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Trennung in der Schwangerschaft

Karolina
Hallo an alle, die Interesse an dem Thema haben.

Nach 4 Jahren Beziehung hat sich mein Expartner vor beinahe 7 Wochen getrennt. Nach 2 Jahren Fernbeziehung bin ich zu ihm gezogen, habe die berufliche Pendelei auf mich genommen und würde schwanger. Zwar war die Beziehung seit einigen Monaten nicht mehr so stabil wie zu Beginn, aber wir haben uns bewusst für das Baby entschieden. Dann vor 7 Wochen kam der Anruf, der mein Leben in ein davor und ein danach geteilt hat. Er sehe keine Chance mehr. Das Loch, was sich aufgetan hat, können sich einige von euch bestimmt vorstellen. Ich bin sehr tief gefallen und seitdem im lethargischen Zustand... kaum eine Stunde halte ich es alleine ohne Freunde/Familie aus, übernachte auf Sofas, da auch die Wohnung mich in ein wiederkehrendes Loch wirft und suche nebenbei nach einer Wohnung. Ich gehe zurück in meine Heimatstadt.

Die Feiertage waren/sind schlimm. Man hofft auf ein Zeichen... liebevolle Worte. Doch wann ändern Menschen ihre Meinung? Doch sehr selten... und nun sitze ich in der 29. SSW und muss mich und mein Leben neu sortieren. Gedanken kreisen, was ich alles für Fehler begangen habe... schrecklicher Zustand.

Gibt es jemanden da draußen, der dies nachvollziehen kann?

31.12.2016 00:48 • #1


Chrisi
Ja, ich kann es nachvollziehen !
Es ist schrecklich. Es ist herzlos. Es ist egoistisch. Was hat sich der Kindsvater da nur gedacht ?!
Kein Wunder das du nicht allein sein kannst. Du bzw. ihr braucht ja jetzt gerade den Schutz. Das Baby ist wehrlos und dir steht die Geburt bevor. Welch traumatischer Zustand ! Doch ich weiß vermutlich wie es um dich steht.
Halte durch. Du bist jetzt ja schon nicht allein. Gott sei Dank hast du Familie und Freunde wo du Zuflucht finden kannst. Ja Zuflucht. Du bist auf der Flucht. Deine Art dem Geschehen zu entkommen. Derzeit handelst du aus dem Bauch. Die Seele brauch Platz, sie sucht einen Ort. Alles normal.
Schreib hier .
Herzlichst Chrisi

31.12.2016 01:02 • #2


A


Trennung in der Schwangerschaft

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Karolina
Seit dem Anruf habe ich probiert meine Meinung/meine Gefühle/meinen Zustand zu erklären. Aber er ist knallhart, möchte eine rein sachliche Ebene. Und er fühlt sich befreit... Das Schlimme ist natürlich, dass ich keinen sauberen Strich ziehen kann. Finde keine Balance zwischen Abstand und Information hinsichtlich Baby/Wohnung und allen Sachen, die zu klären sind.

Es ist surrealen schmerzender Zustand. Man wacht auf und hat wenige Sekunden Seelenfrieden. Dann wird einem bewusst, dass das ganze Leben anders geworden ist. Und ich werde ihm auch nicht mehr verzeihen können... mein Kopf ist leer und voll. Gespräche/Unterhaltungen Dritter empfinde ich als störend und sie kosten viel Kraft. Ein natürlicher Prozess, eine natürliche Verarbeitung... aber dazu noch der Zustand und die nicht vorhandene Freude auf das kleine Wesen...

Ich bin erschöpft.

31.12.2016 01:17 • #3


Chrisi
Erschöpft, ja . Wo soll da auch die Freude auf das Kind kommen ?! Ich finde den Kindsvater unmöglich. Er hat überhaupt Ahnung was er mit seinem Verhalten anrichtet.
Weiß er denn nicht wie das/ sein Kind im Mutterleid mitleidet ?
Ja, das neue Jahr bringt viele Veränderungen mit sich. Der Himmel wird sich wieder klären und mit dem Frühling wird es dir wieder besser gehen.
Momentan ist eben Dunkelheit. Draußen wie in dir. Musst du noch arbeiten ?

31.12.2016 01:42 • #4


S
Zitat:
Ich finde den Kindsvater unmöglich. Er hat überhaupt Ahnung was er mit seinem Verhalten anrichtet.
Weiß er denn nicht wie das/ sein Kind im Mutterleid mitleidet ?

Eine schwierige Situation, aber trotzdem kein Grund, den Ex jetzt zu verteufeln. Wenn er nicht mehr liebt und keine gemeinsame Beziehung mehr will, dann ist eine Trennung vollkommen richtig, anstelle gute heile Welt vorzuspielen.

31.12.2016 01:54 • #5


Chrisi
@ Shank
sicher, wenn die Liebe geht wird es schwierig. Aber so eine Schwangerschaft endet ja auch mal. Ich fand das Verhalten von Olli Kahn gegenüber seiner hochschwangeren Frau damals auch schrecklich ! Und ich denke, damit bin ich nicht allein. Nein, ich habe schon großes Mitgefühl in diesem Fall.

31.12.2016 02:04 • #6


S
Mitgefühl hin oder her, es ist wie es ist. Eine Trennung ist schlimm. 7 Wochen Lethargie während der Schwangerschaft sind allerdings langsam genug. Es liegt in der Verantwortung der Mutter, die Kraft aufzubringen um über der Trennung drüber zu stehen. Meiner Ansicht nach sollte sie sich jetzt langsam auf das Wohlbefinden des Kindes konzentrieren, da bleibt keine Zeit mehr für Lethargie.

31.12.2016 02:29 • #7


Karolina
Solch' Kommentare nützen am Ende des Tages nicht sonderlich viel bei der Verarbeitung. Mir ist dies alles bewusst, da ich ein klar denkender Mensch bin. Ich denke wir wissen alle, was das Beste wäre - egal in welcher schwierigen Lebensphase.

Hier geht es aber um Austausch und Hilfestellungen. Und das fördert den Verarbektungsprozess.

31.12.2016 03:13 • x 1 #8


S
Zitat:
Ich denke wir wissen alle, was das Beste wäre

Stellt sich nur noch die Frage, ob auch danach gehandelt wird. Deswegen auch mein unerwünschter Kommentar.

31.12.2016 03:35 • #9


Karolina
So richtig habe ich keinen Handlungstipp heraus lesen können...

Lethargie bedeutet nicht, dass ich nicht in einer anderen Form weiterlebe. Es heißt lediglich, dass man gelähmt ist sein Leben wie gewohnt weiter zu führen. Und dafür gibt es keine richtige oder falsche Dauer.

31.12.2016 03:41 • #10


S
Zitat:
So richtig habe ich keinen Handlungstipp heraus lesen können...

War auch keiner dabei. Aber du hast ja eh alles im Griff. Wird schon.

31.12.2016 04:06 • #11


D
wo ist der Daumen runter buttom für shank?

ich fühle mit dir liebe Karolina!

31.12.2016 05:01 • x 1 #12


Marie510
Ich wünsche dir viel Kraft für diese schwere Zeit !
Einen Rat hab ich leider nicht - vielleicht ist er mit dem Gedanken Vater zu werden überfordert
Ich mein ein Kind zu planen ist das eine , wenn es dann soweit ist kann es ganz anders aussehen ...

31.12.2016 06:45 • #13


Charlotte12
Liebe Karolina,

ich drücke dich und fühle mit dir. (Ich kenne deine Lage, habe mich schwanger trennen müssen von einem Borderliner und hatte schon ein 2- und ein 3-jähriges Kind). Was für eine Katastrophe für dein Herz! Dein inneres, genetisches Programm ist im Beschützt-werden-Modus, aber du wirst weggestoßen! Dabei wird dein Ex-Partner auch Vater! Das scheint er auszublenden, ohne Empathie und Verantwortungsgefühl. Viele Jahre später wirst du froh sein, dass er gegangen ist, denn so etwas hast du nicht verdient. Aber das ist Zukunftsmusik.

Jetzt brauchst du Schutz! Gibt es ein Sofa, auf dem du länger übernachten kannst? Von wo aus du in Ruhe dein neues Leben aufbauen kannst (erst zu Kräften kommen, dann eine Wohnung suchen)?

Mach dich nicht fertig, dass du keine Kraft hast und nicht alleine sein kannst. Das ist normal und - von deinem hochverwundeten Herzen aus betrachtet - richtig so. Es weint und weint, weil es das alles nicht versteht. Ich drücke dich und schicke erstmal ein paar Stunden Schlaf und Nicht-nachdenken-müssen.

31.12.2016 08:04 • x 2 #14


H
Liebe Karolina.
Du hast mir vor kurzem auf mein Problem geantwortet, nun möchte ich auch dir antworten.
Es muss schrecklich sein für dich. Es tut mir wahnsinnig leid was du gerade durch machst. Ich wünsche dir von Herzen alles gute für die restliche Schwangerschaft und die Geburt.
Zu deinem Freund.... mir fehlen echt die Worte. Ganz mies von ihm, sei froh, ihn los zu sein. So einen looser brauchst du nicht. Vertau mir, du schaffst das. Das Kind wird kommen und du wirst es über alles lieben. Einfach so, weil es da ist. Er muss für dich und das Kind zahlen und ich hoffe es ist viel und tut ihm richtig weh!
Ich denke, er ist mit der Situation überfordert und noch nicht bereit für eine Familie. Aber zu spät. Er kann dich doch nicht allein in der Situation lassen. Das ist kein Mann. Du verdienst etwas so viel besseres und du wirst wieder glücklich werden, versprochen! Versuch daran zu glauben und freu dich auf deine Zukunft mit Baby!
Ich steh auch mit einem Kind da. 2 Jahre. Alles total schwierig und keine Ahnung wie es weiter geht. Aber es wird weiter gehen bei uns beiden! Mein Mann war bei jedem Frauenarzt Besuch dabei. Hat während der Geburt Händchen gehalten und sich hingebungsvoll um die kleine gekümmert. Alles war ganz toll.
Ein Jahr später, ja da wird es nämlich erst anstrengend, hat er sich langsam aber sicher der Verantwortung entzogen und sich von uns entfernt. Jetzt, 2 Jahre später, Ist er unglaublich unglücklich und lässt mich mit all meinen Sorgen, Ängsten und meiner Traurigkeit allein. Bzw. ist dafür verantwortlich.
Das Ergebnis ist das selbe.
Wenn er dich jetzt schon verlässt, glaube ich nicht, dass er der Herausforderung gewachsen ist, wenn das Kind dann tatsächlich auf der Welt ist. Vater zu sein. Tut mir leid wenn ich das sage. Ich wünschte so sehr für dich, es wäre nicht so. Wir wären nicht hier und hätten starke Männer die uns vor der grausamen Welt da draußen beschützen.
Ich kann dir nur alles erdenklich Gute wünschen. Du wirst das schaffen. Eine hübsche Wohnung sollst du finden, am besten in der Nähe deiner Eltern. Ich hoffe, du hast liebe Freunde die dich aufmuntern und unterstützen.

24.01.2017 21:58 • x 2 #15


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