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Trennung mit kleinem Kind

J
Hallo zusammen,

ich habe hier viele Geschichten gelesen und hoffe, das mir das Schreiben ein wenig hilft.

Ich bin seit 5 Jahren mit meinem Mann zusammen, wir haben letztes Jahr geheiratet und kurz danach ist unser Sohn zur Welt gekommen. Der Kleine ist jetzt ein gutes Jahr alt.
Die Geschichte ist lang - ich versuche es kurz zu machen.

Mein Mann ist 8 Jahre jünger als ich und bevor wir zusammen gekommen sind habe wir irre viel darüber geredet was der Altersunterscied macht, wie das mit Kindern ist ......etc. etc.

Wir waren sehr sehr glücklich (finde ich) und haben immer viel geredet und uns ausgetauscht.

Das letzte Jahr war hart- wir haben ein kleines Kind bekommen (ich war manchmal überfordert und hab mich oft allein gelassen gefühlt) - mein Mann war voll und ganz mit seinem Referendariat (Lehrer) beschäftigt und hat sich irgendwann komplett ausgeklinkt. Reden wollte er nicht - hat immer gesagt, dass es nicht an mir liegt sondern an der Schule und dass er einfach keinen Kopf hat....und ich habe oft versucht zu ihm durchzukommen.

Vor vier Wochen nachdem nun endlich das Examen rum war (und damit eigentlich die schwerste Zeit) hat er mir eröffnet, dass er sich entliebt und neu verliebt (in eine Kollegin mit zwei kleinen Kindern) hat und dass er nicht mehr weiss ob er überhaupt um uns kämpfen will.

Ich bin völlig verzweifelt. ich wusste natürlich, dass wir starken Redebedarf haben - aber meine Auffassung von Partnerschaft ist, dass man sich nicht bei der ersten Krise aus dem Staub macht sondern versucht die Beziehung zu retten, zu reden, zu arbeiten, zu Kämpfen....

Ich kann nicht glauben, dass er einfach so gehen will unser Sohn ist noch so klein. Das es den Kleinen gibt, hält mich gerade über Wasser- ich kann mich nicht einfach verkriechen - aber es fällt mir auch unendlich schwer weiterzumachen - ich habe gerade kaum Lebensmut.

Wir (Mann und ich) haben vier Wochen lang geredet, gestritten, geweint (meistens ich) und jetzt wohnt er bei seinen Eltern bis er sich entschieden hat. Für mich ist eigentlich klar dass er sich trennt, sonst hätte sich ja vielleicht irgendwas schon bewegt in seinem Inneren....?

Ich weiss nicht wie es weitergehen soll. ich bin so unglaublich verletzt und enttäuscht.

.................
Das war dieKurzfassung.
Es tut mir gut hier zu lesen - ich bin froh, dass es dieses Forum gibt.
Liebe Grüße
Jeanne

05.11.2012 11:52 • x 1 #1


P
Hallo Jeanne,

hat er was mit dieser Kollegin und möchte sie auch eine Beziehung mit ihm?
Wenn sie zwei Kinder hat ist sie doch bestimmt noch mit dem Vater ihrer Kinder zusammen oder?
Könntest du ihm wieder vertrauen, wenn er sich entscheidet um euch zu kämpfen?
Grade ein Jahr verheiratet und schon verliebt er sich in eine andere:
zeugt nicht gerade von großem Verantwortungsbewußtsein und auch nicht von Liebe zu dir.
Überlege nicht was er will, für wen er sich entscheidet sondern was du möchtest!

05.11.2012 12:31 • #2


A


Trennung mit kleinem Kind

x 3


J
Hallo Poesine,

danke für deine Antwort!
Er sagt da war noch nichts mit seiner Kollegin - aber sie haben sich ihre Verliebtheit gestanden. ich weiss nicht, ob sie sich von ihrem Mann trennen möchte.....(auch erst ein Jahr verheiratet)....

Tja gute Frage ob ich ihm das verzeihen könnte und wieder Vertrauen haben....?
Ich bin noch so auf Kampfmodus geschaltet, dass ich mir diese Frage nicht beantworten kann.
Ich sehe es ebenso - kann ich was mit einem Mann anfangen, der schon nach so einer kurzen Zeit gehen will?

Ich möchte (im Moment) kämpfen, ausprobieren ob wir uns zusammenfinden können, ich möchte nicht einfach aufgeben....

Im Moment fühle ich nur so wahnsinnigen Schmerz. Er ist (dachte ich) der Mann meines Lebens. Wir haben soviel auf uns genommen, um zusamen sein zu können. Ich habe mich das erste Mal in meinem Leben (ich werde 36) angekommen gefühlt. ich kann nicht verstehen, wie sich jemand so um 180 Grad drehen kann - naja hat er vielleicht nicht - vielleicht wollte ich etwas sehen, was gar nicht existiert hat.

Mein Albtraum - alleinerziehend mit kleinem Wurm - und alleine sein (kann ich nicht gut) - wird gerade wahr....

Ich weiss gar nicht wohin mit mir.....

05.11.2012 13:12 • #3


P
Habe nächste Woche einen Termin bei der Anwältin, werde demnächst auch alleinerziehend mit zwei Kids im Alter von 12 und 14 Jahren sein.
Ohne Familie und Unterstützung, aber ich schaffe das auch so.
Lieber mit den Kids alleine, als weiterhin zu leiden und das Leben an mir vorbeiziehen zu sehen.
Ich funktioniere in dieser Ehe nur noch,
möchte dann endlich wieder leben.

05.11.2012 13:17 • #4


H
Hey

ich drück dich mal! Das ist eine ganz schwere Zeit für dich im Moment!



Ich fühle mit dir.

Muß erstmal sacken lassen deine Geschichte, melde mich dann nochmal.

05.11.2012 13:25 • #5


K
Hallo

ich kann dich sehr gut verstehen...

Ich persönlich , bin noch in meiner Beziehung, ich habe zwei Kinder , eins ist von ihm, und das andere ist wie seins...Wir hatten immer höhen und tiefen, waren mal schwer verliebt und dann wieder eher gar nicht aber irgendwie gings immer...wir sind fast 2 Jahre zusammen und vor zwei wochen nach einem Streit meinte er er will mich erstmal nicht mehr sehen, nur noch die Kinder.Ich hab mich bis heute dran gehalten, allerdings halte ich es kaum aus nicht zu wissen was das alles soll...ich hab große angst ihn zu verlieren und mit den Kids alleine dazustehen.Wir sind verlobt und ich verstehe das alles überhaupt nicht...Vielleicht ist es nur Stress , er hat grade viel um die Ohren...aber vielleicht liebt er mich auch nicht mehr und geht...

Ich weiß wie weh das tut, es ist kaum auszuhalten...jetzt kommt Weihnachten und ich weiß auch nicht wohin mit mir, was ich fühlen und denken soll...ich verstehe das alles nicht!

Schön das es so ein Forum gibt , wo man sich austauschen kann, das hilft wenigstens ein bißchenn...



Ich lass liebe grüße da...

05.11.2012 14:56 • #6


J
Hallo liebes Forum,

oihr rettet mir gerade das Leben. Mein Mann hat sich letzte Woche entgültig von mir getrennt.
Mein Sohn ist das Einzige, das mich gerade vor dem Wahnsinn rettet. Er ist paar Tage bei seinem Vater und ich heul mir hier die Augen aus......
Ich weiss - ich habe es ja gelesen - dass es normal ist und vielen anderen auch so geht ....
aber ich kann gerade gar nichts....
bitte sagt das es irgendwann vorbei ist...
meine große Liebe ist weg und ich weiss nicht wie ich weiterleben soll

12.11.2012 11:19 • x 1 #7


S
Hi Jeanne!

Ich verspreche Dir, es wird besser.

Jetzt kann ich Dir nur raten, die Trauer zuzulassen. Und lass Dir helfen.

Lass einfach alles raus und erzähl wenn Du magst. Hast Du Unterstützung.

Konntest mit Deinem Mann sprechen, wie es weitergeht?

Ich spare mir an dieser Stelle weitere Kommentare, weil ich weiß, dass jetzt nicht die Zeit ist. Jetzt ist die Zeit um zu trauern, um das was war, was hätte sein können.

Aber glaube mir: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... Du wirst sehen: Diese harte Zeit wird auch ein Schritt näher zu Dir sein und es kann nur besser werden.

Denn: Ein Mann der so schnell geht... ist wie Treibsand...

Alles Liebe

12.11.2012 13:04 • x 1 #8


J
Hallo Sitamun,

vielen dank ist schön wenn jemand anwortet...
ich weiss gerade gar nicht weiter
renne in der wohnung rum packe fotos ein
heule - ich kann nicht glauben dass man soviele tränen haben kann-
ich dachte nach den 5 wochen ginge das nicht mehr aber die trennung hat trotzdem so unfassbar weh getan
ich kann nicht glauben dass der mann den ich liebe so schnell aufgibt und sich einfach so aus meinem leben verabschiedet

wir wollen uns zusammen um unseren sohn kümmern - der gedanke macht mich ganz krank - jetzt und für immer trotzdem an diesen mann gebunden zu sein und mit ihm in kontakt sein zu müssen

ich hoffe bis mittwoch - da kommt mein sohn wieder habe ich mich einigermassen in griff

es tut mir so leid der kleine versteht gar nicht was gerade passiert

12.11.2012 13:21 • #9


P
Tut mir leid für dich.
So schnell gibt er auf?
Weine, wenn dir danach ist und wenn du dir den Kummer von der Seele schreiben willst, dann tu das.
Laß deine Trauer zu und mach Dinge, die dir gut tun.
Fühl dich gedrückt.

12.11.2012 16:19 • #10


J
Hallo Poesine,

danke,
ja ich finde das er schnell aufgibt
damit meine ich nicht die 5 wochen rumgeeiere
sondern generell

aber das ist wahrscheinlich falsch- er hat sicher nur viel eher darüber nachgedacht - ohne mit mir zu sprechen

ich finde das nur so unfair
ich habe das gefühl - ich hatte keine chance - ich konnte mich nicht verabschieden - konnte nicht - ach sch.. ..ihr wisst sicher was ich meine....

ich fühl mich als wäre ich von 100 auf 0 abegstürzt

schreibe wie irre auf - bloss um mich ja nicht zu melden....hau mir auf die finger und versuche nicht aufs handy zu schauen....rede mir ein er kommt nicht zurück und trotzdem diese fiese hoffnung, dass er aufwacht - zur besinnung kommt - der ist den ich kenne........

12.11.2012 17:00 • #11


P
Verstehe dich sehr gut.
Anstatt mit dir zu reden, wird einfach die Beziehung beendet.
Ohne Chance drum zu kämpfen.

12.11.2012 17:07 • #12


J
Ich habe gerade meine eigenen Zeilen gelesen und heute ist mir danach aufzuschreiben, wie es mir jetzt geht.

Ich habe 5,5 harte Monate hinter mir.
Das Warum hat mich so gequält, die vielen schlaflosen Nächte, 11 kg abgenommen, ich habe keinen - nicht mal ein Funken Lebensmut mehr gehabt.
Habe nur noch funktioniert - für meinen Sohn.

Ich konnte es einfach nicht fassen (kann ich heute noch nicht) - dass meine große Liebe so zu Ende geht.
Ich habe mich weggeworfen gefühlt, wie einen alten Schuh, den man nicht mehr putzen will.
Es ist ein Schmerz in mir aufgebrochen, der mich fast hat aufgeben lassen. Ich musste mir Hilfe suchen, weil ich es alleine nicht geschafft hätte. Das Forum hier, einige Forumsmitglieder, meine Freunde und die Therapie haben mich im Leben gehalten. Und mein Sohn.

Mein NM hat sich überdeutlich abgegrenzt. Hat nicht mit mir gesprochen. Hat gesagt, er trägt keine Verantwortung für meinen Schmerz und wie ich damit zurecht komme.
War kalt, abweisend und unendlich konsequent in der Trennung.
Ist einfach aus meinem, unserem, Leben verschwunden. Um seinen Sohn kümmert er sich, da kann ich nichts sagen.

Es kamen manchmal so Brocken, weil ich nicht locker gelassen habe. Von Überforderung, zuviel Verantwortung, Lebenskrise und Ich weiss nicht was mit mir los ist war da die Rede.
Kontaktsperre war nicht möglich, zuviele Dinge gibt es zu klären bei einem so kleinen Kind. Ich habe versucht mich abzuschotten, mich zu öffnen.
Ist alles nach hinten losgegangen.
Letztendlich habe ich mich für Offenheit entschieden, weil wir uns nicht aus dem Weg gehen können und ich möchte das mein Sohn mit beiden Eltern in einem Leben aufwächst. Heute schreibe ich das, was mir durch den Kopf geht. Auch ihm. Es ist mir egal ob er es liest. Ich will transparent sein. ich will das wir es schaffen ein ordentliches Verhältnis aufzubauen für unseren Sohn.

Ich stand mit monatelang mit dem Wasser bis zum Hals in einem schwarzen loch.
Aber ich hatte mich herausgekämpft. Schritt für Schritt. Habe angefangen meine Anteile zu sehen. Habe angefangen zu verstehen was mit mir passiert ist, eventuell mit ihm. Habe viel unternommen, Gutes für mich getan.
Ich hatte den Eindruck wir bewegen uns aufeinander zu - sehen für unseren Sohn in die gleiche Richtung. Ich habe gedacht er nimmt sich Zeit, seine Krise zu bearbeiten, das letzte Jahr,, unsere Trennung.

Bis vorgestern.
Da hat er mir erzählt, er ist seit Anfang das Jahres (also eineinhalb Monate nach unserer Trennung) offiziell mit dieser Kollegin zusammen.
(ich nehme an so lange hat es gedauert, bis sie sich von ihrem Mann getrennt hat.).
Das hat mich so schwer getroffen - um Monate zurückgeworfen. Es tut wieder so sch....weh.

Er sagt, die Trennung hatte nichts mit ihr zu tun! das galubt er wirklich.
Zwei Familien sind zerstört. Drei kleine Kinder involviert. In mir geht nochmal was kaputt.
All das Gerede von Überforderung und Lebenskrise. Wie passt das zusammen.
Die Wahrheit ist ganz einfach: Es gab jemand anders und die rasarote Wolke war viel zu verlockend. Da denkt man nicht daran, dass Beziehung Arbeit bedeutet. da denkt man nicht daran, dass der Alltag überall einkehrt. Da denkt man nicht daran, dass man doch gerade erst eine familie gegründet hat.

Er hat seine familie abgestreift und weggeworfen. Und sich direkt eine neue Familie zugelegt. Er hat jetzt drei Kinder - wo er mit seinem eigenen schon überfordert war. Wie können Menschen so etwas tun? ist das nicht verantwortungslos. Wie soll ich damit umgehen.
Ich bin ersetzbar - offensichtlich und einfach so.
Ich wollte weitere Kinder. Von diesem gedanken verabschiede ich mich. Wie könnte ich jemals wieder glauben, dass jemand das auch mit mir will und dafür verantwortung übernimmt und sich nicht in die nächstbeste Gelegenheit verliebt?

Ich habe Kopfkino, kann nicht schlafen und nicht essen. Kommt mir das nicht bekannt vor?

Ich will leben - aber ich fühle mich so kaputt. So gedemütigt. Und mein Welt- und Beziehungsbild liegt in Millimetertrümmern vor mir.

Kann ich wieder glücklich werden mit so einer Erfahrung. Kann ich jemandem jemals wieder mein Vertrauen schenken?

Kann mir jemand sagen, dass man so etwas auch verkraftet. Dass es der Mann nicht wert ist, dass ich es wert bin?

Ist viel geworden heute.
Aber ich platze sonst.

21.03.2013 11:03 • #13


S
Meine Fresse, was für eine Drecksa... ohne Mitgefühl Dein ex doch ist. Warum muss er Dir noch eine reinwürgen. Er wollte sich selbst, sein Gewissen entlasten und das soll ein Pädagoge sein? Ich fass es einfach nicht.

Komm zu Dir. Finde Deine Stärke wieder. Langsam, Schritt für Schritt, wie Du es schon mal getan hast. Vielleicht solltest Du Dich davon befreiten, einen, wg dem Kind normalen Zustand der Mutter/Vater/Sohn Beziehung zu erreichen. Gib Deinem Sohn viel Liebe und lass erstmal die Papa Nummer. Das fällt dem jetzt nicht wirklich auf. Später, wenn Du wieder OK bist und Dich annähern kannst (und die neue nicht vor lauter Eifersucht gegen die ex Zicken macht) kannst Du wieder das Papa/Kind Verhältnis zulassen.

Bei mir (m) ist es ähnlich gelaufen. Sie hat sich mit einem anderen davon gemacht. Töchting war 3J. Vor Schmerzen konnte ich mich nicht wirklich kindgerecht um sie kümmern. Die ex hatte das irgendwie verstanden, Kind war viel bei den Großeltern aber jetzt hat es sich normalisiert und sie, die Kleene, ist auch mal bei mir und übernachtet und wir haben Spass.

Bei mir (und dieses nur zum Trost und das es immer irgendwie weitergeht) ist es mittlerweile so, dass ich dem Berufskollegen von ihr, der sie massiv abgeworben hat und sie selbst in einer Krise (Kind krank) scheinbar nicht widerstehen konnte, ich also ihm dankbar bin, da ich jetzt eine wunderbare neue Beziehung gefunden habe, in der fast alles anders ist. Durch viel lesen hier im Forum habe ich auch bei mir Veränderungen bemerken können und ich schaue zuversichtlich (trotz Alter) nach vorne.
Die ex ist übrigens nicht mehr mit dem Typen zusammen. Er entpuppte sich irgendwie so ähnlich, wie ich es hier im Narzissten Thread lese. Freue Dich auf das Frühjahr, raus mit dem Kind, freue Dich auf eine nicht so ferne Zukunft. Kleide Dich neu ein oder stell die Möbel um und geniese das Leben zunächst mal in ganz kleinen Schritten.

21.03.2013 11:32 • x 1 #14


J
schon länger hier:

Danke für deine Worte! Sie machen mir Mut.

Das fällt mir unheimlich schwer einzusehen, dass ER tatsächlich so ein Ar.. oder ich weiss nicht wie ich es bezeichnen kann ist. Ich frage mich ernsthaft ob er ein echtes Problem hat - Störung, etc.
Ich sehe ihn noch immer positiv - und nun muss ich das ganze Bild von ihm auswechseln....

21.03.2013 12:11 • #15


A


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