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Trennung trotz Liebe Gibt es wirklich kein zurück?

P
Hallo meine Lieben.
Fast zwei Wochen ist es jetzt schon her, dass mein Freund sich plötzlich von mir getrennt hat. Seitdem ist sehr viel passiert und ich weiß einfach nicht was ich noch tun kann.

Wir waren 1 1/2 Jahre zusammen, nachdem er sich anfangs wirklich ins Zeug gelegt hat um mich zu erobern. Wir hatten wunderschöne Monate, auch wenn es immer wieder kleine Auseinandersetzungen gab. Da er immer mit seinen Frauengeschichten angab und mich das etwas störte. Er ist ein sehr offener Mensch und redet sofort mit jeden und konnte auch nie verstehen, dass ich etwas Zeit brauche um in neuen Gruppen aufzugehen.

Dennoch waren wir unheimlich verliebt. Ich muss zugeben, dass ich ziemlich leicht einschnappe und oft Dinge sage, die ich gar nicht so meine. Nachdem er die ersten Monate jede Nacht bei mir schlafen wollte und wir inzwischen schon so gut wie zusammenwohnten, hieß es auf einmal ich klammere so viel.

Wir hatten unsre gemeinsame Zukunft geplant, wobei er derjenige war, der von heiraten und Kindern sprach. Vor mir nahm er Dro. und hatte keine Ausbildungen. Dinge, die er in der Beziehung änderte und mir sagte, dass ich das Beste bin was ihn passieren konnte.

Die letzten Wochen vor unserer Trennung stritten wir immer häufiger, sprachen uns aber aus. Buchten einen Urlaub für das nächste Wochenende und er sagte mir, dass er mich nie verlassen will.

Am nächsten Tag kam es per Chat ganz blöd zum Streit und er machte Schluss. Nicht einmal persönlich. Er schrieb, dass er es eigentlich nicht will und mich liebt, wir aber einfach zu unterschiedlich sind. Auf mein Betteln kam er abends vorbei, weinte und sagte ich habe ihn zu einen besseren Menschen gemacht.

Die Tage darauf schrieben wir viel, er sagte, dass er mich liebt aber es aus ist. Am Samstag wollten wir uns treffen aber er ließ mich sitzen. Am Sonntag gingen wir spazieren, aber er meinte nur es sei aus und wir hätten genug Chancen gehabt. Ich verstehe nicht warum er niemals gesagt hat was ihn stört. Ich könnte mein Verhalten so leicht ändern.

Wir trafen uns paar Mal abends in der Stadt. Einmal lief er mir hinterher um mir zu sagen, dass wir uns am nächsten Tag treffen könnten. Ein anderes Mal weinte er und sagte wenn ich nicht gehe, schlägt er mich.

Vor zwei Tagen hat er seine Sachen geholt und wieder geweint.

Ich liebe ihn und glaube er mich auch. Er ist nur einfach so stur und sieht nicht, dass wir eine Chance haben. Was denkt ihr? Was kann ich machen?

31.05.2019 13:29 • #1


M
Nichts. Lass ihn ziehen. Du verdienst und du findest mit Sicherheit etwas besseres. Einer, der dir Prügel androht wird irgendwann auch prügeln.

31.05.2019 22:56 • x 2 #2


A


Trennung trotz Liebe Gibt es wirklich kein zurück?

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Blanca
Zitat von Pinguella:
Wir hatten wunderschöne Monate, auch wenn es immer wieder kleine Auseinandersetzungen gab. Da er immer mit seinen Frauengeschichten angab und mich das etwas störte. Er ist ein sehr offener Mensch und redet sofort mit jeden und konnte auch nie verstehen, dass ich etwas Zeit brauche um in neuen Gruppen aufzugehen.

Allein in dieser einen Passage steckt eigentlich schon alles drin:

Jemand, der für nötig befindet mit Frauengeschichten anzugeben, hat offensichtlich ein fragwürdiges Selbstbewußtsein. Dies auch noch ausgerechnet im Beisein der eigenen Partnerin zu tun, ist mehr als nur geschmacklos: Da fehlt es schlicht an Feingefühl und Respekt. Also mal abgesehen davon, daß aus solchen Geschichteln immer auch durchschimmert, daß jemand eher Konsument als Genießer in Sachen Liebe ist, was wiederum recht billig wirkt.

Daß Dich das nur etwas störte, vermag ich nicht wirklich zu glauben. Den meisten Frauen, die ich kenne - mich selbst eingeschlossen - wäre allein dieses Verhalten schon äußerst sauer aufgestoßen, aber hallo!

Du schreibst, er sei sehr offen und rede mit jedem. Grundsätzlich kein Problem, solange es beim Small Talk bleibt. Da er es aber offensichtlich genießt, seine Frauengeschichten auszubreiten, vermute ich jetzt einfach mal, daß er grundsätzlich bereit ist, mit jedem über so ziemlich alles zu reden? Das wiederum wäre ein äußerst distanzloses Verhalten, das auf somewhat gestörte Persönlichkeitszüge schließen läßt. Dies zumal wenn Du schreibst, er habe sich nicht mal in Dein eigenes Bedürfnis nach mehr Anlauf einfühlen können (nie verstehen).

Ganz ehrlich? Für mich als Außenstehende liest es sich, als sei Dein Ex ein zwar auf den ersten Blick noch somewhat schillerndes, auf den zweiten aber nur noch unbeständig umherflatterndes Fähnchen im Wind, sowohl was seinen Umgang mit Menschen im Allgemeinen als auch den mit Frauen im Besonderen betrifft. Als potentieller Partner ist so jemand meines Erachtens keine ideale Option, da es spürbar an Tiefe fehlt.

Zitat von Pinguella:
Dennoch waren wir unheimlich verliebt.

Man weiß eigentlich erst nach Abflauen der zunächst mal zuschlagenden hormonellen Wirbelstürme (die bis zu 2 Jahre anhalten können), ob diese Verliebtheit biochemischen Prozessen gestundet oder tatsächlich eine große Liebe entstanden ist. Letzteres zeigt sich darin, ob die Beziehung sich festigt oder eben nicht.

Zitat von Pinguella:
Nachdem er die ersten Monate jede Nacht bei mir schlafen wollte und wir inzwischen schon so gut wie zusammenwohnten, hieß es auf einmal ich klammere so viel.

Die Beziehung festigte sich also nicht und der Testosteronstau nahm langsam etwas ab, wofür er Dir mit diesem Vorwurf die Verantwortung rüberschob...

Zitat von Pinguella:
Wir hatten unsre gemeinsame Zukunft geplant, wobei er derjenige war, der von heiraten und Kindern sprach.

Ein weiteres Zeichen für seine Distanzlosigkeit.

Zitat von Pinguella:
Vor mir nahm er Dro. und hatte keine Ausbildungen. Dinge, die er in der Beziehung änderte

Vielleicht hatte er ernsthaft vor, sich zu ändern. Aber er hätte dies aus innen heraus und für sich selbst anstreben sollen und nicht, weil er eine Beziehung mit jemand hat, die gegen Dro. ist und Wert auf einen beruflich beständigen Partner lebt. Ich kann an dieser Stelle nur vermuten, daß er vielleicht das Gefühl hatte, Dir andernfalls nicht zu genügen (wohl auch zu Recht, wer will schon einen Druggie ohne Ausbildung als Vater für die eigenen Kinder sehen?) und daher - noch im ersten Eroberungsrausch - ernsthaft vorhatte, auch an dieser Stelle zu punkten. Mit dem Testosteronstau nahm dann auch die Entschlossenheit hinter diesem Vorhaben allmählich wieder ab. Nicht nur das: Womöglich fühlte er sich in weiterer Folge nun eingeengt, und zwar durch eben diese Beziehung.

Nichts ist schwerer für einen Menschen, als sich selbst dauerhaft zu ändern. Möglich ist es, aber mal eben so geht da gar nix.

Zitat von Pinguella:
Die letzten Wochen vor unserer Trennung stritten wir immer häufiger, sprachen uns aber aus. Buchten einen Urlaub für das nächste Wochenende und er sagte mir, dass er mich nie verlassen will.

Der gute alte Abgrund, der zwischen Worten und Taten liegt.

Hinzu kommt einmal mehr die Distanzlosigkeit: Statt sich ein wenig zurückzunehmen und den Dingen ihren Lauf zu lassen, versucht Monsieur sich hier in haltlosen Ansagen, deren Weite er offenbar ebensowenig zu erfassen in der Lage ist, wie ihre Wirkung auf Dich.

Vermutlich hat er in dem Moment wo er sie machte, sogar selbst noch daran geglaubt. Aber eben nur für diesen Moment. Das ist bei flatterhaften Charakteren leider so - die auch sonst mit jedem über alles reden meinen zu müssen und das sofort.

Zitat von Pinguella:
Am nächsten Tag kam es per Chat ganz blöd zum Streit und er machte Schluss.

Siehe oben (fehlendes Feingefühl, flatterhafter Charakter).

Zitat von Pinguella:
Er schrieb, dass er es eigentlich nicht will und mich liebt, wir aber einfach zu unterschiedlich sind. Auf mein Betteln kam er abends vorbei, weinte und sagte ich habe ihn zu einen besseren Menschen gemacht.

Sein erster Satz trifft den Nagel tatsächlich auf den Kopf.
Was den zweiten betrifft: siehe oben (Nichts ist schwerer für einen Menschen, als sich dauerhaft zu ändern.)

Zitat von Pinguella:
Die Tage darauf schrieben wir viel, er sagte, dass er mich liebt aber es aus ist. Am Samstag wollten wir uns treffen aber er ließ mich sitzen. Am Sonntag gingen wir spazieren, aber er meinte nur es sei aus und wir hätten genug Chancen gehabt.

Das sind klare Ansagen, die Du ernst nehmen solltest.

Zitat von Pinguella:
Ich verstehe nicht warum er niemals gesagt hat was ihn stört.

Nicht Du störst ihn, er selbst steht sich im Weg. Er schafft es nicht, so zu werden, wie er sein müßte, um für eine ernstzunehmende Partnerschaft mit Zukunftsaussichten in Frage zu kommen. Er scheitert da an seinen eigenen, durch den nun abgeebbten Testosteronstau befeuerten Ansprüchen - weil außer eben diesem keine Grundlage dafür vorhanden ist und wohl auch, weil ihm der Prozess zu lange dauert.

Zitat von Pinguella:
Ein anderes Mal weinte er und sagte wenn ich nicht gehe, schlägt er mich.

Hier schließe ich mich dem an, was @Mannperspektive Dir bereits geschrieben hat.

Zitat von Pinguella:
Vor zwei Tagen hat er seine Sachen geholt und wieder geweint.

Das ist eine glasklare Aktion (mit den Sachen), die Du ernst nehmen solltest.

Männer, die in solchen Situationen wiederholt rumheulen, ticken nicht sauber. Ich wette, wenn Du Gelegenheit hättest, mit seinen Exen zu reden, würdest Du ähnliche Schilderungen hören. Er macht das vermutlich nicht nur bei Dir, warum auch immer.

Es tut mir leid, daß ich Dir nichts Positiveres zu schreiben habe, aber für mich liest es sich nun mal so, als ob Du da mitten in die Kloschüssel reingegriffen hast. Das wird sich jetzt noch nicht so anfühlen für Dich und ich schätze, Du empfindest es auch als brutal, wenn ich Dir jetzt rate, den Kontakt rigoros abzubrechen, damit Du zur Ruhe kommst und Gras über die Sache wachsen kann.

Aber ich sehe beim besten Willen keine Zukunft für Dich mit diesem Typen und ehrlich gesagt denke ich sogar, daß Du ohne ihn besser dran bist. Die Erstverliebtheitsphase ist bei Dir offensichtlich noch nicht so ausgeklungen wie bei ihm und so tut dieser Abschluß natürlich entsprechend weh. Bitte mach jetzt nur nicht den Fehler, ein Drama daraus zu inszenieren von wegen Ich wäre aber doch seine große Chance im Leben gewesen, hätte er uns doch nur mehr Zeit gegeben, wir hätten soviel zusammen erreichen können oder so.

Er ist alt genug, selbst für sich denken und sorgen zu müssen. Was immer da in seiner Vergangenheit schiefgelaufen sein mag - und davon gehe ich stark aus - es war nicht Deine Schuld, sondern sein Unglück. Du mußt dafür keinerlei Verantwortung übernehmen, die bleibt ausschließlich bei ihm und wenn er sich entscheidet, Eure Beziehung zu beenden, nachdem er monatelang die Möglichkeit hatte, sein Leben neu auszurichten und mit Dir eine andere Zukunftsperspektive für sich aufzubauen, so ist das schlicht zu akzeptieren.

Richte Deine Gedanken jetzt bitte erst mal auf Dich selbst und frag Dich, ob es wirklich dieser Mann ist, dem Du so hinterherleidest, oder ob da nicht auch Aspekte reinspielen, die Du genauer beleuchten solltest: Woran erinnert Dich dieser Schmerz? Gab es früher schon mal Situationen, wo Du ähnlich gelitten hast und welche waren das? Geht es bei diesem Schmerz wirklich nur um ihn, oder womöglich um etwas ganz anderes?

Du mußt das nicht hier und jetzt beantworten, ich schreibe es nur als gedanklichen Anstoß.

Hey, alles Gute Dir - glaub mir, die Zeit wird auch diese Wunde heilen und in ein paar Monaten oder Jahren schaust Du zurück auf diesen Thread hier und kannst gelassen darüber lächeln.

01.06.2019 10:13 • x 2 #3


P
Vielen lieben Dank für deine Antwort!
Ich habe da tatsächlich noch nie so drüber nachgedacht, dass es einfach auch an seiner Persönlichkeit liegen könnte.
Es heißt nur immer, ich sei beleidigt und sauer und rede nicht gerne mit Menschen, was absoluter Quatsch ist, ich bin ein total offener Mensch was er als wir uns kennengelernt haben auch immer gelobt hat.

Ich habe tatsächlich mit einer seiner Exen geredet, die mich nur anschaute und meinte... ja das ist wieder so typisch.

Achja und seine Sachen hat er auch nur geholt, nachdem ich ihn drum gebeten habe, davor ist er 2 Wochen mit drei Oberteilen rumgelaufen, weil ja alles bei mir war.

Ich vermisse ihn einfach wahnsinnig, aber gebe mir inzwischen auch nicht mehr die ganze Schuld.
Tatsächlich würde ich mir wünschen, dass er mal drüber nachdenkt und vielleicht erkennnt was auch er falsch gemacht hat, aber er rennt jetzt wieder jeden Abend saufen und verdrängt das sicher alles...

Danke, das hat mir jetzt echt Kraft gegeben.

01.06.2019 15:53 • x 2 #4


Kummerkasten007
Und jetzt denkst Du wieder darüber nach, dass wenn man die Probleme beseitigt alles wieder gut werden könnte?

24.06.2019 10:34 • #5




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