selbst keine Lust mehr drin zu schreiben, mich interessiert das Thema sehr, da ich festgestellt habe, dass ich lieber anderen helfe als für mich was Schönes zu tun, sogar Schamgefühl dabei oder leises Unwohlgefühl, als ob ich es nicht verdient habe etc. Ich versuch darauf im Moment sehr zu achten wie ich mit mir umgehe und eine wertfreie Zone zu errichten. Selbstlob funktioniert bei mir genausowenig wie Selbstverurteilen (...) ist ein schwieriges Thema für mich Selbstumgang

Auf jeden Fall ein interessanter Ansatz... ich sollte mal drauf achten, ob ich gut mit mir umgehe... nach meiner Trennung (durch die ich vor 2 Monaten auf dieses Forum gestoßen bin) war das mein erstes Mittel: ich habe mir ganz bewusst nur zeit für schöne Dinge genommen, dinge die spaß machen und erstmal alles schwierige weggedrängt...
meine Mitbewohnerinnen haben sich nicht beschwert, dass ich den putzplan nicht eingehalten habe... wenn ich lust auf süßes hatte, habe ich das einfach gegessen, auch in großen mengen (besser als fast nichts essen), ich habe mir kleine Dinge gekauft, das lernen etwas nach hinten geschoben usw. Das hat sehr gut getan

24.08.2018 23:25 • #5


Gorch_Fock
Was ist denn Liebe für Dich, Laura? Wie hast Du das bisher wahrgenommen? Wie sind bisherige Partner in der Beziehung aber auch in der Trennung mit Dir umgegangen? Wie gehst Du in Trennungssituationen mit dem Gegenüber um? Haben sich Deine Eltern getrennt oder leben sie immer noch zusammen?

25.08.2018 00:11 • #6


xMimox
Zitat von Laura985:
Auf jeden Fall ein interessanter Ansatz... ich sollte mal drauf achten, ob ich gut mit mir umgehe... nach meiner Trennung (durch die ich vor 2 Monaten auf dieses Forum gestoßen bin) war das mein erstes Mittel: ich habe mir ganz bewusst nur zeit für schöne Dinge genommen, dinge die spaß machen und erstmal alles schwierige weggedrängt...


Ich bin neu hier, würde mich aber wundern, wenn DAS die Strategie ist, die Menschen, die hier schon länger unterwegs sind (und es eigentlich besser wissen müssten?) empfehlen. Und schon gar nicht diese Psychologin, bei der du in Behandlung warst.

Das Verdrängen mag dir natürlich insofern erstmal nützlich sein, dass du dadurch die negativen Gefühle erst gar nicht aufkommen lässt. Das Problem dabei ist aber, dass du die Trennung möglicherweise so überhaupt nicht verarbeiten kannst und dich diese Enttäuschung, Trauer, Wut und Hilflosigkeit irgendwann in ähnlichen Situationen - und die werden garantiert noch kommen! - mit doppelter und dreifacher Wucht einholen werden.

Es ist völlig in Ordnung, wenn du nach der Trennung nicht so funktionierst, wie andere Menschen das gerne hätten, wenn du trauerst, dein Kissen nimmst und einfach den ganzen Tag heulst, depressive Musik hörst und so richtig in dieses Gefühl reingehst und einfach alles raus lässt. Das würde ich an deiner Stelle auch machen, wenn du spürst, dass dich das alles immer noch beschäftigt und an dir nagt.

Das ist jetzt nur meine persönliche Sicht der Dinge.

25.08.2018 01:06 • #7


E
@laura985, ich find das ganz gut wie du das machst, vom eigenen Leistungsanspruch runterkommen, kleine Sünden zulassen, sich verzeihen und bemerken, dass deine Mitbewohnerin dich unterstützen. Ich find auch Verdrängen ein Zeichen von ,seelischer Gesundheit' ( ich mag den Begriff sonst eigentlich nicht ) Ich hab bemerkt, dass das Zulassen bzw. Annehmen oder Integrieren von meinen negativen Eigenschaften mir gut tut, nur in letzter Zeit hab ich mich zu sehr gehen lassen ( zB belohn ich mich mit Faulheit, dabei bleibt dann so einiges liegen ). Jetzt bin ich dadran das Liegengebliebene allmählich abzuarbeiten (also beruflich, lass ich wenig liegen aber privat) zB meine Steuererklärung.
(Meine Faulheit wird allmählich zur schlechten Angewohnheit). Was auch gut ist: soziale Kontrolle, ich frag rundherum wer dasselbe Problem hat und setz mich dann mit dem/derjenigen zusammen, macht mehr Spaß und geht schneller.

25.08.2018 09:18 • #8


L
Ich habe immer das Gefühl perfekt sein zu müssen. Kennt ihr das? Ich habe nie gelernt, dass man einfach akzeptiert werden kann.
Ich bin ein sehr zickiger und reizbarer Mensch, ich stehe immer unter Druck und brauche einen Plan, kann nicht einfach drauf los leben und wenn mir alles zu viel wird, raste ich auch mal aus. Dann stecke ich erstmal in einem Loch aus dem ich nicht mehr rauskomme und sehe nichts mehr positiv. Das passiert nicht oft, aber in meiner Beziehung hat es sich eine Zeit lang gehäuft.
Wenn ich zurück denke, lief es eig. nie reibungslos. Klar die Beziehung ist gescheitert und das hat auch einen Grund. Aber gibt es das überhaupt? Das es einfach reibungslos läuft?

Ich hoffe so sehr, dass mir irgendwann jem. beweist, dass ich sein kann, wie ich bin. Das es okay ist mal schlecht drauf zu sein. Und ich nicht immer nur bestrebt sein muss, es besser zu machen. Das die Leute es gar nicht merken, wenn ich mal nicht funktioniere oder dem zumindest nicht so eine Bedeutung schenken.

Habt ihr damit Erfahrung? Das eure Macken akzeptiert werden und ihr deshalb einfach ihr selbst sein könnt? Ohne sorge, dass es schlecht ankommt?

Ich habe mir das letztens vorgestellt, wie es wäre einfach akzeptiert zu werden. Jemanden zu haben, der einfach bei einem bleibt und einem ein gutes Gefühl gibt, obwohl man gerade schwarz sieht. Er hat eine engelsgeduld, er muss nicht viel sagen, aber er ist einfach da. Und wenn ich sage: Das was mir gerade helfen würde, wäre einfach in den Arm genommen zu werden, macht er das, weil er mich liebt. Es wird nicht einfach für so jem., weil ich so kompliziert bin, aber vill. gibt es ihn ja trotzdem.
Mein Ex war nicht so. Als es mir eine Zeit schlecht ging, hatte ich nur das Gefühl ich muss das ändern, weil er mich sonst nicht mehr mögen kann. (Ob es daran gescheitert ist, weiß nicht nicht. Ich glaube es gab Dinge die viel bedeutender waren.) Als ich einmal völlig aufgelöst vor ihm stand und ihn gebeten habe mich in den Arm zu nehmen, meinte er, das hätte ich nicht verdient. ich war davor vill. auch mal wieder unfair zu ihm, weil ich mich so unwohl gefühlt habe und habe ihm vorgeworfen, er würde sich über mich lustig machen. Aber trotzdem.

Ich frage mich, ob es irgendwann jem. geben wird, der mir beweist, dass ich okay bin, so wie ich bin. Es muss ja nicht jetzt sein oder in 5 Jahren, aber vill. irgendwann.

14.09.2018 09:37 • #9


lizARD
Stefanie Stahl So stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl - in dem Buch beschreibt die Autorin genau das, wie du dich fühlst und was du dir wünschst. Sie erklärt sehr verständlich und manchmal witzig (ich muss oft schmunzeln) wie man sich fühlt als selbstunsicherer Mensch, warum das so ist und wie man rauskommt wenn man es will.

14.09.2018 10:09 • #10


A


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