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Trennung oder Bleiben nach 28 Jahren?

K
Hallo,
mein Mann und ich sind seit 28 Jahren ein Paar. Wir haben 3 Kinder im Grundschulalter. In unserer Beziehung gab es immer mal Höhen und Tiefen. Er ist mal Fremdgegangen, das Thema ist aber schon sehr lange erledingt und ich habe es akzeptiert. Danach haben wir unsere 3 Kinder bekommen und geheiratet. Wir haben beide den selbsen Beruf und zum Teil auch in den gleichen Büros gearbeitet. Vor den Kindern haben wir beide sehr viel gearbeitet.
Nachdem die Kinder kamen, bin ich zu Hause geblieben. In der Zeit, als ich zu Hause war, hat mein Mann ständig rumgemeckert, dass es zu Hause, obwohl ich den ganzen Tag zu Hause bin, es so chaotisch aussieht wenn er kommt und was ich den ganzen Tag über mache. Daraufhin habe ich noch mal studiert, damit er sieht, dass ich was mache und gedacht, dass ich mich, wenn ich mit dem Studium fertig bin trenne.
Ich bin nun mit dem Studium fertig, arbeite wieder und habe eine Therapie angefangen, um meine Kindheit aufzuarbeiten. Dabei habe ich festgestellt, dass mein Mann, so wie er mich behandelt nicht gut tut. Jetzt bin ich natürlich am Zögern, ob ich mich wirklich trennen oder ihm noch eine Chance geben soll. Durch meine Therapie (er macht selbst auch eine seit 3 Wochen) habe ich natürlich einiges angesprochen und mich verändert. Ich lasse mir nicht mehr soviel gefallen und mich runtermachen. Das hat er gemerkt und akzeptiert es langsam. Er ist sehr bemüht und versucht mir im Haushalt auch vieles abzunehmen. Er weiss, dass ich Trennungsgedanken habe.
Trotzdem haben wir zu einander aber ein sehr grosses Vertrauen und können uns blind aufeinander verlassen. Er kümmert sich gut um die Kinder. Allerdings mag ich nicht, dass er mich in den Arm nimmt und bin auch froh, wenn er nicht zu Hause ist.
Nun frage ich mich schon: Wird das noch was? Sollte ich geduld haben? Dazu kommt auch noch, dass ich mich verliebt habe. Leider unglücklich, weil er gebunden ist und ich wohl mehr Gefühle ihm gegenüber empfinde als er zu mir. Darunter leide ich nun auch noch.
Puh, ganz schön viel, aber vielleicht kann mir einer nur mal ne Meinung schreiben. Irgendwas eine Idee, eine Reflexion?

13.11.2014 12:13 • #1


C
Schwierige Kiste. Ich habe mich mal versucht, in deine Lage hinein zu versetzen.

Status quo ist, du entdeckst dich derzeit neu. In dieser Phase hast du dich unglücklich verliebt. Hinzu kommt, dass du dich scheinbar von deinem Mann entfernt hast, auch wenn er im Haushalt hilft und sich offenbar bemüht.

aus meiner sicht brauchst du eine Auszeit, um nachzudenken. Aber eher darüber, was genau dich in deiner derzeitigen Lage stört. 28 Jahre würde ich nicht mal eben weg werfen wollen, nicht wegen einer Verliebtheit zu einem Menschen, der auch noch gebunden ist und offenbar das gleiche so nicht fühlt.

Kannst du dir eine Auszeit nur für dich nehmen? Überlege dir, was dir wirklich fehlt. Kann dein Mann dir das geben, was dir ggf fehlt? Vorausgesetzt, es ist etwas, was auch von ihm abhängig ist.

13.11.2014 13:17 • x 1 #2


A


Trennung oder Bleiben nach 28 Jahren?

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ari12
Bei einer Therapie kommt sehr, sehr viel hoch und muss verarbeitet werden. Klar, das verändert dich und auch die Beziehung zu deinem Umfeld. Ich würde dir raten, einfach abzuwarten wie sich alles entwickelt. Dein Mann macht auch eine Therapie, da wird sich bestimmt auch noch was ändern.
Solange du mit der momentanen Situation klarkommst und nicht permanent unglücklcih bist, lass es doch eifnach so laufen. Rede vielleicht mit deinem Mann, dass die Therapie dich sehr aufwühlt und du im Moment ein wenig Abstand brauchst. Sprich keine Kuscheleinheiten etc. Vielleicht hat er ja Verständnis.

13.11.2014 13:26 • #3


Traurige maus
Hallo klarakatz

ich brauch mich nicht in deine lage versetz um dich zu verstehn ich bin in genau der selben situation.
Mir geht so ähnlich mit meinem mann..ich mag ihn noch sehr gern nur ob es noch liebe ist ist die frage?
hast du dir diese frage mal gestellt? liebst du deinen mann noch? und kannst du dir vorstellen auch noch in 5 oder 10 jahren mit ihm zusammen zu sein?
das du dich in einen anderen verliebt hast macht die sache nicht leichter, leider weiß ich das ebendfalls
vielleicht solltest du dir wenn möglich wirklich eine auszeit nehmen was bei drei kindern im grundschulalter sicher nicht leicht ist..hast du die probleme mit deinem mann denn mal in der therapie angesprochen? und wenn ja was hat dein therapeut/psychologe dazu gesagt?

ich wünsche dir ganu viel kraft und du bist hier nicht allein

13.11.2014 13:32 • #4


K
Danke, ihr Lieben, für euere Antworten!

Ja, ich brauche Abstand, aber das geht z.Z. nicht. Ich habe einen neuen Job und 3 kleinere Kinder. Deshalb versuche ich jetzt bei euch mich zu sortieren. Die Terapeutin sagt natürlich auch: Abstand.

Das ganze Problem ist glaube ich darin zu suchen, dass ich mich verliebt habe. Ich fand ihn nicht besonders attraktiv, aber da gab es mal einen sehr engen intensiven Blickkontakt und seit dem bin ich verliebt. Ich denke jede Minute an ihn. Ich weiß auch, dass er etwas für mich empfindet. Wenn wir uns zufällig (1x/Woche) sehen und ein paar Worte wechseln schauen wir uns immer die ganze Zeit in die Augen. Wir haben uns schon mal getroffen und auch da Blickkontakt, Spiegelung also schon eindeutige Körpersprache) Das Treffen wurde von uns beiden als sehr schön empfunden und wir wollen uns wieder treffen. Nur von seiner Seite kommt die Initiative nicht, die müsste von mir kommen. Er ist außerdem etwas Chaotisch, im Stress und hat wie ich Familie. Es wäre also auch nie was auf Dauer und um meinen Mann deshalb zu verlassen. Außerdem kann das auch nicht der Grund sein, sich zu trennen.

Ich kann diesem Mann aber auch nicht aus dem Weg gehen, um ihn zu vergessen. Unsere Wege treffen sich immer mal wieder und jedes Mal hinterlässt er Schmerzen. Es wurde aber auch nie etwas ausgesprochen. Aber ich glaube schon, dass wir beide wissen, dass da zwischen uns was ist.

Ich weiss aber nicht, wie ich es bei ihn ansprechen soll, dazu fällt mir nicht ein...

13.11.2014 15:28 • #5


C
Es klingt nach Abenteuer, das er verkörpert. Du schreibst selbst, dass es nichts für die Dauer wäre, selbst wenn ihr zusammen kommen würdet.

Ich würde mir an deiner Stelle mit ihm kein weiteres Problem oder weitere Baustelle schaffen, sondern du bist aktuell Baustelle für dich genug.

Abstand von diesem Mann kannst du halten, das liegt nur an dir und daran, ob du es willst. Du bist vergeben, ob und wenn sich was entwickelt, liegt immer auch in der eigenen Hand

13.11.2014 15:32 • #6


I
Hallo,

ich schildere das mal von meiner Seite.

Mein will mich wegen einer anderen verlassen wir sind 25 Jahre ein Paar. Als er es mir Freitag gesagt hat, dass er sich neu verliebt hat bin ich aus allen Wolken gefallen.

Klar wir hatte Höhen und Tiefen und in letzter Zeit waren wir beruflich sehr angespannt. Hin und wieder haben wir uns auch gestritten, aber wir haben uns immer wieder zusammen gerauft.

Wir haben aus meiner Sicht viel unternommen und hatten uns auch noch was zu erzählen. Aus meiner Sicht alles in allem eine gute Partnerschaft. Mit S lief es hin und wieder schleppend, aber ich hatte das Gefühl das wir uns trotzdem lieben.

Nun erzählt er mir das genaue Gegenteil. Wir haben uns nicht`s mehr zu sagen, lieben und nicht mehr, haben nichts zusammen unternommen usw....

Ich bin tot unglücklich und kann seit Freitag keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Ich bin der Meinung du solltest 28 Jahre wegen einer Verliebtheit nicht so wegwerfen. Redet miteinander und versucht gemeinsam eine Lösung zu finden.

13.11.2014 15:48 • #7


K
Nee, nee, wegen einer Verliebtheit würde ich mich auch nicht trennen. Aber das macht das Ganze noch viel schwerer. Wie komme ich von diesem Gefühl weg? Mir wäre am liebsten ich könnte es einfach nur geniessen ohne mich aber verückt zu machen.

Klar liegt es an mir, ihn irgendwie zu umgehen. es tut mir auch jedes Mal weh, wenn ich ihn sehe und kein Gespräch zu stande kommt bzw. nur ein paar Worte gewechselt werden.

Deshalb habe ich ja hier auch geschrieben, um einfach mal mich zu sortieren. Das lesen euerer Antworten und das Schreiben hilft mir.

Wir haben aber auch schon seit 7 Jahren keinen S. mehr. Es fehlt uns beiden, aber ich kann es nicht mehr. Ob ich es überhaupt wieder mit ihm zulassen kann weiß ich nicht. Ich denke aber, wenn die eine Baustelle erst mal weg wäre, könnte ich mich besser meiner Beziehung stellen und nachdeneken. Aber ich komme mit den Gedanken nicht davon weg!

13.11.2014 16:08 • #8


O
Hallo Klarakatz,

ich versuche Dir ein paar Tipps -aus Sicht eines Mannes- zu geben.
Ich bin 50, 20 J. verheiratet/23 Jahre zusammen, 2 Kinder 19/16.

Die gleiche Frage Bleiben oder Gehen habe ich mir auch bereits oft gestellt. Wenn Du Dich etwas intensiver mit diesem Thema beschäftigst, Freunde/Bekannte fragst, Therapeuten aufsuchst und Bücher zu Beziehungen/Ehe/Liebe liest stellen sich in langjährigen Beziehungen die Frage Bleiben oder Gehen nahezu alle hin und wieder mal oder teilweise öfters.

Wir haben in der Regel gelernt darum heiratet und lebt glücklich bis an das Lebensende und das schafft keiner. Es ist eine insbesondere von der Kirche gepredigte Form des Zusammenlebens, die wir gelernt haben, aber viele schaffen das nicht. Die lebenslange leidenschaftliche Liebe mit dem selben Partner gibt es (leider) sehr, sehr selten.

Ich lese heraus, dass ihr lange ohne Kinder ein Paar wart und dann Kinder bekommen habt. Kinder sollen eigentlich das Familienglück abrunden, aber auf Dauer sind die Kinder für die Ehe eher eine Belastung. Die Frau kümmert sich naturgemäß mehr um die Kinder, der Mann fühlt sich zurück gesetzt und fängt an zu nörgeln. Die Frau fühlt sich darauf hin nicht mehr wertgeschätzt und verweigert den S.. Ein PingPong-Spiel, ein Teufelskreis nach unten. So auch selbst erlebt.

Dann kommt vielleicht ein anderer Mensch ins Leben, wo man plötzlich wieder verliebt ist und denkt sich wow, das wäre es. Aber, auch dieser Mensch wird mit der Zeit Alltag und es ist dann wie die frühere Beziehung.

Wir kommt man daraus? Schwierig. Vielleicht hilft zunächst die Erkenntnis, dass es vielen so geht. Vielleicht hilft einfach eine Portion Offenheit. Du schreibst, Ihr hattet 7 Jahre keinen S.. Glaubst Du Dein Mann hatte auch 7 Jahre keinen S., wohl kaum.

Meine Buchtipps: Michael Mary, 5 Lügen, die Liebe betreffend; Robert Betz: Willst Du normal sein oder glücklich. Du wirst Dich in den Büchern wieder finden, bestimmt.

13.11.2014 17:42 • #9


M
Auch mein Mann brauchte nach 28 Jahre Ehe und 37 Jahren Beziehung Abstand von mir,der Familiel.Nur sein richtiger Grund war eine alte Freundin die meinen Mann besser verstand als ich.AmAnfang dachte ich auch ,die Welt geht unter,nach 5Monaten merkt man ,das Leben geht weiter.Jetzt überlege ich ,würde ich ihn wohl zurück haben wollen.Ich glaube bald nichr mehr ,denn man kann schwer verzeihen.Aber nach einem halben Leben Beziehung? Nur mein Mann schweigt,.Er verweigert den Kontakt und hatte immer alles geleugnet. Das ist und war demütigent. Nein ich glaube man kann auch nach langer Zeit neu anfangen zu leben und man könnte auch einem Partner das fremdgehen verzeihen.Das kann niemand für einen anderen Menschen klären.Das muss jeder für sich selbst entscheiden und sich nichts reireden lassen.

04.06.2015 14:21 • #10


A


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