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Trennung nach 8,5 Jahren trotz Liebe

I
Hallo Zusammen,
kurz zu mir. Ich bin 25 M und habe mich vor ca. 4,5 Monaten von meiner Partnerin nach 8,5 Jahren getrennt.

Ich hatte mich Mitte Dezember von meiner Partnerin getrennt, weil ich jemanden kennengelernt hatte. Ich hatte diese Gefühle meinerseits nicht verstanden, warum ich in einer Beziehung bin und trotzdem eine andere Frau kennen lernen wollte. Für mich sind da die Alarmglocken angeschlagen und ich habe relativ unüberlegt den Schlussstrich gezogen.
Wir haben 3 Jahre lang zusammen gewohnt. Nachdem ich die Trennung ausgesprochen hab, brach eine Welt für Sie zusammen. Sie war am Boden zerstört und ist zeitnah aus der Wohnung gezogen. Ich wohne bis heute in dieser Wohnung.
Ich hab die ersten 2-3 Wochen "Freiheit" genossen. Mir ging es gut und es hat sich richtig angefühlt. Ab der 3 Woche bin ich in ein richtiges Loch gefallen. Ich habe angefangen Sie unglaublich stark zu vermissen, was leider bis heute anhält. Ich war mir unsicher ob ich wirklich Sie vermisse oder einfach nur das Gefühl der Zuneigung von jemanden. Da dieses Gefühl nun 3 Monate anhält, ist für mich klar, dass ich wirklich Sie als Menschen vermisse. Ich liebe sie.
Ich habe mich bei ihr schon mehrfach für mein unüberlegtes Verhalten entschuldigt. Sie war dann in unregelmäßigen Abständen bei mir in der Wohnung und wir haben gekocht, zusammen wieder auf den Sofa gelegen und anfangs auch miteinander geschlafen. Ich sprach Sie dann irgendwann an und fragte, ob wir es nicht nochmal versuchen wollten. Sie verneinte und sagte, dass sie im Moment nicht weiß, was das richtige ist, sie mich aber nicht verlieren will und mich auch noch lieben würde. Dies hab ich öfters gefragt und hintenherum habe ich von Freunden erfahren, dass sie sich dadurch massiv unter Druck gesetzt fühlt. Daher Frage ich dies nun nicht mehr.
Nun bin ich an einem Punkt angekommen, wo mir keiner so richtig weiterhelfen kann. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich liebe diese Frau und würde alles dafür tun, damit es zwischen uns wieder funktioniert. Da Sie aber nicht weiß was Sie will, bin ich mir nun unsicher ob ich Sie gehen lassen soll in der Hoffnung sie kommt vielleicht irgendwann zurück oder ob ich ihr aktiv meine Gefühle zeigen soll?
Darüberhinaus sei noch zu erwähnen, dass die Beziehung gegen Ende nicht so gut lief. Beide haben die Beziehung etwas schleifen lassen und nun im Nachhinein habe ich auch selbstreflektierend bemerkt, dass ich mich auch oftmals falsch Verhalten habe. Ich hab gemerkt, dass ich toxische Verhaltensweisen ihr gegenüber aufgezeigt habe.

19.04.2022 08:21 • #1


FrauDrachin
Hey @Izaak ,

tut mir leid, dass du so zu kämpfen hast.

Vielleicht hier aus meiner weiblichen Sicht:

Zitat von Izaak:
Für mich sind da die Alarmglocken angeschlagen und ich habe relativ unüberlegt den Schlussstrich gezogen.


Für mich ist halt eines der wichtigsten Dinge in einer Beziehung, dass man sie nicht leichtfertig aufgibt. Dass ich mir sicher sein kann, dass der andere zu mir kommt, wenn etwas nicht stimmt.
Wie soll ich mich entspannen, wenn der Mensch, den ich liebe, und damit ja auch das Leben, das ich führen wollte, von jetzt auf gleich weg ist?
Und wie soll ich mit so einem Menschen eine Familie gründen, eine wirtschaftliche Existenz aufbauen, wenn er unüberlegt weg ist, wenn etwas nicht passt?
Für mich ist das eines der ganz wenigen KO Kriterien.

Also, dann wäre die Frage, was müsste ein Mann anstellen, dass ich ihm trotzdem eine zweite Chance gebe.
Wie gesagt, eigentlich ist eine zweite Chance in diesem besoneren Fall echt ein Widerspruch in sich.

Aber gesetzt den Fall.
Punkt eins: ein weiteres KO Kriterium wäre, wenn ein Mann mit den von ihm selber getroffenen Entscheidungen nicht leben kann, und dann rumheult. Wenn ich mich so verletzen lassen muss, wie es eine Trennung nunmal tut, und dann kommt dieser Mensch nochmal mit Erwartungen um die Ecke.
Dieser Mann müsste mich ganz klar wissen lassen, dass er mich liebt und will, aber dass er keine Ansprüche an mich hat, und meine Entscheidung akzeptiert, und keine Spielchen spielt, und schon gar keinen Druck aufbaut, um mich zurück zu bekommen.

Punkt zwei: da ich ja davon ausgehen muss, dass das dann dein Konfliktlösungsmuster ist, wenn gravierendere Probleme auftauchen, würde ich verlangen, dass du dich damit wirklich auseinandergesetzt hast.
Das da z.B.:

Zitat von Izaak:
Da dieses Gefühl nun 3 Monate anhält, ist für mich klar, dass ich wirklich Sie als Menschen vermisse. Ich liebe sie.


erscheint mir etwas dünn.
Immerhin glaubtest du sie wenig genug zu lieben, um ihr eine Trennung zuzumuten.
Und ein Gefühl, das drei Monate anhält muss doch keine Liebe sein. Im Gegenteil, diese Verzweiflung, die bei dir spürbar ist, spricht dafür, dass da auch noch was anderes ist. Schau auf dich, und was bei dir da passiert ist, und was bei dir da jetzt passiert, und hör auf, an ihr rumzuzerren.

Punkt drei:
Zitat von Izaak:
Darüberhinaus sei noch zu erwähnen, dass die Beziehung gegen Ende nicht so gut lief. Beide haben die Beziehung etwas schleifen lassen und nun im Nachhinein habe ich auch selbstreflektierend bemerkt, dass ich mich auch oftmals falsch Verhalten habe. Ich hab gemerkt, dass ich toxische Verhaltensweisen ihr gegenüber aufgezeigt habe.

Ich weiß ja nicht, was toxische Verhaltensweisen für dich sind, ich wäre mit dem Begriff sehr vorsichtig, er wird sehr inflationär eingesetzt.
Aber auch das ist ja nicht etwas, das sich durch ein bisschen Selbstreflexion aus der Welt schaffen läßt. Besonders, wenn Mann parallel die ganze Zeit versucht, bei Frau wieder seinen Willen zu bekommen.
Bei einer zweiten Chance würde ich auch erwarten, dass mir mehr als nur oberflächliche Überlegungen und Vorschläge gemacht werden, wie wir die Beziehung die nächsten 8,5 Jahre auf gesündere Beine stellen können.

Wie auch immer...
Ich würde in so einem Fall eher keine zweiten Chancen verteilen, und wenn dann müsstest du mir wirklich plausibel erklären können, dass du 1. versteht, was du mir für einen Schmerz bereitet hat, 2. verstehst, was da mit dir selber abgegangen ist und abgeht, und 3. warum du das nächste mal nicht abhauen wirst, wenns kompliziert wird, und wie du statt dessen versuchen wirst, das Problem aus der Welt zu schaffen.

19.04.2022 09:16 • x 8 #2


A


Trennung nach 8,5 Jahren trotz Liebe

x 3


K
Pinkstar hat es extrem treffend geschrieben. Du hättest, als Du Interesse für eine andere entwickelt hast, das mit ihr besprechen müssen. Mit dem Hintergrund, dass ihr beide es schafft. Ihr hättest Du damit die Sicherheit gegeben, dass Du Eure Beziehung ernst nimmst und mit ihr zusammen sein willst.

Dass Du empfänglich für die Avancen der anderen Frau warst, hat seine Gründe gehabt. Die hättest Du mit ihr (Deiner Ex) herausfinden und abstellen müssen.

Aber, Du hast ihr gezeigt, dass Du dann aus der Beziehung gehst. Das verunsichert massiv und beschädigt das Vertrauen. Logisch, dass sie sich jetzt nicht einfach mal leichtfertig wieder für Dich entscheidet.

Du kannst eigentlich gar nichts tun. Wenn sie noch Kontakt mit Dir haben will, dann freue Dich darüber und geniesse die Zeit mit ihr. Alles andere muss von ihr kommen. Und das freiwillig, ohne dass Du wiederholt über einen neuen Versuch mit ihr sprichst. Wenn sie sich dafür entscheidet, dann nur, weil Du keinen Druck gemacht hast, Verständnis zeigst und nichts verlangst..... ist schwer für Dich. Aber überlege Dir, wie schwer die Zeit für sie war, als Du gingst.

19.04.2022 09:33 • x 4 #3


makhulu
Hallo Izaak,

das ist natürlich eine schwierige Situation, weil du ihr wahrscheinlich das Herz gebrochen hast, indem du Schluss gemacht hast.

Die Selbstreflektion ist gut und wird die weiterhelfen, egal wie es ausgeht.

Ich kann nur empfehlen, den Druck komplett wegzulassen. Der Druck wird sie nur weiter von dir wegstoßen.

Ich denke ich würde hier nach dem Motto Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer agieren.

Du hast zwar Schluss gemacht, aber ich denke du hast relativ deutlich gemacht, dass du es als einen Fehler ansiehst und dich dafür entschuldigt.

Ich denke der Ball liegt jetzt bei ihr und du solltest nicht in die Illusion der Aktion verfallen sondern dich zurückziehen, den Druck rausnehmen und abwarten.

Falls sie nicht wieder auf dich zurückkommt gibt es sowieso nichts, was du hättest machen können um sie davon zu überzeugen.

Man kann Frauen nicht mit rationalen Argumenten oder Aktionen zum Thema Liebe überreden

19.04.2022 09:42 • x 2 #4


I
Mein erster Gedanke war,dass ihr beide eigentlich wisst, dass es vorbei ist. Irgendwo auf verständlich, kennengelernt mit 16, seit 8 Jahren zusammen, nie etwas anderes erlebt. Liest man hier öfter, dass diese vermeintlichen Vorzeigebeziehungen zu Ende gehen, weil sich zumindest einer in eine andere Richtung entwickelt, platt gesagt, jemand anderen kennenlernt oder sein Single Dasein genießen will...
Ich denke euch fehlt die Gewohnheit, schließlich ist keiner von euch je alleine gewesen, ihr könnt beide nicht loslassen. Dieses ich weiß nicht was ich will Gesabbel empfinde ich als geistigen Dünnschiss, zumindest muss ich ehrlich zugeben, dass es das bei mir immer war, wenn ich sowas ausgehaucht habe. Übersetzt heißt es: ich will nicht mit dir zusammen sein.
Wenn ich mit jemandem zusammen sein will, empfinde ich es nicht als Druck, wenn er/sie das auch will.

Letztendlich bist du auf dem Boden der Tatsachen angekommen, hast gemerkt, dass dir die Beziehung abgeht. Sie ist unsicher ob und wie sie alleine klar kommt nach der langen Zeit, und meine Glaskugel sagt mir, dass du ganz fix abgemeldet bist, wenn sie jemand neuen kennenlernt. Du bist halt der Trumpf in der Hinterhand.
Ich würde dieses Konstrukt auflösen, eure gemeinsame Zeit ist vorbei und ich denke, das wisst ihr Beide.
Aber den Seitenhieb kann ich mir leider nicht verkneifen: selber Schuld, wenn man vor lauter ich will ich will ich will plötzlich den Menschen vergisst, mit dem man lange sein Leben geteilt hat. Klingt gemein, aber ein bisschen gönne dich deiner Ex die Genugtuung. Aber nun ist es gut, du hast genug gelitten, schau nach vorne

19.04.2022 09:45 • x 1 #5


FrauDrachin
Nachdem ich dir die Sichtweise einer verlassenen Frau erzählt habe, möchte ich dir noch einen etwas anderen Blickwinkel aufzeigen:

Zitat von Izaak:
Für mich sind da die Alarmglocken angeschlagen und ich habe relativ unüberlegt den Schlussstrich gezogen.

Das kommt mir schon etwas seltsam vor.
Wenn diese Beziehung 8,5 Jahre gehalten hat, dann bist du bestimmt nicht der Typ, der leichtfertig davonläuft, wenns schwierig wird.
Irgendetwas hat dich gehörig in Panik (?) versetzt, so dass du Hals über Kopf reagiert hast.
Was genau war das?
Ich würde das keinesfalls als Laune runterspielen. Wie gesagt, 8,5 Jahre Beziehung lassen es fast ausgeschlossen erscheinen, dass das ein Muster von dir ist.
Unabhängig davon, wie die Sache ausgeht, ich denke, das ist wirklich wichtig, das zu verstehen.

Zitat von Izaak:
Ich hab die ersten 2-3 Wochen Freiheit genossen. Mir ging es gut und es hat sich richtig angefühlt. Ab der 3 Woche bin ich in ein richtiges Loch gefallen.


Naja, und dann das...
Von was hast du dich befreit gefühlt?
Das wäre ein wichtiger Ansatzpunkt, um die Beziehung dein toxisches Verhalten, und das nicht mehr so gut gelaufen zu erforschen.
Und ich würde vermuten, du bist erst in ein Loch gefallen, und hast dich dann in die naheliegende Erklärung verbissen. Versuch den Moment zu erforschen, wo du ins Loch gefallen warst, aber noch nicht glaubtest, die Erklärung gefunden zu haben. Welche anderen Erklärungen wären denkbar?

19.04.2022 13:40 • x 3 #6


I
Vielen Dank FrauDrachin,

das sind unglaublich Augen öffnende Denkweisen. Tatsächlich ist es so gewesen, dass ich mit meinen besten Freunden (ausschließlich Männer) auch schon über dieses Thema oftmals gesprochen habe. Leider konnten die es meistens nicht so objektiv betrachten wie hier im Forum. Sie wurde natürlich voll im Freundeskreis integriert und meine Freunde mochten sie auch alle sehr.
Nun werde ich im nächsten Schritt weiter in mich hineinhorchen und herausfinden was mit mir los ist und warum es soweit gekommmen ist. Leider habe ich es wieder nicht sein lassen könne und habe ihr eine Nachricht geschrieben. Mit dieser Nachricht wollte ich den Druck wegnehmen. Ich habe ihr über meine Gefühlslage geschrieben und das ich es bereue wie sehr ich ihr Vertrauen mit Füßen getreten habe und somit unser beiden Herzen gebrochen habe. Ich habe meine Fehler in meinem Verhalten eingesehen und will dort auch an mich selbst arbeiten. Auch habe ich geschrieben, dass ich ihr aktuelles Verhalten absolut gerechtfertigt finde, ich nun aber keine Forderungen oder Erwartungen mehr an sie stelle. Auch bin ich auf die angesprochenen toxischen Verhaltensmuster eingegangen, welche ich selber an mir erkennen musste. Die da wären:

- Ich habe bei Streitigkeiten immer den Fehler zuerst bei ihr gesucht und selten bei mir selber, da ich ja nie etwas falsch mache.

- Ich habe Sie bei Gesprächen nicht mehr so richtig wahrgenommen und ihren Anliegen, Gefühlen und co. zu wenig Beachtung geschenkt. Auch habe ich sie zu selten an meinen Gedanken und Gefühlen teilhaben lassen.

- Ich habe über Dinge hinweg geschwiegen, weil ich Konflikte oder Streitigkeiten nicht wollte. Bei Nachfragen ihrerseits war für mich dann immer alles gut. Ich hatte vorher auch immer überlegt, ob ich bei Dingen die ich gerne Ansprechen wollte, sie verletzen könnte und dadurch dann wieder ein Konflikt enstehen würde. Meistens habe ich dann nie etwas angesprochen.

- Ich habe mich oft auf ihre Kosten aufgewertet. Sie kommt immer zu spät - Ich wäre immer pünktlich und wie kann sie nur so unzuverlässig sein. Ihr fällt ein Teller runter - Mir würde soetwas nie passieren und wie kann sie nur so tollpatschig sein. Ich habe ihr dann immer irgendwelche Sprüche gedrückt, womit ich sie im Endeffekt verunsichert habe und mich in meinen Gefühlen ermächtigt habe.

Zitat von FrauDrachin:
Wenn diese Beziehung 8,5 Jahre gehalten hat, dann bist du bestimmt nicht der Typ, der leichtfertig davonläuft, wenns schwierig wird.
Irgendetwas hat dich gehörig in Panik (?) versetzt, so dass du Hals über Kopf reagiert hast.
Was genau war das?
Ich würde das keinesfalls als Laune runterspielen. Wie gesagt, 8,5 Jahre Beziehung lassen es fast ausgeschlossen erscheinen, dass das ein Muster von dir ist.


Ich sehe auch den Fehler bei mir. Wir haben immer für uns und unsere Beziehung gekämpft und haben an uns gearbeitet. Aber ich glaube es waren in Summe die Kleinigkeiten die mich gestört haben und die neue Bekanntschaft war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Mit Kleinigkeiten meine ich die Dinge die ich runtergeschluckt habe und nicht angesprochen habe. Sie war eine Dramaqueen und hat gerne aus Kleinigkeiten ein riesen Thema gemacht. Es musste jede Kleinigkeit dermaßen ausdiskutiert werden, das mir das alles zu viel war. Ich musste mich bei Streitigkeiten meistens erst sammeln und klare Gedanken finden und sie musste alles immer sofort regeln und klären und hat mich damit dermaßen eingeengt.

Naja Ende von der Nachricht war, dass wir gerne nochmal über gewisse Dinge sprecchen können und das ich den Kontakt den wir momentan noch haben, so nicht weitergehen kann. Daraufhin hat Sie Dinge geschrieben, die ich (als Mann) nicht verstehe.
Kurzfassung:
- Meine Nachricht bedeutet ihr viel.
- Sie sieht nicht nur das schlechte.
- Ihr geht es auch nicht gut.
- Sie hätte nie gedacht, dass das mit uns zuende gehen würde.
- Ich wüsste, das sie uns immer in der Zukunft zusammen gesehen hat. Vielleicht auch zu krampfartig?
- Ich bin für sie ein toller Mann und ein toller Partner.
- Ich hätte in den letzten Wochen alles richtig gemacht und verdiene es nicht auf sie zu warten.

Für mich sind das schon wieder Dinge die mir Hoffnung geben oder will sie mich einfach besänftigen?

Achherje so viele Fragezeichen in meinen Kopf. Ich werde den Kontakt mit ihr massiv reduzieren und auf mich selber gucken und sehen wohin mich das ganze führt.

20.04.2022 12:17 • x 1 #7


M
Zitat von Izaak:
Vielen Dank FrauDrachin, das sind unglaublich Augen öffnende Denkweisen. Tatsächlich ist es so gewesen, dass ich mit meinen besten Freunden ...


@ izaak

Wenn ich mir so ihre Aussagen aus deiner Zusammenfassung durchlese, kommt bei mir das Gefühl hoch, als ob mir jemand durch die Blume sagen möchte/ wollen würde, dass es mit der Beziehung erst einmal vorbei ist.

Ich hoffe für dich, dass ich mich täusche...

20.04.2022 13:00 • x 1 #8


DieSeherin
Zitat von Iunderstand:
Mein erster Gedanke war,dass ihr beide eigentlich wisst, dass es vorbei ist. Irgendwo auf verständlich, kennengelernt mit 16, seit 8 Jahren zusammen, nie etwas anderes erlebt.


das war auch mein erster gedanke! ihr seid miteinander erwachsen geworden, habt all die lebens-prägenden dinge miteinander erlebt... schulabschlüsse, führerschein, berufsanfänge/studium, die erste eigene wohnung, abnabelung vom elternhaus, die ersten kleinen traumschlösser einer gemeinsamen familie... das schafft eine wahnsinnige starke bindung - und das sogar noch, wenn die trennung schon längst im raum steht!

bei euch beiden kann ich noch nicht so ganz einschätzen, wohin die reise gehen könnte. denn du bist schon ausgebrochen und hast freiheit geschnuppert, sie ist wohl immer noch ein wenig im schockzustand und muss sich selber erst einmal ganz neu sortieren. da verstehe ich gut, dass sie nicht sofort in ein nest zurück kriechen möchte, das es ja so gar nicht mehr gibt.

ich würde mich nicht einfach zurückziehen und nichts tun, sondern ankündigen, dass du euch beiden zeit und raum geben willst, zu erfühlen, wo jeder von euch gerade steht und anregen, dass ihr euch in ein paar wochen mal trefft und redet.

20.04.2022 13:00 • x 2 #9


FrauDrachin
Hey @Izaak ,

das zeichnet doch ein wesentlich differenzierteres Bild von der ganzen Sache.

Zu deinen toxischen Verhaltensweisen möchte ich dir noch sagen, dass ich die (bis auf die eine, wo du dich auf ihre Kosten besser machst) nicht dramatisch finde, und denke, dass sich so Verhaltensweisen in jeder längeren Beziehung einschleichen.
Ich finde es spricht absolut für dich, und ich finde das wirklich ganz toll, dass du dir darüber Gedanken machst! Ich kenne so viele Leute, die sich da nie hinterfragen und einfach in ihrem Trott bleiben. Das ist eine tolle Basis für eine Beziehung, mit ihr oder mit jeamnd anderem.

Wirklich problematisch ist natürlich, dass ihr keinen vernünftigen Modus habt, über Probleme zu sprechen. Dramaqueen vs. Schlucker. Jetzt sofort alles auf den Tisch Packerin vs. Lass uns erst mal runterkommen.
Das wäre halt total wichtig, dass ihr da einen Weg für euch findet. Falls ihr es nochmal miteinander versuchen wollt, wären da vielleicht ein paar Termine bei der Paarberatung sinnvoll, würde ich sagen.

Deine Nachricht finde ich so in der Form gut, offensichtlich hat sie sie ja auch recht gut aufgenommen.
Ihre Nachricht würde ich dahingehend interpretieren, dass sie sich auch bewußt ist, dass der Wurm drin war bei euch, und sich zumindest nicht sicher ist, ob die Trennung nicht vielleicht das richtige ist.

Jetzt musst du halt, wie du es dir ja auch vorgenommen hast, in dich reinhören, ob sich die Sache nicht tatsächlich totgelaufen hat. Und ob dir da dein Unterbewußtsein aka unüberlegtes Handeln nicht einen Gefallen getan hat, indem es eine Entscheidung herbeigeführt hat, die du so rational ewig nicht getroffen hättest.
Wie geht es dir mit dem Gedanken, mit diesr Frau (genau so, weil Menschen ändern sich nicht grundlegend) die nächsten 10, 20, 50 Jahre zu verbringen?
Auf was freust du dich, wovor graut dir?
Spür auch ruhig in deinen Körper rein, was der dir für eine Antwort gibt.

20.04.2022 13:43 • x 1 #10


I
Nochmals danke für die tollen Anregungen!

Zitat von DieSeherin:
das war auch mein erster gedanke! ihr seid miteinander erwachsen geworden, habt all die lebens-prägenden dinge miteinander erlebt... schulabschlüsse, führerschein, berufsanfänge/studium, die erste eigene wohnung, abnabelung vom elternhaus, die ersten kleinen traumschlösser einer gemeinsamen familie... das schafft eine wahnsinnige starke bindung - und das sogar noch, wenn die trennung schon längst im raum steht!


So sieht es wohl leider aus. Ich merke diese Bindung und es war auch Besonders und diese Ereignise haben unsere Beziehung wahnsinnig geprägt. Ich denke gerne daran zurück, was wir schon alles erlebt und gemeinsam verbracht haben. Vor allem aber auch was wir schon alles zusammen gemeistert haben.

Zitat von DieSeherin:
ich würde mich nicht einfach zurückziehen und nichts tun, sondern ankündigen, dass du euch beiden zeit und raum geben willst, zu erfühlen, wo jeder von euch gerade steht und anregen, dass ihr euch in ein paar wochen mal trefft und redet.


Ich habe tatsächlich täglichen, aber kein intensiven, Kontakt mit ihr über Snapchat. Wir schicken uns dort täglich irgendwelche Situationen aus dem Alltag. Daher weiß ich ganz grob, was bei ihr im Leben vorgeht. Nun hab ich hierdurch vernehmen können, dass Sie positiv auf das Coronavirus getestet worden ist und es ihr gesundheitlich wirklich schlecht geht. Darüber hinaus hatte sie vor ca. einem Monat eine Folge-OP aus gesundheitlichen Gründen (die erste OP war noch in unserer Beziehung).
Nun habe ich mich in diesen beiden Situationen natürlich Sorgen um sie gemacht und habe mich des Öfteren auch nach ihrem Zustand informiert. Ich habe gefragt wie es ihr ergeht und ob es im laufe der Zeit schon besser wird. Ich hatte ihr auch Angeboten, dass wir gerne mal quatschen können, wenn ihr danach ist. Dem hatte sie auch zugesagt und wir haben daraufhin kurz telefoniert. Es war auch ein gutes Gespräch. Sie hat erzählt wie es ihr geht und dann haben wir noch kurz über unser Leben gesprochen. Die Trennung oder irgendein Beziehungskram wurde nicht angesprochen. Das will ich auch nicht mehr ansprechen. Am Ende des Gespräches sind wir so verblieben, dass sie sich bei mir melden wird, wenn es ihr besser geht und dann wollten wir uns nochmal treffen (auch im Zuge meiner letzten umfangreichen Nachricht an ihr). Mit dieser ganzen Aktion wollte ich ihr irgendwie übermitteln, dass ich mich wirklich um sie und ihr Wohlergehen sorge und dass ich trotz der ganzen Situation für sie da bin. Ist das schon wieder zu viel?

Zitat von FrauDrachin:
Wie geht es dir mit dem Gedanken, mit diesr Frau (genau so, weil Menschen ändern sich nicht grundlegend) die nächsten 10, 20, 50 Jahre zu verbringen?
Auf was freust du dich, wovor graut dir?
Spür auch ruhig in deinen Körper rein, was der dir für eine Antwort gibt.


In der ganzen Zeit der Trennung hatte ich versucht mir Ablenkung durch Partys, Feierein und Bargängen zu hohlen. Hier habe ich dann auch Kontakt zu anderen Frauen gehabt und dort habe ich oftmals gemerkt, was ich an meiner EX überhaupt hatte. Sei es nur das körperliche Aussehen oder die Art wie diese neuen Frau ist. Nun war es so, dass ich nach einer weiteren Nacht in der Disco mit zu einer anderen Frau nach Hause gegangen war. Optisch nicht mein Typ, aber ich habe mir eingeredet, dass ich das vielleicht brauche um über meine Ex hinwegzukommen. Um für mich selber zu erkennen da geht noch was. Nun habe ich an dem Abend auch gut getrunken gehabt, habe mit der Frau dann bei ihr zuhause rumgemacht und als es dann zur Sache ging, habe ich keinen hoch bekommen. Während es dort zur Sache ging, war meine Ex unglaublich präsent in meinen Gedanken und ich habe mich währenddessen einfach nur dreckig und schlecht gefühlt. So als hätte ich sie betrogen, obwohl wir nicht zusammen sind. Ist das irgendwie ein Zeichen, oder rede ich mir da nur wieder was ein?

Um zu den Fragen nochmal zurückzukommen:
Zitat von FrauDrachin:
Wie geht es dir mit dem Gedanken, mit diesr Frau (genau so, weil Menschen ändern sich nicht grundlegend) die nächsten 10, 20, 50 Jahre zu verbringen?

Durch die Ereignisse und Bekanntschaften anderer Frauen merke ich einfach umso mehr was ich an meiner Ex hatte und dass wir schon sehr auf einer Wellenlänge waren.

Zitat von FrauDrachin:
Auf was freust du dich, wovor graut dir?

Ich weiß (oder ich rede es mir ein), dass es einfach nur besser werden kann als zuvor. Wir haben immer aus unseren Fehlern gelernt und waren immer willig an uns zu arbeiten. Außer dieses eine Mal.... Aber ich habe Angst, dass es genau so wird wie es in letzter Zeit war. Dann ist es nur eine Frage der Zeit wann wir wieder so dastehen, wie wir es heute tun.

25.04.2022 09:55 • #11


FrauDrachin
Zitat von Izaak:
Wir haben immer aus unseren Fehlern gelernt und waren immer willig an uns zu arbeiten.


Uah....
Ganz ehrlich? Ich freue mich nich auf eine Beziehung, wo wir willig an uns arbeiten und aus unseren Fehlern lernen...
Wenn ich an meinen Freund denke, freu ich mich auf unsere sinnlosen, lustigen Gespräche, aufs Tanzen mit ihm, auf zusammengekuschelt schlafen, darauf, wie er mich anschaut...
Wovor mir graut: die ständige Vorderung nach 100%iger Aufmerksamkeit, diese Art, ununterbrochen körperlich aneinanderkleben zu müssen, seine Unfähigkeit, mir meinen Raum zu lassen, wenn ich ihn brauche...

Kein Vergleich mit anderen Frauen.

So ungefähr meinte ich das.

Nein, dass es mit dem ONS nicht geklappt hat, halte ich für kein Zeichen deines Körpers. Viele Leute können ohne zumindest leichtes verliebt sein keinen S. haben. Auch kein Wunder, dass sie noch so präsent in deinem Kopf war. Letztlich, im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee.

Ne, eher so: Wenn du dir in allen Details ein Ereignis in 5 Jahren herbeiträumst... z.B. einen wichtigen Abschluss, oder sowas. Kommt sie da vor? Wenn du an sie in dieser Situation denkst, z.B. wie sie dir zu diesem Abschluss gratuliert, was fühlst du? Fühlt es sich hell und leicht an, freust du dich in deiner Fantasie, oder fühlt es sich eher dunkel und bedrückend an?
Oder wenn du an ein gemeinsames Frühstück in 10 Jahren denkst...

25.04.2022 10:23 • #12


A


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