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SocialMedia der BeziehungsKiller? Fluch oder Segen ?

S
In einem aktuellen anderen Thema geht es ja gerade mehr oder weniger darum Freund lässt mich auf gelesen ohne Reaktion.

Das hat mich jetzt mal veranlasst diesen Thread zu erstellen - ganz einfach weil mich Eure Sicht zu dieser ganzen Sache ganz im allgemeinen echt interessiert.

Ich meine mal ganz generell , dieses ganze Thema SocialMedia und die damit einhergehende Entwicklung hat ja nicht nur schlechte Seiten. ABER wie hat es uns als Gesellschaft / Gemeinschaft verändert und tut es auch weiterhin ?

Ich meine, ich muss mich ja nur mal selbst etwas beobachten über die Zeit. Mit 18 Jahren hatte ich mein erstes Handy , damals war es einfach cool , sau teuer und man halt halt SMS geschrieben mit den paar anderen Freunden die man auch hatte. aber irgendwie war das damals witzig aber nicht alles kreiste darum.

Über die Jahre hat sich das ja massiv entwickelt und heute kreist irgendwie alles darum und nicht mehr so um das eigentliche (mein Gefühl) . Ich nehme mich da absolut nicht aus (in der Vergangenheit) .
Es ist easy so mit seinen Mitarbeitern , Freunden , vermeintlichen Freunden und Kontakten zu kommunizieren - aber oft ist es halt echt so das da teilweise von einigen eine unwahrscheinliche Erwartungshaltung mit einhergeht.

Zack , ehe man es sich versieht spielt man das Spiel mit , hat ein schlechtes Gewissen wenn man nicht gleich zurück schreibt usw. ich bin da unwahrscheinlich konditioniert worden von meiner lieben EX , ich MUSSTE zurück schreiben , für ein Herz muss immer Zeit sein und das nicht dann wenn ich wollte sondern einfach immer . 24/7 . der volle Wahnsinn. und wuhuuuuuu , irgendwann wird man dann selbst nervös wenn der andere nicht gleich zurück schreibt .

Eigentlich der völlige Irrsinn und was ich für mich gelernt habe ist , das Ding einfach radikal auszuschalten und mittlerweile schreibe ich und reagiere ich dann wenn ICH Lust dazu habe - was sich andere einbilden , das trifft mich einfach nicht mehr - man muss wirklich aufpassen , in wie weit man sich von dem ganzen Zeug das komplette Leben bestimmen lässt.


Ich bin gespannt auf Eure Meinungen , Erfahrungen .

19.01.2024 13:14 • x 7 #1


EngelohneFlügel
Zitat von Survivor_:
unwahrscheinlich konditioniert worden von meiner lieben EX , ich MUSSTE zurück schreiben


Kenne ich, ja.....ich habe mir auch wieder angewöhnt das ich eben NICHT 24/7 erreichbar bin. War ich ja in jungen Jahren schon mit meiner Ex-Frau auch nicht und es hat ebenso funktioniert. Aber bis heute, wenn sie mir was bezüglich den Kindern geschrieben hat, wenn ich nicht sofort darauf geantwortet habe hieß es gleich ich hätte ja kein Interesse an den Kindern. Da sie mittlerweile mit mir vor Gericht zusammengerumpelt ist (4 Jahre nach der Trennung) hat sich das massiv geändert. Sie schreibt nur noch Mails. Und das nur sporadisch wenn es ihrer Meinung nach wichtig ist. Eine Wohltat.
Ich finde Social Media zwar schon praktisch keine Frage aber es sollte nicht den Alltag bestimmen. Ich kann mich gut daran erinnern wie es die letzten Jahre vor unserer Trennung war. Meine Ex-Frau war ja nur noch am Handy wenn wir Abends auf dem Sofa lagen oder unterwegs waren. Alles war wichtig. Nur nicht ich oder das wir hier und jetzt. Und hinterher hat es dann auch noch geheißen das ich ja nichts mit ihr geredet hätte. Klar. Sogar im Kino konnte sie die Finger nicht von dem Teil lassen. Es war ätzend.

19.01.2024 13:29 • x 2 #2


A


SocialMedia der BeziehungsKiller? Fluch oder Segen ?

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Meli2004
Ja, ich finde auch, man sollte diesen Chat-Apps nicht so viel Bedeutung beimessen. Man ist aber, wie du sagst, irgendwie konditioniert.

Die Ursachen der Beziehungsschwierigkeiten sollte man halt nicht bei den Partnern und ihrem WhatsApp-Verhalten, sondern in erster Linie bei sich selbst suchen...geringes Selbstwertgefühl, nicht genug Selbstliebe, Unsicherheit oder Unzufriedenheit mit sich selbst.

Andererseits, wenn man sich darauf verlassen könnte, dass beide Seiten immer miteinander ehrlich sind und kommunizieren, wäre diese Unsicherheit nicht so omnipräsent...ist irgendwie neuerdings unsere instabile Beziehungskultur:)

19.01.2024 13:39 • x 3 #3


S
Lieber TE,

ich bin 70 Jahre alt und habe das erste Telefon mit Schnur bei meinen Eltern erlebt - und die entsprechende Aufregung! Heute unvorstellbar!

Wenn ich jetzt die Zeit früher mit der Heutigen vergleiche, muss ich ganz ehrlich sagen - das Vertrauen zueinander, die Kommunikation, die Menschlichkeit war eine ganz andere!

Ich möchte die modernen Medien keineswegs verteufeln. Schließlich habe ich mehr als einmal auch davon profitiert.

Doch ich beobachte auch, dass der bewusste Umgang damit manchen Menschen schwerfällt.
Zur Ruhe zu kommen, abzuschalten, ist doch für Etliche ein Problem geworden.

Und wenn ich hier im Forum lese, denke ich bei manchen Threads, dass es besser wäre, es gäbe kein Smartphone - denn dadurch entsteht auch viel Leid durch evtl. Missverständnisse, die früher in der Art nicht möglich gewesen wären:

Zitat von Survivor_:
Freund lässt mich auf gelesen ohne Reaktion.

Ich meine genau den Thread, den Du erwähnst, @Survivor_. Er ist keineswegs der Erste dieser Art.

19.01.2024 13:42 • x 4 #4


tina1955
@Survivor_ , das ist tatsächlich ein sehr interessantes Thema, was viele Menschen nicht nur per WhatsApp in die Abhängigkeit bringt.

Von meiner Verfügbarkeit via WhatsApp habe ich mich getrennt, es wird inzwischen akzeptiert.
Selbst beim Hobby weiß unsere Tanzgruppe und der Trainer, dass wir nicht zu erreichen sind. Wir haben noch ein Leben neben Hobby und Arbeit. Wichtigste Änderungen erfahre ich über die Web-Seite.

Natürlich gab es auf der Arbeit Ärger, weil ich nicht mehr nach Feierabend oder am Wochenende erreichbar war.
Und Nein, ich muss mich auch nicht in eine Liste für eventuelle Verfügbarkeit bzgl Diensttausch eintragen, ich habe neben meiner normalen Dienstzeit keine Zeit .
Fast 40 Jahre war ich beruflich Diener des Gesundheitswesens, jetzt ist Schluss.
Auch das wurde akzeptiert.

Es kommt immer noch auf den Willen eines jeden Menschen an, ob man den Wahnsinn der Abhängigkeit mitmachen möchte.

In der Firma meines Mannes läuft alles via WhatsApp. Selbst Urlaubsscheine, Krankschriften, Rechnungen und Stundenzettel werden fotografiert und per WhatsApp an die Firma weitergeleitet und umgekehrt ebenso.

Aber auch da ist das Handy in der Freizeit aus, Teilnehmer nicht erreichbar.

19.01.2024 13:53 • x 2 #5


Z
Ich verabscheue dieses ganze Insta und Co. In der heutigen Zeit genau das richtige für Aufmerksamkeits und Bestätigungs Junkies.

Nein danke, da bin ich definitiv raus.

Ab gesehen davon, findet das Leben am Ende des Tages da draußen statt.

19.01.2024 13:55 • x 2 #6


tina1955
Noch schlimmer finde ich Youtube, wenn es darum geht, für bestimmte unverschämt überteuerte Kosmetik oder andere Gegenstände Reklame zu machen.

19.01.2024 13:57 • x 1 #7


S
WhatsApp - “der blaue Haken” …
Instagram - “die Likes “
YouTube - “die Verkäufer , Coaches usw “

Usw usw …

WhatsApp - nutzte ich gerne , aber bewusst und bei / mit den Menschen die ich möchte

Instagram habe ich , alleine schon für die Firma aber privat , mein privater Account ist privat und der Kreis “sehr klein” .
Der berufliche hat über 40k follower und tausende Likes , definiert mich das ? Nein ! Macht es mich glücklich ? NEIN ! Weiter beruflich schwimme ich gegen den Strom und mache einfach was ich will und vor allem wann ich will - egal was irgendwelche Social Media Manager meinen

Womit wir bei YouTube wären …

Super coole Sache im Grunde aber auch gefährlich . Aus eigener Erfahrung gerade wenn man meint dort in einer Mental schwierigen Phase Hilfe finden zu können durch das beschäftigen mit einem Thema …
Realistisch betrachtet war es bei mir so das ich immer tiefer rein gekommen bin und irgendwann nur noch dieses Thema omnipräsent war .


….

19.01.2024 14:28 • x 3 #8


B
Hallo Survivor,
Ist wirklich ein interessantes Thema. Aber würde sagen mittlerweile ist es doch mehr Fluch als Segen. Ich selbst hatte mein erstes Handy mit 14, man konnte telefonieren, SMS schreiben und Snake spielen war damals super witzig aber unser Leben hat sich nicht um das teil gedreht. Man hielt Kontakt in dem man einfach vor der Haustür stand, in der Schule/ Arbeit was ausgemacht hat oder einfach telefoniert hat. Das ganze Geschreibsel war sowieso absolute Nebensache. Als facebook kam hatten wir uns auch alle angemeldet. Aber nach und nach wurde das ganze immer schlimmer und meine Beste Freundin und ich hatten uns damals dann abgemeldet. Und da auch erst richtig gemerkt wie unglaublich viel Zeit wir damit verschwendet hatten, weil sie dann natürlich übrig war. Ist jetzt auch schon wieder 10 Jahre her und ich hab mich nie wieder auf einer Plattform wie FB und insta und wie das alles heißt angemeldet und bereu es auch nicht. Man verschwendet unbewusst wirklich Unmengen an Lebenszeit mit Scrollen und natürlich auch der Selbstdarstellung. Bedenklich finde ich was es mit Kindern und Jugendlichen anstellt. Die sind ja kaum mehr in der Lage anständig zu kommunizieren. Würde es nach mir gehen ich würde alle Plattformen ab 18 machen. Das Internet vergisst halt auch nichts... Ich finde die Gesellschaft hat sich absolut negativ entwickelt und das Smartphone hat sicher seinen Teil dazu beigetragen. Letztens erst wieder beobachtet wie Leute/Paare sich beim Restaurantbesuch anschweigen und nur auf dem Handy rum tippen. Absolut Daneben! Weil sie sich einfach nicht mehr anständig unterhalten können/wollen. Wenn ich Freunde treffe ist das Handy tabu, ich finds mega unhöflich dem Gegenüber und würde da auch nicht zögern das zu sagen. Brauch ich aber nicht, da meine Freunde genauso denken. Bedenklich ist im Zusammenhang mit dem Smartphone mittlerweile alles. Bezahlen mit dem Smartphone, 24/7 Erreichbarkeit für den Arbeitgeber/ online banking... sämtliche Sachen stehen damit in Verbindung und ich frage mich manchmal wie ältere Menschen ihre Angelegenheiten ohne das Teil erledigen können. Es gibt kaum noch etwas, was ohne Internet funktioniert, ist doch eigentlich erschreckend.... Die Welt steht still wenn das Internet mal futsch ist Trotz allem hat es natürlich auch tolle Vorteile aber Früher war alles besser ist für mich in Bezug auf die Menschlichkeit und das Gesellschaftsleben definitv wahr.

19.01.2024 14:38 • x 2 #9


Alex-ander
Also meiner Meinung nach, weder Fluch noch Segen. Einfach unnötig.
Als es damals auf kam, und sich schon alle bei SchülerVZ und wie sie alle hießen angemeldet haben, hab ich mich da schon raus gehalten. Bis heute sehe ich den Sinn von Social Media nicht. Also schon, aber nicht für den eigentlichen Endverbraucher.
Im Prinzip sind es doch alles nur reine Werbeplattformen geworden. Früher war das vielleicht noch anders. Da wurde es wahrscheinlich noch für seinen eigentlichen Zweck genutzt, mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Oder eben zum stalken.
Mich persönlich hat es nicht interessiert was meine Bekanntschaften den ganzen Tag tun und wohin sie in Urlaub fahren. Und ein Profil für eine handvoll engere Freunde anzulegen und zu pflegen lohnt sich nicht, denn nur die würde ich tatsächlich auch in meine Freundesliste aufnehmen. Und Familie. vielleicht zumindest
Um in Kontakt zu bleiben finde ich WhatsApp viel besser. Auch die Gruppenchats find ich gut. Die sind bei mir aber alle aus Prinzip immer stumm, und Handy allgemein nur auf Vibration.

Ein weiterer Zweck wurde ja noch genannt,
Zitat von LeiderEinRetter:
In der heutigen Zeit genau das richtige für Aufmerksamkeits und Bestätigungs Junkies.

Das sehe ich nämlich genauso. Meine Schwester ist da auch ein gutes Beispiel. Sie macht auch diese ollen TikTok Videos und schickt sie in die Familiengruppe. Nicht mal da schaue ich mir das an. Ich finde ganz besonders TikTok absolut peinlich. Zumindest was ich davon mitbekomme. Bin selber noch nicht dort unterwegs gewesen.

Mich würde gerade mal interessieren, wie es eigentlich bei den bis 18 Jährigen aussieht. Ob diejenigen die kein Social Media nutzen gemobbt werden!? Es ist ja schon irgendwie zu einem Statussymbol geworden.

Im Bezug zu Beziehung und Social Media, kann ich gar nicht so viel sagen.
Ich vermute das die dauernden und ständig verfügbaren Reize von Außen interessanter sind, als die realen Menschen im eigenen Umfeld. In Social Media ist halt alles spannend, neu und aufregend. Den Partner der neben einem auf der Couch sitzt, den kennt man halt schon.

Prinzipiell bleibe ich bei meiner ersten Aussage, es ist unnötig. Verteufeln würde ich es nicht. Es wird ja viel genutzt und scheinbar gebraucht. Meine Zweifel habe ich dann eher an den Menschen, die es ständig nutzen und schon eine gewisse Abhängigkeit haben.
In den seltensten Fällen ist das Produkt das Problem, sondern die Nutzer.
Waffen töten keine Menschen, Menschen töten Menschen. fällt mir dazu ein.

19.01.2024 18:06 • x 2 #10


Islantilla
Zitat von Survivor_:
Eigentlich der völlige Irrsinn

Es IST der völlige Irsinn.
Ich habe es hier auch schon mehrmals in anderen Threads geschrieben: Ich mag es nicht, dass fast jeder nur noch auf sein Handy starrt. Das ist für mich einfach nur KRANK.

Ich habe zwei Handys. Ein privates - ohne Internet und ein Firmenhandy - mit Internet. Aber selbst da schaue ich nicht rein. Ich nutze es wirklich nur zum Telefonieren und das auch nur dann, wenn es wirklich sein muss.
Ich habe zu Hause mein Laptop mit Internetanschluss und das reicht mir völlig.

Zitat von tina1955:
In der Firma meines Mannes läuft alles via WhatsApp.

Hatten wir früher in unserer Firma auch, ist aber aus Datenschutzgründen wieder verboten worden.
Hat mich aber überhaupt nicht interessiert, weil ich sowieso noch nie WhatsApp genutzt habe.

19.01.2024 18:27 • x 2 #11


A


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