Stillstand in der Beziehung - Bindungsangst?

B
Hallo!

Ich bin momentan verwirrt was meine Beziehung angeht... aber von anfang an:
Ich bin mir ihr schon 6 Jahre zusammen. Eigentlich sind wir sehr verschieden, das fängt bei den Freizeitaktivitäten an und hört bei der Politik auf. - Aber bis jetzt haben wir uns doch immerwieder zusammengerauft.
Ich bin der arbeitwegen in die nächste Stadt gezogen 2006. Da meine Bindung an meine Familie/Freunde aber sehr groß ist und mir viel bedeutet, versuche ich an soviel Wochenenden wie möglich auch dort zu verbringen. In der Stadt habe ich ausser meinen Kollegen eigentlich bis heute keinen Anschluss gefunden. - Gut, ich bin eher einer, der nicht so leicht auf andere Menschen zugeht.
Von Anfang an war das natürlich ein Thema in unserer Beziehung: sie fühlt(e) sich immer an 2. Stelle, was ich nicht so nachvollziehen kann.
Wir haben uns dann vor einem Jahr geeinigt, dass ich so im Schnitt jedes 2. Wochenende nach Hause fahren darf. Sie fährt mit wenn sie nichts anderes vorhat. Das funktioniert so einigermaßen - wobei ich zugegebenermaßen heimweh habe, wenn ich nicht dort bin Wochenends. - Aber ich tu es für sie.
Sie hat mir auch schon öfter ein ultimatum gestellt: sie oder meine Heimat/freunde - was mich jedesmal sehr verletzt hat. Wir haben uns deswegen auch schon 2 mal getrennt. Aber schon nach wenigen Tagen wieder das Gespräch gesucht und uns wieder vereint, da ohne den anderen ein zu großes Stück fehlt im Leben. Letztes Jahr gab es mal wieder einen tiefpunkt in unserer Beziehung und ich hab mich (aus kummer?) in meine Arbeitskollegin verliebt. So schwer es mir auch viel, habe ich das ganze versucht zu unterdrücken und zu ignorieren. Dabei viel ich in eine Depression welche fast im Burn Out geendet hat. Ich war viel krank geschrieben und mir gings garnicht gut. Aber ich hab auch das überwunden - mir waren die 5 Jarhe Beziehung damlas zu wichtig um es aufzugeben.

Gestern waren wir auf der Hochzeit ihrer besten Freundin. Natürlich waren auch noch die anderen Freundinnen aus ihrer Clique da..... eine ihrer Freundinnen hab ich gestern erst zum ersten mal gesehen/kennengelernt und wir hatten sofort einen guten draht zueinander. Etwas später suchte sie dann das gespräch als meine Freundin an einem anderen Tisch saß und hat Andeutungen gemacht, dass ich ihr auch einen Antrag machen soll - wobei es nur Anfangs andeutungen waren, danach redete sie eher klartext. Dabei erfuhr ich auch, dass meine Freundin noch vor dem 10. Jahrestag die Hochzeit haben will. Mir gingen sofort hundertausend Sachen durch den kopf - aber das schlimmste: mein Bauchgefühl sagte mir flüchte. Das hat mich mehr als verwirrt.
Nun ja, das ganze hat mich jetzt den ganzen Tag beschäftigt und ich komm auf keinen grünen zweig: auf der einen Seite haben wir schon höhen und tiefen gemeinsam gemeistert, auf der anderen Seite sind wir tortzdem oft wie Pech und Schwefel.
Aber vorallem hab ich bis jetzt in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass Entscheidungen die ich aus dem Kopf heraus getroffen habe oft falsch waren im nachhinein. Bauentscheidungen habe ich aber bis heute noch nie bereut.

Mich beschäftigen jetzt viele Dinge... habe ich nur Bindungsangst? Habe ich viel zu lange gewartet um mit ihr Schluss zu machen? Soll ich den schaden begrenzen und jetzt schluss machen? Soll ich das Gespräch suchen - wobie ich genau weiß dass ich da nachgebe, da sie sehr temperamentvoll, sensibel und impulsiv in einem ist und ich eher auf harmonie aus bin und immer viel zu schnell wieder geglättete Wogen haben möchte?

Ich bin irgendwie verzweifelt: zum einen möchte ich ihr nicht Wehtun da sie auch sehr sensiebel ist und auch so ihre psycho etwas angeschlagen ist (ich möchte da nicht näher darauf eingehen!). Auf der anderen Seite kann ich so wie es jetzt ist nicht den nächsten Schritt in unserer Beziehung setzen. Das wäre falsch ihr gegenüber einen auf heile Welt zu machen.

Hat jemand Rat für mich? - bin mittlerweile sehr verzweifelt und weiß nicht was ich tun soll....

11.08.2013 23:39 • #1


A
willkommen

unser bauch ist klüger als wir (unser kopf) höre auf dein bauchgefühl und überprüfe gut deine situation.

ist es nur noch gewohnheit und vertrautheit oder ist das wirklich noch liebe, die euch verbindet.

was stört dich an deiner freundin ?
was fühlst du eure beziehung ?
was ist zuviel ?
was ist zuwenig ?
was kannst du machen um diesen zustand zu ändern ?
was sollte sie machen, damit sich etwas bei euch ändern kann ?
welche gemeinsamen ziele gibt es ?

11.08.2013 23:54 • #2


A


Stillstand in der Beziehung - Bindungsangst?

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M
hmm...ich weiss ja nicht wie alt du bist,

aber ein mann der jedes 2. wochenende noch zu den eltern muss,

klingt ziemlich unreif...als hättest du dich nie abgenabelt......

wie wäre es mit einem eigenen leben....?

12.08.2013 08:03 • #3


G
Also zu aller Erst:

Nur weil jemand sich selbst eine Deadline für einen Heiratsantrag gesetzt hat, muss der andere noch lange nicht mitmachen. Also hör auf dieses Spiel mitzuspielen.

Und wenn Du nach 10 Jahren nicht bereit bist zu einer Hochzeit, dann ist das eben so. Jetzt kann man natürlich spekulieren wieso das so ist.

Willst Du überhaupt heiraten? Gehört das zu Deiner Lebensplanung?
Wie stellst Du Dir das Leben in 5, 10 Jahren vor? Was ist das Erste, woran Du da denkst? Beruflicher Erfolg, guter Kontakt zu deinen Freunden und Familie? Mit Ihr glücklich zu sein? Oder ist es eher so, dass Du glücklich mit einer Frau sein willst?

Du hast vor über 7 Jahren eine Entscheidung getroffen. Für die Arbeit, gegen die Heimat. Und offensichtlich bereust Du diese Entscheidung. Du klammerst Dich an Deine Vergangenheit.
Damit meine ich nicht, dass es schlimm ist, seine Familie und Freunde zu besuchen. Ich meine nur, es sagt etwas aus, dass Du dein Bestes tust, NICHT in der neuen Stadt anzukommen und Dir dort ein Leben aufzubauen.
Bei allem Respekt: Du fährst aller 2 Wochen nach Hause. Wieso? Wieso können Deine Familie und Freunde nicht auch mal zu Dir kommen? Wie wäre es denn mit 1x im Monat nach Hause fahren und an anderen Wochenenden kommen Dich Deine Leute besuchen. Wieso nicht so? Und was genau vermisst Du denn? Wonach hast Du Heimweh? Nach Menschen, nach Orten, nach der Vergangenheit?

Ich bin selbst vor 3 Jahren der Arbeit wegen in eine andere Stadt gezogen. Und im ersten Jahr war ich auch relativ oft (aller 2,3 Wochen) zu Hause. Aber dann habe ich gemerkt, wie schwer mir das fiel. Nicht das hinfahren, sondern das zurückkommen. Unweigerlich habe ich die neue Stadt immer mit der alten Stadt verglichen. Und das logischerweise zum Nachteil der neuen Stadt. Da gab es keine Erinnerungen, keine positiven Assoziationen. Wie denn auch? Ich war nur zum Arbeiten da. Wie soll man sich da wohl fühlen?
Und dann habe ich angefangen weniger oft nach Hause zu fahren, mich aktiv um Freundschaften zu kümmern, um eine Liebe. Darum eine neue Heimat zu finden.

Du stehst Dir da selber im Weg. Du kannst nicht loslassen und machst es damit nur schlimmer. Es wird Zeit, dass Du endlich die Entscheidung triffst, die Du seit 2006 hinausziehst: War es richtig zu gehen?
Denn jetzt bist Du zerissen und das merkt auch Deine Freundin. Es nagt an Eurer Beziehung, es würde an jeder Beziehung nagen.
Entscheide Dich endlich FÜR eine Stadt. Nicht gegen die Andere, sondern FÜR Deinen Lebensmittelpunkt. Und die Entscheidung musst nur DU allein treffen.
Und wenn die Entscheidung gefallen ist, dann trage die Konsequenzen:
Entweder Du suchst Dir einen neuen Job in Deiner alten Heimat oder
Du erlaubst Deiner neuen Stadt endlich Deine neue Heimat zu werden.
Es geht nicht Beides.

13.08.2013 23:01 • #4


G
Was ich doch noch schreiben möchte:

Ich (w) habe bisher 4 Beziehungen gehabt, 2x einen Heiratsantrag, davon war (nur) einer ernstgemeint.
Jedes Mal, wenn jemand das Wort Heirat oder Hochzeit gesagt hat, schnürte sich mir spontan und sofort die Kehle zu. Das Nein schrie in meinem Körper förmlich. Nach dem ernstgemeinten Heiratsantrag, bekam ich fast eine Panikattacke. Alles in mir sträubte sich dagegen.
Im Nachhinein war das ein Zeichen meines Körpers, was mein Kopf damals noch nicht wahrhaben wollte.
Ich habe immer gedacht, ich wäre nicht die Frau, die sich an einen Mann binden möchte (also per Ehering).
Jetzt bin ich seit 7 Monaten in einer neuen Beziehung und diesmal ist es ganz anders. Alles, was mir vorher wichtig war, ist jetzt kein Thema mehr. Ich habe sogar schon (peinlich, peinlich und ich schäme mich ein bisschen dafür soooo ein Mädchen zu sein ) im Internet mögliche Brautkleider gesucht und in meinem Rechner gespeichert.
ER ist der erste Mann, bei dem sogar ich an Heirat denke. ER ist der erste Mann, mit dem ich mir vorstellen kann ein Leben lang glücklich zu sein. ER ist der erste Mann, bei dem ich keine Angst vor der Frage habe. Im Gegenteil, ich kann nicht erwarten, dass er mir diese Frage stellt. ER ist der erste Mann für den ich sofort meinen Namen aufgeben würde.
Er ist es einfach. Keine Zweifel, keine Angst, keine Fluchtgedanken.

Ich weiß nicht, ob Dir das etwas hilft. Aber ich wollte es nur mal niederschreiben.

14.08.2013 17:20 • #5




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