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Sie verlässt mich nach 11 Jahren für einen anderen, wir

C
Hallo liebes Forum,
ich habe mich hier nun nach Wochen des Mitlesens dazu aufgerafft, meine Geschichte mit euch teilen. Hier sind so viele wunderbar einfühlsame und selbstlose Menschen unterwegs. Das ist einfach toll. Ihr seid alle großartig. Schon das Lesen in ähnlichen Threads und die Auseinandersetzung mit ähnlichen Schicksalen hat mir in den dunkelsten und einsamen Stunden viel Kraft gegeben. Mittlerweile ist es fast ein Ritual geworden, hier bei dunklen Gedanken kurz reinzuschauen. Danach geht es mir häufig besser.
Ich glaube, dass mir der Austausch mit euch und mit euren Trennungserfahrungen helfen kann, um das Erlebte besser zu reflektieren und kluge Entscheidungen zu treffen.

Meine Geschichte beginnt vor elf Jahren im zweiten Semester. Ich habe damals erstmalig allein in einer neuen Stadt gelebt und mich eher durch Zufall in meine Partnerin verliebt. Wir waren beide 20 und sie meine erste große Liebe. Sie hatte zuvor schon einige ernsthaftere Beziehungen, sofern man davon in diesem Alter sprechen kann. Ich hatte bis dato nur ein paar lose Liebschaften gepflegt.

Die ersten Monate waren bilderbuchartig und haben sich einfach perfekt angefühlt. Unsere Beziehung wurde dann sehr schnell erwachsen. Nach einem guten Jahr sind wir zusammengezogen. Wir sind gemeinsamen durchs Studium gegangen und haben uns zusammen weiterentwickelt. Nach der Uni sind wir in eine neue Stadt gezogen, weil ich dort einen Job gefunden habe. Sie ist mitgegangen und hat noch ein Jahr aus der Ferne fertigstudiert. Als sie dann fertig war, hat sie einen Job in einer anderen Stadt gezogen, wo wir dann hingezogen sind, weil ich meine Arbeitsstelle auch von da binnen 60 Minuten anpendeln kann. Für sie wäre es 90 Minuten Arbeitsweg gewesen.

Nach der beruflichen Stabilisierung (kurzzeitig arbeitslos, endlich unbefristeter Vertrag etc.) haben wir uns dazu entschlossen, ein Kind zu kriegen. Der Wunsch war zu dem Zeitpunkt in ihr stärker, ich hätte auch gerne noch das Leben mit der finanziellen Unabhängigkeit genossen (Lebenstraum: Reise nach Kuba). Aber auch ich wollte ein Kind und glaubte an unsere gemeinsame Zukunft. Parallel mit der Geburt unserer Tochter habe ich einen neuen Job im gleichen Unternehmen angetreten. Trotzdem habe ich mir kurz nach der Geburt und nach einem Jahr jeweils ein paar Monate Elternzeit genommen. Es war mir einfach wichtig. Die Kleine ist jetzt drei Jahre alt und geht ganztags in eine Kita. Mein Job ist so, dass ich häufig reise, ca. 70 Tage kommen da pro Jahr zusammen. Viele Außenstehende meinen, der Job sei abgehoben, weil es im Wesentliche Unternehmensberatung ist. Man wirkt da in den Anzügen und den Business-Floskeln schnell arrogant. Meine Partnerin hat einen normalen Bürojob mit geregelten Arbeitszeiten.

Ich war eigentlich recht glücklich mit meinem Leben, ohne jemals groß darüber nachgedacht zu haben. Am Wochenende gab es viel schöne Familienzeit und unter der Woche waren wir eigentlich zufrieden damit, wenn die Kleine im Bett war und wir uns einen schöne Serie angeschaut haben. Ich habe zwei bis dreimal pro Woche Sport gemacht und meine Partnerin immerhin an einem Nachmittag. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie etwas vermissen würde. Wir haben nicht viele, dafür aber sehr enge Freundschaften. Ich denke, fünf befreundete Paare, die meisten mit Kindern im gleichen Alter, und jeder für sich 2-3 gute, eigenständige Freunde, bereichterten unser Leben. Auch wenn wir uns manchmal wünschten, es wären mehr in der neuen Stadt, da viele zum Teil weit entfernt leben. Die haben wir dann meistens in Urlauben oder zu Feiertagen besucht.

Vor einem halben Jahr sind wir in eine größere Wohnung gezogen, weil wir ein zweites Kind wollten. Auch hier war ihr Wunsch initial und ich hatte wieder nur einfach kein Problem damit. Ich war glücklich und liebte mein Kind. Was sollte da gegen ein zweites Kind sprechen, wenn es meine Partnerin gern wollte?

Vor sechs Wochen kam dann der Schock. Ich hatte bemerkt, dass sie etwas verschlossen war und sie bei einem Besuch bei Freunden darauf angesprochen. Ihr Kommentar: Hast du nicht bemerkt, dass hier etwas schon länger nicht so gut läuft? Lass uns heute Abend reden. Da rückte sie dann mit der Sprache mehr raus. Sie wolle sich trennen, weil sie keine Gefühle mehr für mich habe. Sie fühle sich wie einem golden Käfig und von mir nicht genügend wertgeschätzt. Nach ca. 60 Minuten und zahlreichen Nachfragen und Angeboten von mir (Lass uns daran arbeiten, Es steht viel auf dem Spiel, Nimm dir Zeit, überstürz nichts) rückte sie mit der Sprache raus, dass sich in einen Arbeitskollegen verliebt habe. Es gab bis dahin wohl auch schon Intimitäten, angeblich nicht bis zum Äußersten, was auch immer das heißen soll.

Ich reagierte verletzt und habe bitterlich geweint, sie hatte mich in den Arm genommen und mit mir geweint. In der Nacht habe ich keine Minuten geschlafen und bin übers Wochenende erstmal zu meinen Eltern geflohen. Dann, mein großer Auftritt: Ich will kämpfen. Das hatte sie nicht erwartet und schien beeindruckt, zugleich aber kühl. In der Folge hatten wir berufs- und urlaubsbedingt viel getrennte Zeit. Sie ist mit unserer Tochter allein zu einer gemeinsamen Freundin gereist, wo wir ursprünglich zusammen hin wollten. Aber das wäre nicht gut gewesen. Nach diesem Urlaub wollte sie wieder zu mir zurück. Sie meinte, sie fühle noch etwas, wisse aber nicht ob das was für mich sei oder nur für unsere Familie/ unser gemeinsames Leben. Das wolle sie herausfinden und sich dabei versuchen, von ihrem neuen Typen zu distanzieren. Nach ca. einer Woche, die angespannt verlief aber auch schöne Momente hatte, habe ich sie darauf angesprochen, dass etwas mit ihr nicht stimme. Daraufhin räumte sie ein, dass sie mich einfach nicht mehr lieben könne und den anderen vermissen, sie hatten sich wohl auch schon wieder getroffen. Mit uns sei endgültig Schluss. Sie wolle sich eine eigene Wohnung in der Nähe nehmen, was bei dem lokalen Wohnungsmarkt schwierig wird. Ich erlebte also die gleiche Hölle nochmal. Diese Woche bin ich mit meiner Tochter zu meinen Eltern gefahren. Am Vorabend, wir leben noch in der gleichen Wohnung (sie schläft im Gästezimmer) hatte sie hier einen Nervenzusammenbruch mit starkem Heulen. Wenn sie bei dem neuen Typen sei, fühle es sich nicht gut an, sie vermisse meine Tochter und mich. Bei mir bzw. uns vermisse sie ihn. Sie habe Angst einen Riesenfehler zu machen, mich zu verlieren, Freunde und Familie zu enttäuschen, etc.

Ich habe sie dann Montag zum Arzt gebracht, Diagnose: seelische Erschöpfung. Ich habe ihr geraten, zu ihren Eltern zu fahren und sich dort auffangen zu lassen und bin dann mit meiner Kleinen zu meinen Eltern gefahren. Am Donnerstag habe ich ihr die Kleine gebracht. Sonntag kommen die beiden wieder nach Hause. Unter der Woche hatten wir, auch dank der Empfehlungen hier, nur kindbezogenen Kontakt.

Dank eurer Ratschläge in anderen Threads war ich Donnerstag Nachmittag bei einem Familienrechler. Ich strebe für unsere Tochter das Wechselmodell an, meine Ex hatte schonmal angedeutet, damit einverstanden zu sein. Beruflich kriege ich das irgendwie hin, auch wenn es anstrengend wird (viel Gehetze in den Wochen mit Kind, viel Arbeit in den Wochen ohne Kind um das zu kompensieren, dass ich sie zur Kita bringen und holen kann). Die neue Wohnung ist eigentlich viel zu groß (112qm, 4 Zimmer, 2 Bäder) und zu teuer für mich, aber zum einen will ich meiner Tochter nicht noch ihr zu Hause wegnehmen und zum anderen ist der Mietvertrag für drei Jahre nicht kündbar. Der Anwalt meint, die Trennung sei in der Regel kein wichtiger Grund.

Gestern habe ich mir dann einen wunderbaren Tag ganz allein in einer Therme gemacht und dabei das Buch Das Café am Rande der Welt in die Hand bekommen. Darin wird die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt, die ich mir selber noch nie ernsthaft gestellt habe. Ich hoffe, dass mir ein künftig reduzierteres Leben dabei hilft, das für mich herauszufinden.

Bis dahin nutze ich die Zeit, ich bin für zwei Wochen arbeitsunfähig geschrieben, weil ich nicht schlafen konnte, für Dinge, die mir gut tun. Viel Sport, kleine Projekte im Haushalt, häufiger Freunde treffen, etc.

Obwohl ich im Verarbeitungsprozess ganz gut vorangekommen bin (Einschlafen klappt schon wieder, auch wenn ich nun früher wach werde und dann nicht mehr einschlafen kann) und meine Familie und Freunde für mich da sind, fiebere ich dem Sonntag entgegen. Ist es wirklich endgültig? Was hat die Woche Ruhe mit ihr gemacht? Würde ich ihr noch eine Chance geben? Bin ich enttäuscht, wenn sie es nicht noch einmal versuchen will? Kann ich nein sagen, wenn sie es noch einmal versuchen möchte? Ich glaube, dass es nicht gut wäre, das alles noch einmal von vorne zu beginnen. Ihre Gefühle für den neuen Stecher verschwinden doch nicht einfach und für mich kommen die doch nicht sofort wieder. Ich will keine FRau, die mich nicht liebt und nur mit mir zusammenbleibt, weil es bequemer ist. Ich will aber auch nicht, dass sie geht. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich sie noch liebe. Ich habe immer ihre Loyalität, Ehrlichkeit und Lebensfreude geschätzt. Das ist zur Zeit alles weg. Es tut aber gut, wenn ich sie rieche und wenn ich sie so wie bei ihrem Nervenzusammenbruch in den Arm nähe. Ich wünsche mir einfach, dass hier endlich Klarheit eintritt.

06.07.2019 09:51 • x 10 #1


M
Zitat von Chrissi87:
zum anderen ist der Mietvertrag für drei Jahre nicht kündbar.

Frag, ob du dir einen Untermieter zulegen kannst.

Klarheit, viele von uns haben das auch nicht bekommen, es wurde geschwiegen bis das Kind im Brunnen war. Und dann vollendete Tatsachen, du ich hab da wen und es ist ernst. Ja toll, hätte man da nicht im Vorfeld mal sagen können, mir passt was nicht.

sie hat entschieden, bleib bei dir. Lauf nicht nach. Um desto stärker du bei dir selbst bleibst, kann es sein, sie merkt, was sie aufgibt. Kann, aber auch sein, ihr Kollege dreht an den Köpfen, damit sie glaubt, da einen guten Fang gemacht zu haben.

06.07.2019 10:01 • x 8 #2


A


Sie verlässt mich nach 11 Jahren für einen anderen, wir

x 3


A
Ich schließe mich der Vorrednerin an, du kannst nicht viel machen. Deine Frau glaubt, der andere sei besser. Sie wird irgendwann auf dem Boden der Tatsachen aufschlagen, aber solange kannst du nicht warten, weil es dich psychisch zerstört. Sichere dich rechtlich ab und treffe möglichst für dich vorteilhafte Vereinbarungen. Dies hört sich egoistisch an, dient aber nur zu deinem Selbstschutz. Wenn sich deine Frau stabilisiert hat, wird sie mit dem Neuen eine Zukunft planen, da bist du nur lästig. Dies wird sie dich emotional und rechtlich spüren lassen.

06.07.2019 10:37 • x 8 #3


G
@ Chriss87, ich schließe mich den Vorrednern an. Sie hat sich entschieden, trotz Kind, nicht mehr als
Lebenspartner an Deiner Seite zu sein und zerstört willentlich eure kleine Familie.

Ihr Lover und Arbeitskollege hat sich aktiv in eure Lebensgemeinschaft eingemischt. Das spricht nicht für
einen guten Charakter. Ihr Verhalten spiegelt ihren tatsächlichen Charakter. Dennoch, es ist ihr gutes
Recht eine Beziehung, mit all den dazugehörigen Konsequenzen, zu beenden.

Sie hat sich auf den Arbeitskollegen eingelassen, nun ist es zu spät, weil:
Wenn man sich verliebt, wird im Gehirn ein berauschender chemischer Cocktail produziert. Dopamin, ein körpereigenes Aufputschmittel, bringt beste Laune und ein euphorisches Hochgefühl. Der Serotoninspiegel
sinkt auf das Niveau eines Zwangskranken. Verliebte kreisen gedanklich um jedes noch so kleine Detail des Geliebten. Hinzu kommt eine erhöhte Testosteron-Ausschüttung, die die S. Lust steigert. Und durch
den S. Kontakt wird Oxytocin ausgeschüttet das für eine starke Bindung sorgt.

Das ist der Hauptgrund, warum Du sie auch nur noch bedingt erreichen kannst und zudem eher als
Störfaktor wahrgenommen wirst.

Den besten Rat den man Dir geben kann ist wohl Dich aus der ganzen Situation soweit als möglich
herauszuziehen, nur noch die für das Kind notwendige Kommunikationen zuzulassen, ihr nicht nach-
zulaufen, selbstbewußt auftreten, Betreuungszeiten für das Kind vereinbaren und ansonsten Dein
eigenes Ding machen. Gehe raus unter Menschen, Freunden, Bekannten, mache Sport und alles
das was Du gerne machst.

Verlustängste können, richtig erzeugt, Verliebtheitsgefühle stark beeinflussen. Meistens geht das
mit einem Arbeitskollegen als Lover nicht gut. Einen LP der sich jedoch so verhält und nicht mehr
loyal zu mir steht/stand, würde ich jedoch nicht mehr an meine Seite lassen.

Wichtig ist jetzt seine eigenen Rechte (Pflichten) zu kennen. Profamilia kann hier, wenn auch mit
nur eingeschränkter, allgemeinen Rechtsbereatung, hilfreich sein. Kopf hoch und alles Gute.

06.07.2019 11:28 • x 7 #4


C
Zitat von Gast2000:
@ Chriss87, [...] Wenn man sich verliebt, wird im Gehirn ein berauschender chemischer Cocktail produziert. Dopamin, ein körpereigenes Aufputschmittel, bringt beste Laune und ein euphorisches Hochgefühl. Der Serotoninspiegel
sinkt auf das Niveau eines Zwangskranken. Verliebte kreisen gedanklich um jedes noch so kleine Detail des Geliebten. Hinzu kommt eine erhöhte Testosteron-Ausschüttung, die die S. Lust steigert. Und durch
den S. Kontakt wird Oxytocin ausgeschüttet das für eine starke Bindung sorgt.

Das zu verstehen, hat mir auf jeden Fall geholfen, mein Handeln anzupassen. Ich bin leider nicht sehr empathisch, sicher eine Schwäche von mir ein und Mitgrund für das Scheitern der Beziehung. Sonst hätte ich sicher eher erkannt, dass sie unglücklich ist bzw. ihr Glück woanders bekommt. Mit der biochemischen Erklärung komme ich aber zurecht und verstehe, was in ihr vorgeht. HIer hat man von außen keine Chance mehr, einzugreifen. Das, rein rational zu begreifen, tut gut. Danke, dass du das nochmal in allen Details erklärt hast.


@Mctea
Ja, grundsätzlich könnte ich einen Untermieter aufnehmen. Ich weiß nur nicht, ob ich das meiner Tochter antun will. Noch haben wir ihr das nicht gesagt und wollen es erst tun, wenn es verbindlich ist und ihr Leben spürbar beeinflusst, meine Ex also eine neue Wohnung hat. Das wird für die Kleine sicher stressig genug, ihr Beziehungssystem verändert sich ja stark, zumal meine Ex in einigen Wochen oder Monaten sicher den neuen präsentieren wird. Bei dem Gedanken dreht sich mir der Magen um. Wenn ich hier dann noch eine Untermieterin installiere (mit einem Mann, der zu einem Papa mit Kleinkind zieht, hätte ich kein gutes Gefühl) baut sich ja dann zwangsläufig auch wieder eine Bindung auf, die bald wieder zerreißen wird. Es wäre ja nur eine Zweckgemeinschaft auf Zeit, z.B. für eine Studi oder so. Ich glaube nicht, dass Kinder das verstehen, bzw. verarbeiten können, das manche Menschen nur zeitweise in unserem Leben sind.
Vielleicht ist es klüger, in den nächsten Jahren auf Urlaub etc. zu verzichten als ihrer Bindungsfähigkeit einer Gefahr auszusetzen. Ich weiß es einfach nicht. Wahrscheinlich muss ich einfach probieren, wie ich in den nächsten Monaten (auch finanziell) klarkomme.

06.07.2019 11:48 • x 1 #5


O
Hallöchen Du !

Verstehe Dich aber auch sie, ist leider oft so, der Mann hängt sich rein beruflich durch den Druck der Familie was bieten zu wollen und zu können, dann oft auch noch das eigene Selbstwertgefühl daran gekoppelt ist. Das leider oft auch mit wenig Zeit für die Partnerin verbunden ist und eine Beziehung kann man mit Gefühlsmenschen auch nicht per Kalender führen bzw. auch Liebe nicht erkaufen. Da fehlt dann einfach was, wird ne Routine, der goldene Käfig eben und man verhungert zumindest emotional trotz Kaviar jeden Tag. Glaube nicht das es eine Kurzschlussreaktion bei ihr ist mit der Trennung sondern leider lange gewachsen, hat sicher gerne den Wohlstand genossen, vielleicht auch versucht durch das zweite Kind noch was zu retten oder zu erwecken aber hatte nicht den erwünschten Erfolg. Und da kommt da ein Kerl, der nicht mehr hat als sie aber ihr irgendwie wieder zeigt wie Liebe geht und was das ist und sie mit Gefühlen erfüllt, die ihr wohl auch wichtiger sind als das ganze Geld, die große Wohnung, der Status etc. Und denke das muss man akzeptieren,man kann Niemanden festhalten. Möglich das sie wiederkommt, wenn die Gefühle da nachlassen und sie da aufgetankt ist und wieder ne Weile davon zehren kann aber ob das dann so wird wie damals, fraglich. Könntest Du wieder so vertrauen wie am Anfang ? Könntest Du ihre Bedürfnisse sehen und erfüllen diesmal ? Was sollte sie davon überzeugen das es nicht wieder so wird wie vorher für sie ? Abwarten und auch nicht übertrieben zeigen wie gut es Dir geht ohne sie, das geht immer in die Hose.

Und das Schlimmste was man tun kann wenn die Hütte brennt, wegrennen und den Partner seinen negativen Gedanken selbst überlassen oder gar an Dritte auslagern. Das ist derart negativ, gerade dann sollte man zusammen reden, heulen, schreien und zeigen das man sich liebt. Diese Chance wurde nicht genutzt dem Anderen ungeschminkt zu zeigen was er bedeutet.

06.07.2019 11:56 • x 4 #6


G
Für den Zustand der Ehe/Beziehung sind beide LP verantwortlich.
Es ist jedoch ein Irrtum, dass nur unglückliche Paare sich betrügen.

Eine gute Beziehung verhindert Fremdgehen nicht. Eine schlechte begünstigt es aber.

Eine Affäre zu beginnen und zu führen beinhaltet immer mehrfach getroffene, willentliche,
Entscheidungen. Also immer pure Absichten mit Vollzug. Ein ganzes Lügengebilde muß
aufgebaut werden.

Eine nicht gut laufende Ehe/Beziehung rechtfertigt kein fremdgehen bzw. eine Affäre. In
fremde Betten lassen sich keine Beziehungsprobleme lösen.

Eine Affäre verändert eine Beziehung dauerhaft, doch sie muss nicht das Ende bedeuten.
Wenn der untreue Partner sich über die wahrscheinlichen Konsequenzen bewusst wäre,
würden viele Affären gar nicht erst entstehen.

Es gibt sehr viele Gründe warum Frauen wie Männer fremdgehen.
Die meist oder oft genannten Gründe:
-sexuell frustiert
-sich ungeliebt fühlen
-Flucht vor Beziehungsproblemen
-die gute Gelegenheit
-der Reiz des Neuen
-der Reiz des Verbotenem
-sexuelle Anziehung oder Gefühle
-aus reiner Neugierde
-die Kirschen im Garten des Nachbarn schmecken besser, das Gras grüner
-der Reiz der fremden Haut
-notorischer Fremdgänger
-das Gefühl etwas zu verpassen
-neue S. austesten wollen
-in eine(m) andere(n) verliebt

Es können auch mehrere Gründe gleichzeitig vorliegen.

Wer seinen LP betrügt, hintergeht, belügt, nicht mehr loyal ist und Vertrauen mißbraucht, macht das ganz
bewußt und ist auch alleinig dafür verantwortlich.

06.07.2019 12:13 • x 14 #7


G
Hallo

Dein Text hat mich berührt, vieles wurde schon geschrieben vieles weißt Du selbst, den richtigen Weg finden und gehen muß jeder selbst.

Ich finde du machst das wirklich gut, ich lese sehr respektvolle Worte deiner Noch Frau gegenüber und das wollen zur Reflektion.
Du wirst in der nächsten Zeit wahnsinnig viel über dich erfahren, du wirst neue Erkenntnisse erlangen und der ganze Mist kann dich um einiges weiter bringen.

Leider ist deine Geschichte keine Seltenheit.
Es verursacht Schmerz, ganze Existenzen gehen flöten und dich passiert es täglich.

Deine Frau, hat sich bestimmt nicht mit Absicht verliebt, jasowas passiert einfach - und du trägst auch keine Schuld daran.

Meines Erachtens ist das menschliches Versagen.

Der Betrug ist allerdings ein anderes Thema.

Es gibt unzählige gute Bücher zu dem Thema, fühl dich bei Amazon mal durch.....

Alles gute für dich

06.07.2019 12:44 • x 2 #8


A
Zitat:
Ich glaube nicht, dass Kinder das verstehen, bzw. verarbeiten können, das manche Menschen nur zeitweise in unserem Leben sind.


Ach komm, die Kindergartenfreundin zieht weg, die Oma stirbt. Ein Kind passt sich sehr schnell an, auch an eine neue Wohnung. Erwachsene, gerade, wenn sie Veränderung nie gelernt haben, tun sich damit viel schwerer.

Ich würde mir mal überlegen, was du eigentlich willst. Dass sich jemand, gerade wenn man so jung zusammen kam, fremdverliebt, kommt oft vor. Und dass du viel unterwegs bist, dazu nicht sehr empathisch bist, wie du sagst, hat bei ihr wohl den Eindruck hinterlassen, dass du sie nicht wirklich liebst. Das weißt du auch selber nicht. Wenn du sie lieben würdest, hätte sich das nicht so schnell geändert.

Mir kommt es etwas so vor, als würdest du sehr wurschtig durchs Leben dodeln. Schon allein, dass du dir deinen Lebenstraum bislang nicht erfüllt hast. Ich bitte dich, Kuba ist ja keine Reise zum Mond. Erfüll dir doch deine Wünsche. Das Leben ist schneller vorbei, als man glaubt.

Geh in dich und mal dir dein Traumleben aus. Dann siehst du ja, ob deine Noch-Frau dabei eine besondere Rolle spielt. Oder ob es für dich nicht mehr Bequemlichkeit und Gewohnheit als Liebe ist. Und dann handle danach.

06.07.2019 12:46 • x 5 #9


C
Zitat von Original:
Das leider oft auch mit wenig Zeit für die Partnerin verbunden ist und eine Beziehung kann man mit Gefühlsmenschen auch nicht per Kalender führen bzw. auch Liebe nicht erkaufen. Da fehlt dann einfach was, wird ne Routine, der goldene Käfig eben und man verhungert zumindest emotional trotz Kaviar jeden Tag. Glaube nicht das es eine Kurzschlussreaktion bei ihr ist mit der Trennung sondern leider lange gewachsen, hat sicher gerne den Wohlstand genossen, vielleicht auch versucht durch das zweite Kind noch was zu retten oder zu erwecken aber hatte nicht den erwünschten Erfolg. Und da kommt da ein Kerl, der nicht mehr hat als sie aber ihr irgendwie wieder zeigt wie Liebe geht und was das ist und sie mit Gefühlen erfüllt, die ihr wohl auch wichtiger sind als das ganze Geld, die große Wohnung, der Status etc. Und denke das muss man akzeptieren,man kann Niemanden festhalten.

Ich glaube, das hast du richtig analysiert. In einem unserer vielen Gespräche meinte sie, dass der Wunsch nach zweitem Kind, neuer Wohnung etc. möglicherweise einfach nur der Wunsch nach Veränderung war. Es ist jetzt nicht so, dass ich 80-Stunden-Wochen abreißen würde und wir nur so den Kaviar in uns reinschaufeln. Aber es war letztlich ein Lebensstandard, den nicht viele 30-jährige in unserer Umgebung haben. Langsam glaube ich auch, dass dabei die wichtigen Dinge aus dem Auge geraten sind. Das zu verstehen tut jetzt richtig weh und fühlt sich so an, als hätte man einen großen Teil seines Lebens verschwendet. Wobei es eben auch echt tolle elf Jahre waren und meine Tochter, dass allerwichtigste und beste in meinem Leben daraus entstanden ist. Also vielleicht doch nicht alles verkehrt?

Zitat von Original:
Möglich das sie wiederkommt, wenn die Gefühle da nachlassen und sie da aufgetankt ist und wieder ne Weile davon zehren kann aber ob das dann so wird wie damals, fraglich. Könntest Du wieder so vertrauen wie am Anfang ? Könntest Du ihre Bedürfnisse sehen und erfüllen diesmal ? Was sollte sie davon überzeugen das es nicht wieder so wird wie vorher für sie ? Abwarten und auch nicht übertrieben zeigen wie gut es Dir geht ohne sie, das geht immer in die Hose.

Ich weiß es im Moment wirklich nicht. Ich glaube nicht, dass sich Persönlichkeiten über Nacht ändern können. Wenn ich keine feinen Antennen habe, werden mir die bestimmt nicht über Nacht wachsen, auch wenn ich mich darum bemühen würde. Aber das ist ja nichts, was man lernen kann wie eine Sportübung oder eine Fremdsprache.
Ob ich ihr nochmal vertrauen könnte, weiß ich auch nicht. Der doppelte Vertrauensbruch hat mich schon sehr erschüttert, zumal das ja die Sachen konterkariert, die ich immer besonders bei ihr geschätzt habe. Loayalität, Ehrlichkeit, das Herz auf der Zunge tragen, die eigenen Wünsche klar ansprechen, etc. Ihre direkte Art halt.

Zitat von Arnika:
Ich würde mir mal überlegen, was du eigentlich willst. Dass sich jemand, gerade wenn man so jung zusammen kam, fremdverliebt, kommt oft vor. Und dass du viel unterwegs bist, dazu nicht sehr empathisch bist, wie du sagst, hat bei ihr wohl den Eindruck hinterlassen, dass du sie nicht wirklich liebst. Das weißt du auch selber nicht. Wenn du sie lieben würdest, hätte sich das nicht so schnell geändert.

Mir kommt es etwas so vor, als würdest du sehr wurschtig durchs Leben dodeln. Schon allein, dass du dir deinen Lebenstraum bislang nicht erfüllt hast. Ich bitte dich, Kuba ist ja keine Reise zum Mond. Erfüll dir doch deine Wünsche. Das Leben ist schneller vorbei, als man glaubt.

Geh in dich und mal dir dein Traumleben aus. Dann siehst du ja, ob deine Noch-Frau dabei eine besondere Rolle spielt. Oder ob es für dich nicht mehr Bequemlichkeit und Gewohnheit als Liebe ist. Und dann handle danach.

Hallo Arnika, danke für deine offenen Worte. Da ist sicher was dran, auch wenn man es bestimmt noch charmanter verpacken könnte, oder?

Ich frage mich auch, ob ich sie tatsächlich noch liebe oder eher das Leben mag, was wir zusammen hatten. Wie gesagt, sie ist meine erste und einzige große Liebe, die sich permanent weiterentwickelt hat. Gut möglich, dass das, was ich für Liebe gehalten habe, viel mit Vertrautheit und Gewohnheit zu tun hatte. Vielleicht verschwimmen hier auch die Grenzen. Ich weiß es im MOment einfach nicht und das quält mich. Ich hoffe, dass ich das bald rausfinden kann.

Ich glaube zwar nicht, dass ich wurschtig durchs Leben dodele, aber wahrscheinlich ist alles ein Prise zu organisiert, zu sachlich eben. Zu wenig Gefühle, zu wenig Offenheit? Ich weiß es nicht. Das Buch, dass ich gestern gelesen habe, stellt die Frage Warum bin ich hier? [auf dieser Welt? Was ist der Sinn des Lebens, der Sinn meines Lebens. Ich finde da im Moment keine gute Antwort darauf.

06.07.2019 13:18 • x 3 #10


C
Zitat von Original:
Und das Schlimmste was man tun kann wenn die Hütte brennt, wegrennen und den Partner seinen negativen Gedanken selbst überlassen oder gar an Dritte auslagern. Das ist derart negativ, gerade dann sollte man zusammen reden, heulen, schreien und zeigen das man sich liebt. Diese Chance wurde nicht genutzt dem Anderen ungeschminkt zu zeigen was er bedeutet.

Ich finde nicht, dass ich das getan habe. An dem Tag, an dem es ihr so schlecht ging, haben wir lange gesprochen. Ich habe ihr keine Vorwürfe gemacht und Verständnis für ihre Situation gezeigt. Nach dem Nervenzusammenbruch habe ich sie überredet, zum Arzt zu gehen und sie am nächsten Tag auch dahin begleitet. Als sie stabil war, habe ich sie überzeugt, zu ihrer Familie zu fahren, weil sie sich auch Zeit zum Nachdenken gewünscht hat.

Ich wollte in dieser Phase einfach nicht klammern.

06.07.2019 13:23 • x 1 #11


A
Verzeih, ich bin heute etwas auf Krawall gebürstet. Wieso? Weil ich mir seit Tagen bei einer Freundin den Mund fusselig rede und jetzt zu härteren Bandagen greife, damit es ankommt - und sie beruflich endlich aufwacht. Tut hier aber nichts zur Sache. Erklärt aber meinen heutigen herben Charme

Aber schau, Liebe zu definieren ist ja schwer möglich, weil natürlich immer auch Verbundenheit, Gewohnheit eine Rolle spielen, wenn man so lange zusammen ist. Vor allem hast du ja auch keine Vergleichsmöglichkeiten. Eh traurig eigentlich, dass du so wenig in deinem Leben verliebt warst. Ist doch eines der besten Gefühle überhaupt.

Kann es sein, dass ihr euch mehr zu best buddies denn als Liebespaar hinentwickelt habt? Und nur mit dem best buddy zusammen zu sein, ohne dass Leidenschaft vorherrscht, dafür seit ihr eigentlich noch viel zu jung.

Denk mal umgekehrt - wie würde sich ein anderes Leben für dich anfühlen. Mit einer neuen Frau, in die du vollkommen verknallt bist und vor Sehnsucht vergehst. Ist das für dich denkbar? Oder kommt dir dann immer deine Noch-Frau in den Sinn? Vielleicht siehst du so mit verschiedenen Varianten - wie in einem Paralleluniversum quasi - dein aktuelles Modell und deine derzeitigen Gefühle klarer.

06.07.2019 13:30 • #12


O
Zitat von Chrissi87:
Ich finde nicht, dass ich das getan habe. An dem Tag, an dem es ihr so schlecht ging, haben wir lange gesprochen. Ich habe ihr keine Vorwürfe gemacht und Verständnis für ihre Situation gezeigt. Nach dem Nervenzusammenbruch habe ich sie überredet, zum Arzt zu gehen und sie am nächsten Tag auch dahin begleitet. Als sie stabil war, habe ich sie überzeugt, zu ihrer Familie zu fahren, weil sie sich auch Zeit zum Nachdenken gewünscht hat.

Ich wollte in dieser Phase einfach nicht klammern.


Dann ein dickes Sorry von mir, war vorher nicht ersichtlich leider und gut gemacht !

06.07.2019 13:46 • #13


H
Ich glaube kaum, dass es daran liegt dass du nicht genug Einfühlungsvermögen hast.
Auch glaube ich nicht, dass viel Arbeit der Auslöser ist.
Du bist so, wie sie dich kennengelernt hat, natürlich erwachsener geworden mit anderen Lebensschwerpunkten, dein Naturell hat sich nicht verändert.
Sie sucht Abwechslung, Neues, Spannenderes, Avancen eines fremden Mannes streicheln natürlich das Ego.
Zusammenbruch? Eine Belastungsreaktion, die aus ihrer eigenen Feder stammt.
Dennoch bist du bereit auch hier Hilfe zu geben, da kann man wirklich nicht von fehlender Empathie reden.
Ein anderer Mann hätte ihr geraten, den Lover zum trösten zu konsultieren.
3 jährige Tochter, die Frau geht fremd, das ist für mich einfach auch nicht nachvollziehbar.
Mein Rat, wenn sie den Typen will, lass sie laufen, du bist kein Bittsteller, sie ist die Fremdgängerin.
Juristischen Rat einholen, gleichzeitig alle finanziellen Möglichkeiten angehen, vielleicht Familie mit ins Boot nehmen.
Wenn du auch in den nächsten Jahren einen kleineren finanziellen Spielraum hast, dennoch ist das zu 100 % besser, als mit einer Frau zu leben, die nur bedingt bei dir und der kleinen ist.
Du kannst deine Akkus nicht mehr aufladen und bleibst auf der Strecke.

06.07.2019 14:00 • x 3 #14


A
Interessant ist, was manche hier hineininterpretieren. Sie projizieren ihr eigenes Lebensmodell auf die junge Familie, was natürlich ihr gutes Recht ist, aber Chrissi muss hier schon unterscheiden. Fakt ist: Eine junge Mutter hat eine Affäre und schießt mit ihrem rücksichtslosen (Vorsicht Wertung) AF-Mann den Ehemann ab und zerstört ihre kleine Familie. Noch steht auch sie unter Schock und versucht irgendwie ihr Gesicht zu wahren. Dies gelingt bald nicht mehr und wenn sie nichts mehr zu verlieren hat, wird gegen den Ex-Mann geschossen. Fast alle ähnlichen Geschichten hier Forum laufen so. Das hat nichts mit Jugend, Tristesse in der Ehe oder neue Lebensplanung zu tun. Dies ist eine Frage des Charakters, den die Ehefrau nicht besitzt.

06.07.2019 14:04 • x 7 #15


A


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