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Gleichgeschlechtliche Liebe - sie verlässt mich

J
Ihr lieben Forenmitglieder, ich hab mich jetzt hier eingelesen und denke, es könnte mir helfen, hier meine Geschichte niederzuschreiben und auf Rat zu hoffen.

Ich bin gleichgeschlechtlich, 55 Jahre alt und immer ca. 10 jährige Beziehungen hinter mir, die letzte endete im Mai 2015 nach einer On/Off Hängepartie ziemlich unschön. Ich begab mich im Internet auf die lesb.Kontaktseiten und lernte dort eine Frau kennen- und lieben. Es war die schönste Zeit meines Lebens und wir waren superglücklich. Sie sprach von gemeinsamer Zukunft und von Für Immer, was meiner geschundenen Seele natürlich Balsam schenkte. Ich war schrecklich verliebt, mehr als das! Nach kurzer Zeit stellte sich jedoch heraus, dass sie eine etwas andere Einstellung zu Beziehung hat, als ich.

Sie hat umfangreiche, sehr gut angeschlagene Therapieerfahrungen wegen posttraumatischem Belastungssyndrom in der Kindheit und entwickelte sehr viel Selbstbewusstsein. Deshalb auch eine sehr ausgeprägte Autonomietät, die sich so darstellte, dass sie immer mehr Freiräume wollte, ihr Verhalten oft in`s Gegenteil umschlug, sie mich nur noch am Wochenende sehen wollte, wobei sie vorher in der Anfangsphase noch nach der Nachtwache zu mir fuhr, nur, um 2-3 Stunden mit mir verbringen zu können.
Ich widerum war sehr verletzt, habe mir nichts anmerken lassen, bis es zum Eklat kam und ich mich outete, in der Gestalt, dass ich ihr sagte, dass ich sie sehr vermisse, dass ich mit der Situation sehr schlecht umgehen kann und sie sehr liebe. Ich muss dazu sagen, dass ich diese Wochenendregelung mit lebte, obwohl ich mir insgeheim mehr Zeit mit ihr wünschte. Sie machte das 1. Mal sofort Schluss mit mir, da sie sich völlig überfordert fühlte.
Es kam nach kurzer Zeit wieder zu Annäherungen und wir wollte es noch einmal probieren. Ich schraubte meine Gefühle und meine Liebe sowie mein Vermissensgefühl noch mehr herunter und spürte aber irgendwie eine weitere Veränderung bei ihr. Es kam wieder zur Aussprache und sie beendete die Beziehung mit der Aussage, es seien keine Gefühle mehr da und sie könne mit meiner Nähe sehr schlecht umgehen.
Nun zu meinem Problem, weshalb ich mich hier anmeldete. Ich weiss, dass diese Beziehung wahrscheinlich keine Basis mehr hatte, obwohl ich der Meinung bin, dass es sich gelohnt hätte, daran zu arbeiten, aber das Schlimmste ist für mich dieser bodenlose tiefe Schmerz, der mich schier wahnsinnig werden lässt. Verletzung und Dinge, liebe Dinge, die sie tat, ferner S..., obwohl sie augenscheinlich offensichtlich schon um ihren Gefühlsschwund wusste. Ich habe das Gefühl, in ein tiefes Loch zu fallen.
Seit 1,5 Jahren mache ich eine Psychotherapie wegen eine depressiven Episode in der Vergangenheit. Daher kenne- und fürchte ich diese Anzeichen. Versuche sie natürlich zu bekämpfen, leider jedoch zunehmend ohne Erfolg.
Die Trennung ist erst 3 Tage her und ich weiss, dass es hier vielen Forenmitgliedern schon genauso ging. Dass es natürlich unheimlich frisch ist und Zeit braucht, habe ich auch gelesen und im Laufe meines Lebens auch schon ab und an erfahren. Aber ich habe mich noch nie derartig unglücklich, verzweifelt und ausgebrannt gefühlt, wie jetzt. Ringe verzweifelt nach Kraft, mit diesem Verlust fertig zu werden, obwohl die Beziehungszeit nicht so lange war, wie meine vorangegangenen. Manchmal ist es nicht die Länge, sondern die Intensität.
Die Tage fangen bleischwer an und enden genauso. Ich habe eine Familie, die für mich da ist und auch Freunde, aber niemand kann mir den Schmerz nehmen, den ich empfinde, weil ich diesen geliebten Menschen verloren habe.
Bitte lasst uns austauschen, möchte nicht mehr alles alleine mit mir ausmachen.
Liebe Grüsse justnow

18.02.2016 10:22 • #1


A
Ich habe auch einen geliebten Menschen verloren. Zu viele Lügen, zu viele Missverständnisse aufgrund mangelnder Kommunikation, jeder Versuch einer Annäherung hat genau das Gegenteil bewirkt... Ich lasse es... Was soll es bringen? Er wird mich wieder anlügen... Eine Beziehung die auf Lügen basiert endet irgendwann in Lügen... Ich höre meine Lieblingslieder an und denke an ihm als einer, der nie glücklich sein will. Er braucht das Böse, ich das Gute. Weil ich ein guter Mensch bin, der lieben und geliebt werden möchte. Er... Keine Ahnung mehr. Wahrscheinlich weiß selber nicht. Egal... Bin bei mir angekommen. Das tut gut!

18.02.2016 11:11 • x 2 #2


A


Gleichgeschlechtliche Liebe - sie verlässt mich

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J
Liebe/r Anda, Du bist in der glücklichen Lage, bereits zu Dir gefunden zu haben... ich habe das Gefühl, ich bin Lichtjahre davon entfernt.
Bin traurig... justnow

18.02.2016 11:32 • #3


Sway82
...man fühlt sich leer, kennt sich selbst nicht mehr, nichts hat einen Sinn.
So fühle ich auch, liebe justnow. Unsere Trennung ist knapp 3 Wochen her (ebenso gleichgeschlechtlich, 10 Jahre Beziehung). Ich sage mir immer, ich muss mir Zeit geben. Aber das tröstet natürlich nicht den Schmerz. Nichts und niemand kann dir/uns diesen Schmerz nehmen. Eine sehr enge Freundin, die vor 1,5 Jahren eine sehr schlimme Trennung durchmachte und bei der durch mein Leiden gerade alles wieder hoch kommt, sagt mir so oft, sie würde mir gern meinen Schmerz nehmen...weil sie ihn nur zu gut kennt. Es hilft mir, viel mit ihr zu reden. Ich nutze sie oft als meinen Verstand, wenn ich kurz davor stehe durchzudrehen. Es tut gut, so eine Freundin an meiner Seite zu wissen. Auch wenn ich durch den ganzen Sch*** selbst durch muss und nicht weiß, wie lange es dauern wird...

11.03.2016 13:50 • #4


J
@Sway82
Ja, das kenne ich alles nur zu gut. Meine trennte sich auch vor 3 Wochen. Ich hab gedacht, dieser Schmerz bringt mich um. Mein Tag und meine Nacht drehten sich um sie, ich liebte/ liebe sie wahnsinnig.
Langsam, gaaaanz langsam dreht es sich, ich habe Kontakte zu vielen Freunden wieder aufgenommen, fahre ein bisschen in der Szene rum, nur allein, vor allem Nachts, bedeutet Horror für mich. Ich sehe ihr Gesicht, höre ihr Lachen, rieche sie überall und drehe manchmal durch. Immer phasenweise das alles.
Sway82, Aber wenn Du hier viel liest und oft schreibst, so fühlst Du Dich verbunden und nicht alleine. Mit hilft es sehr und ich kann so manchen Kummer abbauen, wenn ich 1. weiss, dass es den lieben Menschen hier genauso geht, und 2. Einigen von ihnen definitiv besser, als am Anfang geht, das lässt so hoffen! Ich drück Dich, liebe Grüsse justnow

11.03.2016 14:25 • #5


J
Guten Morgen, jetzt ist es 4 Wochen her, dass meine Welt einstürzte, obwohl ich es ein wenig ahnte, aber nicht an Aufgabe, sondern an Kampf um die Beziehung glaubte. So langsam wird mein Blick geschärfter auf die negativen Eigenschaften und Begebenheiten, ebenso auf sehr viele Verletzungen ihrerseits. Ich fange langsam an, mich auf mein Umfeld wieder zu konzentrieren, wenngleich es mir unendlich schwer fällt, vor allem Abends und Nachts.
Das Lesen und schreiben hier sowie Telefonate und Kontakte mit Freunden und Familie helfen.
Seit 3 Tagen habe ich mir eine Kontaktsperre auferlegt, auch, nicht mehr zu schauen, ob sie online ist. Ist schwer, aber das Gegenteil ist schwerer.
Immer noch ganz schön traurig, justnow

15.03.2016 09:37 • #6




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