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Aus nach fast fünf Jahren? Viele Fragen bleiben zurück

Hedwig11
Hallo an alle. Ich habe die letzte Nach fast gar nicht schlafen können und bin heute sehr deprimiert. Ich (56) war jetzt knapp fünf Jahre mit einem zehn Jahre älteren Mann in einer Beziehung. Jeder hatte allerdings seine eigene Wohnung. Ich bin natürlich noch berufstätig. Er ist seit kurzem in Pension. In vielen Dingen verstanden wir uns sehr gut. Der gleiche Herkunftsbackground, gleiche weltanschauliche Ebene, viele ähnliche Interessen, aber dies nicht in allen Bereichen. Dazu vielleicht später mehr.

Meist sahen wir uns an den Wochenenden. Er erwartete immer, daß ich zu ihm komme. Zunehmend verlor ich in letzter Zeit die Vorfreude auf ihn und die Wochenenden, muß ich gestehen. Ich kann Chaos ganz schwer aushalten und bekomme dann schnell die Angst, das wächst mir über den Kopf. Bei ihm sah es erstens manchmal ziemlich chaotisch aus, wenn ich kam. Gut, das kann man aufräumen. Aber es war dann für meinen Geschmack auch oft zu dreckig. Er hat eine sehr schöne, wirklich geschmackvoll eingerichtete Wohnung mit wertvollen Antiqutäten und sehr vielen wertvollen Sammlerstücken. Aber er machte kaum sauber bzw. verließ sich zunehmend auf mich, obwohl er gerade jetzt nach seiner Pensionierung ja ausreichend Zeit hätte. Anfangs war das natürlich anders. In mir sammelte sich leider immer häufiger Frust, wenn ich zu ihm kam und das Gefühl hatte, ich müsste nach meinem Arbeitstag und meinem eigenen Haushalt jetzt bei ihm auch noch eine Schicht einlegen. Und ich empfand es auch zunehmend als respektlos und mangelnde Wertschätzung, vor allem, wenn ich beim Betreten des Bades das dringende Bedürfnis hatte, erstmal putzen zu müssen, bevor ich die Toilette benutze. Eine flapsige Bemerkung von mir diesbezüglich nahm er nun zum Anlaß für die Trennung. Er hätte das Gefühl, ich wolle über ihn bestimmen usw.

Er selbst macht aber gern Scherze, wie er es nennt, die ich allerdings auch nicht immer witzig finde. Aber ich bin immer darüber hinweggegangen und meinte, ich wäre vielleicht zu empfindlich. Diese Gefühle, die ich immer wieder unterdrückte begannen schon ganz am Anfang. Wenn ich versuchte, das mal anzusprechen, reagierte er mit Unverständnis und es wurde schnell das Thema gewechselt.

Als wir uns kennenlernten, muss seine vorangegangene Beziehung gerade erst zu Ende gegangen sein. Er redete oft sehr negativ von ihr. Zum Teil konnte ich ihn verstehen, aber es war natürlich immer nur seine Sicht der Dinge. Jedenfalls legte er mir eines Tages mehrere wirklich wunderhübsche antike Schmuckstücke vor die Nase, ob die mir gefallen würden und ob ich sowas tragen würde. Als ich aber schnallte, daß das Schmuck war, den sie ihm nach der Trennung zurückgegeben hatte, lehnte ich natürlich ab. Ich sagte, das der Schmuck wirklich schön wäre, aber lehnte es ab, den Schmuck meiner Vorgängerin zu übernehmen. Das war z.B. so ein Moment, wo ich anfing, an mir selber zu zweifeln. Ich war so irritiert und fand das unfassbar instinktlos und geschmacklos, mir diesen Schmuck anzubieten. Mich hat das verletzt, aber ich schob es zur Seite und wollte nicht zickig rüberkommen. Bis heute frage ich mich, war meine Reaktion übertrieben oder vollkommen normal? Leider gab es immer wieder solche Momente und immer wieder überging ich meine Gefühle und tadelte mich selber in Gedanken wegen meiner Mimosenhaftigkeit. Er selbst ist jedoch teilweise sehr empfindlich und spricht im Gegensatz zu mir aus, wenn ihn was trifft. Daran sollte ich mir tatsächlich ein Bespiel nehmen und viel eher den Mund aufmachen, ich weiß. Leute, wie hättet ihr die Sache mit dem Schmuck aufgenommen? Hättet ihr einfach gesagt Egal. Her mit den Klunkern.?

Seit vier Wochen, nach jenem Vorfall mit meiner flapsigen Bemerkung, will er Abstand. Er schickte aber immer mal Nachrichten. Anfangs auch mit Kusssmiley. Also ging ich davon aus, wir bekommen das wieder hin. Ich bemühte mich, ihn wirklich in Ruhe zu lassen. Gestern telefonierten wir, weil er wissen wollte, was bei meinem Arzt rausgekommen ist. Dann nach meiner Nachfrage, kam dann von ihm, daß er doch die Trennung will. Es gab viel Aussprache und er meinte, unser Gespräch hätte er gut gefunden usw. Ich war trotzdem am Boden. Dann eröffnete er mir, daß er heute mit einer Kollegin/Freundin an die Ostsee fahre und am Sonntag mir ihr auf ein Tanz-Event gehe. Diese Frau kenne ich. Sie ist finanziell sehr gut aufgestellt durch Beruf und einen Ex, achtet penibel auf ihre Figur und v****lt sich durch die Männerwelt und ist die Affäre eines verheirateten Mannes. Mein Freund fällt allerdings nicht in ihr Beuteschema. Sie sieht ihn wohl wirklich nur als langjährigen Freund. Ich habe wegen dieser Freundschaft nie interveniert, weil ich ihm vertraue. Bis auf einmal - als die Dame bei uns zum Essen eingeladen war, man dann den Raum wechselte und sie sich mangels einer Sitzgelegenheit vor meinen Augen bei ihm auf den Schoß setzte. Und ich stand dumm da und war sprachlos. Das war wieder so ein Moment, wo ich merkte, wie eine dunkle Wolke sich in mir breitmachte und ich quasi von einem Momant auf den anderen deutlich einen depressiven Fall ins Bodenlose spürte. In Gedanken versuchte ich dagegen anzugehen und schimpfte mich überempfindlich, lächelte und tat cool. Aber ich emfpand es als unfassbare Respektlosigkeit mir gegenüber. Nun ja. Und nun sagte er mir, er hätte in den letzten vier Wochen unserer Beziehungspause mehrere Kilo verloren, wolle doch die Trennung und kurz darauf: er gehe übermorgen aber mit besagter Freundin auf jenen Tanz -Event.

Heute morgen schrieb ich ihm, daß ich ein paar wenige meiner Sachen so schnell wie möglich zurück haben möchte und dann einen radikalen Kontaktabbruch brauche, um wieder Halt zu finden. Danach gab es nochmals ein Telefonat, in dem er mir wieder erzählte, er wolle unseren Kontakt halten und vielleicht käme man ja doch irgendwann wieder zusammen. Ich bin den ganzen Tag so down und traurig, gekränkt, verletzt. Und ich schwanke wieder zwischen Hoffnung und dem Versuch Loszulassen. Und dann diese verfluchten Statusmeldungen *Tränen wegwisch* - sie mit ihm am Strand. Habe den Status nun auf Stumm geschaltet.
Sorry, für das geschriebene Chaos meiner Gedanken.

07.03.2024 20:53 • x 6 #1


Islantilla
Also ganz ehrlich: auf so einen Mann könnt ich sehr gut verzichten.
Das passt nicht mit euch beiden. Das wird immer so weiter gehen, wenn du den Kontakt aufrecht hältst.
Willst du das wirklich ? Immer traurig und gekränkt sein ? Ich denke nicht....
Fünf Jahre sind genug. Vergiss den Typ und such dir einen anderen.

07.03.2024 21:05 • x 4 #2


A


Aus nach fast fünf Jahren? Viele Fragen bleiben zurück

x 3


Hedwig11
@Islantilla Danke für deine Sicht. Immer war ich natürlich nicht gekränkt. Das kam jetzt evl. etwas falsch rüber. Es gab viele schöne gemeinsame Unternehmungen, Reisen, Feste etc. und harmonische, ruhige Wochenenden. Aber leider immer wieder dazwischen Missverständnisse, Misstöne und Überforderung meinerseits. Ich habe immer versucht, mich zu reflektieren und mich zu fragen, was ich falsch mache.
Mittlerweile bin ich echt hin und hergerissen und immer wieder an einem Punkt, wo ich denke, hat alles keinen Sinn. Bleib lieber alleine.

07.03.2024 21:19 • x 1 #3


Islantilla
Weißt du, als ich anfing deine Zeilen zu lesen, da dachte ich, du schreibst von meinem Mann. Der war genauso. Ich konnte ihm kaum etwas recht machen. Er wusste alles besser. Aber ja, wir hatten auch immer mal wieder schöne Momente und haben auch viel zusammen gelacht und sind viel durch die Gegend gefahren, haben Ausflüge gemacht, sind essen gegangen....usw.
Nur wurden die schlechten Momente zum Schluss immer häufiger, da er mit sich selbst unzufrieden war, aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes. Ich wurde dann teilweise von ihm behandelt wie der letzte Dreck, wurde angebrüllt und es wurden Gegenstände nach mir geworfen.... Da hab ich mich schon gefragt, ob es noch Sinn macht, das alles noch jahrelang mitzumachen. Die Entscheidung wurde mir dann aber, zum Glück oder zum Pech, wie man`s nimmt, ganz schnell abgenommen. Mein Mann starb letztes Jahr im Juli an Leukämie.

07.03.2024 21:40 • x 6 #4


L
Zitat von Hedwig11:
Bis heute frage ich mich, war meine Reaktion übertrieben oder vollkommen normal?

Für mich eine völlig normale, gesunde und auch verständliche Reaktion von deiner Seite aus, welche Frau möchte abgelegten Schmuck der Ex?
Das die von dir beschriebene Dame wie selbstverständlich auf seinem Schoß Platz nahm... mein erster Gedanke war, was für ein unfassbarer Irrsinn.

Deine Schilderungen über ihn sind mehr als nur gedankenlos, sie sind respektlos, abwertend, triangulierend und armselig. Alles was bei dir an Gefühlen diesbezüglich hochkocht, ist so verständlich.

Sowas hast du nicht verdient. Mach dir keine Gedanken, ob du zu zickig oder empfindlich warst, andere hätten ihm sogar eine Szene gemacht, während du Haltung bewahrtest.

Der von dir genommene Abstand ist richtig, ich wünsche dir, dass du auch emotionalen Abstand gewinnst und die Erlebnisse als das einsortieren kannst, was sie sind, nämlich großer Mist unter der Gürtellinie, den man sich in dem Ausmaß nicht antun sollte.

07.03.2024 21:58 • x 7 #5


Hedwig11
@Islantilla Das tut mir leid mit deinem Mann. In so einer Situation der schweren Erkrankung kommt man sicher in ganz schlimme Gewissenskonflikte, wenn Gedanken an Trennung aufkommen, weil man es kaum noch aushält, kann ich mir vorstellen.
Bei meinem Partner habe ich tatsächlich öfter das Gefühl, daß gewisse Baustellen bei ihm die Situation verschärfen und beispielsweise auch seine Aufschieberitis und Lethargie in Bezug auf Dinge wie seinen Haushalt verschlimmern. Aber selbst wenn ich mir über solche Zusammenhänge im Klaren bin, ist es sehr schwer, da auch nur annähernd richtig zu reagieren.

07.03.2024 21:59 • x 1 #6


Hedwig11
@Lizzzy Vielen Dank für deine Einschätzung. Es ist doch eigentlich wirklich verrückt, daß man in meinem Alter so verunsichert darüber nachdenkt, ob die eigenen Gefühle z.B. bezüglich des Schmuckes richtig sind.

Komischerweise war ich in der Situation, als sie sich einfach auf seinen Schoß setzte, hauptsächlich auf sie wütend. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, er hätte sie runtergeschubst. Ich sprach das natürlich an nach dem Abend an. Nichtsdestotrotz musste ich mich damit abfinden, daß sie weiterhin eine enge Freundin für ihn ist.
Ganz am Anfang besuchten wir gemeinsam Freunde von ihm in einer anderen Stadt. Er stellte mich diesen Freunden als neue Partnerin vor und eine Frau aus diesem Kreis platzte gleich mit der Bemerkung heraus, na, mal schauen, wie lange ...... Die wedelte förmlich mit der roten Flagge vor mir rum, was ich natürlich großzügig übersah bzw überhörte.

07.03.2024 22:15 • x 3 #7


VictoriaSiempre
Zitat von Hedwig11:
Als ich aber schnallte, daß das Schmuck war, den sie ihm nach der Trennung zurückgegeben hatte, lehnte ich natürlich ab.

Hätte ich auch gemacht. Allerdings hab ich auch noch nie mir geschenkten Schmuck zurück gegeben

Zitat von Hedwig11:
Hättet ihr einfach gesagt Egal. Her mit den Klunkern.?

Hmm. Vielleicht, wenn ich Ebay-Power-Seller wäre? Äääh: Nein, auch dann nicht.

Zitat von Hedwig11:
Bis auf einmal - als die Dame bei uns zum Essen eingeladen war, man dann den Raum wechselte und sie sich mangels einer Sitzgelegenheit vor meinen Augen bei ihm auf den Schoß setzte.

Der arme Mann. Schicke Wohnung mit Antiquitäten, aber viel zu wenig Sitzgelegenheiten…

Von der Frau war das unmöglich, hat was von „Revier bepinkeln“. Aber von ihm finde ich es noch unmöglicher, dass er das in Deiner Gegenwart so hingenommen hat.

Nunja. Jetzt kann sie sein Klo putzen bzw. ihm eine Reinigungskraft spendieren.

07.03.2024 22:21 • x 6 #8


E
Zitat von Hedwig11:
Hallo an alle. Ich habe die letzte Nach fast gar nicht schlafen können und bin heute sehr deprimiert. Ich (56) war jetzt knapp fünf Jahre mit einem ...

Es ist schon ziemlich verletzend, was er dir da alles zugemutet hat. Die Klunker hätte ich jedoch genommen, wenn er sie dir schenken wollte. Dass sie seiner Ex gehörten, wäre für mich irrelevant. Bei ihm sauber zu machen, empfinde ich auch als Zumutung. Die Sache mit der Freundin, die sich vor deinen Augen auf seinen Schoß gesetzt hat, hätte ich als Provokation gewertet und entsprechend reagiert. Ich wäre gegangen. Ich glaube, dieser Mann sucht keine ernsthafte Liebesbeziehung, sondern jemanden, wo er machen kann, was er will. Eine Frau, die alles mitmacht und ihm jede Freiheit lässt. Ich denke, du suchst etwas anderes. Ich würde daher einen Schlussstrich ziehen und den Kontakt abbrechen.

07.03.2024 22:25 • x 5 #9


Hedwig11
Zitat von VictoriaSiempre:
Hätte ich auch gemacht. Allerdings hab ich auch noch nie mir geschenkten Schmuck zurück gegeben

Na, die schönen Perlen, die ich später von ihm bekam, bleiben in meiner Schmuckschatulle. Das ist ja wohl klar.

07.03.2024 22:31 • x 1 #10


Aurelin
hmmm... so ganz generell denke ich mir: wenn's Dich stört, dann nehm einen Lappen in die Hand und putze, und ich denk das in beide Richtungen. ich war und bin mir da auch nicht zu schade dafür. und okay... bei mir könnt's auch immer wieder mal sauberer sein, aber wenn es soweit ist, dann packt es mich schon von allein, und wenn ich Besuch habe sowieso, denn dann stört es mich am meisten (und zwar vorher, nicht hinterher).
aber ich glaube, das ist gar nicht der Punkt.
weshalb bist Du diese Kompromisse eingegangen, Hedwig?
ich meine, okay... ganz ohne Kompromisse funktioniert Beziehung auch nicht.
aber Dir den Schmuck der Ex anzubieten? Pardon, das ist eine bodenlose Frechheit, selbst wenn Du den versetzen und Dir davon ein Haus kaufen könntest.

und ich fühle und fühlte mich oft so einsam, dass ich bereit war mich auf 'ne Menge einzulassen, und vielleicht bin und bleibe ich deshalb einsam, aber immer gab es Grenzen. Nicht beim Putzen. mG, meinetwegen. ich hab so viel geputzt (und bin so gut darin), dass es darauf nicht ankäme, ob ich jetzt noch zwanzig Jahre als Putzfrau für eine Liebste herhalte; bei mir waren's mehrheitlich so fragwürdige Gewalterfahrungen (Frauen und emotional-verbale Gewalt, heißes Eisen).
Aber was war es bei Dir, dass Dich darüber hinweg sehen lies, dass Deine Grenzen so deutlich verletzt werden?

07.03.2024 22:34 • x 1 #11


Hedwig11
@Eliza57 Vielen Dank. Mir tut das wirklich grad gut, andere Sichtweisen zu lesen. Schade, daß ich das Forum noch nicht kannte, als mein Ex-Mann damals mich und meinen zu der Zeit 11jährigen Sohn nach 20 Jahren für Next sitzenließ. Das hätte mir sicher enorm geholfen.

07.03.2024 22:52 • #12


Hedwig11
@Aurelin Danke für deine Meinung. Ich glaube, es war und ist ähnlich wie bei dir zu einem ganz großen Teil die Angst vor der Einsamkeit.
Zum anderen habe ich mich mit ihm in grundlegenden Sichtweisen sehr gut verstanden bzw. habe ich ihm zu bestimmten Themen quasi eine ganz neue Welt gezeigt, die er, das muss ich ehrlich sagen, ganz unvoreingenommen und offen erst einmal auf sich wirken ließ und dann vollkommen übernahm bzw. mittlerweile mehr verfolgt als ich. Da hatte er mich positiv überrascht. Auch Freunde von ihm waren da ganz auf meiner Wellenlänge, wie sich herausstellte, und ich genoss es sehr, von diesen aufgenommen zu werden und daß man mit ihnen so offen reden konnte, weil man sich eben verstand und u.a. die gleichen Sachen las.... Jetzt durch die Trennung werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Kontakt mehr zu diesen Leuten haben, denn es war SEIN Freundeskreis. Er war immer sehr aktiv und umtriebig. Ich neige zum Stubenhocken. Es tat mir oft wirklich gut, durch ihn zu mehr Aktivität angetrieben zu werden.

Warum ich meine eigenen Grenzen viel zu oft ignoriere? Ich denke, das liegt zum einen an mangelndem Selbstwertgefühl/Selbstsicherheit und zum anderen an gestörter Wahrnehmung meinerseits, die mich so verunsichert. Ich habe Asperger/ADS, was ich allerdings ganz gut kompensiert habe, so daß man mir das überhaupt nicht auf den ersten Blick anmerkt. Ich vermute, daß es aber es sehr viel damit zu tun hat.

07.03.2024 23:24 • x 1 #13


Aurelin
magst Du es annehmen, Hedwig, wenn ich Dir sage, dass Du es wert bist und Dir auch sein darfst?
ich sage das aus meinem Gefühl für Deine Person heraus, und nicht als pauschale Aussage, die für jeden passt (auch wenn sie das täte).

ich habe den Eindruck von Dir, dass Du ziemlich gut differenzieren kannst, und vielleicht macht es das für Dich nicht einfacher mit diesem Verlust klar zu kommen, aber ich finde, das verdient auch Achtung und Respekt.

und in diesem Sinne finde ich auch nicht, dass Du künftig keinen Kontakt mehr zu diesen Freunden haben solltest. Liebesbeziehung und einander gehören (im Sinne von Besitzen und Identifikation) sind zwar ein Thema (ein wesentlich komplexeres), aber echte Freundschaft bedeutet nicht Parteinahme.
Wenn diese Leute Dir gut tun, und Du ihnen, dann laß das nicht an dieser Beziehung scheitern und enden.

Ganz egal wer sich trennt und wer die Trennung ausspricht, und was der 'offensichtliche' Grund sein mag: ich bin überzeugt, dass jeder in Beziehungen 'Fehler' begeht. es liegt nicht in unserer Natur, frei zu sein von Mängeln, aber im Rahmen des uns möglichen, uns selbst zu erkennen und zu entwickeln.
es liegt zwar auch in unserer Natur Schuld zu verorten und zuzuweisen, anderen genauso wie uns selbst (und beides ist furchtbar und grausam), aber wohin führt das schon?

ich glaube Du hast mehr verdient, Hedwig. mehr Liebe, mehr Hingabe, mehr Ehrlichkeit und mehr zu-Dir-stehen.

08.03.2024 00:07 • x 4 #14


E
Zitat von Hedwig11:
@Eliza57 Vielen Dank. Mir tut das wirklich grad gut, andere Sichtweisen zu lesen. Schade, daß ich das Forum noch nicht kannte, als mein Ex-Mann ...

Ja, ich finde das Forum auch klasse. Was man hier alles liest, ist manchmal kaum zu glauben. Es hilft anderen, sich die Probleme mal von der Seele zu reden und durch das Feedback eröffnen sich vielleicht neue Sichtweisen auf die Problematik. Trennungen sind meistens sehr schmerzhaft, besonders wenn man Kinder hat und der Partner schnell eine neue Beziehung. Oft sucht man erstmal die Schuld bei sich und fragt sich, was man falsch gemacht oder hätte anders machen können. Aber es sind in meinen Augen alles nur Entwicklungsschritte, die sein müssen, um weiter zu kommen. Wenn irgendwo eine Tür zu geht, geht woanders wieder eine auf. Leben ist Veränderung. Die Zeiten, wo Paare ein Leben lang zusammen geblieben sind, sind längst vorbei und heutzutage eher selten. Auch wenn man das schade findet, muss man versuchen, das beste daraus zu machen.

08.03.2024 00:27 • x 3 #15


A


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