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Sie macht plötzlich Schluss, ich weiß nicht weiter

C
Gestern hat sie Schluss gemacht. Sie fühlt sich nicht mehr wohl und ist nicht mehr glücklich in der Beziehung. Ich fühlte mich einfach nur total überrollt, weil wir zuvor einen ganz normalen Morgen hatten…

Fast 3,5 Jahre waren wir zusammen und jetzt ist alles auf einmal weg. Es war eine verdammt schöne Zeit, in der wir beide enorm viele Erfahrungen und Erlebnisse geteilt haben. Genau das ist es, was momentan am meisten schmerzt. Ich verbinde eigentlich alles, was ich in den letzten Jahren erreicht hab mit ihr: Den Abschluss meiner Diplomarbeit, den Einstieg in meinen Job, da war sie immer dabei und hat mich unterstützt. Die Umsetzung eines großen kreativen, für mich sehr bedeutenden Projekts, an dem sie auch mitgearbeitet hat. Die ganzen Reisen in ferne, exotische Länder oder heimische Erkundungen (Erinnerungen, die mir heute noch Gänsehaut bereiten), all das haben wir zusammen gemacht. Die Wohnung, in der ich lebe...sie hat mich dazu bewogen endlich aus dem Elternhaus auszuziehen, wofür ich ihr letztlich natürlich auch dankbar bin. Meine Leidenschaften wurden ihre Leidenschaften und umgekehrt...

Ich verbinde SO viel mit dieser Frau, dass es einfach nur unfassbar schmerzt. Es ist so, als würde ein Teil von mir abgebrochen sein...vor zwei Wochen waren wir noch gemeinsam im Urlaub und der Gedanke morgen wieder arbeiten zu gehen und zu wissen, dass sie nicht mehr an meiner Seite ist, ist unvorstellbar. Zudem besteht auch noch das (eher kleine) Risiko, dass wir uns auf der Arbeit begegnen (sie hat kurz nach mir dort auch einen Job gekriegt, allerdings in einer anderen Abteilung).

Kennen gelernt haben wir uns bei einem Filmprojekt eines Freundes, an dem wir beide beteiligt waren. Wir haben beide studiert als wir uns kennenlernten, sie zwei Semester unter mir. Sie hat aber schnell abgebrochen und einen Job bei meinem Arbeitgeber gekriegt, bei dem ich zu dieser Zeit noch meine Diplomarbeit geschrieben habe. Wenn ich an ihre alte Wohnung denke, in der wir zu dieser Zeit oft waren, dann kommt es mir vor wie vor Ewigkeiten (sie ist 2013 dann umgezogen).

Grundsätzlich wird mir momentan die Größe der Beziehung bewusst...ich hab das Gefühl, dass so ein Berg auf mich zurollt, den ich gar nicht verarbeiten kann. Gestern hab ich mich einfach nur aufs Bett fallen lassen und losgeheult, weil ich es nicht fassen konnte.

Dabei habe ich während der ganzen Beziehung mit einer Endlichkeit durchaus gerechnet, vielleicht weil ich in der Beziehung davor, die nur ein halbes Jahr ging, schon bitter auf die Schnauze gefallen bin und lange leiden musste. Halbes Jahr…ein Witz gegen das, was jetzt auf mich zurollt. Jedenfalls habe ich mich nie gefragt, wo wir vielleicht in zwei/drei Jahren sind und wie wir wohnen, habe stattdessen im Jetzt gelebt und es genossen. Ich muss auch gestehen, dass es bei mir Punkte gab, Fantasien, wo ich dachte ich beende die Beziehung. Nach zwei Jahren fühlt man halt anders zu dem Partner, und ich hatte ab und an nochmal das Bedürfnis eine „frische Liebe“ zu fühlen. Aber das waren nur vorübergehende Gedanken, letztlich war ich glücklich mit dieser Frau.

Nichtsdestotrotz hatten wir Streitereien: Ein großes Problem für sie war die Tatsache, dass ich noch bei meinen Eltern wohnte (was sich vor einem Dreivierteljahr erledigt hat). Da ich erst mal komplett alleine leben wollte, um richtig selbstständig zu werden habe ich mir auch zunächst eine Einzelwohnung besorgt, was sie eingesehen hat.

Die Hauptgründe für das Beziehungs-Aus sind offenbar jedoch andere:

Zum Einen ist sie halt ein Mensch, der seine Karriere im Voraus gut plant. Und so stand für sie schon länger im Raum nächstes Jahr ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen und danach nochmal zu studieren. Sie hat Anfang des Jahres lange nach einem Studiengang gesucht und überlegt ob sie wirklich ins Ausland gehen soll, zu diesen Plänen stand ich sehr passiv (als jemand, der im Jetzt lebt). Dass ich mich da so wenig einbringe, hat sie verletzt und das kann ich auch verstehen. Zu dem Zeitpunkt hatten wir ein intensives Gespräch darüber und ich habe mich letztendlich mehr eingebracht.

In dem Kontext war auch die Entscheidung ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen offenbar eine Entscheidung gegen die Beziehung, so hat sie es jedenfalls gestern formuliert. Dabei haben wir schon oft darüber gesprochen, dass ich sie besuchen komme usw.

Ein anderer Grund ist der Verlust ihres Vaters vor 4 Jahren, der sie (nachvollziehbarerweise) auch heutzutage noch des Öfteren mitnimmt. Ich versuchte immer mein Bestes sie zu unterstützen und zu trösten. Sie wusste es immer sehr zu schätzen, doch war ihr das letztendlich offenbar nicht genug.

Genauere Gründe weiß ich leider nicht, ich war gestern so perplex, dass ich einfach erst mal zurückgefahren bin.

Die Beziehung war echt so gut wie perfekt. Wir haben uns beide unsere Freiräume gelassen, haben viel mit anderen unternommen und uns umso mehr auf ein Zusammensein gefreut.
Aber offensichtlich waren wir in unserem Umgang mit der Zukunft zu unterschiedlich. Dabei wäre ich gerne auch jemand, der mehr plant (weil ich auch vorhabe, noch mal was anderes zu studieren). Sie hat mich da auch immer unterstützt, war quasi die einzige. Das fällt jetzt auch weg.

Meine Passivität in bestimmten Dingen hat sie vermutlich am Ende unglücklich gemacht.

Ich merke, dass ich das alles immer noch nicht völlig realisiere. Eben war sie bei Facebook online und für die erste Millisekunde dachte ich: Ah cool, erst mal anschreiben wie es ihr so geht (so wie immer halt).

Ich schwanke gerade zwischen den unterschiedlichsten Gefühlen: Völlige Abhängigkeit von ihr, die Ohnmacht angesichts der zurollenden Verlustbewältigung, Hoffnungen auf eine eventuelle Versöhnung, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit, aber auch die Möglichkeit einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und sich vielleicht wieder „frisch zu verlieben“ (wobei daran momentan gar nicht zu denken ist).

Sorry für den langen Text, musste gerade mal alles runterschreiben. Aber ich bin gerade so dermaßen hilflos...

21.06.2015 10:55 • #1


PrincessKaiulani
Hallo chriswalken,
das tut mir sehr leid für dich, ich kann nachfühlen, wie es dir geht.
Jedoch habe ich das Gefühl, dass du, aufgrund dass du immer im Jetzt gelebt hast und keine Zukunftspläne so richtig machen wolltest, auch eine gewisse Unverbindlichkeit ausgestrahlt hast? Ich kann ihre Haltung nachvollziehen, ich würde mich auch mit einem Partner unwohl fühlen, der nur im Jetzt lebt und auf lange Sicht keine konkreten Pläne hat, was uns angeht.
Aber du hast es ja schon erkannt, dass du passiv warst.
Du musst jetzt erstmal deine Gefühle ordnen und realisieren, was du gerade so passiert, das ist das heftigste. Dieses Hoffen und Bangen, dass vielleicht alles nur ein böser Traum war und das Gefühl, sich fremd in seinem eigenen Leben zu fühlen.
Mit ein bisschen Abstand sieht man vieles klarer und wer weiß, vielleicht habt ihr ein klärendes Gespräch und alles fügt sich zum Guten. Ich denke aber, in der jetzigen Situation ist alles noch zu frisch und du solltest erstmal zu dir selber finden.

21.06.2015 11:40 • x 1 #2


A


Sie macht plötzlich Schluss, ich weiß nicht weiter

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C
Danke, dass du dich durch meinen langen Text gekämpft hast. Und danke für deine Worte.

Zitat von PrincessKaiulani:
Jedoch habe ich das Gefühl, dass du, aufgrund dass du immer im Jetzt gelebt hast und keine Zukunftspläne so richtig machen wolltest, auch eine gewisse Unverbindlichkeit ausgestrahlt hast? Ich kann ihre Haltung nachvollziehen, ich würde mich auch mit einem Partner unwohl fühlen, der nur im Jetzt lebt und auf lange Sicht keine konkreten Pläne hat, was uns angeht.


Da gebe ich dir natürlich recht. Hab's aber auch etwas sehr pauschal ausgedrückt: Ich hab mich schon zu Plänen geäußert, darüber gesprochen und auch eigene Wünsche geäußert, aber halt bei weitem nicht so oft und intensiv wie sie. Dazu muss man auch sagen, dass sie in ihrem Leben schon viel umgezogen ist, und letztendlich zum Studieren aus einem anderen Bundesland hierher gezogen ist (und hier ist sie dann auch einmal umgezogen). Ich hingegen bin in einem Haus aufgewachsen und lebe in der Nähe der Stadt, in der ich studiert habe und arbeite. Sie kann sich halt gut vorstellen für ihr Studium noch mal irgendwo ganz anders hin zu ziehen. Das kann ich mir grundsätzlich auch vorstellen, aber nicht in greifbarer Zukunft.

Was ein klärendes Gespräch angeht, habe ich aufgrund meiner Erfahrung in der (Mini-)Beziehung davor keine großen Hoffnungen, obwohl ich mir momentan natürlich nichts sehnlicher wünsche. Aber ich versuche (!) da realistisch zu bleiben.

Zitat von PrincessKaiulani:
Du musst jetzt erstmal deine Gefühle ordnen und realisieren, was du gerade so passiert, das ist das heftigste. Dieses Hoffen und Bangen, dass vielleicht alles nur ein böser Traum war und das Gefühl, sich fremd in seinem eigenen Leben zu fühlen.


Sehr treffend ausgedrückt. So geht's mir gerade. Ironischerweise hatte ich letzte Woche sogar einen sehr intensiven Traum (das erste Mal in unserer Beziehung), dass sie sich von mir trennt. Unheimlich, oder?

Denke gerade an eine Situation im letzten Jahr, in der wir auch ein heftiges Gespräch hatten und die Beziehung auf dem Spiel stand, damals ging es von mir aus. Wir haben uns wieder aufgerafft und das überwunden. Diesmal hat es dafür wohl nicht mehr gereicht...

21.06.2015 11:55 • #3


C
Eben erstmal alle wichtigen Sachen von ihr gepackt und in eine Kiste getan. Kann ja nicht sein, dass ich jedes Mal einen Heulkrampf kriege wenn ich über Sachen von ihr zufällig stolpere...

Ich merke momentan wieviel uns verbunden hat: Sei es gemeinsame Kinobesuche von Filmen die ich im Regal stehen habe, Bestellen beim Lieferservice, und halt oben genannte Sachen...ich kann mir noch nicht mal einen Tee kochen ohne an sie zu denken, weil sie mich zum Teeliebhaber gemacht hat...all das finde ich gerade richtig hart. Wisst ihr wie man sowas in den Griff kriegt oder nicht mehr mit ihr assoziiert?

Überlege heute Abend bei meinen Eltern zu schlafen.

21.06.2015 14:20 • #4


C
Sie hat wohl heute Morgen (also Sonntag Morgen) meinem besten Kumpel eine SMS geschickt: Sie fand es schön ihn kennen gelernt zu haben und dass er auf mich aufpassen soll. Schon sehr endgültig und war nochmal ein Schlag in die Magengrube...

22.06.2015 01:38 • #5


L
Lieber chrisWalken,

unsere Geschichten ähneln sich sehr. Könnte fast meine sein, außer, dass es bei mir die erste Freundin war.

Sie hat sich im letzten September auch sehr spontan (für mich) getrennt und ich war am Boden zerstört. Und was soll ich sagen - mir geht es heute ok, ich trage aber immer noch eine große Melancholie mit mir herum. Zweifelsohne aber wird es besser.

Du solltest erst einmal versuchen, den Kontakt - so gut es geht - komplett zu meiden. Offline wie online. Auch diese über-3-Ecken-Geschichten wie die SMS an deinen besten Kumpel sind Gift für dich. Genauso Facebookprofile oder Whatsapp-Stati.
Sortiere dich und das, was da passiert ist. Das wird dauern und viel, viel Kraft kosten. Und dann musst du dir überlegen, ob du ein Abschlussgespräch möchtest, um ggf. für dieses noch einmal Kontakt aufzunehmen.
Ich habe dieses Abschlussgespräch in Anspruch genommen - wahre Antworten habe ich aber nicht erhalten. Sie war emotional schon viel zu weit weg von mir, dass lügen kein Problem mehr für sie darstellte.
Ich möchte damit sagen, das bringt nicht immer was. Aber es kann für einen persönlich sehr, sehr wichtig sein. Und wenn es nur dazu dient, einen gewissen Groll zu hegen, das Gefühl zu bekommen, dass sie eben doch nicht die Richtige war und sein konnte.

Wie gesagt; Bei mir sind es jetzt 10 Monate. Es wird besser. Aber es dauert und nimm dir die Zeit, die du brauchst. Jeder verarbeitet unterschiedliche lange... setze dich nicht unter Druck, sortiere dich und VIELLEICHT gibt es noch ein Zurück. Vielleicht! Aber klammere dich nicht an die Hoffnung - nicht zu sehr.

Alles Gute für dich .. ich fühle bei dieser Geschichte wirklich sehr mit.

22.06.2015 02:07 • x 1 #6


G
Du bist momentan noch in der Schockphase. Da kannst du nicht viel machen, lass einfach alles raus. Nichts in dich reinfressen.

Die Erkenntnis, die Akzeptanz der Trennung, das dauert noch ein paar Wochen.
Das Gefühl kennt hier wohl jeder, wie man einfach aus seinem Alltag herausgerissen wird und nur darauf wartet jeden Moment aus diesem Alptraum zu erwachen.

Dass du die Sachen erst einmal weggepackt hast ist gut. Du musst dich ja nicht unnötig quälen.
Versuche dich abzulenken mit der Arbeit. Wenn es nicht klappt, lass dich krankschreiben. Ist auch völlig ok. Die ersten 1-2 Wochen kann man sich ruhig mal verkriechen und alles wirken lassen und rauslassen.
Rede mit deinen Freunden darüber. Du musst dich wem mitteilen. Unternimm was mit ihnen. Jede Minute in der du nicht an sie denken musst ist in der aktuellen Situation Gold wert.

22.06.2015 12:37 • x 1 #7


C
Danke für deine Worte. Tut mir ebenfalls leid mit deiner Ex-Freundin.

Zitat von Lukas91:
Du solltest erst einmal versuchen, den Kontakt - so gut es geht - komplett zu meiden. Offline wie online. Auch diese über-3-Ecken-Geschichten wie die SMS an deinen besten Kumpel sind Gift für dich. Genauso Facebookprofile oder Whatsapp-Stati.


Klar, da geb ich dir vollkommen recht. In dem Moment war ich auch voll überfordert...

Zitat von Lukas91:
Sortiere dich und das, was da passiert ist. Das wird dauern und viel, viel Kraft kosten. Und dann musst du dir überlegen, ob du ein Abschlussgespräch möchtest, um ggf. für dieses noch einmal Kontakt aufzunehmen.
Ich habe dieses Abschlussgespräch in Anspruch genommen - wahre Antworten habe ich aber nicht erhalten. Sie war emotional schon viel zu weit weg von mir, dass lügen kein Problem mehr für sie darstellte.


Ich schätze an meiner Ex-Freundin (Ex-Freundin, das allein zu schreiben ist schon hart... -.-), dass sie immer ehrlich ist. Ein klärendes Gespräch möchte ich auf jeden Fall haben.

Zitat von Gedankengut:
Rede mit deinen Freunden darüber. Du musst dich wem mitteilen. Unternimm was mit ihnen. Jede Minute in der du nicht an sie denken musst ist in der aktuellen Situation Gold wert.


Danke! Ja da hast du völlig recht, und ich hatte bis jetzt auch das Glück, dass ich jeden Tag mit jemandem spreche. Habe direkt noch an dem Abend nach der Trennung mit einem sehr guten Kumpel mich getroffen und einen Film geguckt, am nächsten Tag mit meinem besten Freund. Bis eben war auch ein sehr guter Freund da und morgen treff ich mich erneut mit einem. Von daher erstmal abgedeckt.

22.06.2015 15:16 • #8


C
Seit gestern habe ich irgendwie leichtes Fieber, vermutlich psychosomatisch bedingt. Bin bis Freitag krank geschrieben (muss das Wochenende dafür arbeiten). Jedenfalls ist die freie Zeit ganz gut. Unterschwellig mach ich mir allerdings Druck in dieser Zeit das Schlimmste der Trauerbewältigung hinter mir zu lassen, ist denke ich ziemlich aussichtslos.

Gestern konnte ich gar nicht heulen, heute ist es ähnlich. Fühle mich eher etwas leer/erschöpft. Einzelne Gedanken an damalige Erlebnisse kommen in den Kopf. Ich bin aber irgendwie zu erschöpft um richtig traurig darüber zu sein. Ich lasse die Gedanken kommen und akzeptiere sie einfach nur. Merke dann nur manchmal eine unterschwellige Anspannung am Körper. Ob ich das Beziehungsaus schon vollständig realisiert habe, wird sich wahrscheinlich erst Ende nächster Woche zeigen, wenn die Zeitspanne ohne sie plötzlich länger ist als üblich.

Ein Teil von mir hat den Drang dazu sich abzulenken. Habe vor Jahren viel Musik gemacht und Songs geschrieben, damit fange ich momentan wieder etwas an, will mich da voll reinhängen. Ich tue das für mich, unterschwellig habe ich aber das Gefühl, dass ich es auch ein bisschen für sie mache. Damit sie sieht, dass sich was ändert. Aber zum größten Teil tue ich es für mich. Ich muss das tun.

So mein momentaner Gemütszustand.

23.06.2015 11:36 • #9


C
Hab jetzt seit drei Tagen nicht geweint. So ein bisschen das Gefühl, dass ich schon alle Tränen für sie vergossen habe. Ich stürze mich in Ablenkungen, habe aber gleichzeitig das Gefühl, dass ich so die Trauer nicht richtig verarbeite... :/ Klar kommen die Erinnerungen immer mal wieder hoch, spüre dann Traurigkeit und Leere. Aber manchmal auch nur ganz kurz, und dann denke ich wieder an anderes. Bin noch bis Freitag zuhause, Samstag geht's dann wieder los mit Arbeit...

Gestern hat sie geschrieben wie es mir geht und wann sie ihre Sachen holen soll. Habe nur kurz geschrieben wies mir geht und dass sie Freitag die Sachen holen kann. Gut geht es ihr auch nicht (verständlich). Denke ich werde ihr dann erstmal einfach nur die Sachen geben, oder soll ich sie schon um ein Gespräch bitten?

25.06.2015 09:04 • #10


C
Hey,
also ich würde ihr nur die sachenvor die Tür stellen, damit sie sie abholen kann.
Klar sieht es etwas unhöflich aus, aber es geht ja jetzt um dein Wohlbefinden und um sonst nix!

Wenn du sie wieder siehst, wird es dich vermutlich wieder etwas aus der Bahn werfen oder zumindest wird es dich nicht weiter bringen!

An ein Gespräch würde ich in deinem Zustand noch gar nicht denken, du bist noch nicht bereit die Dinge ein kleines bißchen objektiv zu sehen und wirst wie ein kleines Stückchen Elend vor ihr stehen.
Sie wird Mitleid haben und ich würde dir in dieser Situation niemals die komplette Wahrheit sagen, weil du mir sehr leid tun würdest und ich dich nicht weiter verletzen wollte.

In ein paar Wochen wirst du vielleicht in der Lage sein, alles zu reflektieren und zu sehen, dass vielleicht doch nicht alles perfekt war und ob du überhaupt wieder eine Beziehung mit ihr möchtest.

Bis dahin würde ich abwarten!
Kopf hoch, stürz dich vielleicht am WE erstmal in Arbeit, es lenkt etwas ab!

25.06.2015 09:21 • #11


C
Danke für deine Antwort.

Zitat von Cindi1986:
An ein Gespräch würde ich in deinem Zustand noch gar nicht denken, du bist noch nicht bereit die Dinge ein kleines bißchen objektiv zu sehen und wirst wie ein kleines Stückchen Elend vor ihr stehen.
Sie wird Mitleid haben und ich würde dir in dieser Situation niemals die komplette Wahrheit sagen, weil du mir sehr leid tun würdest und ich dich nicht weiter verletzen wollte.


Das Gespräch wollte ich dann auch nicht führen, sondern nur schonmal ansprechen, dass ich mit ihr gerne noch mal in ein/zwei Wochen reden möchte.

Hab das Aufeinandertreffen übrigens auf Montag verschoben, weil ich morgen meinen ersten Arbeitstag wieder habe und mich vorher nicht emotional aus der Bahn werfen lassen wollte.

Hab heute den ganzen Tag an einem Song gesessen. Heute Vormittag wusste ich noch nicht, worauf es hinausläuft, jetzt habe ich darin die Trennung bzw. die Zeit der Beziehung auf eine gewisse Weise verarbeitet. Hab ihn auch schon aufgenommen (mit Gitarre). Mal gucken, ob ich ihn ihr gebe.

Es ist kein Nimm mich bitte zurück-Song, eher ein Song über die gemeinsamen Jahre und dass es traurig ist dass die Beziehung letztlich vorbei ist, aber wenn es so ist wenigstens die Erfahrungen bleiben.

26.06.2015 23:55 • #12


C
Inzwischen sind es über drei Monate her seit der Trennung. Habe viele neue Hobbys und gehe sehr regelmäßig mit Freunden weg, unter der Woche eh arbeiten. Dennoch kommen ab und an immer wieder Gedanken. Vor zwei Tagen habe ich sehr intensiv von ihr geträumt und bin deshalb gerade wieder etwas down, wünsche mir dass alles so wäre wie früher...

Das Gespräch damals (s. mein letzter Post) lief etwas komisch: Sie war hin und her gerissen. Auf der einen Seite meinte sie es hätte eh keinen Zweck mehr gehabt, auf der anderen Seite fragte sie mich wieso ich sie nicht aufgehalten habe bzw. nicht das Gespräch gesucht habe anstatt einfach das Gesagte als Trennung hinzunehmen. Für den Song hat sie sich bedankt, es sei das Schönste was ihr je jemand geschenkt hat. Alles in allem ein Gespräch, was mich zwiegespalten zurückgelassen hatte.

Ich habe daraufhin mit ein paar Freunden geredet, die der Meinung waren dass ich vielleicht nochmal Chancen hätte wenn ich ihr beweise wie wichtig sie mir ist.

Ein paar Wochen darauf habe ich also nochmal den Kontakt gesucht, habe mit ihr telefoniert und sie um eine neue Chance gebeten. Sie meinte nur, dass es jetzt keinen Zweck hat, ich mich kaum hätte weiterentwickeln können. Ich sei zu sehr darauf bedacht was andere von mir halten und würde vieles angeblich nicht verstehen, weil ich nicht das durchgemacht habe was sie durchgemacht hat. Das kann sie gerade einfach nicht gebrauchen.

Danach war monatelang Funkstille. Vor ein paar Wochen hat sie sich nochmal via WhatsApp gemeldet, gefragt wie es mir so geht und wies läuft und erzählt, was sie so macht. Habe ihr dann geantwortet was ich so mache, ihr zudem Glück gewünscht bei bevorstehenden Prüfungen. Von ihr kam das nichts mehr (also quasi nur ein kurzer Austausch).

11.10.2015 22:35 • x 1 #13


F
Zitat von chrisWalken:

Das Gespräch damals (s. mein letzter Post) lief etwas komisch: Sie war hin und her gerissen. Auf der einen Seite meinte sie es hätte eh keinen Zweck mehr gehabt, auf der anderen Seite fragte sie mich wieso ich sie nicht aufgehalten habe bzw. nicht das Gespräch gesucht habe anstatt einfach das Gesagte als Trennung hinzunehmen. Für den Song hat sie sich bedankt, es sei das Schönste was ihr je jemand geschenkt hat. Alles in allem ein Gespräch, was mich zwiegespalten zurückgelassen hatte.

Ich habe daraufhin mit ein paar Freunden geredet, die der Meinung waren dass ich vielleicht nochmal Chancen hätte wenn ich ihr beweise wie wichtig sie mir ist.

Ein paar Wochen darauf habe ich also nochmal den Kontakt gesucht, habe mit ihr telefoniert und sie um eine neue Chance gebeten. Sie meinte nur, dass es jetzt keinen Zweck hat, ich mich kaum hätte weiterentwickeln können. Ich sei zu sehr darauf bedacht was andere von mir halten und würde vieles angeblich nicht verstehen, weil ich nicht das durchgemacht habe was sie durchgemacht hat. Das kann sie gerade einfach nicht gebrauchen.


Hallo chriswalken,

Habe mir gerade Deine Geschichte durchgelesen,

die Aussagen von ihr deuten ein eigenartiges Verhalten hin, dass aber scheinbar einige Menschen immer wieder mal an den Tag legen und andere nicht. Also für mich eigenartig. Sie sagt zu Dir Du hättest Dich noch gar nicht weiterentwickeln können, das meint Sie war mit irgendwas nicht mehr zufrieden an Dir/Euch, es hat Ihr nicht gereicht. Das war jedoch nur Ihre Sichtweise und muss natürlich nicht die Deine sein und/oder richtig sein.

Das heißt Frau hat irgendwoher neue/andere Ambitionen und Vorstellung gezeigt und vermittelt bekommen und mit eurer Beziehung verglichen. Das kann durchaus unbewusst ablaufen.

Des Weiteren kommt mir die Aussage, Du seist sehr Bedacht darauf, was andere von Dir denken komisch vor.

Damit will Sie wahrscheinlich sagen, sei mehr Du selbst und meint jedoch sei mehr Mann und sei mehr Egoist.

Frauen wollen nunmal am Anfang das Alphatier und wenn Mann charmant auf sie eingeht und zuviel Entgegenkommen zeigt, wird es langweilig und nicht mehr spannend. Auch das erfolgt unbewusst.

Es gibt leider Menschen, die immer die Zukunft planen und weiterkommen wollen.

Und dann Menschen, zu denen ich mich auch zähle, die im hier und jetzt zufrieden und glücklich sein können und eine gute Zeit haben können.
Das heißt nicht, das man nicht Visionen und Ziele hat. Aber man macht sich nicht davon abhängig sondern genießt den Weg.

Das legen andere auch mal als nicht zielstrebig aus. Das ist Ansichtssache.

Jedoch würde ich an Deiner Stelle nachhaken, was Du angeblich nicht verstehen kannst. Was soll Sie durchgemacht haben?
Den persönlichen Verlust kann Sie wohl kaum meinen. Glaub mir ich weiß leider wovon ich da schreibe. Da braucht man Halt und Unterstützung, um nicht falsche Schlüsse zu ziehen.

Wenn Du noch Interesse an Ihr hast, was ich jetzt nicht herauslese, schreib Ihr einfach was Du in Deinem Leben machst und lade Sie ein daran teilzunehmen. Zeig Ihr wie das was Sie aufgegeben hat, aussieht. Entweder Sie will daran teilhaben oder nicht. Das liegt leider bei Ihr. Aber tu Ihr jetzt nichts zuliebe, was Du aktuell nicht auch unternimmst.

Kopf hoch und immer positiv denken, so schwer es sein mag.

11.10.2015 23:14 • #14


C
Danke erstmal für deine Antwort!

Habe momentan so unfassbare Sehnsucht mit ihr zu reden oder mit ihr etwas zu unternehmen. Weiß gar nicht was los ist, fühlt sich an wie ein riesiger Rückschritt.

Zitat von Frohesfest:
Damit will Sie wahrscheinlich sagen, sei mehr Du selbst und meint jedoch sei mehr Mann und sei mehr Egoist.

Frauen wollen nunmal am Anfang das Alphatier und wenn Mann charmant auf sie eingeht und zuviel Entgegenkommen zeigt, wird es langweilig und nicht mehr spannend. Auch das erfolgt unbewusst.


Ich denke sie hat das anders gemeint. In der Beziehung habe ich durchaus meinen Willen durchsetzen können, das war schon ausgeglichen. Ich glaube das bezog sich tatsächlich darauf, dass ich gerne mit jedem klarkommen möchte. Das muss ich ja auch zugeben, bin was das angeht durchaus harmoniebedürftig.

Zitat von Frohesfest:
Es gibt leider Menschen, die immer die Zukunft planen und weiterkommen wollen.

Und dann Menschen, zu denen ich mich auch zähle, die im hier und jetzt zufrieden und glücklich sein können und eine gute Zeit haben können.
Das heißt nicht, das man nicht Visionen und Ziele hat. Aber man macht sich nicht davon abhängig sondern genießt den Weg.


Würde mich irgendwo dazwischen einordnen. ^^ Ich bin jetzt nicht der Gelassenste im Hinblick auf meine Zukunft, aber ich plane halt auch nicht jeden Tag voraus. Sie war da definitiv viel fixierter darauf.

Zitat von Frohesfest:
Jedoch würde ich an Deiner Stelle nachhaken, was Du angeblich nicht verstehen kannst. Was soll Sie durchgemacht haben?
Den persönlichen Verlust kann Sie wohl kaum meinen. Glaub mir ich weiß leider wovon ich da schreibe. Da braucht man Halt und Unterstützung, um nicht falsche Schlüsse zu ziehen.


Doch genau das meinte sie: Den Verlust, dann überhaupt das Leben in getrennten Haushalten oder dass sie sich halt irgendwie alles erkämpfen musste. Und ich im Gegenzug im normalen Elternhaus aufgewachsen, stets mit Unterstützung meiner Eltern im Rücken - das war immer schon ein kleines Problem für sie.

Dann dass ich quasi schon mit dem Studium fertig war und im Job stand und sie noch mittendrin hing, das hat ihr auch Druck gemacht. Habe sie immer versucht zu beschwichtigen und ihr klarzumachen, dass es völlig normal ist in unserem Alter noch zu studieren/eine Ausbildung zu machen. Aber unterbewusst war es für sie glaube ich immer eine Drucksituation.

Zitat von Frohesfest:
Wenn Du noch Interesse an Ihr hast, was ich jetzt nicht herauslese, schreib Ihr einfach was Du in Deinem Leben machst und lade Sie ein daran teilzunehmen. Zeig Ihr wie das was Sie aufgegeben hat, aussieht. Entweder Sie will daran teilhaben oder nicht. Das liegt leider bei Ihr. Aber tu Ihr jetzt nichts zuliebe, was Du aktuell nicht auch unternimmst.


Habe ihr ja vor ein paar Wochen geschrieben, was ich so in der Zeit gemacht habe. Wie gesagt danach war das Gespräch quasi beendet. ^^ Befürchte, dass wenn ich jetzt wieder Interesse an ihr bekunde und das nach hinten los geht, ich wieder heftig zurückfalle...

12.10.2015 14:21 • #15


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