Trennung nicht bewältigen können

L
Hallo,

mein Freund hat sich vor 2 Monaten von mir getrennt. Wir waren 3 1/2 Jahre zusammen. Er war mein erster Freund. Wir hatten seit 5 Monaten eine Fernbeziehung (Deutschland - Asien) und ich konnte mich in der zeit noch nicht richtig festlegen, wann ich zurückkomme. Er hat mir auch immer wieder gesagt, dass es ihm mit der Fernbeziehung nicht gut geht, aber ich habe es in dem Moment nicht hören wollen und es einfach verdrängt.

Ich habe das Gefühl die Schuld an der Trennung zu haben, weil ich keine Kompromisse eingehen wollte in dem Moment und nicht richtig zugehört habe. Das tut mir so leid, da ich ihm nicht wehtun wollte und ich nicht wollte, dass er sich wegen mir schlecht fühlt. Iich kann mich gar nicht mehr in die Zeit hineinversetzen, als ich mich noch nicht endgültig entschieden hatte, wann ich wieder zurückkomme. Es tut mir so weh, dass er, wenn er an unsere Beziehung denkt, auch immer daran denken wird. Ich kann mich zu nichts aufraffen, jeder Tag ist eine Qual.

Mir geht es so schlecht mit der Trennung. Er war mein erster Freund und ich habe noch nie so viel für jemand anderen empfunden. Er ist wirklich ein toller, sensibler, schöner und intelligenter und sehr netter Mann und ich habe nicht das Gefühl jemals darüber hinwegzukommen. Er werde nicht noch einmal jemanden finden. Ich fühle mich so verzweifelt, panisch, traurig, kann nichts essen und nicht schlafen. Ich bin so enttäuscht von mir, dass ich so gehandelt habe und ich habe das Gefühl mein Leben durchtrieben zu haben. Ich weiss gar nicht, wer ich ohne ihn bin und auch nicht mehr, was mir Spaß gemacht hat.

Er fehlt mir so sehr. Ich habe das Gefühl, dass ich noch keinen Schritt weiter bin direkt nach der Trennung. Wir hatten in den letzten 2 Monaten auch noch relativ viel Kontakt, von mir ausgehend. Ich habe mir noch viele Hoffnungen gemacht, aber jetzt hat er sehr deutlich gesagt, dass es für ihn endgültig ist und er mich aus seinem Leben streicht. Ich bin so verzweifelt. Ich habe den Fehler meines Lebens gemacht. Wenn ich in Deutschland gewesen wäre, wären wir noch zusammen und vielleicht auch für immer. Ich weiss nicht, wie ich darüber hinwegkommen soll. Ich grübel die ganze Zeit, ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt.

Ich bin 28, und ich glaube, dass ich niemanden mehr finden werde... Er war meine erste große Liebe und ich werde nie jemand anderen mehr so lieben können wie ihn. Ich werde nie darüber hinwegkommen.

14.06.2015 02:30 • #1


N
Zitat von lisma:

Ich bin 28, und ich glaube, dass ich niemanden mehr finden werde... Er war meine erste große Liebe und ich werde nie jemand anderen mehr so lieben können wie ihn. Ich werde nie darüber hinwegkommen.


Glaub mir Liebes, das wirst du.
Noch ist alles frisch und du weißt nicht, wo dir der Kopf steht. Deine Gefühle fahren Achterbahn und scheinbar ergibt nichts mehr einen Sinn.
Das ist normal. Mach dir deswegen keine Gedanken. Du musst dich erst einmal sammeln und neu orientieren.
Zitat:
Ich habe das Gefühl die Schuld an der Trennung zu haben, weil ich keine Kompromisse eingehen wollte ...

Welche Kompromisse ist er eingegangen?
Dein Aufenthalt im Ausland hat doch sicher etwas mit deiner beruflichen Weiterentwicklung zu tun, oder?
Missgönnt er dir das?
War er in der Zeit nicht Mittelpunkt der Erde oder deines Universums, fühlte sich ungeliebt und ignoriert?
Dann hat er ein grundsätzliches Problem.
Dein Auslandsaufenthalt ist ja sicher nicht für Jahre geplant. Ein Ende ist also abzusehen, auch wenn du dich über den Zeitpunkt nicht so ganz entschließen kannst.
Er hätte sich doch für dich und mit dir freuen können, dass du solch eine Gelegenheit bekommen hast.

Zitat:
Mir geht es so schlecht mit der Trennung. Er war mein erster Freund und ich habe noch nie so viel für jemand anderen empfunden.

Das glaube ich dir und kann wohl jeder hier nachempfinden.
Eine Trennung ist nichts, was man sich täglich wünscht. Die meisten stürzt eine Trennung in eine tiefe persönliche Krise. Mir ging das auch so. Verlustschmerzen sind schlimm. Sie haben aber meist eine Ursache. Diese gilt es herauszufinden, dann kannst du die Trennung besser verarbeiten und damit abschließen.
Im Moment bestimmen die Gefühle deinen Tag. Und es ist wichtig,dass du ihnen den gewünschten Raum gibst. Unterdrücke sie nicht, sondern lass alles raus! Danach fühlst du dich Stück für Stück besser. Nicht gleich heute oder morgen. Das braucht Zeit.
Such dir jemanden, mit dem du dich besprechen kannst! Hast du dort, wo du bist, jemanden, dem du dich anvertrauen kannst? Wenn nicht, hilft Schreiben genauso sehr. Schreib doch so eine Art Tagebuch oder weiter hier im Forum. Ausgesprochene (oder geschriebene) Worte erhalten plötzlich einen neuen Sinn und manche Frage beantwortet sich fast im Selbstlauf.

Fühl dich gedrückt

14.06.2015 14:03 • #2


A


Trennung nicht bewältigen können

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L
Danke! Doch ich kann ihn auf jeden Fall verstehen... Es ist wirklich meine Schuld. Das Praktikum war auf 3 Monate angelegt, dann hab waren es vier und ich hab noch ein Anschlusspraktikum gefunden, sodass es jetzt am Ende 10 Monate sind... Und ich hatte noch überelgt mich auf eine Stelle im Ausland zu bewerben. Er hat mir auch gesagt, dass es ihm damit nicht gut geht, aber ich habe den Ernst der Lage nicht erkannt. Über Skype ist es sehr schwierig wirklich mitzubekommen, wie es dem anderen geht. Er hat mir dann kommuniziert, dass das mein letzter Auslandaufenthalt sein muss. Davon habe ich mich unter Druck gesetzt gefühlt in dem Moment. Wir haben keinen Kompromiss gefunden. Aber in der Situation war mir das überhaupt nicht bewusst. Ich habe die letzten 2 Monate versucht, ihn zurueckzugewinnen, aber er hat sich das gut ueberlegt und ist auch sehr konsequent. Es ist meine Schuld. Ich komme mir wie der schlechteste Mensch vor, ich wusste nicht, dass ich mich so egoistisch verhalten kann... Er fehlt mir so, ich habe das nicht so gewollt...

14.06.2015 15:04 • #3


A
Ich verstehe dich nicht ganz. Du hast also überlegt, auf Jahre hinaus am anderen Ende der Welt zu verbringen und nicht daran gedacht oder es war dir egal, dass das deinem Freund eines Tages zu wenig sein könnte? Du wolltest eine jahrelange Skype-Beziehung mit Option auf immer und ewig getrennt durch Kontinente, aber dennoch eine Partnerschaft zu jemanden, mit dem du dich austauschen kannst und nichts weiter? Schon strange. Also fehlt dir jemand, mit dem du reden kannst, der dir sagt, dass du ihm was bedeutest? Weil mehr war da ja nicht mehr, seit fast einem Jahr (!).

Du warst nicht egoistisch, du bist es jetzt noch viel mehr. Dass du ihm fehlst, hast du in deine Lebensentscheidungen nicht einbezogen, in Wahrheit ihn überhaupt nicht. Und jetzt, wo er dir nicht mehr das virtuelle Patschhandi hält, fehlt dir halt doch was. Und jetzt wars dann plötzlich die große Liebe? Das war keine Liebe, das war ein Sicherheitsnetz. Hättest du ihn wirklich so unendlich geliebt, hättest du doch nie überlegt, ohne wirkliche Aussicht auf Rückkehr auf einem anderen Kontinent zu bleiben.

Weil du ihn jetzt verloren hast, hebst du ihn rückwirkend auf ein Podest, auf dem er nie stand, als ihr noch zusammen wart. Du hast Angst vor dem Alleinsein. Nichts weiter. Aber du bist ja ohnehin allein, du lebst auf einem anderen Kontinent. Das war dir ja auch egal, als ihr noch zusammen wart. Was hast du erwartet? Dass er jahrelang nie wieder S. oder Körperkontakt haben wird. Weil ihr ja eine Beziehung habt? Du hast ihm über ein halbes Jahr mehr oder weniger suggeriert, dass er dir wurscht ist. Jetzt ist der Jammer groß? Weil keiner mehr da ist, mit dem du regelmäßig skypen kannst? Sorry, aber werd erwachsen.

Du wolltest dein Ding durchziehen, jetzt ziehs durch! Jetzt brauchst du doch erst recht kein schlechtes Gewissen mehr zu haben. Jetzt kannst du ruhig den Job annehmen, dich in neue Abenteuer stürzen. Good luck!

14.06.2015 15:55 • #4




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