Erstmal ein Danke an alle, die bereits geschrieben haben - mir gibt jede Zeile Mut, einfach weil man weiß, dass einem zugehört wird.
Sich diese ganzen Fragen nicht zu stellen, versuche ich schon - eine Freundin gab mir den Tipp, mich aus solchen Gedankenkreiseln mit einem gedachten STOP! und einem Zupfen an einem Haargummi am Handgelenk herauszuholen und mich dann abzulenken. Das versuche ich jetzt seit kurzem und mir immer wieder zu sagen, dass es nun mal vorbei ist, dass ich traurig sein darf, aber das Leben weiter geht und ich mich auf mein Baby konzentriere.
Liebe Mairenn, bei deiner Antwort kamen mir die Tränen (ein Hoch auf die Schwangerschaftshormone )
Es liest sich so leicht und klar und ist für mich doch so schwer. Wenn ich das so lese, komme ich mir so kindisch vor, dass ich es nicht schaffe mich auf dieser Ebene zusammen zu reißen und GENAU SO zu reagieren, wie du es beispielsweise vorschlägst. Treffen wir uns irgendwo, schaffen wir es nicht einmal einander zu begrüßen. Bin ich irgendwo, geht er absichtlich nicht dorthin - während ich wie eine Bescheuerte extra hinfahre, was erhoffe ich mir dadurch bloß?
Insgesamt hast du natürlich Recht und ich hoffe, mit ein bisschen mehr Zeit ist es mir möglich, genau so zu reagieren und mit der Situation umzugehen. Momentan fällt mir das noch ganz schwer.
Heute Abend war so ein besagtes Fest/Geburtstag. Ich wusste, dass er da sein würde, machte mich extra hübsch, sagte mir immer wieder: Das ist auch dein Freundeskreis, geh hin, hab Spaß und achte einfach nicht auf ihn - trotzdem gut, wenn er mich mal wieder sieht. Auf dem Weg dorthin (ich war ziemlich spät dran) schrieb mir ein guter Freund dann: XX ist jetzt weg, komm ruhig her!. Eigentlich ja total nett, allerdings war ich sooo enttäuscht das mein Exfreund nicht da sein würde, aber was hatte ich mir denn erhofft durch die ganze Aktion? Genau DAS muss aufhören - dieses ewige Leben, dass sich so auf ihn ausrichtet. Das ist krank und ich hoffe, dass ich endlich selber damit aufhöre, denn letztendlich ist es nur die Hoffnung, die mich dazu immer wieder antreibt. Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine.
Meine Familie und meine Freundinnen fragen mich auch immer wieder, welche Gründe, Aktionen, Geschehnisse ich noch brauche, damit ich sagen kann Mensch, es hat einfach nicht gepasst, auch mit einem Kind wären einige Dinge niemals in Ordnung. Er hat sich viel geleistet, es hat früher nicht gepasst, er will es nicht und es ist jetzt Schluss!.
Als ich - vor nicht allzu langer Zeit - mal mit einer Psychotherapeutin sprach, fragte sie mich, ob ich mich jemals von einer anderen Person trennen würde. Ich habe länger überlegt und verneinte dies, dass ich nicht in der Lage sei, mich von anderen Personen die mir etwas bedeuten zu trennen. Sie sagte dann nur Liebe Frau X, ich hoffe Sie geraten niemals an einen Narzissten oder gewalttätigen Partner. Erst habe ich gelacht, seit kurzem denke ich immer mal wieder darüber nach.
Ohne meinen Exfreund nun anzuprangern, aber er hat sich gegen uns entschieden, es herrschte vorher keine harmonische Beziehung, er erkundigt sich nie nach seinem Kind (obwohl sein größter Traum immer Kinder mit mir waren - haha), er will einen Vaterschaftstest, er ist regelmäßig feiern und Alk. trinken, er hat immer wieder neue bzw. wechselnde Frauen (auch wenn es bis jetzt angeblich nur Küssen waren), er ist absolut nicht reif für eine Beziehung, er meldet sich seit Monaten nicht mehr bei mir, er hat (laut eigenen Aussagen) mit dem Thema emotional abgeschlossen und schafft es jegliche Geschichten und Aussagen meinerseits so zu wenden, dass er im Freundeskreis als der reife Exfreund, der extra in der Schwangerschaft Rücksicht nimmt und keine neue Beziehung anfängt gilt.
und all das ist auch sein gutes Recht, es geht mich ja gar nichts mehr an!
Aber ich bin wirklich immer noch so dämlich, zu hoffen? Und zu glauben, dass er zurück kommen könnte? Und mir selber einzureden, dass dann alles gut wäre? Was soll denn noch passieren, dass es einleuchtet?
Mit traurigem, aber zumindest etwas leererem und müderem Kopf, eine gute Nacht an alle