Ich muss mir das mal von der Seele schreiben und hoffe (was heißt schon hoffen, natürlich wünsche ich dieses Leid niemanden!), dass schon mal jemand von euch in einer ähnlichen Situation war und mir sagen kann, dass alles gut wird.
Ich führte mit meinem Freund über 1.5 Jahre eine Fernbeziehung (1000km), die kurzgefasst Hollywood vom feinsten war: Leidenschaft, herzzerreißende Abschiede, große Wiedersehen, und das Gefühl von Liebe meines Lebens.
Leider habe ich gemerkt, dass ich für Fernbeziehungen nicht gemacht bin. Ich habe lange gebraucht um mir selbst einzugestehen, dass mich die ganze Situation emotional sehr belastet: ich habe in den Phasen, in denen wir uns nicht gesehen haben nur noch gelitten, mich von meinen Freunden distanziert und fast täglich Panikattacken bekommen. Dieses Gefühl konnte ich im letzten Jahr allerdings gut wegdrücken, da wir uns dank Corona (Online Uni) wahnsinnig viel gesehen haben. Gegen Ende unserer Beziehung hat es mich allerdings wieder eingeholt, da langsam klar wurde, dass es nicht so weitergehen wird, da Corona vorbei ist (die Corona-Situation sehe ich natürlich nicht so leichtfertig, ist aber nicht das Thema worum es mir hier geht, also bitte ich um Verständnis, dass ich das jetzt so ausdrücke) und ich konnte es nicht mehr wegdrücken: die Panikattacken und Zukunftsängste wurden wieder mehr und mir ging es psychisch absolut nicht mehr gut.
Ich wusste, wenn ich nichts an der aktuellen Situation ändere, mach ich mich selbst kaputt. Dass er zu mir zieht, ist aktuell nicht möglich (Gründe sind nicht so relevant) und dass ich zu ihm ziehe ist auch keine Option, da ich mich in meinem jetzigen Zustand in eine emotionale Abhängigkeit stürzen würde. Also war die einzige Möglichkeit, die ich sah, die Trennung.
Ich habe mich vor einem Monat nach zweiwöchigem Aufenthalt von ihm getrennt, was die härteste Entscheidung war, die ich je treffen musste. Auf der einen Seite waren da diese unfassbar großen Gefühle und auf der anderen stand ich. Also habe ich mich für mich entschieden.
Die Trennung hat mir das Herz herausgerissen, wir haben beide so geheult. Ich habe dann noch eine Nacht mit ihm in einem Bett geschlafen, bis der Flug am nächsten Morgen ging und diese Nacht war die Hölle. Man hat nebeneinander gelegen, geweint und wollte sich gegenseitig Trösten, in den Arm nehmen und nah sein, was natürlich nicht mehr möglich war, da das ja der Grund für dieser Verzweiflung war. Dann die Fahrt zum Flughafen, in das Flugzeug steigen, mit dem Wissen, sich nie wieder zu sehen. ich glaube ich war unter Schock, sonst hätte mein Körper das nicht mitgemacht.
Die Trennung ist jetzt einen Monat her, und ich bin am Ende. ich dachte, wenn ich mich trenne, geht es mir besser, aber da ist einfach nur dieser furchtbare Schmerz und dieses Vermissen, diese Verzweiflung und das Gefühl von absoluter Ungerechtigkeit, da wir uns lieben aber die Umstände es nicht zulassen.
Jetzt meine Frage an euch: Hat sich jemand von euch auch schon einmal getrennt, obwohl ihr diese Person wirklich geliebt habt? Wie habt ihr das überwunden? Ich fühle mich so derartig hilflos, da es nicht mal Wut auf den Ex-Partner gibt, die mir bei der Bewältigung hilft. Da sind nur zwei Menschen, deren Herzen sich anziehen aber deren Liebe nicht funktioniert.
Ich habe so eine Angst, dass mich das für immer begleiten wird und bin so hilflos. Deswegen bin ich jetzt in diesem Forum und hoffe auf Trost.
07.08.2021 11:31 •
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