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Trennung in der Schwangerschaft

S
Hallo an alle lieben Mitleser,
ich hoffe auf diesem Wege einfach mal alles aufschreiben zu können und vielleicht den ein oder anderen Rat, Arsc*tritt oder einfach nur ein nettes Wort zu bekommen. Derzeit bin ich einfach nur am Ende.

Irgendwie schwierig, eine Beziehung bzw. solch eine Gesamtsituation zu erklären, aber ich versuche es einfach mal.
Mein Freund und ich waren etwa 1 1/2 Jahre zusammen und wohnten auch zusammen. Vorab begann die Beziehung mehr als holprig, ich war von Anfang an sehr verliebt, er hatte vorab noch nie eine Beziehung und verhielt sich immer sehr unsicher. Mehrere Monate war es eher ein Hin und Her, er stand in der Öffentlichkeit nicht wirklich dazu, äußerte seinen Freunden gegenüber das er nicht wüsste, ob eine Beziehung schon etwas für ihn sei, da er keinerlei Erfahrungen in dem Bereich hätte und küsste schlussendlich auf einer Party auch eine andere Frau, während ich auch anwesend war und obwohl jeder schon wusste, dass wir eigentlich ein Paar waren. Wir haben übrigens exakt den gleichen Freundeskreis.
Hier kommt der erste Punkt, an dem vielleicht die Meisten denken: Tja, schön dämlich - hättest es gleich lassen sollen, denn dieser Mensch war noch nicht reif für eine feste Beziehung.

Ich versuche alles etwas kürzer zu fassen. Es folgte Funkstille, er fing an zu kämpfen, stand zu mir und ich gab ihm eine Chance und wir wurden ein Paar. Es folgten diese 1 1/2 Jahre Beziehung, die gekennzeichnet waren durch weitere Fehltritte im Sinne von Dating-Apps, S., etc und mein steigendes Misstrauen. Ich bin allgemein ein Mensch mit sehr geringem Selbstwertgefühl und absoluter Verlustangst, blieb bei ihm, fing an zu kontrollieren - ich kann mich also definitiv nicht als einfache Partnerin bezeichnen. Irgendwann war alles so kompliziert, dass aus der Beziehung eher eine On-Off-Beziehung wurde, wir sahen uns zwar insgesamt noch regelmäßig, haben unsere Probleme aber nicht wirklich auf die Reihe bekommen und weinten oft gemeinsam. Trotz dessen übernahm irgendwann in dieser Phase ich den Part der Unnahbaren, wenn man das so bezeichnen kann. Innerlich total schwach, nach Außen hin tat ich aber so, als wäre ich mir der Trennung sicher. Er kämpfte, kämpfte und kämpfte, schrieb mir täglich, gleichzeitig war dieses Verhalten aber auch total ambivalent, denn mir gegenüber tat er alles, hintenrum suchte er den Kontakt zu anderen Frauen, ging viel feiern und erzählte jedem, er sei sich mit der Trennung sicher. In dieser Trennungsphase begann auch die Zeit, in der ich mir Sachen erlaubt habe, die nicht in Ordnung. Ich hielt ihn teilweise hin und war wirklich gemein, das ist genau die Zeit die ich inzwischen am allermeisten bereue. Ich war mir seines Kämpfens bewusst und habe mich dementsprechend verhalten, ich war mir zu sicher - leider.
Denn genau in dieser Phase wurde ich ungeplant schwanger. Mitten im Studium und natürlich unter den vorab erwähnten, schlechten Bedingungen. Und genau hier kommt der Knackpunkt. Ich fing an mich selbst zu reflektieren, merkte, wie viel ich falsch gemacht hatte und entschied mich trotz all der Umstände gegen eine Abtreibung.
Mein Exfreund wechselte seit dem Tag, an dem er davon erfuhr, sein komplettes Verhalten. Er sagte mir, ich solle abtreiben, das Kind sei nicht das Richtige und wir würden das niemals gemeinsam hinbekommen, außerdem hätte er keinerlei Gefühle mehr für mich. Bekam ich am Tag davor noch tausende Nachrichten, herrscht seitdem Funkstille.
Ich weiß nicht woher diese Wendung kommt - ich kann nur sagen, dass ich seitdem nicht abschließen kann und es inzwischen immer schlimmer wird. Dadurch, dass wir den gleichen Freundeskreis haben, bekomme ich nämlich alles mit.

Er ist inzwischen nur noch feiern, hat häufig neue Bekanntschaften und genießt sein Leben in vollen Zügen.
Versteht mich nicht falsch, ICH habe mich für das Kind entschieden, bin derzeit ja auch schon im neunten Monat, aber es tut so weh. Als hätte die Schwangerschaft einen Schalter bei mir ausgelöst. Jeden Tag wünsche ich mir meinen Partner zurück - meine kleine heile Familie. Ich bin selbst Scheidungskind und habe so ein schlechtes Gewissen meinem Baby gegenüber, es in solch eine Situation zu bringen. Als ich mich für das Kind entschied und gegen die Abtreibung, war ich mir sooo sicher, dass wir das gemeinsam schaffen würden und dies alles von ihm nur eine Phase sei, auch weil all meine Freunde mir das versicherten.
Ich will ihm ja nicht mal einen Vorwurf machen, denn ER hat sich ganz klar geäußert - das ich da mehr gehofft habe, war wahrscheinlich einfach dumm und naiv.
Letztes Wochenende ist es dann etwas eskaliert. Nachdem ich mich in den letzten Wochen vermehrt aus dem Freundeskreis zurück gezogen habe, weil ich den Anblick von ihm einfach nicht ertragen kann, schrieben mir meine Freunde dann, dass er ein neues Mädchen kennengelernt hätte, diese auf der Feier auch mit nach Hause nahm und sie sich jetzt regelmäßig treffen. Nach 6 Wochen Funkstille schickte ich ihm eine völlig verheulte Sprachnachricht, dass ich es so gemein finden würde und das ich so verzweifelt bin und das alles nicht verstehen kann, dass ihn alles so kalt lässt. Er äußerte nur, dass er bis das Kind da ist nichts festes mit einer anderen anfangen würde und ich mich darüber nicht aufzuregen brauche.Meine Antwort daraufhin, eine weitere Sprachnachricht, hat er zwar gesehen - sich aber nicht angehört und auch nicht geantwortet. Er hat emotional einfach komplett mit mir abgeschlossen und ich glaube, das fällt mir so schwer.
Gleichzeitig kreisen meine Gedanken immer nur um die gleichen Themen: Dass er nun mit einer anderen schläft, obwohl er mit mir sein erstes Mal hatte und mich das so rasend eifersüchtig macht. Dass er sein Leben so genießt und die neue Freundin genau das Leben bekommt, was ich mir so mit ihm wünsche.

Gleichzeitig regt es mich selbst so auf, nicht endlich damit ansatzweise abschließen zu können, denn ICH bin jetzt verantwortlich für ein Baby, dass all so etwas nicht verdient hat. Wie komme ich denn am besten davon los?
Akzeptieren und den Kontakt völlig unterlassen, klar, damit gebe ich aber auch meinen gesamten Freundeskreis auf. Ich bin so verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. Ich habe hier im Forum schon so viel mitgelesen vorab und hoffe einfach, neuen Mut zu schöpfen.

Ganz liebe aber traurige Grüße meinerseits, schneggii

27.11.2018 10:39 • #1


K
Hallo schneggii,

mitten in der Schwangerschaft sitzen gelassen zu werden, ist sicherlich für jeden ein herber Schlag, gerade wenn noch Gefühle für den Kindsvater, wie in deinem Fall, im Spiel sind. Das ist nicht schön und schon gar nicht, wenn du in ihm gesehen hast, mit ihm eine Familie gründen zu können. Aber aufgrund seiner Unsicherheiten, seiner Einstellung zum Kind und das er andere Frauen küsst und trifft, siehst du noch immer eine Basis für eine gemeinsame Zukunft? Sei doch mal ehrlich zu dir selbst, klar ist es schwer, aber er ist nicht dafür geeignet, Vater von deinem Kind zu sein, denn er entzieht sich komplett seiner Verantwortung und lebt sein Leben völlig unbeschwert. Und da ihr ohnehin schon Probleme hattet während eurer Beziehung, hätten sich diese nur wegen dem Kind nicht in Luft aufgelöst, sondern eher im Gegenteil - die Probleme wären sogar noch gewachsen meines Erachtens nach.

Im Endeffekt musst du im Sinne des Kindes und nicht im Sinne eurer Partnerschaft entscheiden. Heißt, dass es allgemein nicht gesund wäre, für dich und wohl auch für das Kind nicht, wenn du weiterhin versuchst, den Vater deines Kindes weiter an dich/euch zu binden, denn er hegt absolut kein Interesse daran, eine Familie zu gründen und schließlich sesshaft zu werden.

27.11.2018 11:37 • x 1 #2


A


Trennung in der Schwangerschaft

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G
Schade, dass deine Schwangerschaft so unschön verläuft.

Du solltest aufhören Infos über Freunde / Bekannte zu bekommen und auch keine von dir preisgeben, ich finde, dass sollten deine Freunde sich aber denken können; du bist schwanger, da ist das Gift für dich und das Kind.

Konzentriere dich auf dein Kind, ihr zwei seid eine Familie. Es ist wichtig, dass sowohl du als auch das Kind (denn es merkt im Unterleib wie es dir geht) zur Ruhe kommt.

Richte deinen Blick auf Krabbelgruppen, Pekip, Babyschwimmen, Hebamme (die hat auch gute Ideen) usw.

Du wirst Mutter und hast andere Prioritäten und du brauchst deine Kraft und Energie fürs Kind.

Ich habe 2 Kinder, bin auch allein erziehend, spreche daher aus Erfahrung.

Geh zum Jugendamt, kläre dort die Unterhaltsverhältnisse (ganz wichtig), Unterhalt stehen dem Kind zu sowohl auch dir.

Alles Gute.

27.11.2018 11:45 • x 2 #3


S
Danke Kopflaus, danke Grace für eure Antworten.
Ich gebe dir zu 100% Recht, Kopflaus, bezüglich der Fakten und meinem Kopf ist die Trennung das einzig Richtige. Manchmal frage ich mich auch, ob ich wirklich ihn als Person vermisse oder vielleicht nur die Vorstellung der heilen Familie.

Grace, die Informationen meiner Freunde sind tatsächlich nicht hilfreich - wahrscheinlich bin ich aber auch selber Schuld, denn wenn ich weiter nachfrage, muss ich mich natürlich nicht weiter wundern.
Insgesamt gebe ich jedem Recht, der mir die Tipps gibt, mich auf mein Kind zu konzentrieren, aber wie vergisst man jemanden, dessen Baby derzeit im eigenen Bauch ist?

Letzte Woche erfuhr ich nun auch, dass er die Vaterschaft ohne Vaterschaftstest nicht anerkennen wird - seine Eltern hätten ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er dazu nicht verpflichtet sei. Er möchte einen Test, danach würde er sich um das Kind kümmern. Meine Familie unterstützt mich zum Glück und hat direkt einen Termin bei einer Familienanwältin gemacht, die sich nun um alles weitere kümmern wird, sobald der kleine Wurm da ist. Ein Test ist für mich völlig in Ordnung - ich weiß ja, das nur er in Frage kommt, trotzdem tut es weh.
Es fällt mir einfach so schwer, meine Gedanken kreisen die ganze Zeit um alles, was ich falsch gemacht habe und warum ich ihn eine zeit lang als so selbstverständlich angesehen habe.
Alles was ich tue, denke, träume dreht sich um ihn: Wenn ich zum Geburtstag von XY gehen, wird er dann auch da sein? Wird er meinen Bauch sehen und nachdenken? Wird er zurückkommen, wenn er das Kind erst einmal sieht? Merkt er, dass er vielleicht eine falsche Entscheidung getroffen hat, erst wenn das Baby da ist? Vermisst er mich gar nicht? Kann ich dies/jenes tun, damit er wieder zurück kommt?
Und all diese Fragen sind vollkommener Schwachsinn, denn wenn eine Person emotional damit abgeschlossen hat und keine Gefühle mehr hat, dann wird sich daran auch nichts mehr ändern. Und doch bleibt die Hoffnung. Ich komme mir wirklich so unglaublich dämlich vor.
Liebe Grüße

27.11.2018 12:10 • #4


K
Zunächst einmal solltest du damit aufhören, dir selbst Vorwürfe zu machen, denn das tut dir nicht gut und ist nicht förderlich. Des Weiteren solltest du von Spekulationen, was wäre wenn, absehen und du dich diesem Strudel von Gedanken nicht hingeben. Das ist schwer, dessen bin ich mir bewusst, aber du machst dich damit nur selber verrückt und bist permanent unruhig.

Aber ob er nun emotional mit dir abgeschlossen hat, kannst du doch nicht zu 100% beurteilen (sorry, wenn ich etwas übersehen haben sollte), diese Frage sollte dich aber nicht weiter beschäftigen.

27.11.2018 12:23 • x 1 #5


M
Zitat von schneggii:
Ich fing an mich selbst zu reflektieren, merkte, wie viel ich falsch gemacht hatte

Er nicht?
Zitat von schneggii:
außerdem hätte er keinerlei Gefühle mehr für mich. Bekam ich am Tag davor noch tausende Nachrichten, herrscht seitdem Funkstille.

War ja auch abzusehen, bei dem Verlauf den er als Beziehungspartner nahm, er war sich lange nicht sicher, wegen dir (euch)
Zitat von schneggii:
Als ich mich für das Kind entschied und gegen die Abtreibung, war ich mir sooo sicher, dass wir das gemeinsam schaffen würden

Ja du und das Kind, ihr schafft es, da bin ich mir sicher
Zitat von schneggii:
bis das Kind da ist nichts festes mit einer anderen anfangen würde

schöne leere Worthülsen, er ist eine Labbertasche
Zitat von schneggii:
lar, damit gebe ich aber auch meinen gesamten Freundeskreis auf

Warum solltest du das tun, schärfe deinen Freunden ein, du willst absolut nichts von ihm hören oder mitbekommen. Oder auf Grillfesten auf ihn treffen, zumindest solange, bis dein Herz wieder frei wird für anderen Mann, dann ist dieser Erzeuger für dich nur noch als Vater des Kindes wichtig (Unterhalt), außer er will das Kind mal besuchen.

Nicht das ich mir da jetzt schon den Kopf zerbrechen würde, lass es dir gut gehen, aktiviere deine Familie, deine Freunde und freue dich auf dein Kind

27.11.2018 12:31 • x 2 #6


Mairenn
Zitat von schneggii:
aber wie vergisst man jemanden, dessen Baby derzeit im eigenen Bauch ist?

gar nicht Süße ihr seid gegenwärtig und in Zukunft mehr als denn je verbunden. Und das werdet ihr auch durch euer Kind bleiben.
Es ist natürlich sehr traurig, dass ihr das nicht als eine Familie, unter gemeinsamen Dach tut, aber, dass soll nicht automatisch heißen, dass eure Verbindung (Papa+Mama+Kind) schlecht wird.

Sei ihm nicht böse und sei dir auch nicht böse.
Versuche dich zu entspannen, finde zu dir und zu deiner Mitte zurück, finde deine Kraft wieder und alles wird gut! Versprochen!
Vielleicht nicht genau so, wie du es dir erträumst (man kann aber nicht wissen; alles ist möglich ) aber es wird alles gut werden.

Als erstes überdenke deine Prioritäten: und die liegen eigentlich bei deinem Baby
Vorbereite dich auf sein Ankunft in dieser komischen Welt und male dir sein Leben in tollsten Regenbogenfarben aus.

Wenn du seinen (Ex) Anblick nicht erträgst, ziehe dich zurück, bis es dir besser geht. Ansonsten ziehe dir hübsche Kleider an, sei die schönste Schwangere und gehe zu den nächsten Feier hin, wo er vermutlich auch da sein könnte.
Sei entspannt dabei, lächle viel und begrüße ihn und seine neue freundlich aber unverbindlich.
Plaudere mit ihm (nicht mit seiner neue) auch ungezwungen (aber kurz) wenn ER da möchte.
Zeig der Welt, dass du es kannst und schaffst! Dass du alles meisterst.

Er wird dich ansehen, dein Bauch betrachten, wohl wissend, dass da ein Teil von ihm heranwächst. Lass ihn in dein freundliches Gesicht und lächelnde Augen blicken und bedauern, dass er dich / euch so weit weg von sich gestoßen hat.

Früher oder später, wird er sehnsüchtig und süchtig nach dir und dem Baby.
Mache ruhig den Test. Diskutiere mit ihm auch gar nicht darüber. Sag ihm - ok. kein Problem. Wenn du es magst und brauchst, gerne

Auch wenn ihr es nicht mehr schafft Partner zu werden, ihr könnt Freunde werden, Menschen, die einander mögen, schätzen und unterstützen.

(Kündige aber bitte das nicht an. Trage es als Idee für dich im Inneren und handle danach.

Nebenbei - versuche eine ganz eigene, neue Freundschaftskreis aufzubauen. Öffne dich. Versuche nichts zu erzwingen. Vieles ergibt sich von selbst.

Sei einfach glücklich!

Alles Liebe!

27.11.2018 16:11 • x 6 #7


S
Erstmal ein Danke an alle, die bereits geschrieben haben - mir gibt jede Zeile Mut, einfach weil man weiß, dass einem zugehört wird.

Sich diese ganzen Fragen nicht zu stellen, versuche ich schon - eine Freundin gab mir den Tipp, mich aus solchen Gedankenkreiseln mit einem gedachten STOP! und einem Zupfen an einem Haargummi am Handgelenk herauszuholen und mich dann abzulenken. Das versuche ich jetzt seit kurzem und mir immer wieder zu sagen, dass es nun mal vorbei ist, dass ich traurig sein darf, aber das Leben weiter geht und ich mich auf mein Baby konzentriere.

Liebe Mairenn, bei deiner Antwort kamen mir die Tränen (ein Hoch auf die Schwangerschaftshormone )
Es liest sich so leicht und klar und ist für mich doch so schwer. Wenn ich das so lese, komme ich mir so kindisch vor, dass ich es nicht schaffe mich auf dieser Ebene zusammen zu reißen und GENAU SO zu reagieren, wie du es beispielsweise vorschlägst. Treffen wir uns irgendwo, schaffen wir es nicht einmal einander zu begrüßen. Bin ich irgendwo, geht er absichtlich nicht dorthin - während ich wie eine Bescheuerte extra hinfahre, was erhoffe ich mir dadurch bloß?
Insgesamt hast du natürlich Recht und ich hoffe, mit ein bisschen mehr Zeit ist es mir möglich, genau so zu reagieren und mit der Situation umzugehen. Momentan fällt mir das noch ganz schwer.

Heute Abend war so ein besagtes Fest/Geburtstag. Ich wusste, dass er da sein würde, machte mich extra hübsch, sagte mir immer wieder: Das ist auch dein Freundeskreis, geh hin, hab Spaß und achte einfach nicht auf ihn - trotzdem gut, wenn er mich mal wieder sieht. Auf dem Weg dorthin (ich war ziemlich spät dran) schrieb mir ein guter Freund dann: XX ist jetzt weg, komm ruhig her!. Eigentlich ja total nett, allerdings war ich sooo enttäuscht das mein Exfreund nicht da sein würde, aber was hatte ich mir denn erhofft durch die ganze Aktion? Genau DAS muss aufhören - dieses ewige Leben, dass sich so auf ihn ausrichtet. Das ist krank und ich hoffe, dass ich endlich selber damit aufhöre, denn letztendlich ist es nur die Hoffnung, die mich dazu immer wieder antreibt. Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine.

Meine Familie und meine Freundinnen fragen mich auch immer wieder, welche Gründe, Aktionen, Geschehnisse ich noch brauche, damit ich sagen kann Mensch, es hat einfach nicht gepasst, auch mit einem Kind wären einige Dinge niemals in Ordnung. Er hat sich viel geleistet, es hat früher nicht gepasst, er will es nicht und es ist jetzt Schluss!.
Als ich - vor nicht allzu langer Zeit - mal mit einer Psychotherapeutin sprach, fragte sie mich, ob ich mich jemals von einer anderen Person trennen würde. Ich habe länger überlegt und verneinte dies, dass ich nicht in der Lage sei, mich von anderen Personen die mir etwas bedeuten zu trennen. Sie sagte dann nur Liebe Frau X, ich hoffe Sie geraten niemals an einen Narzissten oder gewalttätigen Partner. Erst habe ich gelacht, seit kurzem denke ich immer mal wieder darüber nach.

Ohne meinen Exfreund nun anzuprangern, aber er hat sich gegen uns entschieden, es herrschte vorher keine harmonische Beziehung, er erkundigt sich nie nach seinem Kind (obwohl sein größter Traum immer Kinder mit mir waren - haha), er will einen Vaterschaftstest, er ist regelmäßig feiern und Alk. trinken, er hat immer wieder neue bzw. wechselnde Frauen (auch wenn es bis jetzt angeblich nur Küssen waren), er ist absolut nicht reif für eine Beziehung, er meldet sich seit Monaten nicht mehr bei mir, er hat (laut eigenen Aussagen) mit dem Thema emotional abgeschlossen und schafft es jegliche Geschichten und Aussagen meinerseits so zu wenden, dass er im Freundeskreis als der reife Exfreund, der extra in der Schwangerschaft Rücksicht nimmt und keine neue Beziehung anfängt gilt.
und all das ist auch sein gutes Recht, es geht mich ja gar nichts mehr an!
Aber ich bin wirklich immer noch so dämlich, zu hoffen? Und zu glauben, dass er zurück kommen könnte? Und mir selber einzureden, dass dann alles gut wäre? Was soll denn noch passieren, dass es einleuchtet?

Mit traurigem, aber zumindest etwas leererem und müderem Kopf, eine gute Nacht an alle

28.11.2018 01:29 • #8


Lebensfreude
Priorität hat jetzt Dein Baby.
Und kein wenn, hätte und würde etc.
Wenn du im 9. Monat bist, kommt bald die Geburt.
Du scheinst Dir mehr Gedanken um IHN zu machen, als um das Kind.
Nochmal: das Kind hat Priorität.
Es bekommt Deine Stimmungen mit.
Umgebe Dich mit Menschen, die Dir guttun.
Und such Dir Hilfe und Beistand bei Deiner Familie und Menschen, die hinter Dir stehen und die Dich unterstützen.

28.11.2018 02:01 • #9


S
Lebensfreude, ich kann deine Meinung und Einwände verstehen, nehme mir diese auch zu Herzen und versuche meine Gedanken immer wieder in diese Richtung zu lenken.
Ich muss aber auch einfach ehrlich sagen, und dafür ist das Forum ja da, dass der Liebeskummer sich ja nicht mit diesen Gedanken einfach erledigt. Natürlich hat mein Baby oberste Priorität, trotz dessen sind sämtliche Gedanken und Gefühle an den Exfreund ja nicht einfach wie ausgelöscht - schön wärs. Das es dazu kein Patentrezept gibt, ist mir bewusst, vielleicht weiß ich auch selber gerade gar nicht, was ich von Anderen hören will und es besser macht. Wahrscheinlich nichts.

Lieben Gruß

29.11.2018 13:37 • #10


S
Hallo ihr Lieben,
ich benutze das Thema einfach mal als kleines Tagebuch, weil ich mich heute ans Forum erinnert habe und dachte, dass es vielleicht helfen würde, meine Gedanken zu sortieren.

Die letzten Wochen waren ein auf und ab, ich habe mir vieles zu Herzen genommen, insbesondere meinem Baby die Priorität zu schenken und meine ganze Kraft und alle Gedanken in diese Richtung zu lenken. Es sind jetzt noch etwas mehr als zwei Wochen bis zum errechneten Stichtag und die Freude auf mein Baby ist riesig. Gestern haben meine Freundinnen auch eine Babyparty für mich arrangiert und alle haben mir noch einmal versichert, für mich da zu sein, was mich sehr glücklich macht.

Allerdings frage ich mich - oder alle, die vielleicht selber derzeit eine Trennung durchmachen - ob dieses Nachdenken und dieser Schmerz irgendwann aufhört. Ich habe das Gefühl, das ich feststecke, während mein Exfreund sein Leben mehr als nur genießt. Bis vor einer Woche habe ich mich stark gegeben, blöde Gedanken verdrängt, allen Freunden erzählt, dass ich keine Neuigkeiten über meinen Exfreund hören möchte und wirklich versucht und geschafft, mich auf mein Baby zu konzentrieren.
Trotz dessen habe ich jetzt erfahren, dass er ein weiteres Mal nach einer Party ein Mädchen aus dem Freundeskreis mit nach Hause genommen hat und mit ihr geschlafen hat, während ich selbst vorab noch auf dieser Party war. Bestimmt klingt das für viele völlig normal und ich weiß auch, dass es mich nichts mehr angeht, aber trotzdem hat mich das wieder einmal total mitgenommen. Als würde immer noch ein Funken Hoffnung in mir nicht verschwinden, dass er zu dem Baby und mir zurückkommen könnte. Für solche Dinge schäme ich mich auch total, aber ich kann es einfach nicht abstellen. Wann hört das endlich auf und warum fällt es ihm so leicht, selbst kurz vor der Entbindung sein Leben so zu leben und es ihm völlig egal ist, dass ich darunter leide? Ich kann nicht verstehen, dass er damit schon so dermaßen abgeschlossen hat. Wahrscheinlich bin ich zu naiv dafür.

Danke, dass ich mich hier mal kurz auskot*en konnte, das alles nieder zu schreiben tat gerade irgendwie gut.
Lieben Gruß

05.01.2019 00:36 • #11


Mairenn
Zitat von schneggii:
Ich kann nicht verstehen, dass er damit schon so dermaßen abgeschlossen hat.

vielleicht ist es aber auch seine Art (flüchten, ablecken, einfach weiterleben) mit der ganzen Problematik fertig zu werden.
oder aber er hat dich wirklich nie geliebt und bei der Vorstellung Vater zu werden / zu sein bloß Ausschlag bekommt.
Lass ihn doch!

Du hast keinen Wahl! akzeptiere seine Entscheidung und weiter geht's!
Verschwende Deine Lebenszeit und Kraft nie für und mit jemanden, der es nicht wert ist!
Was willst Du denn mit einem, der Dich so wenig schätzt, achtet und gar nicht liebt?
Wenn er auch zurückkämme, sich vor Dir auf den Knie wirft und heulend um Verzeihung bittet, wäre es alles andere als klug dem eine Chance zu geben.
Ich meine, er darf ja gerne der Vater sein, aber als Partner? - niemals!

07.01.2019 15:49 • #12


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